Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Überführung 2008: Middlebury - Los Angeles

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Janina
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05.03.2008 Nashville - Tishomingo SP

Hallöle,

Um 6.30 Uhr wachen wir vor unserem Wecker auf. Draußen sind die Pfützen ein bisschen vereist. Natürlich hätte das nicht gereicht, unsere Leitungen einzufrieren, aber wir meinen, unsere 47 $ waren gut investiert.

Nach dem Frühstück checken wir aus und rufen wir mal wieder bei der Budget-Hotline wegen unserer 100 $-Rückerstattung an – und siehe da: kaum hat man den richtigen Ansprechpartner, ist plötzlich nirgends mehr ein Problem. Wir bekommen die Gutschrift direkt auf die Kreditkarte, so dass wir von der Abbuchung nie etwas merken. Eine Menge Theater um nichts.

Also brechen wir auf in Richtung Lynchburg, wo wir uns die Jack Daniels Distillery ansehen wollen.

Was ein verschlafenes Nest! Was ein Savoir-Vivre! Und wir dachten die Werbung sei gestellt! Im romantischen Empfangsgebäude melden wir uns zur Tour an und werden dann von einer echten Südstaatlerin durch die Gebäude geführt.

Abgesehen davon, dass man sie nahezu nicht versteht, kommt wirklich viel Lebensgefühl rüber - „Die Entdeckung der Langsamkeit“. Da Lynchburg eine per Gesetz trockene Gemeinde ist, bekommen wir nur eine Nase voll Jacky zum Probieren.

Während der Tour reißt sogar der Himmel auf.

Auf ein paar kleine Caches laufen wir danach ins Städtchen, das eigentlich nur aus einem Platz besteht – und besorgen noch ein paar kleine Souvenirs.

Nach einem leckeren Womo-Mittagessen (warum ist im Womo eigentlich jeder Standard-Toast per Definition lecker?) fahren wir ganz entspannt weiter.

Nach nur 2 h erreichen wir den Joe Wheeler SP. Hier wollen wir eigentlich übernachten. Wir fahren drei Mal über den engen Damm, nur um wieder und wieder an einer Schranke zu scheitern. Endlich kommen wir auf die Idee, das kleine Schild zu lesen: Ab 2008 öffnet der CG erst ab Ende März!

Da geht er hin, unser Faulenzer-Abend. Wir fahren also weiter in Richtung Natchez Trace Parkway, wie es eigentlich erst für morgen geplant war, und suchen den Tishomingo SP, da der CG dort auch Hook Up hat. In der Dunkelheit können wir mit unserer neuen Maglite erkennen, dass unsere Site an einem See liegt – sehr vielversprechend für morgen früh.

Erst um halb 10 sitzen wir bei Salat und Sekundensteaks und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

Grüßle, Janina

Janina
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06.03.2008 Tishomingo SP - Jeff Busby Park

Hallöle,

Um 7 Uhr (vielleicht ist es auch 6, aber spielt das im Urlaub eine Rolle?) linse ich durch die Jalousie und sehe nur: Raus! Foto in die Hand und raus! Ich erlebe einen wunderschönen Sonnenaufgang an unserem See. Ein Reiher steht im Frühnebel im Wasser und angelt sich sein Frühstück. Wie selten startet ein Tag so?

Wir lassen es langsam angehen heute Morgen. Sehr gemütliches Frühstück mit neuen Eierbechern,

sehr gemütliches Dumping, sehr gemütlicher Aufbruch und sehr gemütliche 2-stündige Fahrt auf dem Natchez Trace Parkway – ja zum Cruisen ist er prima. Wir nehmen jeden Cache mit. Der Beaver Lake Cache führt uns zu einem See, wo eine Biberburg schwimmt. Mit Fernglas bewaffnet setzen wir uns auf den Weg und beobachten die Burg – lange! Aber der Biber schläft länger...

In Tupelo steuern wir das Visitor Center an und lernen interessante geschichtliche Fakten über den NTPW.

Da wir gestern mehr Strecke gemacht haben als geplant, erreichen wir schon um 15 Uhr unser heutiges Ziel, den Jeff Busby Park. Hier gibt es einen netten kostenlosen Campground, von dem aus wir noch den Little Hill Trail laufen – landschaftlich sehr vergleichbar mit unseren hügeligen Mischwäldern.

Nach einem Mittagsschläfle gehen wir daran, unseren 10$ Wal*Mart-Grill aufzubauen und gleich mit Putensteaks einzuweihen. Genauso gemütlich wie er begonnen hat, geht der Tag zu Ende.

Grüßle, Janina

Janina
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07.03.2008 Jeff Busby - Natchez SP

Hallöle,

Nach verregneter Nacht ist es besonders angenehm, den Grill (dessen Deckel wir natürlich nicht geschlossen hatten) zu reinigen. Den für heute angekündigten Temperatursturz behalten wir für die heutige Abendplanung im Hinterkopf.

Wir bleiben weiterhin auf unserer gemütlichen NTPW-Route, verlassen diese jedoch kurz, um einen Earthcache 2 Meilen außerhalb zu machen: die Red Hills Mine. Hierbei handelt es sich um eine riesige Kohlegrube, die wir, da dort gearbeitet wird, von außen hinter dem Zaun begutachten. An Hinweistafeln werden die monströsen Bagger, deren Förderleistungen und Betriebskosten erklärt. Wirklich sehr interessant!

Weitere Stopps mit kleinen Trails führen uns in die Cypress Swamps, Sumpfgebiete mit Zypressen, Black Oaks und trotz trüben Wetters herrlichen Lichtspiegelungen. Bei Jackson spazieren wir noch eine kleine 3km-Cache-Runde, die sich allerdings nicht wirklich lohnt.

Übermüdet fahren wir die letzten Meilen bis zum Natchez SP und hoffen, dort noch eine nette Campsite zu bekommen – erfolgreich.

Nach einer Stunde Siesta fahren wir zum Visitor Center in Natchez und kaufen die Tickets für die Spring Pilgrimage, die hier morgen früh beginnt. 4 Häuser für 34 $. Mit dem Womo fahren wir den Under-the-Hill-District ab und gucken anhand unseres Pilgrimage Lageplans einige Antebellum Homes in Downtown von außen an. Manche sind sehr prunkig und beeindruckend gebaut, andere wirken aufgrund ihrer Schlichtheit gar nicht. Mal sehen, wie diese morgen von innen aussehen.

Zum Abendessen landen wir einen Zufallstreffer: „Bisquit & Blues“, eine typische Life-Musik-Kneipe an der Main Street. Wir genießen den Abend mit Chicken Breast Ancudia und Catfish.

Bevor wir den 30minütigen Rückweg zum CG antreten, entscheiden wir uns sicherheitshalber noch zum abendlichen Wal*Mart-Shopping. Immerhin sind Schneefälle für heute Nacht angekündigt. Man kann ja nie wissen!

Grüßle, Janina

Janina
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08.03.2008 Natchez SP - Lake Charles

Hallöle,

Als wir um 7 Uhr aufstehen, sind die Straßen trocken, und lediglich auf dem Tisch der Campsite liegt etwas Puderzucker. Nach unserem Standard-Gemütlich-Frühstück und einem kurzen Stopp am Visitor Center fahren wir passend zur Öffnung der Häuser um 9 Uhr nach Natchez Downtown.

Wir starten am House on Ellicots Hill. Dieses ist sowohl von außen als auch von innen recht schlicht gehalten, wir erfahren aber viel über die Benutzung der ehemaligen Gebrauchsgüter. Ein bisschen muss man hier seine europäische Einstellung ablegen und sich auf die Stimmung und die mitreißende Art der Akteure einlassen. Natürlich ist ein Toilettenschränkchen von vor 150 Jahren nichts Besonderes für uns, aber die Begeisterung der Mitglieder des veranstaltenden Heimatvereins lässt uns doch etwas „Geschichte“ spüren.

Nach einer Stunde Besichtigung fahren wir weiter nach Auburn, einem architektonischen Prachtbau mit einer von überhaupt nur vier freistehenden Wendeltreppen in den ganzen USA.

Auburn stand über 60 Jahre lang leer, bis der örtliche Gardens Club es wieder instand setzte. Mit uns auf der Tour ist eine ca. 50-jährige Einwohnerin von Natchez, die hier als Kind im leeren, heruntergekommenen Gebäude verstecken gespielt hat.

Wir ziehen weiter zum von außen unscheinbaren Glenburnie, das in einem großen, parkähnlichen Garten liegt. Es ist ein rein privat genutztes Haus. Im Eingang empfängt uns die Besitzerin (Mutter und Oma der derzeitigen Bewohner). Sie hat hier 20 Jahre lang gelebt und weiß alles über die antiken Einrichtungsgegenstände hier. Das ganze Haus ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet – nur die Flachbildfernseher in einigen Räumen verfälschen etwas das Bild. In jedem Zimmer erzählt ein anderes Familienmitglied über die Einrichtung und die Geschichte hierzu.

Die Präsentation der Küche wird höchstpersönlich durch die ehemalige schwarze Köchin der Familie – mittlerweile im Ruhestand – übernommen.

Nun fahren wir noch zu unserer letzten Adresse: Longwood, das dafür berühmt ist, dass vor dem Krieg mit dem Bau begonnen wurde, das Basement auch fertiggestellt und genutzt wurde, der komplette obere Stock jedoch nie über den Rohbau hinaus kam. Im Basement hat die Kriegswitwe ihre 8 Kinder großgezogen, das Geld hatte jedoch nie gereicht, um den oberen Bereich fertigzustellen. Hier stehen noch alte Werkbänke und Farbtöpfe, als könne man morgen weiterbauen.

Nach zwei kleinen Caches mit Ausblick über den Mississippi verlassen wir Natchez. Da es noch früh am Tag ist, entscheiden wir, unser heutiges Tagesziel nach Lake Charles (Sam Houston Jones SP) zu verlegen. Wir fahren über Alexandria auf dem Hwy 165 nach Süden. Hier ist es topfeben, und die Straße verläuft so gerade, dass man das Lenkrad festklemmen könnte.

Um 18 Uhr kommen wir im Statepark an und freuen uns auf Spirelli Bolognese. Wir bekommen die Site 36 zugeteilt und fahren dort hin. Der CG, der eigentlich recht nett in den Cypress Swamps liegt, ist total eng angelegt und komplett voll – auch unsere 36. Also müssen wir wieder zurück zum Parkentrance. Der Ranger entschuldigt sich für sein defektes Buchungsprogramm: Oh sorry, er meinte eigentlich die 34... und ich sag noch... da war nichts mehr frei. Hingefahren... natürlich besetzt … wieder zurück zum Entrance... die 15... gesucht … besetzt … zurück zum Entrance. Mittlerweile kennen wir den ganzen Park und haben uns natürlich schon ein alternatives Übernachtungsplätzchen herausgesucht. Wir verhandeln und dürfen nach dem ganzen Drama tatsächlich auf einem wunderschönen Picknickplätzchen stehenbleiben. Hier sind wir ganz alleine in den Swamps, was uns sowieso viel besser als der enge CG gefällt. Wir parken Manni ganz gemäß unseren Morgensonnenspekulationen und können nun endlich an den gemütlichen Teil des Abends mit unseren Spirelli gehen.

Grüßle, Janina

Kochi
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Beigetreten: 21.08.2009 - 11:52
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Haaaalt...

....ich möchte doch auch noch mit Cool!

Wie hat denn so das "JACK-EGG" gemundet?

...und mit dem Stellplatz habt Ihr ja gewissenmaßen richtig Glück gehabt, oder?!

Aber nur weiter mit der Tour!

Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de

 

 

 

Paul
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Beigetreten: 22.08.2009 - 10:07
Beiträge: 1746
Ich bin der Paul

 

Hallo Zusammen,

für die, die es nicht wissen, der Paul, von dem hier geschrieben wird, bin ich.

Mein Freund Rolf und ich haben auch am Montag das Womo übernommen, eine kleine Spritztour bis New Orleans gemacht und die Frauen am Samstag in Houston vom Flughafen abgeholt.

Die Tour, die wir in den Mammoth Cave gemacht haben, kann man übrigens nicht empfehlen, es gab kaum etwas, außer einer dunklen Höhle, zu sehen.

 

 

 

Viele Grüße

paul (Werner)

Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
Beiträge: 8032
Natchez

Hallo Janina

Du sagst es ganz richtig, man muss sich auf die Pilgrimage-Tour einlassen. Die Einrichtugsgegenstände kamen mir aus meiner Kindheit ganz bekannt vor - aber die Begeisterung der "Darsteller" machte das mehr als wett.

Auch wir haben das "Live-Music-Diner" in Natchez sehr genossen - wobei wir bei unserer Ueberführung im 2007 dort vorbei kamen. 2008 sind wir ja direkt nach Westen gestartet - übrigens ohne Schnee und Regen - dafür aber bitterkaltSmile

Sehr schöner Bericht!!

 

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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Huch !

Huch, was bist du schnell mit deinem Bericht ! Ich komme ja gar nicht mit beim Lesen !

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Janina
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:01
Beiträge: 1495
Laaaangsaaam!

Hallöle!

Keine Sorge, Bernhard, ich hau ein paar Tage auf einmal raus, dann hast Du aber wieder ordentlich Zeit zum Nachlesen, da Sven den Laptop blockiert (tut er ja für uns alle ;-))

Grüßle, Janina

Karin
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Beigetreten: 21.08.2009 - 19:06
Beiträge: 1352
Ich bin noch ganz schnell aufgesprungen

Hi Janina,

ich bin auch noch ganz schnell losgeprintet und in einem Rutsch hinterhergereist. Kaum ist man ein paar Tage offlinde...

Ich finde Eure Tour unglaublich spannend und freue mich auf die Weiterreise.

Schön, dass die Mietwagenärgerei ein Ende hat, ich lieeeebe Hotlines.... Aber es ist gut zum Englischlernen! Man verliert nach kurzem jede Scheu, mit jedem an der Hotline zu sprechen, egal wie schlecht die Verbindung ist, das ist doch auch ganz nützlich für diesen und spätere USA Urlaube (zu dritt).

Vielen Dank und ein Frohes Neues Jahr

Karin