26.05.2014 - heute geht es runter in den Canyon
(Autor: Eric)
Mitten in der Nacht klingelt unser Wecker, 04:00 Uhr früh, ein müder Blick aus dem Fenster, es ist noch stockfinster draussen. Heute Finger weg von der Snooze-Taste des Weckers, wir stehen direkt auf, rein in die Klamotten, ein sehr schnelles Frühstück, Brote schmieren, nochmal in Gedanken den Rucksackinhalt durchgehen.
Die Wanderschuhe an, Womo abgesperrt, die Rucksäcke geschultert. Wie sind die Backsteine in die Rucksäcke gekommen? Es sind wohl doch eher die Trinkblasen, die die Rucksäcke ganz schön schwer machen… ;-)
Wir liegen gut in der Zeit, wollen den Bus erwischen, der um 05:00 Uhr an der Bright Angel Lodge losfährt, also ein paar Minuten später am Campground sein sollte.
05:05 – gestiefelt und gespornt an der Bushaltestelle – nur wir, kein Bus
05:10 – jetzt kann’s ja nicht mehr lang dauern, Rucksack nochmal abnehmen? Nee!
05:20 – der 05:00 Uhr-Bus wird doch nicht vor uns an der Haltestelle gewesen sein?
05:25 – kein Bus, aber platte Füsse bevor es losgeht. Und langsam könnte man/frau dann schon den Morgenkaffee wegbringen
...
05:28 – es kommt….ein Bus…und wir finden raus „the 05:00 o’clock bus broke down“
Wir fahren Richtung Visitor Center, unterwegs ein schöner Deer direkt am Strassenrand. Hat der wirklich blaue Augen? Oder isses einfach noch zu früh für uns?
Am Visitor Center wechseln wir den Bus, es geht direkt weiter zum Trailhead des South Kaibab Trail. Wir steigen aus, 05:59, den Sonnenaufgang haben wir natürlich verpasst, aber wir sind ja nicht zum Fotografieren aufgestanden. Wir wollen zum Glück nur runter in den Canyon, nicht am gleichen Tag wieder hoch, haben also genug Zeit. Ein paar schnelle Fotos, die Rucksäcke geschultert und los geht’s…
Der Weg ist steil, aber nicht schwierig, es sind reichlich Leute mit uns unterwegs, von Einsamkeit kann keine Rede sein. Schon nach ein paar Minuten ist uns warm genug, um die Fleece-Jacken auszuziehen, bald kommen wir an den „Oooooh-Aaaaah-Point“.
Wir geniessen die Aussicht, die tolle Morgenstimmung, das Bilderbuchwetter, fotografieren ein bisschen, gehen gleichmässig weiter, werden teilweise von Dayhikern mit leichtem Gepäck überholt...
Wenig später kommen wir an der „Cedar Ridge“ vorbei, dort sitzen schon richtig viel Leute und scheinen ihr erstes oder zweites Frühstück einzunehmen. Das ist uns ehrlich gesagt ein bisschen voll hier und wir entscheiden uns, noch ein bisschen weiter zu gehen und machen noch vor 07:30 unsere erste Rast.
Es ist schon ganz schön warum, um uns herum sitzt eine ganze Gruppe Chinesen, die schon Gebratenes mit Stäbchen essen. Wir treffen diese Gruppe immer wieder, sie laufen teilweise mit Mundschutz, kann man sich hier in der Natur mit irgendwas anstecken?
Die Chinesen sind mit kleinen Rucksäcken unterwegs, wir erfahren, dass sie einen zweiwöchigen organisierten Wanderurlaub machen, ihr Gepäck ist also schon unterwegs zum North Rim und sie haben für heute einen weiteren Weg vor sich als wir. Möchte ich tauschen? Nee…lass mal.
Hier die Gruppe aus „besonderer Perspektive“ ;-) :
Weiter geht’s, es ist noch nicht 08:00 Uhr, aber schon nicht mehr warm, sondern heiss, kein Schatten weit und breit.
Der Weg läuft sich gut, es ist immer noch ganz schön Betrieb, immer öfter überholen uns jetzt Bergab-Jogger mit kleinen Camelbag-Rucksäcken und teilweise freiem Oberkörper. Scheinbar müssen sie nicht auf der anderen Seite wieder hoch, sondern steigen unten am Colorado in bereitstehende Boote. Es gibt viele Methoden, den Grand Canyon zu erkunden.
Und wenn man genau hinschaut - sieht man ihn - unser erster Blick heute auf den Colorado!!!!
Diese Serpentinen gehts runter - teilweise sind die Stufen ganz schön tief und auf Dauer spürt man es ganz schön in den Knien. Gut, dass wir Stöcke dabei hatten...
Ein Blick zurück zeigt, dass es nicht wirklich leer ist auf dem Weg:
Ab und zu kommen uns Bergauf-Hiker entgegen, je später am Tag es wird, umso vertrockneter sehen sie aus. Warum läuft man einen steilen Trail hoch, der keine Wasserstellen hat? So ganz erschliesst es sich für uns nicht, viele der Entgegen-kommenden sehen schon ziemlich platt aus, es ist noch nicht 08:30 Uhr, die Sonne brennt, und zum Rim sind es schon 600 Höhenmeter.
Wir machen immer wieder kurze Pausen, nutzen beim Wandern unsere Trinkblasen, am Skeleton Point marschieren wir durch und sind plötzlich fast allein. Viele drehen am Skeleton Point um und marschieren wieder hoch, wir sind froh, weiter dem Colorado entgegenwandern zu können.
Wir kommen am Tipoff vorbei, immer wieder ist jetzt der Colorado zu sehen, jedes Schattenfleckchen wird für eine kurze Rast genutzt. Viele sind es nicht.
Uns kommen jetzt immer wieder Mulis entgegen, wir sehen den Colorado immer wieder, die Boote werden langsam grösser, aber der Weg zieht sich, als würde der Fluss vor uns weglaufen.
Na logo, wir sind schneller , sehen die schwarze Brücke, kommen endlich an den Tunnel, über die Brücke.
Auch wenn wir es vorher wussten, finden wir es etwas unfair, dass der Campground nicht direkt an der Brücke liegt, wir schlappen also noch ein bisschen am Colorado entlang ...
....und erreichen unser Tagesziel, den Bright Angel Campground. Timecheck: 10:30. So hatten wir es ungefähr erwartet, dass es sooo heiss war, hat uns doch ein bisschen überrascht.
Wir suchen uns eine Site (#28), schlagen unser Zelt auf, bekommen Besuch vom Ranger, dürfen unser Permit zeigen und werden über den Sinn der Metallboxen aufgeklärt. Packen die Fressalien in die Metallboxen, erholen uns ein bisschen, trinken viel. Eine Site mit Wasserhahn? Sehr praktisch!!
Als wir an unsere idyllischen Site verschnauften und schon langsam die Anstrengungen des Abstiegs vergessen hatten, erreichten immer mehr den CG – darunter auch viele „bekannte“ Gesichter, die weiter oben auf dem Weg noch sehr schnell unterwegs waren, die wir dann aber anscheinend irgendwo überholt haben mussten.
Kurz drauf gehen wir zur Phantom Ranch (Oh Mann, die ist locker 10 bis 15 Minuten entfernt – so ein Weg kann nach solch einem Abstieg und vor allem bei diesen Temperaturen ganz schön anstrengend sein), es gibt Limo mit Eiswürfeln, ein Refill und noch einer.
...dann zurück zum CG. Hier merkten wir, dass unser Essen, welches wir noch vom Abstieg übrig hatten (Brote, Obst, Gemüse) in der Box aufgrund der Hitze nach dieser kurzen Zeit schon verdorben war. Wie blöd, hätten wir es doch nur früher gegessen. Aber so blieb uns nichts anderes übrig, als es am nächsten Tag wieder mit hochzuschleppen, denn es gilt hier unten der Grundsatz „What you hike in, you hike out“.
Später gehen wir an den Creek, sitzen stundenlang mit den Füssen im Wasser da, halten unsere Hüte ins Wasser, unsere Neckbands, die Hosenbeine, die T-Shirts, eigentlich alles.
Überall sitzen und liegen einigermassen erschöpfte Wanderer im Wasser und versuchen, bei 100 Grad Fahrenheit die Körpertemperatur vernünftig zu regulieren. Ja, es ist plötzlich Sommer geworden.
Selten hatte ich ein solches Bedürfnis nach Abkühlung...
Um der Hitze zu entfliehen, geht’s nochmal zur Phantom Ranch, es gibt ein Bier (lang vor vier ;-) ) und der Preis spielt überhaupt keine Rolle. Obwohl, mit 5 Dollar pro Dose sogar ein recht fairer Preis, wie wir fanden...
Merke: Das Belohnungsbier muss nicht runtergetragen werden, es ist schon da.
Gegen 16 Uhr wird die Phantomranch geräumt, da dann schon bald das Abendessen für die erste Runde aufgetischt wird. Leider hatten wir kein Glück, obwohl wir schon 4 Monate vorher, direkt nach Erhalt der Permits, versucht hatten, Abendessen zu reservieren – aber alles ausgebucht. Deshalb blieb uns nur die Selbstversorgung.
Wir rührten uns also auf unserer Site das mitgebrachte Abendessen an, schmeckt ok, wir tappen noch ein bisschen rum und geniessen die Abendstimmung.
Noch bevor es dunkel wird, legen wir uns probeweise auf unsere nicht gerade butterweichen Isomatten (warum haben wir die eigentlich mitgeschleppt?), versuchen irgendwie Schlaf zu finden... Aber es ist viel zu heiß... Also stehen wir wieder auf, bauen das Überzelt wieder ab (ok, noch ein Kilo zu viel mit nach unten geschleppt ;-)) , warten darauf, dass es ein bisschen abkühlt. Es kühlt nicht wirklich ab, aber wir schlafen trotzdem ein. Wow, was für ein Tag!!
Hier wieder die technischen Daten zu unserer Tour:
Länge: ca. 12 km
Höhenunterschied: ca. 1500 Meter
Und das Höhenprofil, wie wir es aufgezeichnet haben:
Hallo ihr zwei,
wow, was für ein toller heißer Abstieg. Das sind super Fotos, der Blick auf die Brücke....und erst das Abkühlungsbild, sehr schön, ich spüre geradezu die Hitze. Schade das es mit der Essensreservierung nicht geklappt hat, aber das Bier vor vier zischte bestimmt gut.
liebe Grüße,
Angelika
Hallo,
das muss ein tolles, wenn auch anstrengendes Erlebnis gewesen sein...Wahnsinn!!
Bin schon auf den Bericht vom Rückweg gespannt!
Lieben Gruß
Marion (Hubi) und André
Hallo Ulli!
Aufgrund deines Berichtes spürt man gleich, dass der Abstieg in den Canyon schon was Besonderes ist - die schönen Fotos sprechen ja Bände!
Das Höhenprofil des Abstieges darf ich mir nicht näher anschauen, denn da wird es mir gleich schlecht - speziell wenn ich an euren bevorstehenden Aufstieg denke
Apropos.... der Spruch
gefällt mir sehr gut
Liebe Grüße
Sigi
Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
Aurelius Augustinus
Hallo ihr zwei,
stramme Leistung und das bei den Temperaturen....
Und wie immer super schöne Foto´s
Gruss Markus
Wollte ich mich für andere verbiegen, wäre ich Büroklammer geworden!
http://www.inci-auth.de/ ;
Hallo Ihr Beiden!
Da unten sieht es aus fast wie im Ameisenhaufen, so viele Leute sind anwesend!
Was schetzt Ihr, wie viele Plätze gibt es dort für die Übernachtung?
Aber trotz der Menschenmassen ist es bestimmt ein wunderschönes Erlebnis.
Jetzt bin ich gespannt, wie Ihr die Anstrengung beim Hochsteigen anstufen werdet.
Lieben Gruß, Jindra.
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Hallo zusammen,
schön, dass ihr alle mit uns zusammen abgestiegen seid
@Sigi - bei dem Spruch sieht man, dass heute Eric den Bericht geschrieben hat... ;-)
@Jindra - es hat sich unten nicht überfüllt angefühlt. Sondern es war eine gesellige Runde und uns hat alle das tolle Gefühl geeint, etwas ganz Besonderes erreicht zu haben, verbunden mit dem Respekt vor dem anstehenden Aufstieg. Ich glaub, der CG hat ca. 30 Plätze, die im Schnitt mit 2 Leuten belegt sind. Und dann gibt es noch die Plätze in der Ranch. Hier hatten wir das Gefühl, dass diese vorallem durch die Leute belegt waren, die mit Mulis runter gekommen sind - man hat die Leute an den "normalen Klamotten und Jeanshosen" erkannt. Das wäre jetzt nicht so meins... Ich find schon, dass das Besondere darin liegt, zu Fuss und nicht auf dem Rücken eines Mulis nach da unten zu kommen. (ist das Gleiche bei hohen Bergen - Hoch wandern oder einfach ne Bergbahn nehmen ist einfach nicht das Gleiche).
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hi Ulli und Eric,
heute Morgen bin ich fast zu spät zur Arbeit gekommen, weil ich unbedingt noch den Beitrag über euren Abstieg lesen wollte. Dazu schreiben konnte ich dann in der Früh leider nichts mehr.
Was für ein tolles Wetter, was für genial schöne Bilder, was für ein Bericht! Toll! Ich hätte nicht gedacht, dass die Mai-Wanderer mit größerer Hitze zu kämpfen haben, als wir Anfang September. Es war bei uns auch deutlich weniger los auf dem South Kaibab Trail, aber klar, Labour Day war vorbei.
Hattet ihr nur Kakao zum Abendessen?? Oder war das nur der Pudding zum Nachtisch?
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Elli,
wir freuen uns ürbigens auch schon auf euren GC-Bericht. Und sowieso, euer Reisebericht ist insegsamt sehr spannend und unterhaltsam.
Hattet ihr nur Kakao zum Abendessen?? Oder war das nur der Pudding zum Nachtisc
Das trifft es ziemlich gut. Dieses Pulver, was man sich mit kaltem Wasser anrührt, schmeckte tatsächlich wie Pudding. Wir hatten im Vorfeld überlegt, ob wir uns einen kleinen Kocher mit runternehmen, um uns ein etwas "anspruchsvolleres" Essen anrühren zu können. Aber wir fanden das für eine Nacht und nur uns zwei Leute etwas übertrieben. Es wiegt ja alles... und hätten wir auch erst kaufen müssen.
Deshalb gabs diese Kakaovariante, dazu noch Nüsse und Powerade-Riegel. Naja, und das Bier hat ja auch ein bisschen satt gemacht ;-)
Ich hatte aber wirklich im Vorfeld Bedenken, wie wir uns an diesem Tag da unten am besten satt bekommen. Am Ende hatten wir - obwohl Obst, Gemüse und Brote verdorben waren, trotzdem zu viel Essen dabei.
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hallo Ihr Zwei,
was für eine Tour, trotz der frühen Stunde solche hohen Temperature und das im April. Ich habe mit Euch gelitten und gedacht, das würde ich (wir) auch gerne mal machen. Doch es muss ja auch wieder hoch gehen, darauf bin ich gespannt. Wieder sehr schöne Fotos.
Ich stelle mir nur immer vor, es verletze sich einer und schaffts es weder runter noch wieder hoch aus eigener Kraft. Hat man da Empfang und kann Hilfe rufen. Würde sicher eine teure Aktion werden?
Liebe Grüße Peter
Hallo Ulli und Eric,
endlich kann ich jetzt über euren Abstieg lesen, obwohl ich ja schon einige Vorab-Infos (das Wichtigste: es gibt Bier zu kaufen..) von euch hatte! Ganz toll beschrieben, ich kann nicht genug davon lesen.
Wir haben ja auf dem Abstieg fast keinen Menschen getroffen, das lag aber wohl daran, dass wir schon eher unterwegs waren. Nach uns füllte sich der Campground dann so nach und nach.
Die Hitze war schon heftig, zum Glück gab es den Creek zum Abkühlen.
Jetzt bin ich sehr auf euren Aufstieg gespannt, wahrscheinlich überholst du mich jetzt wieder mit dem Bericht, ich bin zur Zeit ziemlich mit Planung beschäftigt.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Eric und Ulli,
jetzt habe ich mir die Zeit nehmen können euren "GroßenTag" zu lesen. Tolle Leistung, gerade bei der Hitze, Glückwunsch! Dieses Jahr waren ja so einige Canyonwanderer unterwegs. Es ist interessant zu lesen wie ihr euch alle gefühlt und wie jeder das erlebt hat. Ich habe richtig mitgeschwitzt und konnte mir die Abkühlung im Fluß gut vorstellen.
Jetzt bin ich natürlich gespannt wie ihr es alle bei der Hitze wieder nach oben schafft. Das ist ja nochmal eine ganz andere Nummer.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Peter
Bei ernsthaften gesundheitlichen Problemen oder einem Unfall holt Dich der Helikopter aus der Schlucht. Das habe ich selbst schon erlebt. In so einem Fall zahlt ja dann die Versicherung (die man hoffentlich hat).
Bei der Phantom Ranch ist es so, dass in den Dorms (10 Frauen + 10 Männer-Schlafplätze ausschliesslich Wanderer sind, die laufen hinunter und hinauf. In den Cabins sind die Muli- bzw. Raftingtouristen untergebracht. Ich denke, dass ca. 100 Leute jede Nacht in der Frühling - Herbst-Reisezeit unten sind. Pro Jahr campen ca. 40'000 Leute im Grand Canyon unterhalb des Rims. Hier sind aber auch die Uebernachtungen ausserhalb der entwickelten CG's gerechnet. (Es gibt ja auch ganz speziell definierte Primitive-Sites) Aber auch hier nur mit Permit.
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallo Ihr zwei,
das war mal wieder ein unvergessliches Wandererlebnis. Hoffentlich war es beim Aufstieg nicht ganz so warm.
Schade, dass Ihr kein Essen auf der Ranch mehr bekommen habt, aber Ihr hattet ja anscheinend genug dabei. Bin schon auf den nächsten Tag gespannt.
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Eric und Ulli,
zuerst mal Gratulation - aber Ihr seid ja noch nicht wieder oben!
Warum habt Ihr eigentlich bei der Hitze Eure Beine nicht frei gemacht, oder Hosen ausgezogen????
Ich bin schon gespannt, welchen Weg Ihr wählt um wieder hoch zu laufen.
Super Bilder!
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo zusammen,
rückblickend lässt sich schon sagen, dass der Abstieg in den Grand Canyon (und der Aufstieg am nächsten Tag) der Höhepunkt unseres Urlaubs war, auch wenn wir viele tolle Tage hatten. Es liegt wohl einfach daran, dass man den Canyon "mit allen Sinnen erlebt", wenn man runterläuft, ich weiss nicht wie ich es besser beschreiben soll. Unten auf dem Campground zu sein, mit lauter "Gleichgesinnten", gefühlt ewig weit weg vom South Rim und den dortigen Menschenmassen, war schon ein sehr besonderes Gefühl. Ganz anders als am Rim zu stehen und runterzuschauen, weil man den Canyon dann nicht nur mit den Augen erlebt.
Falls sich also jemand fragt, ob sich das lohnt: ja, das lohnt sich!!!
Wir haben uns morgens im Bus, beim Abstieg und auch unten am Campground mit ziemlich vielen Leuten unterhalten, überwiegend mit Amerikanern, dabei fand ich es auffällig, dass man diesen Trip in den Canyon auch viel weniger "generalstabsmässig" angehen kann als wir das getan haben.
Im Bus trafen wir einen Vater mit seiner Tochter, die beiden erzählten uns, dass die Tochter gerade ihren College-Abschluss gemacht hatte und sich dazu den Canyon-Trip gewünscht hatte. Der Vater war gut ausgerüstet, das Töchterchen war eher von der unsportlichen Sorte, trug ausgelatschte profillose Turnschuhe statt Wanderschuhe, ihr Rucksack war von der Sorte "Turnbeutel mit zwei schmalen Schulterträgern". Ich hatte meine Zweifel, ob das gut geht, bis ich die beiden gut gelaunt auf ihrer Campsite wieder sah. Papa schlief in einem 1-Mann-Zelt, das Töchterchen zog es vor, sich mit Schlafsack direkt in den Sand zu legen. Zelt wegen Skorpionen und Schlangen? Wird total überbewertet...
Am Creek haben wir uns mit einem amerikanischen Pärchen unterhalten, die beide etwas klein für ihr Gewicht wirkten. Ich fragte sie, wie sie sich auf den Trip vorbereitet haben und sie meinten "überhaupt nicht, eigentlich wären sie überhaupt noch nie im Leben irgendwohin gewandert". Die beiden hatten für den Aufstieg allerdings zwei Tage eingeplant, wollten also am nächsten Tag nur bis zum Indian Garden CG, das muss man dazu sagen.
Zur Rettung aus dem Canyon und der Anzahl der Leute da unten hat Fredy ja schon ausführlich geschrieben...
@Gisela
die Hosenbeine blieben beim Wandern an, weil wir keine Lust auf Sonnenbrand hatten. Unten am Creek sassen wir dann irgendwann mit voller Montur im Wasser, da isses dann egal ob mit oder ohne Hose.
Viele Grüsse,
Eric
Hallo Gisela,
hier auch noch das Beweisfoto. Alles nass ;-)
Hier sieht man übrigens auch ganz schön, dass weiter hinten am Campground der Creek schön leer war. Das Bild mit all den Leuten im und am Wasser ist nahe der Phantom Ranch entstanden...
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
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Hallo ihr Beiden,
super, ein toller Tag der trotzt der Hitze-Strapazen euch sicher immer in Erinnerung bleiben wird.
Ich wuerde diese Tour nur zu gerne mal machen.. Leider ist sie fuer Dieter wohl schon eine Nummer zu gross, erst recht bei diesen Temperaturen. Und alleine gehen ist ja auch nicht so toll.
Bin gespannt auf den Aufstieg und euer Fazit!
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Bine, dann treffen wir uns und machen gemeinsam den Ab- und Aufstieg
Herzliche Grüsse Gisela
Mensch Gisela,
ja klar, das waere doch was fuer die Frauen-Tour!
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Hallo,
jedes Mal, wenn ich hier im Forum über das Hiken im Canyon lese, wird die große Sehnsucht wieder wach das auch zu tun. Und die Bilder tun ihr übriges ...
Nun steht der Plan für 2015 zur Phantom Ranch zu wandern udn dort auf dem nahegelegenen Campground zu übernachten. Ich weiß auch, dass es hier irgendwo eine Beschreibung gab, was wann und wie vorzubereiten ist. Nun erinnere ich nicht mehr genau, wo ich das gelesen habe bzw. die wie die Reiehenfolge ist.
Lieber Ulli, da bei Euch das Erlebnis noch so frisch ist, vielleicht kannst Du mir sagen, wie genau die Herangehensweise ist bzw. vielleicht weiß jemand, wo ich die Infos, wenn sie schon vorliegen, finden kann.
Muss ich zuerst die Permits besorgen/beantragen und dann den CG reservieren oder anders herum? Ich weiß nur, dass der CG erst 4 Monate im Voraus reserviert werden kann. Welchen Vorlauf haben denn die Permits? Mir scheinen diese beiden Schritte nicht wie bei der erfolgreichen Buchung eines dormit-Platzes bzw. Cabin gekoppelt zu sein.
So lange wir noch (nur) in der Planung sind, genieße ich die Momente, in denen ich so tolle Berichte lesen und anschauen darf.
1000 Dank dafür, liebe Grüße Dörthe
Hallo Ulli,
Generell stelle ich fest, dass die europäischen Wanderer im Südwesten viel besser vorbereitet sind. Im GC ohne Zelt zu übernachten scheint mir jedoch fast verwegen. Wir haben dort vor Jahren mal an einer Ranger Guided Scorpion Hunt mit Schwarzlichlampen (kann ich nur empfehlen- auch ohne Ranger) teilgenommen und es wimmelte nur so von Viechern.
Auch Klapperschlangen sind uns bei beiden Wanderungen in den Canyon schon begegenet.
Also bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen!
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Dörthe,
hier findest du alle Infos, auch das Formular zur Beantragung der Permits.
In dem Formular trägst du ein, wann du starten willst, wann du wo übernachten willst, usw.
Wenn du das Permit bekommst, dann ist damit direkt die Campground-Reservierung bestätigt, das musst du nicht separat machen.
Unser Problem war, dass man das Formular nicht scannen und per Mail schicken soll, sondern per Mail (Briefpost) oder Fax schicken oder persönlich im Backcountry Information Center übergeben soll, und zwar am Monatsersten (01.01. für Mai).
Da wir daheim kein Faxgerät haben, mussten wir uns erst einen (kostenlosen) Faxdienst suchen, mit dem in's Ausland gefaxt werden kann.
Viele Grüsse,
Eric
Hallo Mike,
wir wären auch nicht auf die Idee gekommen, uns einfach in den Sand zu legen, das haben aber ziemlich viele Leute gemacht. Ich hab allerdings auch schon gehört, dass Skorpione sich gerne unter Schlafsäcke legen, wenn es kalt ist.
Das Mädel hat die Nacht jedenfalls gut überstanden, wir haben sie am nächsten Tag beim Aufstieg wieder getroffen.
Viele Grüsse, Eric
Hallo Ulli und Eric,
da muss ich doch auch etwas aus der (derzeitigen) Ferne schreiben: ein toller Tag !!!! Meine Erinnerung kommt wieder nach 38 Jahren: so war es ! Deine Bilder mit Komposition im Bericht sind Klasse !
GUten Aufstieg morgen !
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Ulli und Eric,
tolle Leistung und auch tolle Bilder! Sieht ja richtig idyllisch da unten aus, das hätte ich mir so nicht vorgestellt. Wir sind dieses Jahr nur bis zur Cedar Ridge gekommen, das hatte mir auch schon gereicht... Unser 17-Jähriger, der beim Aufstieg immer voraus war, meinte dann: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich eine so viel bessere Kondition habt als ihr!" Aber er hatte ja auch nicht die Rucksäcke mit den Getränken und dem Proviant auf dem Rücken. Ausserdem hatten wir immer viele Stops zum Fotografieren eingelegt, daher war es kein Wunder, dass die Kids uns immer voraus waren. Aber das ist wohl die Überheblichkeit der Jugend!
Mir gefallen auch immer wieder eure Karten mit den Trails und den Höhenprofilen, mit welchem Gerät und welchen Programmen erstellt ihr die? (NavEric: der Name ist wohl Programm)
Hallo Wolfgang,
es ist wirklich idyllisch da unten, vielleicht liegt es daran, dass viele Leute relativ früh am Tag unten ankommen, dort aber dann (wenn sie nicht gerade nochmal wandern wollen, und wer will das schon nach dem Abstieg?) mehr oder weniger "gezwungen" werden, die Füsse hochzulegen und einen entspannten Tag zu verbringen. Da ist dann niemand gehetzt, da rennt keiner rum, jeder vertreibt sich die Zeit so gut er/sie kann.
Zum Hochlaufen stelle ich mir den South Kaibab Trail schon ziemlich steil vor, kein Wunder, dass euch die Jugend abhängt, wenn ihr die schweren Rucksäcke tragen müsst. Das ist definitiv kein Anhaltspunkt für mangelnde Fitness .
Ulli macht übrigens die Trail-Bilder und Höhenprofile, aufgezeichnet mit einem Garmin Dakota, die Bilder sind aus Basecamp, also der kostenfreien Garmin-Software. Ich war allerdings die letzten zwei Urlaube Ulli's Fahrer, eigentlich wäre "DrivEric" passender gewesen.
Aber jetzt isses zu spät
Gruss, Eric