Vreni + Fredy auf der Route 66 und in der Wüste

Hallo zusammen

@Kochi

Leider habe ich keine Fotos aus der Cave. Da diese Tropfsteinhöhle noch "lebt" darf man keine Blitz-Fotos machen. Als "Knipser" wiederum besitze ich kein Stativ und ich glaube auch die Qualität der Kamera wäre zu schlecht.

@Gisela

Wir sind "Rotweintrinker". In den USA gibt es qualitativ ganz herrvorragende Weine, welche allerdings auch ihren Preis haben. Da wir den Martini gerne geschüttelt trinken, das beim Wein aber nur im Notfall tun, macht es wenig Sinn solch teure Flaschen zu kaufen. Allerdings haben die "Gallonenflaschen" von z.B. Gallo nur noch entfernt etwas mit Wein zu tun. Wir kaufen daher meist die 1,5lt. Flaschen die so zwischen 15-20$ kosten. Mit Kundenkarte oder bei Walmart liegen diese dann so bei 12-16$. Dazu gehört auch der hier schon mehrmals erwähnte "Redwood Creek"

Langsam pendeln sich unsere Schlafgewohnheiten ein. Wir erwachen nicht mehr mitten in der Nacht sondern meist mit dem Vogelgezwitscher am frühen Morgen. Heute haben wir einen fast reinen Fahrtag, der bei uns aber auch "nur" 250 Meilen lang ist. Solche Strecken fahren ja einige jeden Tag.

Trotzdem, es sind keine grösseren Aktivitäten unterwegs geplant und so wollen wir uns doch noch etwas bewegen. So hiken wir den kleinen "Deer Run Trail" der direkt am CG beginnt und knapp 3 Meilen lang ist. Leider sehen wir keine "Deer". Nach diesem "Frühsport" machen wir gemütlich Frühstück und packen zusammen. Wieder via Leasburg kommen wir zur I-44 und fahren westwärts.

Wie bereits angemerkt befinden wir uns hier auf der Strecke der Route 66. Immer wieder kommen bei den Ausfahrten Schilder, die auf die "historic route 66" hinweisen. Wir fahren ein paar Mal von der Interstate ab, aber da ist weder etwas von "historic" noch von "route 66". Am nächsten Tag in Oklahoma werden wir mehr vom Geist der Route 66 erleben.

So fahren wir gemütlich mit der Cruise Control über die Interstate. Das neue WoMo ist sehr gut motorisiert und hält die Geschwindigkeit auch in den Steigungen. Ich bin aber sicher, dass der Benzinverbrauch bei dieser Fahrweise ziemlich ansteigt. Ich will das aber gar nicht wissen und führe darum keine Statistik. Wir fahren an Lebanon, Springfield und Joplin vorbei, wo wir Oklahomna erreichen. Dazu lauschen wir den spannenden Fällen des "Phillipp Malony" der uns per Hörbuch begleitet-

Kurz vor Miami ist das Welcome-Center von Oklahoma. Diese Center besuchen wir immer und lassen uns über die Sehenswürdigkeiten des vor uns liegenden Staates aufklären. Aber Vorsicht - nicht alles was als "exciting" angepriesen wird ist dann so sensationell

Kurz hinter Miami liegt der schöne Twin Bridges State Park an einem See. Es ist ein grosses Bootsrevier und da es Samstag ist, ist recht viel los. Hier sind wir im Gebiet der "Rednecks" und mitten im Bible-Belt. Wir schauen gerne zu wie die Männer mit dem Bier in der Hand um die Boote stehen und fachsimpeln.Die Frauen hüten derweil die Kinder und bereiten das Essen vor. Hier ist eben die Welt noch in Ordnung. Wir suchen uns eine schöne Site und machen es uns gemütlich.

Selbstverständlich wieder mit einem tollen Lagerfeuer. Da es zu frisch ist um draussen zu essen, packen wir unseren Camping-Raclette-Offen aus und geniessen ein feines Raclette im WoMo.

Dazu darf natürlich der Rotwein (hier ein Fetzer Cabernet Sauvignon) und die feinen, scharfen Jalapenos nicht fehlen.

Hallo Janina

Nun, richtigen Raclette-Käse gibt es wohl in den USA nicht. Wir behelfen uns mit "Monterey Pepper-Jack" den es in jedem Supermarkt gibt. Der schmilzt schön und ist recht würzig. Die grünen Punkte sind die Pfefferkörner und nicht Schimmel

Hallo zusammen

Wie ich bereits gestern geschrieben habe, sind wir in Oklahoma angekommen. Ein Staat den wohl die wenigsten Foris genauer kennen. Dabei ist er landschaftlich sehr schön und hat z.B. 50 State Parks davon 10 mit eigenen Golfplätzen und z.T. unglaublichen Boots- und Fischereirevieren.

Oklahoma hat auch eine speziell innige Verbindung zu Amerikas Hauptstrasse der 66. Get your kick in Oklahoma ist hier mehr als ein Schlagwort. Die Verbundenheit gründet tief. Der Hauptbefürworter der Strasse, Cyrus Avery, kam aus Oklahoma. Sehrwahrscheinlch hat das auch damit zu tun, dass die vorher bestehenden "Hauptstrassen" der Pontiac Trail, der Ozark Trail, der Kansas-Oklahoma Hwy und die Ft. Smith - Californias Road sich hier trafen.

Es war wohl auch die Zeit dafür ein so grosses Strassenprojekt in Angriff zu nehmen. Henry Ford hatte die Fliessbandproduktion der Auto erfunden und der Ford-T wurde für die Leute erschwinglich. Dazu kam die grosse Depression und während Hitler in Deutschland Autobahnen baute, machten sich die Amerikaner 1927 an die Route 66. Die grosse Dürre trieb die "Okle"-Farmer gegen Westen ins gelobte Land Kalifornien. In John Steinbecks "Früchte des Zorns" ist das gut erzählt.

Man kann sich kaum vorstellen was es bedeutete ein solches Strassenprojakt im 1927 zu erstellen. Das sind 4000 Km. quer durch ein wildes, leeres Land. Da wurde mit Pressluftbohreren gearbeitet die einem so durchschüttelten, dass sich heute die Zahnimplantate lockern würden, da wurde mit Pferden gearbeitet und die Strasse quer durch ganze Hügelzüge gesprengt.

Wir fahren ganz gemütlich quer durch Oklahoma und benützen die Gelegenheit die verschiedenen Teilstücke der "historic route 66" abzufahren. Auch hier sind es nicht die grossen "Aha"-Erlebnisse sondern kleine z.T. liebevoll gepflegte Sammelstücke. In der Summe geben sie aber einen recht guten Einblick in die damalige Blütezeit der Route 66 und die Aufbruchstimmung die damals herschte. Die Strecke von Oklahoma City bis Tulsa ist mit ca. 180Km. das längste zusdammenhängende Stück der "Motherroad". Selbstverständlich braucht so etwas einige Zeit und das haben Reisende wohl nur noch selten. Und ob es sich lohnt ist erst noch die Frage. Trotzdem, wir haben es nicht bereut.

Die liebevoll gepflegte Garage war ein Hingucker

Man beachte den Preis für eine Gallone Regular. Noch bis weit in die 50/60iger Jahre hatten die Benzinpumpen-Zählwerke kein Laufwerk für ganze Dollars.

Und in der heutigen Zeit der Finanzkrisen und Griechenland-Schulden hätte der Spruch des damaligen Managements wieder Gültigkeit

Und so zuckelten wir über die 66 und manchmal etwas schneller über die I-44. In Clinton besuchten wir das absolut sehenswerte Route 66 Museum. Dort spaziert man durch 6 Jahrzehnte Geschichte mit tollen Ausstellungsstücken und der dazu passenden Musik. Wer will kann das auch mit einem Audioguide tun.

Dort ist auch der Besuch der Vorgänger unserer Autobahn-Raststätten möglich. In meinem Alter kommt einen das ganz bekannt vor.

Und wer die heutigen "Dennys", "Sizzler", "IHOP" und Co besucht, weiss warum die Amerikaner heute noch diese unbequemen Essnischen lieben

Berteits am späteren Nachmittag erreichten wir unser heutiges Tagesziel, den Foss State Park etwa 13 Meilen westlich von Clinton, bereits fast am Ende von Oklahoma. Der Foss State Park liegt wunderbar an einem See und hat verschiedene CG`s. Dazu hat es dort eine frei lebende Bisonherde von der wir allerdings keine Tiere sahen. (Sie stehen wohl blöderweise nicht immer bereit, um sich fotografieren zu lassen)

Wir fanden aber wiederum eine sagenhafte Site direkt am See. Das Wetter und die Temperaturen waren angenehm und so stand dem Grill- und Lagerfeuer nichts mehr im Wege.

Das ist ein Wetter, nicht wahr?

Und zum Abschluss des Tages wurden wir von einem wunderbaren Sonnenuntergang verwöhnt

Morgen geht es weiter in den Panhandle von Texas  und das Ziel ist der zweitgrösste Canyon der USA, der Palo Duro Canyon bei Amarillo.