Heute wieder früh aufstehen, unter die Dusche im Häuschen gegenüber, schön frühstücken und ab geht es zum Airport, um nach kurzem Tankstopp den Durango wieder bei Alamo abzuliefern. Schade, an den hätt man sich gewöhnen können.
Wir fahren am Ostufer des Flathead Lake hinunter nach Missoula, oft haben wir tolle Ausblicke auf den riesigen See. Das Wetter ist wieder toll, sonnig und heiß. Bei den Ufergrundstücken wäre schon das eine oder andere dabei, was uns gefällt. Die Kirschen in den Plantagen sind reif und werden am Strassenrand verkauft. Nach dem See tun sich tolle Ausblicke auf meist weite Täler auf, mal bewaldet, mal kahl, oft Blick auf schneebedeckte Gipfel der Rocky Mountains. Oft steil bergauf oder bergab, mal Kurven mal Kilometerlang nur geradeaus. Die Landschaft fasziniert und ganz besonders. In Missoula geht es auf die Autobahn, der wir bis Butte folgen wollten. Aber Rolf möchte lieber eine Scenic Route zur Old Mining Town Philipsburg folgen, also fahren wir die Pintler Scenic Route („Monatana 1“), die ihrem Namen alle Ehre macht. Philipsburg ist ein nettes „altes“ Städtchen, gut besucht, wir essen Hamburger im belebten Restaurant. Stilecht ohne Besteck, ich habe Sweet Potato fries dazu, lecker. Die Coke und das 7up kommen mit Eiswürfeln aus Chlorwasser in gruseligen Plastikbechern, können wir nicht trinken.
Wir folgen der Strasse weiter entlang von Creeks und Seen, schöne Ausblicke zur Bergwerkstadt Anaconda, wo wir die Autobahn wieder treffen. Für ein kurzes Stück, in Butte geht es erstmal zum Safeway, Bier und Brot und Milch für die nächsten Tage. Wer weiß, was es im Yellowstone zu kaufen gibt.
Wir fahren ein Stück auf der „Montana 2“, sehr steil, sehr kurvig, spannend. Aber ich bin froh, dass die Straße wieder flach wird, als es auf die 41 geht. Weite Ebene, recht kahl, nur grün am Bächlein und da wo bewässert wird. Und die Rockies im Hintergrund. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir passieren Alder, sehen den KOA, das muß nicht sein, überall tolle Landschaft, und eine Seite Straße und 3 Seiten Abraumhalde, nein danke. Nevada City Museum schliesst um 18 Uhr gerade als wir ankommen. Wir sollen morgen um 10 wiederkommen. Das machen wir! In Virginia City erwartet und der Virginia City RV Park, den ich schon im Net gefunden hatte. Hier sind wir schon auf über 1800m Höhe. Hier sind wir richtig. Nicht sehr groß, nicht sehr voll, ein picobello Sanitärhäuschen, wir bekommen auf Wunsch einen Stellplatz auf der ersten Terrasse, die wir für uns allein haben, mit Water + Electric. Die großen RVs stehen alle unten. Sind ein Stück von der Straße weg, haben schöne Sicht und Abendsonne. Das ist schön!
Weniger schön, dass Schorsch Ärger macht, die Befestigung der Zugfeder an der Tür hat sich gelöst und die Tür lässt sich nicht mehr schliessen. Die Verschraubung war offensichtlich schon mal nicht sachgerecht repariert – mit Schaum. Der freundlich Campground Host leiht uns eine Leiter und Rolf schraubt das ganze Ding ab. Ich stelle derweil fest, dass der Gummibelag der inneren Trittstufe sich löst, wenn man nicht aufpasst, fliegt man samt Belag die Treppe runter. Der Belag ist geklebt, und der Klebstoff ist bei Hitze flüssig. Außerdem ist die Halterung der Schiebetür zum Schlafzimmer kaputt gegangen, so dass die Tür jetzt beim fahren hin- und hersaust. Glücklicherweise alles nicht Dinge, die die Fahrtüchtigkeit einschränken, werden bei Rückgabe über die schon defekte Tür schimpfen müssen.
Montana gefällt mir bislang am besten, die Landschaft ist einfach unglaublich. Ok, Olympic war auch gut und Mt. Rainier, aber eben nur sehr punktuell bei den Sehenswürdigkeiten, Montana ist von morgens bis abends nur "wow".
Fahrstrecke: Virginia City – Nevada City – Ennis – Madison River – West Yellowstone – Firehole Canyon Drive - Fountain Paint Pot – Midway Geyser Basin (Grand Prismatic Spring) – Old Faithful Area – Grant Village
Gefahrene Kilometer: 238
Übernachtung: Grant Village, Yellowstone NP
Nach einer kalten Nacht geht es morgens bei strahlender Sonne nochmal zurück zum Freilichtmuseum „Ghost Town“ Nevada City. Hier wurden alte Häuser und Gerätschaften von der Goldgräberzeit zusammengetragen. Wir brauchen über eine Stunde zum gucken.
Über einen Pass geht es hinunter zum Madison River, zunächst mal tanken in Ennis, dann an eienm der vielen Bootsslips Mittagessen: Eier mit Speck und Toast.
Der Weg nach West Yellowstone führt uns vorbei am Earthquake Lake, der erst bei einem Erdbeben entstanden ist. Deswegen stehen lauter inzwischen tote Bäume mitten im See.
Wir erreichen den Yellowstone NP und landen gleich im ersten Stau. Autos recht und links am Strassenrand, ein Teil der Autos zwängt sich durch, viele Leute und auch ein Ranger mit Fotos und Ferngläsern im Wald, ein Ranger auf der Strasse versucht vergeblich den Verkehr zu regeln. Wir lernen unsere erste Yellowstone-Lektion: geeigneten Parkplatz suchen für Schorsch, mit Foto und Fernglas raussprinten und rausfinden, was es zu sehen gibt. Parkplatz kein Problem, ein großer gleich 20m weiter, die Leute sind nur zu faul zum laufen. Nur was gibt es zu sehen? Wir gucken und gucken….die Kinder fragen lautstark ob es ein Grizzly oder ein Schwarzbär ist und kommentieren jede Bewegung des Bären. Ein „Black Bear“ sagt der Ranger, und die Kinder beschweren sich, weil er braun ist. Tja und da liegt er, ein paar Meter den Wald hoch, den Kopf auf einen umgefallenen Baumstamm gelegt und begutachtet die Touristen. Durchs Fernglas sieht er aus wie ein Plüschteddy. Mehr als den Kopf vom Bären bekommen wir nicht zu sehen. Aber immerhin – unser erster Bär!
Dann fahren wir den Firehole Canyon Drive und haben Ausblicke in einen kleinen Canyon mit einem schönen Rauschefluß.
Am schönen Firehole River entlang, in dem viel Leute baden oder angeln, erreichen wir das Lower Geyser Basin und den „Fountain Pot Paint“. Ein Bohlenweg führt auf einen kleinen Hügel, man kommt an mehren blubbernden Matschlöchern und dampfenden farbenfroh leuchtenden kleinen Seen vorbei. Wir sind begeistert.
Der nächster Stopp ist beim Midway Geyser Basin, ich will die Grand Prismatic Spring sehen. Zunächst scheint es schwierig, die Zufahrt ist verstopft und ein Ranger versucht vergeblich, den ein- und ausfahrenden Verkehr zu regeln. Aber als wir endlich auf dem Parkplatz sind, findet Schorsch – wie immer – gleich eine Parklücke. Auch hier begleitet uns strahlende Sonne, um die Grand Prismatic Spring und weitere Springs anzusehen.
Jetzt noch ein Abstecher zum Old Faithful, die Lage für morgen sichten. Da hat man ja Orientierungprobleme bei der Riesenanlage mit Gebäuden und Parkplätzen. Da es schon gegen 18 Uhr ist, ist nicht mehr so viel los, wir gehen in das Visitor Center und stellen fest, dass Old Faithful erst kurz nach 19 Uhr wieder ausbricht und dass er das etwas alle 90 Minuten tut. Wir erwerben Prospekte, vom Upper Geysir Basin, Norris, Canyon und Mammoth. Dann geht es zum Grant Village, wo wir auf dem Campground 3 Nächte gebucht haben. Hier sind wir in 2400 m Höhe. Obwohl es schon halb acht ist, müssen wir recht lange beim Checkin warten. Wer nicht gebucht hat, hat Pech, es ist alles „full“ – wie alle anderen Campgrounds im Park auch, stand schon an der Entrance Station in West Yellowstone angeschlagen. Wir bekommen Platz G182. Ein Pull Through. Klingt ja nach durchfahren, und am ersten Tag haben wir auch den Fehler gemacht, das zu versuchen. Zunächst ging der Slide Out nicht raus – Bäume rechts und links. Dann hingen wir fast zwischen den Bäumen fest und die Äste hingen auch zu tief. Mit viel Mühe haben wir Schorsch dann richtig platziert.
Haben dann einen Spaziergang zum Yellowstone Lake gemacht und unseren Loop und den E-Loop abgelaufen. Aha, die großen Womos fahren in die Pull throughs meistens nur halb rein und rückwärts wieder raus. Zum Visitor Center konnte man nicht vorlaufen, weil die Fußgängerbrücke nur noch teilweise da war, im Fluß versunken, offensichtlich immer noch richtig Hochwasser.
Der Campground ist gut organisiert, die Toiletten sind sauber. Man steht – wie auf allen bisherigen „primitive campgrounds“ die wir kennengelernt haben auch – recht nah am Nachbarn. Dadurch dass der Campground sehr groß ist, über 400 Stellplätze, hört man ständig Autoverkehr. Immerhin sind Generatoren von 20 Uhr bis 8 Uhr verboten.
Es gibt Nudeln mit Sauerbratensauce und Parmesan zum Abendessen, zum raussitzen haben wir keine Lust.
Fahrstrecke: Grant Village – Old Faithful Area – Norris Basin – Artist Point – Hayden Valley – Grant Village
Gefahrene Kilometer: 181
Übernachtung: Grant Village, Yellowstone NP
Nach einer kalten Nacht (4 Celsius) fahren wir zum Upper Geysir Basin. Sind kurz vor 9 dort, um 10:05 soll „Old Faithful“ ausbrechen, danach „Castle“ 10:15 und „Daisy“ Geyser 10:30. Also setzen wir uns erstmal zum „Old Faithful“, der von Zuschauerbänken umringt ist und studieren unsere Leaflets, wie wir dann laufen wollen. Doch dann kommt ein Ranger und ruft laut irgenwas und alle Leute springen auf und laufen weg. Wir gucken zunächst etwas verdutzt, aber dann bekommen wir es auch mit, der Indikator von „Beehive“ ist aktiv, das heißt dass „Beehive“ in 5-10 Minuten ausbricht, und das tut er wohl recht selten. Also laufen wir mit und kommen gerade rechtzeitig, um die Wasserfontänen zu sehen. Ein großartiges Schauspiel. Dann eilen wir zum „Castle“ Geyser, der schon fleissig Wasser wirft. Er tut das aber recht lang, so dass man Zeit zum gucken und fotografieren hat. „Daisy“ wartet auch auf uns, ist aber weit weniger beeindruckend als die anderen beiden.
Die anderen Geysire sind nicht predictable, d.h. man weiß nicht ob und wann sie das nächste Mal ausbrechen. Es gibt aber noch viel kleinere Springs oder Mini-Geysire, wir laufen lange herum und schauen uns vieles an. Dann holen wir und ein Eis und warten auf Old Faithful, dessen Wasserfontänen wir nach den anderen nicht soo beeindruckend finden, zumal man recht weit weg vom Geysir bleiben muss. Nach ca. 4,5 Stunden geht es weiter.
Am Firehole River machen wir Mittagspause, Toast mit Käse und Wurst.
Dann steuern wir das Norrsi Geyser Basin an, wo wir das „Back Basin“ mit dem „Steamboat“ Geyser und dem „Echnius“ Geyser ablaufen. Alles mögliche blubbert und qualmt, richtige Ausbrüche gibt es nicht, hier ist nichts vorhersagbar, meist gibt es nur alles paar Jahre größere Ausbrüche. Das „Porcelain Basin“ schauen wir nur von der Aussichtsterrasse an, wir haben jetztz genug.
Auf dem Weg nach Canyon Village sehen wir am Strassenrand unsere ersten Büffel – wir sind begeistert! Frü uns DAS Highlight des Tages, dagegen kommt selbst ein Castle Geyser nicht an .
Rolf möchte noch zum Artist Point am South Rim des Grand Canyon of Yellowstone. Schöner Blick, doch die Sonne steht überm Wasserfall, so dass man nicht gut fotografieren kann. Der Wapiti Trail gegenüber und alles weiteren Backcountry Trails in dieser Gegend sind wegen Bear Activity gesperrt, weil Anfang Juli ein Bär einen Menschen getötet hat.
Nun geht es durch das Hayden Valley zurück zum Campground. Hier sehen wir noch ganz viele Büffel, Rehe, Gänse. Ab und zu gibt es Stau, weil Touristen mitten auf der Strasse zum fotografieren anhalten oder weil ein Büffel mitten auf der Strasse steht. Das Tal gefällt uns, werden wir morgen noch zweimal durchqueren.
Spät, gegen 20:40 Uhr erreichen wir Grant Village und sehen uns noch die Duschen an: 2 Dollar für 6 Min. Nein danke, wir duschen dann doch lieber im eigenen Womo und kochen uns was schönes: Reis mit Paprika-Chili-Hackfleisch.
Fahrstrecke: Grant Village - Hayden Valley – Grand Canyon of Yellowstone – Norris - Mammoth – Tower Falls – Dunraven Pass- Hayden Valley - Grant Village
Gefahrene Kilometer: 247
Übernachtung: Grant Village, Yellowstone NP
Wir brechen heute erst gegen halb 10 auf und es geht wieder durch das Hayden Valley nach Norden. Am Sulphur Cauldron sichte ich einen weißen Pelikan, wieder sehen wir Büffel und auch 2 Kojoten, vermutlich zwei schon fast ausgewachsene Junge, die noch faul herumliegen.
Da gestern da Licht am Arist Point zum fotografieren nicht gut war, geht es da heute noch mal hin. Diesmal stimmt alles, Sonne kommt aus der richtigen Richtung. Dann fahren wir alle Aussichtpunkte (bis auf Inspiration Point) am Grand Canyon von Yellowstone ab, lassen aber die Fußwege mit mehr als 100 m Höhenunterschied weg. Viel zu anstrengend. In dieser Höhe reicht es ,wie einfachen Wege zu laufen, auch von hier ist die Aussicht auf die Upper Falls und die Lower Falls und in den Canyon genial. Wir sehen auch ein Osprey-Nest mit Nachwuchs drin, das unter uns auf einer Felsennadel im Canyon gebaut wurde. Canyon ist toll, aber auch anstrengend. So ist es schon kurz vor 14 Uhr, als wir Canyon Village erreichen.
Wir entscheiden uns für Mittagessen im Dining Room, wir müssen erstmal 15 Min. auf einen Platz warten. Da denkt man, es ist gerammelt voll, nein weit gefehlt, ca. ein Drittel belegt, das sehr zahlreiche Personal kriegt es einfach nicht gebacken. Über ne halbe Stunde zum Tisch abräumen, da wird man ja schon vom zugucken wahnsinnig. Einer räumt nur Tische ab, einer schenkt Wasser aus, eine Bedienung hat 4 Tische. Kein Wunder, dass hier Tellerwäscher noch zum Millionär werden können wenn sie so einen Laden auf Vordermann bringen. Ideale Lage, massig hungrige Touristen, und die meisten werden fortgeschickt oder gehen wieder weil sie nicht warten wollen. Ca. 8 Bedienungen für einen Speisesaal, den in Deutschland 2-3 Bedienungen bei Vollbelegung schaffen würden. Und eine Erfahrung reicher, ja in Amerika kommt man aus dem Staunen nicht heraus - und mit Chicken Wraps mit Cesar Salad und Kartoffelsalat und Hamburger im Bauch geht es weiter.
Über Norris fahren wir nach Mammoth, um die Sinterterrassen anzugucken. Die Strasse zwischen Norris und Mammoth ist schmaler als die übrigen Parkstrassen, aber genau so gut befahren, es gibt kein Bankett und teilweise ist die Straße noch beschädigt. Langsam fahren ist angesagt.
In Mammoth halten wir gleich bei der oberen Terrasse und laufen zuerst zur Canary Spring. Die ist toll, leuchtet farbig und führt Wasser. Eigentlich wollen wir die anderen Springs besuchen, aber nach 2en haben wir genug: ausgetrocknet. Wir fahren also die Strasse runter und gucken noch mal von unten. Ok, da wären noch 1 oder 2, die schön aussehen, aber wir haben keine Lust mehr.
Die richtig große Elkherde direkt an der Strasse gefällt uns viel besser, ein Ranger setzt gerade rote Kegel an den Straßenrand, damit man da nicht parkt. Der Parkplatz kommt wenige Meter danach und die Elks stört das alles nicht, die Touristen fotografieren, die Elks fressen, schlafen, glotzen zurück. Viele Nachwuchs-Elks sind auch dabei.
Die Landschaft ist hier oben ganz anders als im Südteil, wir staunen immer wieder, wie abwechlungsreich es ist. Wir sichten noch einen Bären etwas weiter oben am Berg und direkt bei der Tower-Rooslevelt Ranger Station ist eine richtig große Büffelherde mit mehreren grossen Bullen und viel Nachwuchs. Toll.
Wir schauen in den Canon bei Towerfall und halten noch mal bei den Towerfalls, die nicht so prächtig sind, wohl aber der Bär, den wir hier noch sehen. Über den Dunraven Pass erreichen wir Canyon. Das Wetter hat sich eingetrübt, es ist kühler, die Sonen ist weg und es sieht nach Regen aus.
Ein letztes Mal durchs Hayden Valley, uns von den Büffeln verabschieden. Diesmal halten wir da, wo auch gestern schon viele Leute mit Riesenferngläsern auf Stativen standen. Für uns gibt es natürlich wieder keinen Parkplatz, wir müssen ein Stück laufen. Trotz akkurater Beschreibungen der Reisenfernglas-Besitzer gelingt es und nicht die Wolfsjungen durchs Fernglas zu sehen. Dafür entdecke ich Kraniche (sind die groß!!!).
Später sehen wir noch mal meinen Liebligspelikan im Yellowstonesee, der weiße mit den schwarzgeränderten Flügeln.
Fahrstrecke: Grant Village - Grand Teton – Colter Bay – Jenny Lake – Jackson – Idaho Falls – American Falls – Massacre Rocks State Park
Gefahrene Kilometer: 445
Übernachtung: Massacre Rocks State Park, American Falls
Um acht Uhr verlassen wir Grant Village. Es ist sonnig, aber viele Wolken, die Sonne verschwindet allmählich und kommt nur noch ab und zu vorbei. Wir verlassen den Yellowstone National Park nach Süden und kommen direkt in den Grand Teton National Park. In Colter Bay machen wir halt und laufen an den See. Neben vielen Foto-Stopps direkt ander Straße, um die teton Range zu fotografieren, gab es nicht viel, ein schönes Schild, das versprach dass Bären mit Jungen die Strasse überwueren, aber die haben wir nicht gesehen. Auffällig oft waren das verlassen der Strasse wegen „bear activity“ verboten. Ob wieder jemand gefressen wurde? Weitere Viewpoints entlang der Teton Park Road und am Jenny Lake, alle ganz nett, aber mangels Sonne nicht so umwerfend.
In Jackson erstmal günstig getankt und dann zum Pizza Hut.
Den Rest des Tages folgen wir dem Snake River, für die Passtrasse ist das Wetter zu schlecht, jetzt ist es dicht bewölkt und ab und zu Regen, die höheren Gipfel hinter uns verschwinden im schwarzen Dunst. Wir verlassen Wyoming und erreichen Idaho, bei Idaho Falls geht es auf die Autobahn, die wir erst am Massacre Rocks State Park um 18 Uhr verlassen.
Zu unserer Überraschung ist es kein primitive campground, sondern wir haben Wasser und Stromanschluß am Platz, es gibt eine Ver- und Enrtsorgungsstation und saubere Waschhäuschen mit kostenlosen schönen Duschen. Dazu geniale sicht über den Snake River, der sich hier in Kurven zwischen Felswänden hindurchschlängelt. Wir wählen einen Aussichtsplatz ganz oben, der den Nachteil hat, dass man die Autobahn gut hört, dafür sind wir ganz für uns und haben bombastische Aussicht. Scharen von weissen Pelikanen mit schwarzgeränderten Flügeln ziehen über den Snake River und Sperber (?) zanken sich über unserem Grillplatz. Es gibt wenig gute Steaks und gute Folienkartoffeln aus der Mikrowelle sowie Knoblauchbrot vom Grill, Grill-Zwiebeln, Grill-Tomate und Bier.
Im nachhinein stellen wir fest, dass es auch Wifi gibt, nur haben wir uns das Password nicht geben lassen. Das Trinkwasser ist – auch im Kaffee – ungeniessbar, das hatten wir bisher nicht.
Fahrstrecke: Massacre Rocks State Park – City of Rocks Back Country Byway - Shoshone Falls, Dierkes Lake - Twin Falls - Craters of the Moon
Gefahrene Kilometer: 418
Übernachtung: Craters of the Moon
Der Morgen ist trübe, es regnet leicht. Nur ungern verlassen wir unseren schönen Platz No 13 und machen uns auf die Reise. Wir haben uns den City of Rocks Back Country Byway ausgesucht. Der Prospekt verspricht ab zwischen Elba und Almo eine narrow winding road, ab Almo soll es Schotter bis zum historic Oakley sein. Ob das was für Schorsch ist, oder ob wir umdrehen müssen?
Jedenfalls geht es von der Ebene wieder in die Berge. Bis Almo ist die narrow winding Road sehr breit und gut ausgebaut, die Canyons, durch die wir hätten kommen sollen, haben wir auch nicht gesehen. Man kann durchgehend 80 fahren. In Almo gehen wir ins Visitor Center und sehen den kurzen Film an, der hauptsächlich vom Oregon und California Trail handelt. Es stehen draußen auch schöne Replika Planwagen zum fotografieren rum.
Da im Film schon große RVs auf dem Campground gezeigt wurden, ersparen wir uns das fragen und fahren weiter. Die angekündigte Schotterstraße ist tatsächlich eine Schotterstrasse, aber sehr breit und in gutem Zustand. Inzwischen haben sich die Wolken verzogen und die Sonne strahlt. Wir bestaunen die bizzarren Felsgebilde, halten alle paar Meter an und fotografieren. Sehen Kletterer in den Felsen. Der Campground ist über das ganze Gelände verstreut, es gibt sehr schöne Zeltplätze. Die Parkplätze sind fast durchgehend an der Straße, Schorsch hätte an manche auch hingepasst, schön wäre es aber nicht gewesen. Der Campground ist nur wenig besucht, es ist überhaupt recht einsam. Wir erreichen bei den „Bread Loves“ den Emery Pass mit 2000m Höhe. Ab da wird die Straße etwas eklig, sie ist jetzt schmal und kurvig, steil bergab. Aber wie immer gibt es in USA keine Kehren, und als doch mal ein Truck mir Trailor entgegenkommt, reicht es doch für beide. Die Straße mündet in eine weitere Straße, die uns in 18km ins historic Oakley bringen soll. Die Straße ist ganz ausgefahren und wüstes Waschbrett, wir können gerade mal 15km/h fahren. Das Tal ist schön und einsam, nicht als Natur. Doch es wird lebhafter, wir sehen eine Baumaschine. Eine Fräse ebnet das Waschbrett ein. Das ist aber nett, ab da kommen wir wieder schnell voran. Rolf sichtet noch einen schwarzen Geier mit rotem Kopf und dann erreichen wir historic Oakley. Das soll durch alte Stein- und Holzhäuser glänzen. Gut, dass wir das vorher gelesen haben, hätten wir sonst nicht bemerkt. Der Ort hat wenig weit verteilte Häuser, ohne navi hätte man noch nicht mal die Hauptstraße gefunden auf die wir abbiegen müssen, keine Beschilderung.
In Burley besuchen wir die Dairy Queen, auch einmal und nie wieder. Weiter nach Twin Falls, wo wir die Shoshone Falls besichtigen. Etwas enttäuschend, das ist oberhalb ja ein Wehr und ein Kraftwerk ist auch noch am Rand. Der Dierkes Lake nebendran ist ein schöner Badesee, aber es ist so heiß (96F), dass wir nicht mal mehr baden wollen sondern nur ins klimatisierte Auto, bzw. in den klimatisierten Supermarkt und zur Tanke. Schorsch braucht so 27l/100km im Durchschnitt.
Endlos lange meiste gerade und langweilige Straßen bringen uns zum Craters of the Moon National Monument. Erst die letzte paar km sind wieder schön, als wir uns den Bergen nähern.
Gegen halb acht erreichen wir den Campground, ob es da noch einen freien Platz für uns gibt? Es ist zwar gut besucht, aber wir finden einen schönen großen Platz für Schorsch. Mit 10$ unser bisher günstigster Campground, dafür nicht mal die Möglichkeit Wasser aufzufüllen. Der Campground inmitten der Lavabrocken ist bei weitem nicht so toll wie ich mir das vorgestellt habe, man sitzt recht dicht aufeinander.
ich komme ja kaum mit dem Lesen nach, so produktiv bist du ! Und es waren ja auch an einzelnen Tagen nicht wenige Kilometer !
Schön, dass ihr die Eruption des Beehive Geyser so spontan sehen konntet. Durch euer Standquartier Grant Village konntet ihr ja die Bisonherden im Hayden Valley an mehreren Tagen treffen. Was euer Erlebnis im Dining Room angeht: im eigenen WoMo klappt das wahrscheinlich besser.
War der Yellowstone euer östlichster Punkt ?
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard, ja Yellowstone war unser östlichster Punkt. Mehr liess sich auch mit unserem flotten Schorsch samt meinem Mann am Steuer nicht realisieren in der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung steht.Langsam sehne ich mich auch nach dem Büroschlaf, Urlaub machen ist anstrengend, zumal wir immer gutes Wetter haben und dann MUSS ich was unternehmen....
Rocky Mountains wär ich gern noch geblieben, insbes. Monatna hat mir gut gefallen. Allerdings - die Höhe von 2400m bei ca. 30 Grad im Schatten - da kippe ich aus den Latschen auch wenn wir nur ein bißchen auf Holzbohlenwegen um die Geysire rumtappen - der eine Tag war schlimm, alles in der knallen Sonne. Natürlich toll, dass wir gutes Wetter hatten, aber da sind bei mir doch körperliche Grenzen gesetzt. Ich frag mich wie die Leute da auch noch richtige Wanderungen unternehmen können, wir haben schon bewußt die Abstiege zu den tieferen Viewpoints beim Grand Canyon of Yellowstone ausgelassen.
Karin, ja der Jepp kommt dann vielleicht nächstes Mal. Die vielen Backcountry Roads locken uns schon. Allerdings bin ich doch nicht so ein Fan von den einsamen irgendwo-im-nirgendwo-campgrounds wie ich gedacht habe. In Skandinavien haben wir das oft gemacht, ganz weit weg von allem ganz allein irgendwo übernachtet ... aber hier...Gleich kannst Du unseren nächsten Tag lesen, wo wir ganz allein auf dem CG uns doch gefürchtet haben...
Fahrstrecke: Craters of the Moon – Sawtooth Mountains – Idaho City
Gefahrene Kilometer: 359
Übernachtung: Ten Mile Campground bei Idaho City
Den Vormittag verbringen wir mit der Besichtigung der Craters of the Moon. Dazu fahren wir den 7miles Loop. Zuerst ist der „Noth Crater Flow“ dran, ein 0,25 miles Rundweg führt durch den Lavastrom. „Devils Orchard“, schon doppelte so lang, gefällt uns viel besser, hier gibt es viele Vögel und Chipmonks und einige Pflanzen. Die nächsten 3 Stopps sind gemeinerweise wegen Bauarbeiten geschlossen. Doch dann kommt noch die Cave Area mit den zu besichtigenden Lava Tubes. Wir haben uns eine Permit geben lassen, damit wir rein dürfen. Der „Indian Tunnel“ ist sehr groß und einfach zu besichtigen, es führt eine Treppe rein und es gibt mehrere Deckeneinstürze, so dass man Tageslicht hat. „Boy Scout Cave“ lassen wir aus, da muß man gleich zu Anfang so viel klettern. „Beauty Cave“ krabbeln wir hinunter und ein Stückchen die Höhle entlang. Ganz schön dunkel hier! Fledermäuse sehen wir nicht.
Wir finden noch einen schönen Picknickplatz im Lavafeld und essen zu Mittag.
Der erste Stopp danach ist bei der Hot Spring, die Karin aus dem Forum mir beschrieben hat. Hätten wir sonst nicht gefunden. Wild romantisch, nur etwas Zivilisationsmüll, viel schöne große Libellen und eine sehr grosse Spinne mitten auf dem Weg.
Weiter geht es über Hailey und Ketchum nach Stanley. Die Hochebene finden wir toll, und wir machen noch einen Abstecher zum Redfish Lake. Ein Pronghorn sehen wir auch, das vor und über die Strasse läuft.
Nahc Stanley beginnt eine sehr kurvige Strasse, die noch über mehrere Pässe führt. Wir beginnen, uns die an der Strasse liegenden Campgrounds anzusehen. Immer im Wald gelegen, mal größer, mal kleiner, mal mit Host, mal ohne, mal am Bächlein mal nicht. Alle self-check-in, anfangs 12$, später 15$. Ganz toll ist nix, da die Sonne strahlt, wollen wir uns nicht jetzt schon im finsteren Wald vergraben. Der eine Platz hätte und gefallen, aber die schönen Plätze am Bach sind alle belegt, obwohl die Campgrounds sehr wenig besucht sind. Es gibt auch die Möglichkeit kostenlos in ausgewiesenen Camp-Aeras zu übernachten, aber das wollen wir nicht.
Letzendlich landen wir beim „Ten Mile“ Campground, der letzte vor Idaho City. Der „Bad Bear“ 1 Mile davor war ganz leer, überquellender Müll und Galgen, um das Essen bärensicher aufzubewahren. Wie passt das zusammen? „Ten Mile“ ist beidseits der Straße, rechts steht keiner, links entdecken wird, dass schon 2 Sites am Bach belegt sind. Wir entscheiden uns zu bleiben, so ganz einsam gefällt uns nicht. Unser Platz ist allerdings nicht in Sichtweite der anderen beiden Camper, aber es beruhigt schon etwas, zu wissen dass noch jemand da ist.
Es gibt Burger mit Nudeln und Züricher geschnetzelte Sauce.
Bevor wir ins Bett gehen schaue ich noch mal vor die Tür – sternenklare Nacht und ich kann weder Anfang noch Ende vom Schorsch sehen, trotz des Lichtes das aus der Tür fällt. Ganz schön unheimlich. 3m vom Womo weglaufen, und man findet es nicht mehr. Und wenn der Bär nur 1,5m weg wäre – ich könnte ihn nicht sehen. Das nächste Mal liebeer wieder in die Zivilistation...!
Mittwoch, 27.7.2011 – Montana !
Fahrstrecke: Kalispell – Big Fork – Flathead Lake – Missoula – Drummond - Pintler Scenic Route – Philipsburg – Anaconda – Butte – Nevada City – Virginia City
Gefahrene Kilometer: Dodge Durango 14 + Schorsch 547
Übernachtung: Virginia City RV Park, MT
Heute wieder früh aufstehen, unter die Dusche im Häuschen gegenüber, schön frühstücken und ab geht es zum Airport, um nach kurzem Tankstopp den Durango wieder bei Alamo abzuliefern. Schade, an den hätt man sich gewöhnen können.
Wir fahren am Ostufer des Flathead Lake hinunter nach Missoula, oft haben wir tolle Ausblicke auf den riesigen See. Das Wetter ist wieder toll, sonnig und heiß. Bei den Ufergrundstücken wäre schon das eine oder andere dabei, was uns gefällt. Die Kirschen in den Plantagen sind reif und werden am Strassenrand verkauft. Nach dem See tun sich tolle Ausblicke auf meist weite Täler auf, mal bewaldet, mal kahl, oft Blick auf schneebedeckte Gipfel der Rocky Mountains. Oft steil bergauf oder bergab, mal Kurven mal Kilometerlang nur geradeaus. Die Landschaft fasziniert und ganz besonders. In Missoula geht es auf die Autobahn, der wir bis Butte folgen wollten. Aber Rolf möchte lieber eine Scenic Route zur Old Mining Town Philipsburg folgen, also fahren wir die Pintler Scenic Route („Monatana 1“), die ihrem Namen alle Ehre macht. Philipsburg ist ein nettes „altes“ Städtchen, gut besucht, wir essen Hamburger im belebten Restaurant. Stilecht ohne Besteck, ich habe Sweet Potato fries dazu, lecker. Die Coke und das 7up kommen mit Eiswürfeln aus Chlorwasser in gruseligen Plastikbechern, können wir nicht trinken.
Wir folgen der Strasse weiter entlang von Creeks und Seen, schöne Ausblicke zur Bergwerkstadt Anaconda, wo wir die Autobahn wieder treffen. Für ein kurzes Stück, in Butte geht es erstmal zum Safeway, Bier und Brot und Milch für die nächsten Tage. Wer weiß, was es im Yellowstone zu kaufen gibt.
Wir fahren ein Stück auf der „Montana 2“, sehr steil, sehr kurvig, spannend. Aber ich bin froh, dass die Straße wieder flach wird, als es auf die 41 geht. Weite Ebene, recht kahl, nur grün am Bächlein und da wo bewässert wird. Und die Rockies im Hintergrund. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir passieren Alder, sehen den KOA, das muß nicht sein, überall tolle Landschaft, und eine Seite Straße und 3 Seiten Abraumhalde, nein danke. Nevada City Museum schliesst um 18 Uhr gerade als wir ankommen. Wir sollen morgen um 10 wiederkommen. Das machen wir! In Virginia City erwartet und der Virginia City RV Park, den ich schon im Net gefunden hatte. Hier sind wir schon auf über 1800m Höhe. Hier sind wir richtig. Nicht sehr groß, nicht sehr voll, ein picobello Sanitärhäuschen, wir bekommen auf Wunsch einen Stellplatz auf der ersten Terrasse, die wir für uns allein haben, mit Water + Electric. Die großen RVs stehen alle unten. Sind ein Stück von der Straße weg, haben schöne Sicht und Abendsonne. Das ist schön!
Weniger schön, dass Schorsch Ärger macht, die Befestigung der Zugfeder an der Tür hat sich gelöst und die Tür lässt sich nicht mehr schliessen. Die Verschraubung war offensichtlich schon mal nicht sachgerecht repariert – mit Schaum. Der freundlich Campground Host leiht uns eine Leiter und Rolf schraubt das ganze Ding ab. Ich stelle derweil fest, dass der Gummibelag der inneren Trittstufe sich löst, wenn man nicht aufpasst, fliegt man samt Belag die Treppe runter. Der Belag ist geklebt, und der Klebstoff ist bei Hitze flüssig. Außerdem ist die Halterung der Schiebetür zum Schlafzimmer kaputt gegangen, so dass die Tür jetzt beim fahren hin- und hersaust. Glücklicherweise alles nicht Dinge, die die Fahrtüchtigkeit einschränken, werden bei Rückgabe über die schon defekte Tür schimpfen müssen.
Montana gefällt mir bislang am besten, die Landschaft ist einfach unglaublich. Ok, Olympic war auch gut und Mt. Rainier, aber eben nur sehr punktuell bei den Sehenswürdigkeiten, Montana ist von morgens bis abends nur "wow".
Lg Mobbel
Donnerstag, 28.7.2011 – Bär !
Fahrstrecke: Virginia City – Nevada City – Ennis – Madison River – West Yellowstone – Firehole Canyon Drive - Fountain Paint Pot – Midway Geyser Basin (Grand Prismatic Spring) – Old Faithful Area – Grant Village
Gefahrene Kilometer: 238
Übernachtung: Grant Village, Yellowstone NP
Nach einer kalten Nacht geht es morgens bei strahlender Sonne nochmal zurück zum Freilichtmuseum „Ghost Town“ Nevada City. Hier wurden alte Häuser und Gerätschaften von der Goldgräberzeit zusammengetragen. Wir brauchen über eine Stunde zum gucken.
Über einen Pass geht es hinunter zum Madison River, zunächst mal tanken in Ennis, dann an eienm der vielen Bootsslips Mittagessen: Eier mit Speck und Toast.
Der Weg nach West Yellowstone führt uns vorbei am Earthquake Lake, der erst bei einem Erdbeben entstanden ist. Deswegen stehen lauter inzwischen tote Bäume mitten im See.
Wir erreichen den Yellowstone NP und landen gleich im ersten Stau. Autos recht und links am Strassenrand, ein Teil der Autos zwängt sich durch, viele Leute und auch ein Ranger mit Fotos und Ferngläsern im Wald, ein Ranger auf der Strasse versucht vergeblich den Verkehr zu regeln. Wir lernen unsere erste Yellowstone-Lektion: geeigneten Parkplatz suchen für Schorsch, mit Foto und Fernglas raussprinten und rausfinden, was es zu sehen gibt. Parkplatz kein Problem, ein großer gleich 20m weiter, die Leute sind nur zu faul zum laufen. Nur was gibt es zu sehen? Wir gucken und gucken….die Kinder fragen lautstark ob es ein Grizzly oder ein Schwarzbär ist und kommentieren jede Bewegung des Bären. Ein „Black Bear“ sagt der Ranger, und die Kinder beschweren sich, weil er braun ist. Tja und da liegt er, ein paar Meter den Wald hoch, den Kopf auf einen umgefallenen Baumstamm gelegt und begutachtet die Touristen. Durchs Fernglas sieht er aus wie ein Plüschteddy. Mehr als den Kopf vom Bären bekommen wir nicht zu sehen. Aber immerhin – unser erster Bär!
Dann fahren wir den Firehole Canyon Drive und haben Ausblicke in einen kleinen Canyon mit einem schönen Rauschefluß.
Am schönen Firehole River entlang, in dem viel Leute baden oder angeln, erreichen wir das Lower Geyser Basin und den „Fountain Pot Paint“. Ein Bohlenweg führt auf einen kleinen Hügel, man kommt an mehren blubbernden Matschlöchern und dampfenden farbenfroh leuchtenden kleinen Seen vorbei. Wir sind begeistert.
Der nächster Stopp ist beim Midway Geyser Basin, ich will die Grand Prismatic Spring sehen. Zunächst scheint es schwierig, die Zufahrt ist verstopft und ein Ranger versucht vergeblich, den ein- und ausfahrenden Verkehr zu regeln. Aber als wir endlich auf dem Parkplatz sind, findet Schorsch – wie immer – gleich eine Parklücke. Auch hier begleitet uns strahlende Sonne, um die Grand Prismatic Spring und weitere Springs anzusehen.
Jetzt noch ein Abstecher zum Old Faithful, die Lage für morgen sichten. Da hat man ja Orientierungprobleme bei der Riesenanlage mit Gebäuden und Parkplätzen. Da es schon gegen 18 Uhr ist, ist nicht mehr so viel los, wir gehen in das Visitor Center und stellen fest, dass Old Faithful erst kurz nach 19 Uhr wieder ausbricht und dass er das etwas alle 90 Minuten tut. Wir erwerben Prospekte, vom Upper Geysir Basin, Norris, Canyon und Mammoth. Dann geht es zum Grant Village, wo wir auf dem Campground 3 Nächte gebucht haben. Hier sind wir in 2400 m Höhe. Obwohl es schon halb acht ist, müssen wir recht lange beim Checkin warten. Wer nicht gebucht hat, hat Pech, es ist alles „full“ – wie alle anderen Campgrounds im Park auch, stand schon an der Entrance Station in West Yellowstone angeschlagen. Wir bekommen Platz G182. Ein Pull Through. Klingt ja nach durchfahren, und am ersten Tag haben wir auch den Fehler gemacht, das zu versuchen. Zunächst ging der Slide Out nicht raus – Bäume rechts und links. Dann hingen wir fast zwischen den Bäumen fest und die Äste hingen auch zu tief. Mit viel Mühe haben wir Schorsch dann richtig platziert.
Haben dann einen Spaziergang zum Yellowstone Lake gemacht und unseren Loop und den E-Loop abgelaufen. Aha, die großen Womos fahren in die Pull throughs meistens nur halb rein und rückwärts wieder raus. Zum Visitor Center konnte man nicht vorlaufen, weil die Fußgängerbrücke nur noch teilweise da war, im Fluß versunken, offensichtlich immer noch richtig Hochwasser.
Der Campground ist gut organisiert, die Toiletten sind sauber. Man steht – wie auf allen bisherigen „primitive campgrounds“ die wir kennengelernt haben auch – recht nah am Nachbarn. Dadurch dass der Campground sehr groß ist, über 400 Stellplätze, hört man ständig Autoverkehr. Immerhin sind Generatoren von 20 Uhr bis 8 Uhr verboten.
Es gibt Nudeln mit Sauerbratensauce und Parmesan zum Abendessen, zum raussitzen haben wir keine Lust.
Lg Mobbel
Freitag, 29.7.2011 – Büffel !
Fahrstrecke: Grant Village – Old Faithful Area – Norris Basin – Artist Point – Hayden Valley – Grant Village
Gefahrene Kilometer: 181
Übernachtung: Grant Village, Yellowstone NP
Nach einer kalten Nacht (4 Celsius) fahren wir zum Upper Geysir Basin. Sind kurz vor 9 dort, um 10:05 soll „Old Faithful“ ausbrechen, danach „Castle“ 10:15 und „Daisy“ Geyser 10:30. Also setzen wir uns erstmal zum „Old Faithful“, der von Zuschauerbänken umringt ist und studieren unsere Leaflets, wie wir dann laufen wollen. Doch dann kommt ein Ranger und ruft laut irgenwas und alle Leute springen auf und laufen weg. Wir gucken zunächst etwas verdutzt, aber dann bekommen wir es auch mit, der Indikator von „Beehive“ ist aktiv, das heißt dass „Beehive“ in 5-10 Minuten ausbricht, und das tut er wohl recht selten. Also laufen wir mit und kommen gerade rechtzeitig, um die Wasserfontänen zu sehen. Ein großartiges Schauspiel. Dann eilen wir zum „Castle“ Geyser, der schon fleissig Wasser wirft. Er tut das aber recht lang, so dass man Zeit zum gucken und fotografieren hat. „Daisy“ wartet auch auf uns, ist aber weit weniger beeindruckend als die anderen beiden.
Die anderen Geysire sind nicht predictable, d.h. man weiß nicht ob und wann sie das nächste Mal ausbrechen. Es gibt aber noch viel kleinere Springs oder Mini-Geysire, wir laufen lange herum und schauen uns vieles an. Dann holen wir und ein Eis und warten auf Old Faithful, dessen Wasserfontänen wir nach den anderen nicht soo beeindruckend finden, zumal man recht weit weg vom Geysir bleiben muss. Nach ca. 4,5 Stunden geht es weiter.
Am Firehole River machen wir Mittagspause, Toast mit Käse und Wurst.
Dann steuern wir das Norrsi Geyser Basin an, wo wir das „Back Basin“ mit dem „Steamboat“ Geyser und dem „Echnius“ Geyser ablaufen. Alles mögliche blubbert und qualmt, richtige Ausbrüche gibt es nicht, hier ist nichts vorhersagbar, meist gibt es nur alles paar Jahre größere Ausbrüche. Das „Porcelain Basin“ schauen wir nur von der Aussichtsterrasse an, wir haben jetztz genug.
Auf dem Weg nach Canyon Village sehen wir am Strassenrand unsere ersten Büffel – wir sind begeistert! Frü uns DAS Highlight des Tages, dagegen kommt selbst ein Castle Geyser nicht an .
Rolf möchte noch zum Artist Point am South Rim des Grand Canyon of Yellowstone. Schöner Blick, doch die Sonne steht überm Wasserfall, so dass man nicht gut fotografieren kann. Der Wapiti Trail gegenüber und alles weiteren Backcountry Trails in dieser Gegend sind wegen Bear Activity gesperrt, weil Anfang Juli ein Bär einen Menschen getötet hat.
Nun geht es durch das Hayden Valley zurück zum Campground. Hier sehen wir noch ganz viele Büffel, Rehe, Gänse. Ab und zu gibt es Stau, weil Touristen mitten auf der Strasse zum fotografieren anhalten oder weil ein Büffel mitten auf der Strasse steht. Das Tal gefällt uns, werden wir morgen noch zweimal durchqueren.
Spät, gegen 20:40 Uhr erreichen wir Grant Village und sehen uns noch die Duschen an: 2 Dollar für 6 Min. Nein danke, wir duschen dann doch lieber im eigenen Womo und kochen uns was schönes: Reis mit Paprika-Chili-Hackfleisch.
Lg Mobbel
Samstag, 30.7.2011 – Canyon
Fahrstrecke: Grant Village - Hayden Valley – Grand Canyon of Yellowstone – Norris - Mammoth – Tower Falls – Dunraven Pass- Hayden Valley - Grant Village
Gefahrene Kilometer: 247
Übernachtung: Grant Village, Yellowstone NP
Wir brechen heute erst gegen halb 10 auf und es geht wieder durch das Hayden Valley nach Norden. Am Sulphur Cauldron sichte ich einen weißen Pelikan, wieder sehen wir Büffel und auch 2 Kojoten, vermutlich zwei schon fast ausgewachsene Junge, die noch faul herumliegen.
Da gestern da Licht am Arist Point zum fotografieren nicht gut war, geht es da heute noch mal hin. Diesmal stimmt alles, Sonne kommt aus der richtigen Richtung. Dann fahren wir alle Aussichtpunkte (bis auf Inspiration Point) am Grand Canyon von Yellowstone ab, lassen aber die Fußwege mit mehr als 100 m Höhenunterschied weg. Viel zu anstrengend. In dieser Höhe reicht es ,wie einfachen Wege zu laufen, auch von hier ist die Aussicht auf die Upper Falls und die Lower Falls und in den Canyon genial. Wir sehen auch ein Osprey-Nest mit Nachwuchs drin, das unter uns auf einer Felsennadel im Canyon gebaut wurde. Canyon ist toll, aber auch anstrengend. So ist es schon kurz vor 14 Uhr, als wir Canyon Village erreichen.
Wir entscheiden uns für Mittagessen im Dining Room, wir müssen erstmal 15 Min. auf einen Platz warten. Da denkt man, es ist gerammelt voll, nein weit gefehlt, ca. ein Drittel belegt, das sehr zahlreiche Personal kriegt es einfach nicht gebacken. Über ne halbe Stunde zum Tisch abräumen, da wird man ja schon vom zugucken wahnsinnig. Einer räumt nur Tische ab, einer schenkt Wasser aus, eine Bedienung hat 4 Tische. Kein Wunder, dass hier Tellerwäscher noch zum Millionär werden können wenn sie so einen Laden auf Vordermann bringen. Ideale Lage, massig hungrige Touristen, und die meisten werden fortgeschickt oder gehen wieder weil sie nicht warten wollen. Ca. 8 Bedienungen für einen Speisesaal, den in Deutschland 2-3 Bedienungen bei Vollbelegung schaffen würden. Und eine Erfahrung reicher, ja in Amerika kommt man aus dem Staunen nicht heraus - und mit Chicken Wraps mit Cesar Salad und Kartoffelsalat und Hamburger im Bauch geht es weiter.
Über Norris fahren wir nach Mammoth, um die Sinterterrassen anzugucken. Die Strasse zwischen Norris und Mammoth ist schmaler als die übrigen Parkstrassen, aber genau so gut befahren, es gibt kein Bankett und teilweise ist die Straße noch beschädigt. Langsam fahren ist angesagt.
In Mammoth halten wir gleich bei der oberen Terrasse und laufen zuerst zur Canary Spring. Die ist toll, leuchtet farbig und führt Wasser. Eigentlich wollen wir die anderen Springs besuchen, aber nach 2en haben wir genug: ausgetrocknet. Wir fahren also die Strasse runter und gucken noch mal von unten. Ok, da wären noch 1 oder 2, die schön aussehen, aber wir haben keine Lust mehr.
Die richtig große Elkherde direkt an der Strasse gefällt uns viel besser, ein Ranger setzt gerade rote Kegel an den Straßenrand, damit man da nicht parkt. Der Parkplatz kommt wenige Meter danach und die Elks stört das alles nicht, die Touristen fotografieren, die Elks fressen, schlafen, glotzen zurück. Viele Nachwuchs-Elks sind auch dabei.
Die Landschaft ist hier oben ganz anders als im Südteil, wir staunen immer wieder, wie abwechlungsreich es ist. Wir sichten noch einen Bären etwas weiter oben am Berg und direkt bei der Tower-Rooslevelt Ranger Station ist eine richtig große Büffelherde mit mehreren grossen Bullen und viel Nachwuchs. Toll.
Wir schauen in den Canon bei Towerfall und halten noch mal bei den Towerfalls, die nicht so prächtig sind, wohl aber der Bär, den wir hier noch sehen. Über den Dunraven Pass erreichen wir Canyon. Das Wetter hat sich eingetrübt, es ist kühler, die Sonen ist weg und es sieht nach Regen aus.
Ein letztes Mal durchs Hayden Valley, uns von den Büffeln verabschieden. Diesmal halten wir da, wo auch gestern schon viele Leute mit Riesenferngläsern auf Stativen standen. Für uns gibt es natürlich wieder keinen Parkplatz, wir müssen ein Stück laufen. Trotz akkurater Beschreibungen der Reisenfernglas-Besitzer gelingt es und nicht die Wolfsjungen durchs Fernglas zu sehen. Dafür entdecke ich Kraniche (sind die groß!!!).
Später sehen wir noch mal meinen Liebligspelikan im Yellowstonesee, der weiße mit den schwarzgeränderten Flügeln.
Gegen 21 Uhr treffen wir im Grant Village ein.
Lg Mobbel
Sonntag, 31.7.2011 – Grand Teton
Fahrstrecke: Grant Village - Grand Teton – Colter Bay – Jenny Lake – Jackson – Idaho Falls – American Falls – Massacre Rocks State Park
Gefahrene Kilometer: 445
Übernachtung: Massacre Rocks State Park, American Falls
Um acht Uhr verlassen wir Grant Village. Es ist sonnig, aber viele Wolken, die Sonne verschwindet allmählich und kommt nur noch ab und zu vorbei. Wir verlassen den Yellowstone National Park nach Süden und kommen direkt in den Grand Teton National Park. In Colter Bay machen wir halt und laufen an den See. Neben vielen Foto-Stopps direkt ander Straße, um die teton Range zu fotografieren, gab es nicht viel, ein schönes Schild, das versprach dass Bären mit Jungen die Strasse überwueren, aber die haben wir nicht gesehen. Auffällig oft waren das verlassen der Strasse wegen „bear activity“ verboten. Ob wieder jemand gefressen wurde? Weitere Viewpoints entlang der Teton Park Road und am Jenny Lake, alle ganz nett, aber mangels Sonne nicht so umwerfend.
In Jackson erstmal günstig getankt und dann zum Pizza Hut.
Den Rest des Tages folgen wir dem Snake River, für die Passtrasse ist das Wetter zu schlecht, jetzt ist es dicht bewölkt und ab und zu Regen, die höheren Gipfel hinter uns verschwinden im schwarzen Dunst. Wir verlassen Wyoming und erreichen Idaho, bei Idaho Falls geht es auf die Autobahn, die wir erst am Massacre Rocks State Park um 18 Uhr verlassen.
Zu unserer Überraschung ist es kein primitive campground, sondern wir haben Wasser und Stromanschluß am Platz, es gibt eine Ver- und Enrtsorgungsstation und saubere Waschhäuschen mit kostenlosen schönen Duschen. Dazu geniale sicht über den Snake River, der sich hier in Kurven zwischen Felswänden hindurchschlängelt. Wir wählen einen Aussichtsplatz ganz oben, der den Nachteil hat, dass man die Autobahn gut hört, dafür sind wir ganz für uns und haben bombastische Aussicht. Scharen von weissen Pelikanen mit schwarzgeränderten Flügeln ziehen über den Snake River und Sperber (?) zanken sich über unserem Grillplatz. Es gibt wenig gute Steaks und gute Folienkartoffeln aus der Mikrowelle sowie Knoblauchbrot vom Grill, Grill-Zwiebeln, Grill-Tomate und Bier.
Im nachhinein stellen wir fest, dass es auch Wifi gibt, nur haben wir uns das Password nicht geben lassen. Das Trinkwasser ist – auch im Kaffee – ungeniessbar, das hatten wir bisher nicht.
Lg Mobbel
Montag, 1.8.2011 – City of Rocks
Fahrstrecke: Massacre Rocks State Park – City of Rocks Back Country Byway - Shoshone Falls, Dierkes Lake - Twin Falls - Craters of the Moon
Gefahrene Kilometer: 418
Übernachtung: Craters of the Moon
Der Morgen ist trübe, es regnet leicht. Nur ungern verlassen wir unseren schönen Platz No 13 und machen uns auf die Reise. Wir haben uns den City of Rocks Back Country Byway ausgesucht. Der Prospekt verspricht ab zwischen Elba und Almo eine narrow winding road, ab Almo soll es Schotter bis zum historic Oakley sein. Ob das was für Schorsch ist, oder ob wir umdrehen müssen?
Jedenfalls geht es von der Ebene wieder in die Berge. Bis Almo ist die narrow winding Road sehr breit und gut ausgebaut, die Canyons, durch die wir hätten kommen sollen, haben wir auch nicht gesehen. Man kann durchgehend 80 fahren. In Almo gehen wir ins Visitor Center und sehen den kurzen Film an, der hauptsächlich vom Oregon und California Trail handelt. Es stehen draußen auch schöne Replika Planwagen zum fotografieren rum.
Da im Film schon große RVs auf dem Campground gezeigt wurden, ersparen wir uns das fragen und fahren weiter. Die angekündigte Schotterstraße ist tatsächlich eine Schotterstrasse, aber sehr breit und in gutem Zustand. Inzwischen haben sich die Wolken verzogen und die Sonne strahlt. Wir bestaunen die bizzarren Felsgebilde, halten alle paar Meter an und fotografieren. Sehen Kletterer in den Felsen. Der Campground ist über das ganze Gelände verstreut, es gibt sehr schöne Zeltplätze. Die Parkplätze sind fast durchgehend an der Straße, Schorsch hätte an manche auch hingepasst, schön wäre es aber nicht gewesen. Der Campground ist nur wenig besucht, es ist überhaupt recht einsam. Wir erreichen bei den „Bread Loves“ den Emery Pass mit 2000m Höhe. Ab da wird die Straße etwas eklig, sie ist jetzt schmal und kurvig, steil bergab. Aber wie immer gibt es in USA keine Kehren, und als doch mal ein Truck mir Trailor entgegenkommt, reicht es doch für beide. Die Straße mündet in eine weitere Straße, die uns in 18km ins historic Oakley bringen soll. Die Straße ist ganz ausgefahren und wüstes Waschbrett, wir können gerade mal 15km/h fahren. Das Tal ist schön und einsam, nicht als Natur. Doch es wird lebhafter, wir sehen eine Baumaschine. Eine Fräse ebnet das Waschbrett ein. Das ist aber nett, ab da kommen wir wieder schnell voran. Rolf sichtet noch einen schwarzen Geier mit rotem Kopf und dann erreichen wir historic Oakley. Das soll durch alte Stein- und Holzhäuser glänzen. Gut, dass wir das vorher gelesen haben, hätten wir sonst nicht bemerkt. Der Ort hat wenig weit verteilte Häuser, ohne navi hätte man noch nicht mal die Hauptstraße gefunden auf die wir abbiegen müssen, keine Beschilderung.
In Burley besuchen wir die Dairy Queen, auch einmal und nie wieder. Weiter nach Twin Falls, wo wir die Shoshone Falls besichtigen. Etwas enttäuschend, das ist oberhalb ja ein Wehr und ein Kraftwerk ist auch noch am Rand. Der Dierkes Lake nebendran ist ein schöner Badesee, aber es ist so heiß (96F), dass wir nicht mal mehr baden wollen sondern nur ins klimatisierte Auto, bzw. in den klimatisierten Supermarkt und zur Tanke. Schorsch braucht so 27l/100km im Durchschnitt.
Endlos lange meiste gerade und langweilige Straßen bringen uns zum Craters of the Moon National Monument. Erst die letzte paar km sind wieder schön, als wir uns den Bergen nähern.
Gegen halb acht erreichen wir den Campground, ob es da noch einen freien Platz für uns gibt? Es ist zwar gut besucht, aber wir finden einen schönen großen Platz für Schorsch. Mit 10$ unser bisher günstigster Campground, dafür nicht mal die Möglichkeit Wasser aufzufüllen. Der Campground inmitten der Lavabrocken ist bei weitem nicht so toll wie ich mir das vorgestellt habe, man sitzt recht dicht aufeinander.
Lg Mobbel
Hallo Mobbel,
ich komme ja kaum mit dem Lesen nach, so produktiv bist du ! Und es waren ja auch an einzelnen Tagen nicht wenige Kilometer !
Schön, dass ihr die Eruption des Beehive Geyser so spontan sehen konntet. Durch euer Standquartier Grant Village konntet ihr ja die Bisonherden im Hayden Valley an mehreren Tagen treffen. Was euer Erlebnis im Dining Room angeht: im eigenen WoMo klappt das wahrscheinlich besser.
War der Yellowstone euer östlichster Punkt ?
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Mobbels,
ich bin gerade Euer Reise in Meilenstiefeln hinterhergereist.
Ihr habt ja viel erlebt. Wir sind mittlerweile in Eure Region vorgedrungen und sind ein paar Meilen vn Euerm jetzigen Punkt entfernt in Hailey.
Dort müsstet Ihr eigendlich noch einmal einen Jeep anmieten, es gibt unendlich viele Backroads.
Tschüß nach nebenan und gute Reise
Karin
Karin & Rolf Kanadas Osten 2021
Hallo Bernhard, ja Yellowstone war unser östlichster Punkt. Mehr liess sich auch mit unserem flotten Schorsch samt meinem Mann am Steuer nicht realisieren in der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung steht.Langsam sehne ich mich auch nach dem Büroschlaf, Urlaub machen ist anstrengend, zumal wir immer gutes Wetter haben und dann MUSS ich was unternehmen....
Rocky Mountains wär ich gern noch geblieben, insbes. Monatna hat mir gut gefallen. Allerdings - die Höhe von 2400m bei ca. 30 Grad im Schatten - da kippe ich aus den Latschen auch wenn wir nur ein bißchen auf Holzbohlenwegen um die Geysire rumtappen - der eine Tag war schlimm, alles in der knallen Sonne. Natürlich toll, dass wir gutes Wetter hatten, aber da sind bei mir doch körperliche Grenzen gesetzt. Ich frag mich wie die Leute da auch noch richtige Wanderungen unternehmen können, wir haben schon bewußt die Abstiege zu den tieferen Viewpoints beim Grand Canyon of Yellowstone ausgelassen.
Karin, ja der Jepp kommt dann vielleicht nächstes Mal. Die vielen Backcountry Roads locken uns schon. Allerdings bin ich doch nicht so ein Fan von den einsamen irgendwo-im-nirgendwo-campgrounds wie ich gedacht habe. In Skandinavien haben wir das oft gemacht, ganz weit weg von allem ganz allein irgendwo übernachtet ... aber hier...Gleich kannst Du unseren nächsten Tag lesen, wo wir ganz allein auf dem CG uns doch gefürchtet haben...
Lg Mobbel
Dienstag, 2.8.2011 – Craters of the Moon
Fahrstrecke: Craters of the Moon – Sawtooth Mountains – Idaho City
Gefahrene Kilometer: 359
Übernachtung: Ten Mile Campground bei Idaho City
Den Vormittag verbringen wir mit der Besichtigung der Craters of the Moon. Dazu fahren wir den 7miles Loop. Zuerst ist der „Noth Crater Flow“ dran, ein 0,25 miles Rundweg führt durch den Lavastrom. „Devils Orchard“, schon doppelte so lang, gefällt uns viel besser, hier gibt es viele Vögel und Chipmonks und einige Pflanzen. Die nächsten 3 Stopps sind gemeinerweise wegen Bauarbeiten geschlossen. Doch dann kommt noch die Cave Area mit den zu besichtigenden Lava Tubes. Wir haben uns eine Permit geben lassen, damit wir rein dürfen. Der „Indian Tunnel“ ist sehr groß und einfach zu besichtigen, es führt eine Treppe rein und es gibt mehrere Deckeneinstürze, so dass man Tageslicht hat. „Boy Scout Cave“ lassen wir aus, da muß man gleich zu Anfang so viel klettern. „Beauty Cave“ krabbeln wir hinunter und ein Stückchen die Höhle entlang. Ganz schön dunkel hier! Fledermäuse sehen wir nicht.
Wir finden noch einen schönen Picknickplatz im Lavafeld und essen zu Mittag.
Der erste Stopp danach ist bei der Hot Spring, die Karin aus dem Forum mir beschrieben hat. Hätten wir sonst nicht gefunden. Wild romantisch, nur etwas Zivilisationsmüll, viel schöne große Libellen und eine sehr grosse Spinne mitten auf dem Weg.
Weiter geht es über Hailey und Ketchum nach Stanley. Die Hochebene finden wir toll, und wir machen noch einen Abstecher zum Redfish Lake. Ein Pronghorn sehen wir auch, das vor und über die Strasse läuft.
Nahc Stanley beginnt eine sehr kurvige Strasse, die noch über mehrere Pässe führt. Wir beginnen, uns die an der Strasse liegenden Campgrounds anzusehen. Immer im Wald gelegen, mal größer, mal kleiner, mal mit Host, mal ohne, mal am Bächlein mal nicht. Alle self-check-in, anfangs 12$, später 15$. Ganz toll ist nix, da die Sonne strahlt, wollen wir uns nicht jetzt schon im finsteren Wald vergraben. Der eine Platz hätte und gefallen, aber die schönen Plätze am Bach sind alle belegt, obwohl die Campgrounds sehr wenig besucht sind. Es gibt auch die Möglichkeit kostenlos in ausgewiesenen Camp-Aeras zu übernachten, aber das wollen wir nicht.
Letzendlich landen wir beim „Ten Mile“ Campground, der letzte vor Idaho City. Der „Bad Bear“ 1 Mile davor war ganz leer, überquellender Müll und Galgen, um das Essen bärensicher aufzubewahren. Wie passt das zusammen? „Ten Mile“ ist beidseits der Straße, rechts steht keiner, links entdecken wird, dass schon 2 Sites am Bach belegt sind. Wir entscheiden uns zu bleiben, so ganz einsam gefällt uns nicht. Unser Platz ist allerdings nicht in Sichtweite der anderen beiden Camper, aber es beruhigt schon etwas, zu wissen dass noch jemand da ist.
Es gibt Burger mit Nudeln und Züricher geschnetzelte Sauce.
Bevor wir ins Bett gehen schaue ich noch mal vor die Tür – sternenklare Nacht und ich kann weder Anfang noch Ende vom Schorsch sehen, trotz des Lichtes das aus der Tür fällt. Ganz schön unheimlich. 3m vom Womo weglaufen, und man findet es nicht mehr. Und wenn der Bär nur 1,5m weg wäre – ich könnte ihn nicht sehen. Das nächste Mal liebeer wieder in die Zivilistation...!
Lg Mobbel