auch ich bin von Deinem RB sehr angetan, auch Dein Schreibstil ist sehr amüsant und nett.
Eure Eindrücke und Beschreibungen kann ich sehr gut nachvollziehen, so waren wir in 2010 auch auf zum Teil ähnlicher Route (die klassische Banane ab/bis Las Vegas) als Ersttäter unterwegs. Und so eine schöne Strecke mit so vielen tollen Highlight die prägt!
Reisebericht: In 6 Wochen von San Francisco nach Denver - TEIL 6
Hallo zusammen
Da bin ich wieder. Teil 6 führt in etwas grünere Gefielde, für das Temperaturbefinden eine Erleichterung und für die Augen eine farbliche Abwechslung. Hier die Details:
Donnerstag, 16. Juni 2012
Mit einem letzten Blick zurück auf die im Morgenlicht strahlende Szenerie verabschieden wir uns vom Monument Valley. Die Fahrt führt am „Mexican Hat“ vorbei, einer Felsformation, die sogar einem ganzen Dorf seinen Namen gegeben hat.
Weiter geht’s durch ein Gebiet, das offenbar zur Gas- oder Oelförderung genutzt wird. Die Pumpen bewegen Giraffen ähnlich ihre Hälse und bringen so diese Kostbarkeiten der Zivili-sation an die Oberfläche. Langsam verabschieden wir uns von den Wüsten ähnlichen Gegenden. Es wird wieder grüner. Eine Routenänderung – der Fahrer zeigt sich bei Wünschen/Ideen seiner Co-Pilotin natürlich flexibel – führt durch Weideland. Bauernhöfe bieten Heu und, kaum zu glauben, Dinosaurier-Knochen zum Kauf an. Und tatsächlich – nein begegnen tun wir keinem – aber eine Fundstelle mit Fussabdrücken liegt an der Strecke.
Bei der Einfahrt in Cortez wird uns plötzlich bewusst, dass wir seit Las Vegas nur „Ansamm-lungen von Häusern“ durchfahren haben, die nicht einmal das Prädikat „Städtchen“ verdien-ten. Das von uns bereiste Gebiet war wirklich „hinterwäldlerisch“ und, vor allem in Utah, überaus religiös geprägt. Den Vogel abgeschossen hat in dieser Hinsicht die Ortschaft Page. Dort gibt es einen "Church Drive", an dem sich mindestens ein halbes Dutzend Kirchen aneinander reihen.
Nach der Einkaufsorgie in Cortez – da ist schnell eine Stunde in den weitläufigen Centern „verspaziert“ bis auch die letzte Reiswaffel gefunden ist (Einwand Ehefrau: Nein, die Biersuche dauerte so lange) – erreichen wir den Eingang zum Mesa Verde NP. Von hier zum Visitor Center fährt man ganze 15 Meilen. Also kurz mal von uns aus nach Zürich. Doch damit nicht genug. Die eigentlichen Sehenswürdigkeiten sind weitere 10 Meilen entfernt.
Nun, der Mesa Verde NP, ist in unserer Besichtigungstour schon fast so etwas wie ein Sonderfall. Für einmal geht es nicht um irgendwelche Naturschönheiten, sondern um rund 800 Jahre alte Behausungen der Pueblo-Indianer. Erstaunlich zu erfahren, dass die heute mit lichtem, tiefem Gehölz bewachsenen Hochebenen seinerzeit alle landwirtschaftlich genutzt wurden. Über 100‘000 Menschen sollen hier gewohnt haben. Die erobernden Spanier hätten von „Über-völkerung“ gesprochen. Erhalten sind in erster Linie Behausungen, die unter Felsvorsprüngen gebaut worden sind. "Balcony House" können wir mit einer Führung besuchen. Treppen und Leitern rauf und runter, durch Tunnels kriechen und eine Steilwand wieder hochsteigen. Ganz schön anstrengend, aber auch sehr interessant.
Etwas Besonderes wird unsere Führung durch die Tatsache, dass ein Teilnehmer selber Hopi-Indianer ist und Ergänzungen zu den Ausführungen des Rangers machen kann. So wird aus einer „Klima-/Belüftungsanlage“ etwa eine Stätte, wo Rauchopfer dargebracht und so dem Himmel zugeführt wurden.
Übernachtungsort ist Durango. Dieser Ort ist für die alte Bahnstrecke nach Silverton bekannt. In der guten alten Zeit wurde hier Silber transportiert. Heute ist es eine bei den Eisenbahnfans der ganzen Welt bekannte Wildweststrecke. Auch die alte Mainstreet soll etwas Besonderes sein. Wir werden sie morgen besuchen.
Freitag, 15. Juni 2012
Heute tauchen wir in die Zeit um 1880 ein. Damals wurde nämlich die Bahnstrecke von Silverton nach Durango gebaut. Dreieinhalb abenteuerliche Stunden sind die Züge auf einer der schönsten Schmalspurstrecken der Welt unterwegs. Sie führt auch über alte, noch im „Wildwestfilmstil“ erhaltene Holzbrücken. Auf eine Fahrt verzichten wir. Die letzte Dampflockfahrt, resp. die damit bei mir verbundenen Allergieauswirkungen, sind noch zu präsent.
Am nostalgischen Bahnhof herrscht Hochbetrieb. Drei Züge mit je 6-8 Wagen gehen im Halbstundentakt auf die Strecke. Unter den Fahrgästen eine Gruppe Amish-People, in ihren altväterischen Kleidern, den langen Bärten und den typischen Hüten. Zuerst dachten wir, sie würden zur „Dekoration“ gehören. Doch dem ist nicht so, wie später noch zu berichten sein wird.
Für den Fotografen natürlich ein Eldorado. Sicherheitshalber noch den Akku ausgewechselt, stehe ich für eine Filmaufnahme bereit, die die Ausfahrt des einen Zuges vorbei am bereitstehenden zweiten verewigen soll. Superaufnahme! Die Lok kommt, der Kohlewagen kommt … die Meldung „Speicherkarte voll“ kommt auch. Sch…..öne Bescherung.
Genug vom Bahnhof und vom „Lädele“ entlang der ebenfalls noch viele Bauten aus dem 19. Jahrhundert aufweisenden Mainstreet, geht es mit dem kostenlosen, städtischen Shuttle-Bus zurück zu unserem Campground und dann motorisiert weiter.
Der Staat Colorado gilt als die Schweiz der USA und das ist keine Überraschung. Unsere Passfahrt führt durch eine Gegend, die auch bei uns liegen könnte. Die Strassen sind etwas breiter, die Autofahrer geduldig bis zum Geht-nicht-mehr. Kaum einer will unser doch eher langsames Gefährt überholen. Lediglich das Fehlen von Leitplanken ist stark gewöhnungsbedürftig, geht’s doch oft grausam steil runter. Ach ja, und das Ganze ist einfach um 1000 Höhenmeter verschoben. So überqueren wir heute gleich 2 Pässe, die über 3000m hoch sind, aber trotzdem noch einen Baumbestand aufweisen.
Silverton, den Endbahnhof der Dampfbahnstrecke, erreichen wir gerade rechtzeitig, um die Ankunft „unserer“ Reisenden mitzuerleben. Der Zug fährt einfach mitten in den Ort. „Bahnhofstrasse“ im wahren Wortsinn.
Silverton war der Verladeort für das in den umliegenden Bergen gewonne Silber. Die meisten Bauten sind noch im Originalstil erhalten und es ist eine reine Freude, den Strassen entlang zu spazieren. Apropos Freude. Die Beschriftung des „Shady Lady“ besagt, dass zur guten alten Zeit nicht weniger als 40 Freudenhäuser bestanden haben. Das letzte wurde in um 1950 geschlossen. Kein Wunder, dass ein weiteres Schild besagt: „BEWARE PICKPOCKETS AND LOOSE WOMAN“.
Natürlich schlendern wir auch durch die Geschäfte. Da spricht mich einer der am Bahnhof von Durango zuvor gesichteten Amish-People an. Wir kommen ein wenig ins Gespräch. Sein Kollege und die beiden in Knöchel lange Röcke und weisse Häubchen verpackten Ehefrauen kommen auch hinzu. So erfahren wir, dass die heute in Pensylvenia lebenden Leute deutsche Vorfahren haben. Ihre eigene Sprache ist ein Gemisch aus Deutsch und Englisch und wir unterhalten uns eine Weile in beiden. Sie wirken sehr offen und reagieren auch auf mein sanftes Ansprechen ihrer Andersartigkeit ganz natürlich. Eine eindrückliche Begegnung.
Die Weiterfahrt führt uns dann an einem grossen Silberabbaugebiet vorbei. Die Abraumhalden sind riesig. Dank ihrer gelben Farbtönung geben sie der Gegend ein besonders Gepräge. Die Berghänge ihrerseits sind äusserst vielfarbig. Erinnerungen an die schönsten Stellen in Island werden wach.
Übernachtungsort ist Ouray. Dieser Bergort liegt ebenfalls am Million Dollar Highway (so heisst die Strasse, der wir gestern und heute gefolgt sind). Auch hier haben viele Häuser den Charme des 19. Jh noch erhalten. In ein 1891 erbautes Hotel können wir einen Blick werfen. Ihr werdet es kaum glauben, die Decken von Eingangshalle und Esssaal sind aus reinem Silber!
SOVIEL FÜR HEUTE. DEMNÄCHST:
- WARUM GRATISSTUNDEN FÜR DEN GENERATOR KEINE REINE FREUDE SIND? - WARUM DAS SEIDENSCHLAFSÄCKLI GENÜGT? (Natürlich eine rein rethorische Frage für die "Mitreisenden") - FOHLENFILET AUF DEM HEISSEN STEIN - SAUFEN WIE EINE KUH - JAPANER - ABER DIESMAL NICHT NUR EINER - DER ULTIMAIVE CAMPSITE IST BEIM TEUFEL
Reisebericht: In 6 Wochen von San Francisco nach Denver - TEIL 7
Hallo zusammen
hier die faszinierende Zeit im Canyonlands (fast sowas wie meine Liebling geworden) und im Arches
Samstag, 16. Juni 2012
Seit kurzem will die „Technik“ in unserem WoMo nicht mehr so, wie sie sollte. Der Kühlschrank verweigert seinen Dienst im Gasbetrieb und der ist immer erforderlich, wenn keine externe Stromzufuhr verfügbar ist. D.h. also bei allen längeren Stopps und inbesondere in den Camp-grounds, wo kein Strom verfügbar ist ….und von denen stehen uns einige bevor.
Deshalb ist am Morgen Kontaktaufnahme mit der Hotline des Vermieters angesagt. Die „Bedienung“ ist kompetent und freundlich, aber das hilft auch nichts, wenn das Ding, sprich der Kühlschrank, nicht zum Laufen kommt. So werden wir am Montag in Moab, dem nächsten grösseren Ort von einem fliegenden Reparateur aufgesucht werden. In der Zwischenzeit wurden uns 15 Gratisstunden für den Generator „geschenkt“. Dieses Ding ist aber grässlich laut und wir haben bisher sogar im Death Valley darauf verzichtet. Zumindest während Roswitha am Kochen ist, läuft er nun, sonst wäre die Hitze im Camper ziemlich unerträglich.
TIPP Falls euch ähnliches wiederfährt: Wir haben Eiswürfel gekauft und sie in leere Wasserflaschen (die grossen) gepackt. Die Dämmung des Kühlschrankes hält diese problemlos einen Tag kalt. Wenn wir Strom hatten, haben wir die Dinger ins Gefrierfach gelegt und sie so wieder nutzbar gemacht. Wir sind so ohne Gebrauch des lärmigen Generators bis nach Denver gekommen.
Doch zurück zur Reise. Mit einer Fahrt von rund 5 Stunden haben wir die „Schweiz“ verlassen und sind wieder zurück im Bundesstaat Utah. Die Temperaturen liegen dementsprechend wieder weit über 30 Grad.
Jetzt befinden wir uns im Canyonlands NP. Das ist der grosse, jedoch weniger bekannte Nachbar des für seine Steinbögen berühmten Arches NP. Auch er hat einen eigenen Charak-ter. Natürlich darf das Rot des Sandsteins nicht fehlen. Bei der Einfahrt in das Gebiet der Needles sind wir schwer beeindruckt. Eine Kulisse fast wie im Monument Valley. Etwas weiter im Gebiet drin kommen dann die sogenannten Needles. Diese Felstürme ragen Nadeln gleich in den Himmel und werden morgen von uns „bewandert“. Um das „Wichtigste“ (also fast alles) zu sehen, ist ein Tippel von 16-18 Kilometern angesagt. Wir haben uns vorgenommen, früh aus den Federn zu kriechen. Wobei „Federn“ brauchen wir heute Nacht bestimmt nicht. Das Seidenschlafsäckli genügt.
Sonntag, 17. Juni 2012
Wie fühlt sich ein Fohlenfilet auf dem heissen Stein? Wir können es euch nach unserer heutigen Wanderung sagen. Der Vergleich mit dem Fohlen mag angesichts unserer Jahrgänge zwar etwas hinken, aber das mit dem heissen Stein ist definitiv nachempfunden. Wir gehen zwar schon kurz nach Sonnenaufgang los (06.30), doch unser „Trailwahn“ lässt uns mal wieder eine etwas überdurchschnittliche Runde wählen. Vieles davon auf blankem Fels.
Nun, das Gebiet lässt uns aber wirklich keine andere Wahl. Noch nie haben wir eine auch nur annähernd grosse Vielzahl von Gräben, Schluchten, Schlünden, Spalten, Tunnels gesehen, geschweige denn erlebt. Canyonlands eben. Vom Erlebnis her einmalig. Alles bisher Gesehene können wir – zwar etwas kleiner – heute zu Fuss durchwandern, -klettern, -steigen, kraxeln und was es der Fortbewegungsmöglichkeiten sonst noch gibt. Ein Punkt - Chesler Park - ist geradezu magisch. Ein 360 Grad Panorama mit einem Radius von vielleicht 800m. Im Zentrum ein kleiner Hügel, wir darauf sitzend und sonst weit und breit keine Menschenseele. Wir sehen auf der ganzen Runde nur eine einzige Person.
Das stete Rauf und Runter reduziert den Stundenschnitt natürlich beträchtlich. Wir brauchen für die zurückgelegten 22 Kilometer gute sieben Stunden. Mit viereinhalb Litern Wasser sind wir zwar gut ausgerüstet, doch am Ziel angelangt, ist kein Tröpfchen mehr übrig. Hemd vom Leib reissen und unter den zum Glück vorhandenen Trinkwasserhahn und – ja – saufen wie eine Kuh!
„Wie du wieder schwätzisch“, sagt meine Frau.
Montag, 18. Juni 2012
Um Neun kommt der Mann „vom Kühlschrank“. Ergebnis: Er braucht ein Ersatzteil. Mit anderen Worten müssen wir wohl oder über nochmal zurück nach Moab. Es ist zwar nicht sonderlich weit, aber es wird sicher eine zweiten halben Tag kosten. Sei’s drum. Die nächsten beiden Tage im Arches NP müssen wir jetzt improvisieren. Wir haben schon mal ein paar Wasserflaschen über Nacht im Gefrierfach gehabt. Einen Tag sollten wir wohl überstehen können. Wir nehmen’s, wie’s kommt, oder besser: Wir essen, was übrig bleibt.
Der erste Viewpoint im Arches gilt der „Park Avenue“. Sie hat ihren Namen verdient. Ein rund einen Kilometer langes Tal ist rechts und links von senkrechten Felswänden flankiert. In nächster Nähe „die drei Könige. Dieser Name ist in keinem Führer zu finden. Eigenkreation, aber treffend. Nächster Halt: Balanced Rock. Wie sich ein solch grosser Fels so lange auf einer dünnen Felsnadel halten konnte, ist schwer vorstellbar. Bei der Umrundung bleibt ein mulmiges Gefühl.
Beim nächsten Parkplatz dann gleich mehrere Objekte der Fotobegierde. Da ist einmal der Double Arch, eine Brücke mit drei Pfeilern. Speziell dann der Blick durch den Turret Arch, durch ihn sieht man nämlich die Windows. Das sind gleich zwei grosse Bögen in einer Wand.
Das Gebiet der Wolfe Ranch wurde um achtzehnhundertirgendwas von Herrn Wolfe bewirt-schaftet. Er soll über 1800 Stück Vieh sein Eigen genannt haben. Die Wiesen seien zwar auch karg gewesen, doch nicht mit dem heutigen, wüstenartigen Zustand zu vergleichen. Wolfe Ranch ist auch deshalb von Bedeutung, weil hier der Pfad zum Delicate Arch abgeht. Nach etwa zwanzigminütigem Anmarsch auf Schotter, folgt eine gewaltig grosse Felsplatte. Hier sind weitere zwanzig Minuten fällig und dies, wie könnte es anders sein, unter Schweiss treibendsten Verhältnissen. Wenn ich daran denke, was wir in den letzten 4 Wochen alles rausgeschwitzt haben und der Mensch zudem ja aus über 80% Wasser bestehen soll, müsste der Zeiger der Waage langsam gegen Null gehen.
Der Auftritt des überaus leicht gebauten Felsbogens (delicate eben) kommt dann völlig überraschend. Man schleicht auf relativ schmalem Pfad einer Felswand entlang und plötzlich taucht er rechter Hand auf. Zu unserem grossen Glück verziehen sich die letzten vier Perso-nen und wir haben das ganze Gebiet für uns alleine. Allerdings nicht für sehr lange. Eine Kolon-ne Japaner trifft ein. Alle in abenteuerlichster Verpackung. Unter breitkrempige Hüte sind noch Halstücher geschoben. Zu Kurzarmblusen werden Armlinge und – ja – Handschuhe getra-gen. Einer schafft es sogar, bei recht starken Windböen seinen Schirm aufzuspannen. Eine Szene gibt einen guten Schnappschuss für mich. Drei Japaner fotografieren gleichzeitig dieselbe Dame.
Diese Massenszene reicht uns und wir machen uns auf den Rückweg. Bei der Weiterfahrt können wir noch einen Blick in unser morgiges Abenteuergebiet werfen. Das Felslabyrinth Fiery Furnace ist derart verwinkelt, dass es seit einigen Jahren nur noch in Begleitung eines Parkrangers besucht werden darf. Zuviele haben sich verlaufen und mussten gesucht werden.
Ein letzter Halt noch beim Sand Dune Arch, der mitten in einer Felsgruppe zwischen hoch aufragenden Felswänden in feinstem Sand steht. Nimmt man eine Hand voll in die Hand (ehh, wohin denn sonst) hat man das Gefühl, dass die feinen Körnchen in den Poren hängen bleiben. Zum Schluss noch der Hammer: Unser Campground in Devils Garden. Wenn’s beim Teufel so schön ist, sollte man es sich zumindest überlegen. Wir haben einen kleinen Canyon für uns alleine …und er liegt ab ca. 17.00 Uhr im Schatten. Eine leichte Brise weht. Paradiesisch!
Dienstag, 18. Juni 2012
Der Name des ersten Tageszieles lässt Schlimmes erahnen: Fiery Furnace, was soviel bedeu-tet wie „glühender Hochofen“. Der uns führende Ranger verscheucht aber sofort unsere Hitzeängste. Der Name rührt zum Glück nicht von den Temperaturen im Felslabyrinth, sondern vom Leuchten der Felsen im Abendlicht. An heissen Tagen schaue er immer, für Fiery Furnace eingeteilt zu werden, denn da sei es mit Bestimmtheit kühler als beim von uns gestern in der heissesten Zeit besuchten Delicate Arch.
Glück gehabt haben wir, dass ich von unserer Organisatorin bei www.wildwestcampers.ch, der glaub ich schon mal erwähnten, ehemaligen Arbeitskollegin von mir, den Tipp erhalten habe, diese Rangerführung im Voraus zu buchen. Pro Tag finden lediglich zwei Touren mit maximal 25 Personen statt.
TIPP: UNBEDINGT FIERY FURNACE RANGERTOUR IM VORFELD BUCHEN ! ABSOLUT LOHNENDE TOUR UND ERST NOCH KÜHLER ALS IM REST DES PARKS
Schon nach 30 Minuten würde wohl niemand mehr den Weg zurück finden, derart verwinkelt, über Stock (sehr wenig) und Stein (sehr viel) führend ist der teilweise überaus enge Trail. Wäre ich für diese Tour verantwortlich, müssten die Besucher eine „Musterenge“ passieren. So ab zwei „Roswithas“ oder eineinhalb „Hans-Jörgs“ ist nämlich nichts mehr mit Durchkommen.
Bei mehreren Zwischenhalts macht der junge Ranger sehr interessante Ausführungen zur Geologie, zur Pflanzen- und Tierwelt. Da gibt es doch tatsächlich einen mikroskopisch kleinen „Bären“ – seinen „Vornamen“ habe ich vergessen – der es schafft, über 10 Jahre ohne Wasser oder sonst was auszukommen. Er wurde im Rahmen eines Forschungsprogrammes bereits ein-mal auf eine Weltallexpedition mitgenommen, dort während 7 Tagen schutzlos der Umgebung überlassen und zeigte sich nach der Gabe eines Wassertropfens wieder putzmunter.
Im ganzen Nationalpark gibt es 2500 Arches. Arch wird man, wenn man mindestens 3 auf 3 Fuss gross ist und durch geologische Gegebenheiten gebildet wurde. Vom Wasser geschaffene Bögen sind „Natural Bridges“. Damit auch das einmal geklärt ist.
Wir steigen eine schmale Schlucht nach hinten. Plötzlich über uns ein eindrucksvoller, schmal eleganter Arch. "Wie könnte er wohl heissen", fragt der Ranger. Ein vorwitziger Schweizer meint, er würde ihn Surprise-Arch nennen und siehe da: Bingo. Der Kandidat hat 100 Punkte.
Am Schluss der dreistündigen Tour – die meisten Teilnehmenden sind schon weg – frage ich ihn dann noch nach Schlangen. Natürlich gebe es die hier. Eine Klapperschlangenart sei sogar sehr giftig. Er habe auf dem Rundgang auch schon welche gesehen. Aber er erwähne sie nie. Er wolle den Touristen doch keine Angst einjagen! Ach ja. Ein Trinkgeld annehmen darf er nicht. Das sei Staatsangestellten nicht erlaubt. Ich hätte ihm ein kühles Bier am Abend gegönnt.
Das mit dem kühlen Bier wird aber auch für mich schwieriger. Ein Anruf bei unserem Kühl-schrankflicker bringt die Botschaft, dass das defekte Teil in Kürze nicht aufzutreiben sei. Wir stehen nun vor der Wahl, unsere Route anzupassen und über Salt Lake City zum Yellow-stone NP hochzufahren, wo unser Vermieter eine Station betreibt oder uns einzurichten. So wie’s ausschaut, bleiben wir auf unseren Pfaden und schauen, wie wir nahrungsmittelkühlungs-mässig über die Runden kommen.
Die heissesten Stunden des Tages verbringen wir für einmal beim/im Wohnmobil mit Lesen, Schlafen, Trinken. Zum Glück weht ein starker Wind, der ein wenig Abkühlung bringt. Beson-ders geniessen wir die Möglichkeit eines Leseplätzchens quasi im dritten Stock. Ihr müsste euch in der Verlängerung unseres Standplatzes einen steil hochsteigenden Canyon vorstellen, der mehrere Ebenen aufweist und ganz im Schatten liegt. Besser können wir es nicht haben.
Noch ist aber unser Tagesprogramm nicht vollbracht. Offen ist ein Rendezvous mit dem Teufel. Nachdem wir vor drei Tagen seine Einladung in die Küche (Devil’s Kitchen im Canyon-lands) noch abgelehnt haben, nehmen wir die Einladung in seinen Garten (Devil’s Garden) mit seinen insgesamt acht Arches an. Die vorgesehene Runde ist mit 10 Kilometern angesagt. Etwa die Hälfte davon erweist sich als „primitive Trail“ und da geht dann die Stundenleistung rasch auf ca. drei Kilometer zurück. Nach Tunnel- und Pine Tree-Arch erreichen wir wieder den Haupttrail beim Double O Arch. Ein deutliches Hinweisschild weist nach rechts. Kein Problem für uns erfahrene Spuren- resp. Steinmannli-Sucher. Aber ohalätz! Wir irren sicher eine Viertelstunde in einem vielleicht 200 auf 300 Meter grossen Gebiet herum, bis wir den Ausgang finden.
Den Abschluss unseres Rundganges bilden dann Navajo und Landscape Arch. Landscape’s Spannweite beträgt 306 Fuss, also rund 90 Meter. Er ist damit der grösste Arch der Welt. 1991 brach ein 60 Tonnen schweres Stück weg. Damals durften sich die Besucher noch unter ihm aufhalten. Glücklicherweise kam aber niemand zu Schaden.
Mit dem heutigen Tag geht unsere Tour durch die Nationalparks des Südwestens zu Ende. Wir sind recht froh, aber auch wehmütig, den heissen Gefilden entfliehen zu können. Seit vier Wochen liegen die Tagestemperaturen praktisch permanent weit über 30 Grad. Abkühlung wird nur selten geboten. Zusammengerechnet standen wir in dieser Zeit wohl nur rund zwei Stunden in von Wolken verursachtem Schatten. Unglaublich!
Jetzt heisst es also Anlauf nehmen für den Yellowstone Park. Rund 800 Meilen Anfahrt sind angesagt. Wir nehmens aber gemütlich.
SOVIEL FÜR HEUTE. DEMNÄCHST:
- VIA MANILA NACH LUZERN - GUETNACHTGSCHICHTLI FÜR ROSWITHA - WIR APPLAUDIEREN DER NATUR - WARUM BRAUCHT ROSWITHA DEN FOTOAPPARAT - KLAPPER - KLAPPER !
da hat der Needles District in diesem Jahr aber Hochbetrieb ! Schön für euch, dass ihr die Chesler Park Loop gelaufen seid - Resepekt für die 7 Stunden in der Hitze - und Einsamkeit ! Ich habe die Needles leider nur vom ersten Teil des Big Spring Canyons gesehen.
Und diese von dir so gelobte Fiery Furnace Tour fehlt mir auch noch im Repertoire
Jetzt zieht halt mal richtig durch Richtung Norden.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
es ist immer wieder spannend, deinen tagesetappen zu folgen. Zumal wir deinen Spuren im kommenden Jahr mal wieder - wenigstens teilweise - folgen wollen.
Nur weiter so! Jetzt auf zum Yellowstone !
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Reisebericht: In 6 Wochen von San Francisco nach Denver - TEIL 8
So, liebe Leute
Dies dürfte wahrscheinlich der vorletzte Bericht werden, bevor das Highlight Yellowstone und die Rückfahrt den Abschluss bilden werden. Ich hoffe, ihr habt noch ausreichend Mumm, um dabei zu bleiben.
Mittwoch, 20. Juni 2012
"Via Manila nach Luzern“, so die Überschrift der ersten Überfühungsetappe Richtung Yellowstone. Rund 280 Meilen sind wir unterwegs. Mit unserem „Koloss“ bringen wir es auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von vielleicht 40 Meilen. Man rechne!
Die erste gute Stunde ist noch sehr abwechslungsreich. Sie führt dem Colorado River entlang, der dort den Arches NP streift. Danach ist aber sehr lange Flaute. Erst nach Vernon und einem Aufstieg auf 2500m bietet die Szenerie wirklich wieder etwas. Der Flaming Gorge Damm füllt hier den Red Canyon, den man von einem Punkt aus toll überblicken kann. Die Was-serfläche des Stausees liegt über 400m tiefer. Die Felswände sehr steil bis fast senkrecht und – der Name ist Programm – flammend rot.
Kurz drauf erreichen wir Manila, einen kleineren, nach dem bisher Gesehenen noch ganz an-sehnlichen Ort. Keine drei Meilen weiter dann die Abzweigung ins Lucerne Valley. Hier finden wir auf quasi heimatlichem Boden einen schönen, leicht oberhalb des Ufers liegenden Platz. Mit unserer Ankunft verscheuchen wir das dort grasende Mule Deer. Jetzt müssen wir halt die bewundern, die einige dutzend Meter entfernt am Futter suchen sind. Ach ja, wir werden spätestens nach Sonnenuntergang einen Pullover brauchen.
Donnerstag, 21. Juni 2012
Nochmals ist Meilen fressen angesagt. Rund 80 davon über eine praktisch flache, eintönige Ebene. Einzige Ablenkung ist der kurze Blick auf einen fressenden Geier. Ich gehe davon aus, dass er sich an einem an Langeweile gestorbenen Touristen gütlich tut. Kann aber auch ein Mule Deer sein.
Der letzte Teil der Anfahrt nach Jackson führt durch ein herrliches Bergtal. Traumhaft die Farben. Ein munterer Fluss zieht einige Kanuten an. Jackson selbst ist eine der Einfallspforten zu Grand Teton und Yellowstone. Somit Touristen zu Hauf. Sie machen hier auf Wild West, obwohl in dieser Zeit Jackson gar keine Rolle gespielt haben soll. Die vier Zugänge zum Stadtpark zieren Bögen aus jeweils rund 2000!!!, natürlich echten Geweihen.
Um 18.00 Uhr findet ein grosses Shootout statt. Seit 55 Jahren wird hier am Stadtpark eine Wildwest-Szene gespielt mit einigem Geknalle. Am Schluss liegen 10 Cowboy, -girls, Sheriffs und was sonst noch so dazu gehört, tot am Boden. Dem Publikum gefällt’s.
Bei der Anfahrt zum Campground, dann fünf-sechs Autos am Strassenrand. Klares Zeichen: Hier hat es Wild. Und tatsächlich. Unten am Fluss verspeist ein herrlicher Elch geruhsam sein Nachtessen. Ein erstes und dazu noch sehr schönes Foto ist gemacht (Nachtrag: leider etwas unscharf).
Als Guetnachtgschichtli möchte Roswitha von mir noch die Rules and Regluations über das Zusammenleben mit den Bären hören. Immerhin gibt es in der Region rund 600 Grizzlies und einiges mehr an Schwarzbären. Auf Wanderungen wird empfohlen, Bärenspray mitzutragen. Er soll sehr wirksam sein. Allerdings braucht es den Nerv, die putzigen 600-1000 Kilogramm schweren Kerle bis auf neun Meter an sich herankommen zu lassen. .…dann schlaf mal gut und träum was Schönes!
Freitag, 22. Juni 2012
Eigentlich möchte man ja schon mal Bären in freier Natur sehen, aber eigentlich hat man auch einen gehörigen Respekt davor. „Be baer aware!“ heisst’s permanent überall. Jeder Camp-ground gibt die entsprechenden Unterlagen ab. Teilweise muss man unterschriftlich bestä-tigen, keine Waren „irgendwann und irgendwo“ rumliegen zu lassen. Dies gilt nicht etwa nur für Esswaren. Nein, leere Trinkflaschen, Seife oder Toilettenartikel gehören für die braunen und schwarzen Damen und Herren offenbar zu den Leckerbissen.
So treten wir unsere Wanderung schon mit etwas gemischten Gefühlen an. Etliche Wanderer sind auch mit dem überall erhältlichen Bärenspray ausgerüstet. Vielleicht legen wir uns eine solche Pfefferspray-Dose in Anbetracht der vor uns stehenden 7 Tage in Bear-Country und unserer Wanderlust doch auch noch zu. Lautes Reden und Händeklatschen in unübersichtlichen Gebieten – und von denen hat es viele – sollte eigentlich das Schlimmste verhindern.
Das Gebiet des Grand Teton NP ist sehr speziell. Da ist einmal eine weite, grün-feuchte Ebene auf rund 1800-1900m. Aus ihr steigen praktisch ohne Übergang hohe Granitspitzen in den Himmel. Der namengebende Grand Teton ist einiges über 4000m hoch. Eine Hügelzone, wie wir sie kennen, existiert praktisch nicht.
Unsere Morgentour führt zu zwei herrlichen Bergseen. Wie meist hält nach rund einer Stunde die absolute Einsamkeit Einzug. Der Durchschnittstourist ist hier eben primär mit dem Auto unterwegs. Uns ist’s natürlich recht. Immer mal wieder der Natur applaudierend (siehe oben), sind wir rund dreieinhalb Stunden in diesem herrlichen Gebiet unterwegs. Höhepunkt ist eine im Wasser stehende Elchkuh, welche wir aus etwas 50m längere Zeit bewundern.
Am Jenny Lake dann ein grosser, voller Parkplatz. Hier ist das Angebot auf den Durch-schnittstouristen zugeschnitten. Eine zehnminütige Bootsfahrt führt über den See. Dort kann man eine halbe Meile weit gehen und dabei den Bergbach mit "Cascades" geniessen. Schon beim „Hidden Waterfall“ reduziert sich der Andrang, denn dazu geht es doch eine Meile ziem-lich steil den Berg hoch. Inspiration Point ist dann fast nur noch für hardcore hiker, denn das kostet nochmals 30 Minuten. Die Aussicht dort ist auf jeden Fall fantastisch.
Ich habe hier auch genug und lasse Roswitha deshalb gerne alleine ins Tal weiterwandern. Ich sitze im Schatten und vergnüge mich mit einem Murmeltier ähnlichen Viech, dass knappe fünf Meter von mir entfernt wütend pfeift und mich offenbar vertreiben will.
Plötzlich ein Ruf: „Ich bruch de Foti“. Dieser unerwartete Ausbruch bringt auch mich in die Sätze und ich folge Roswitha etwas 5-10 Minuten bergan. Der Anblick dort haut mich dann fast um. Da sitzt ein ausgewachsener Elch kaum fünf Meter neben dem Wanderweg, wackelt mit den Ohren und kaut still vor sich hin. Lustig wird’s jeweils, wenn Leute von oben herunter-steigen. Sie gehen nämlich die besagten fünf Meter am Elch vorbei, ohne ihn zu bemerken. Auf unseren Hinweis hin drehen sie sich und der Schreck fährt zügig in die Knochen und führt auch zum einen oder andere Absitzer. Amüsant ...natürlich nur für den Elch!
Samstag, 23. Juni 2012
Den zweiten Tag unseres Grand Teton-Aufenthaltes verbringen wir mit einer weiteren Wanderung. Sie führt uns durch mehrheitlichen lichten Wald am Heron Pond vorbei zum weit in den Jackson Lake hinaus reichenden Hermitage Point. Eine herrliche Sicht auf die so eindrückliche Teton-Kulisse ist der Lohn für die wiederum zahlreich vergossenen Schweiss-tropfen. Zwar haben wir am Morgen beim Frühstück an die Finger gefroren, doch so ab 9 Uhr haben die sommerlichen Temperaturen erneut Einzug gehalten.
Im Visitor Center kaufen wir jetzt doch auch einen Bärenspray. Wäre ziemlich dämlich, wegen ein paar gesparten Dollars als Bärenfutter zu enden. Es gibt eine kostenlose, sehr gute Einführung. Es sei alles ganz einfach. Lediglich den Bär bis auf 30 Fuss (9m) herankommen zu lassen, sei eine gewisse Herausforderung!
Auf dem Rückweg macht der Swan Lake seinem Namen alle Ehre. Die recht seltenen Trompe-terschwäne zerteilen das Seerosenmeer. Weiter entfernt stolziert ein Kranich durch die Gegend …und falls es keine Trompeterschwäne waren – bin ja kein Ornitologe – so haben sie wenigstens so getönt (in der Zwischzeit weiss ich: es waren Kanadagänse!).
Da wandert man stundenlang durch’s Gehölz, lässt den „Bärenradar“ ausgefahren und nix taucht auf. Und dann ein Schreckmoment aus nächster Nähe. Beinahe trete ich auf eine ca. 50cm lange Schlange. Vor Giftschlangen wird hier nirgends gewarnt, aber man weiss ja nie. Eine Klapperschlange – deren gab es in den Nationalparks von Utah sehr oft – war’s auf jeden Fall nicht. Geklappert habe im ersten Moment lediglich ich!
Die letzte Nacht vor dem Yellowstone übernachten wir auf einem völlig überteuerten Camp-ground. Die nächsten 6 Nächte verbringen wir dann im ältesten Nationalpark der Welt. Wir sind gespannt wie die Flitzbögen.
SOVIEL FÜR HEUTE. DEMNÄCHST:
- UNSER STAR IST DER LONE STAR ! - EINE STUNDE IM STAU AUF DEM WALDWEG ! - CHRISTOPHORUS IST TEXANER - SPRUCH DES TAGES: TROPFEN ODER FERIEN - TIERBEOBACHTUNG AUF AMERIKANISCH - ...UND WAS DER YELLOWSTONE SONST NOCH SO ZU BIETEN HAT
INTERESSIERT? DANN GELEGENTLICH UND ZUM (VORLÄUFIG) LETZTEN MAL WIEDER HIER.
ja, wenn man den Entgegenkommenden jeweils ansehen würde, woher sie kommen ...
Die Needles-Tour war schon an unserer absoluten Grenze. Wir haben uns jeweils unterwegs für einen weiteren Abschnitt entschieden. Rechnerisch hatten wir ja schon im Griff, dass eine Meile 1,6 Kilometer lang ist. Aber wenn z.B. die Zahl 1,3 so für sich da steht, dann ist das "ja nicht mehr so arg weit". Die letzten zwei Kilometer waren schon extrem. Der letzte Schluck unserer gemeinsamen 6 Litern Wasser war weg und hinter jedem noch so kleinen Hügel folgte noch ein weiterer. Aber am Ziel hatte es ja dann einen Trinkwasserhahn!
Wenn ich die Tour nochmals angehen würde, so würde ich wohl einen Teil weglassen. Ich hab das auf der Karte mal mit Punkten eingezeichnet. Der Verzicht wäre nicht so schwer wiegend, denn man ist dort fast schon auf dem Hochplateau, in das Chesler Park und die übrigen Canyons geschnitten sind.
Da Du ja offenbar eine regelmässige USA-Reisende bist, wirst Du hoffentlich die Gelegenheit haben, dieses Gebiet zu geniessen. Es ist wirklich jeden Schweisstropfen wert!
Hallo Oldi @ all
Ich bemühe mich Abkürzungen nur zu brauchen wenn sie im Zusammenhang bereits erwähnt wurden.
Trotzdem "sorry"
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallo Oldie,
auch ich bin von Deinem RB sehr angetan, auch Dein Schreibstil ist sehr amüsant und nett.
Eure Eindrücke und Beschreibungen kann ich sehr gut nachvollziehen, so waren wir in 2010 auch auf zum Teil ähnlicher Route (die klassische Banane ab/bis Las Vegas) als Ersttäter unterwegs. Und so eine schöne Strecke mit so vielen tollen Highlight die prägt!
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Hallo zusammen
Da bin ich wieder. Teil 6 führt in etwas grünere Gefielde, für das Temperaturbefinden eine Erleichterung und für die Augen eine farbliche Abwechslung. Hier die Details:
Donnerstag, 16. Juni 2012
Mit einem letzten Blick zurück auf die im Morgenlicht strahlende Szenerie verabschieden wir uns vom Monument Valley. Die Fahrt führt am „Mexican Hat“ vorbei, einer Felsformation, die sogar einem ganzen Dorf seinen Namen gegeben hat.
Weiter geht’s durch ein Gebiet, das offenbar zur Gas- oder Oelförderung genutzt wird. Die Pumpen bewegen Giraffen ähnlich ihre Hälse und bringen so diese Kostbarkeiten der Zivili-sation an die Oberfläche. Langsam verabschieden wir uns von den Wüsten ähnlichen Gegenden. Es wird wieder grüner. Eine Routenänderung – der Fahrer zeigt sich bei Wünschen/Ideen seiner Co-Pilotin natürlich flexibel – führt durch Weideland. Bauernhöfe bieten Heu und, kaum zu glauben, Dinosaurier-Knochen zum Kauf an. Und tatsächlich – nein begegnen tun wir keinem – aber eine Fundstelle mit Fussabdrücken liegt an der Strecke.
Bei der Einfahrt in Cortez wird uns plötzlich bewusst, dass wir seit Las Vegas nur „Ansamm-lungen von Häusern“ durchfahren haben, die nicht einmal das Prädikat „Städtchen“ verdien-ten. Das von uns bereiste Gebiet war wirklich „hinterwäldlerisch“ und, vor allem in Utah, überaus religiös geprägt. Den Vogel abgeschossen hat in dieser Hinsicht die Ortschaft Page. Dort gibt es einen "Church Drive", an dem sich mindestens ein halbes Dutzend Kirchen aneinander reihen.
Nach der Einkaufsorgie in Cortez – da ist schnell eine Stunde in den weitläufigen Centern „verspaziert“ bis auch die letzte Reiswaffel gefunden ist (Einwand Ehefrau: Nein, die Biersuche dauerte so lange) – erreichen wir den Eingang zum Mesa Verde NP. Von hier zum Visitor Center fährt man ganze 15 Meilen. Also kurz mal von uns aus nach Zürich. Doch damit nicht genug. Die eigentlichen Sehenswürdigkeiten sind weitere 10 Meilen entfernt.
Nun, der Mesa Verde NP, ist in unserer Besichtigungstour schon fast so etwas wie ein Sonderfall. Für einmal geht es nicht um irgendwelche Naturschönheiten, sondern um rund 800 Jahre alte Behausungen der Pueblo-Indianer. Erstaunlich zu erfahren, dass die heute mit lichtem, tiefem Gehölz bewachsenen Hochebenen seinerzeit alle landwirtschaftlich genutzt wurden. Über 100‘000 Menschen sollen hier gewohnt haben. Die erobernden Spanier hätten von „Über-völkerung“ gesprochen. Erhalten sind in erster Linie Behausungen, die unter Felsvorsprüngen gebaut worden sind. "Balcony House" können wir mit einer Führung besuchen. Treppen und Leitern rauf und runter, durch Tunnels kriechen und eine Steilwand wieder hochsteigen. Ganz schön anstrengend, aber auch sehr interessant.
Etwas Besonderes wird unsere Führung durch die Tatsache, dass ein Teilnehmer selber Hopi-Indianer ist und Ergänzungen zu den Ausführungen des Rangers machen kann. So wird aus einer „Klima-/Belüftungsanlage“ etwa eine Stätte, wo Rauchopfer dargebracht und so dem Himmel zugeführt wurden.
Übernachtungsort ist Durango. Dieser Ort ist für die alte Bahnstrecke nach Silverton bekannt. In der guten alten Zeit wurde hier Silber transportiert. Heute ist es eine bei den Eisenbahnfans der ganzen Welt bekannte Wildweststrecke. Auch die alte Mainstreet soll etwas Besonderes sein. Wir werden sie morgen besuchen.
Freitag, 15. Juni 2012
Heute tauchen wir in die Zeit um 1880 ein. Damals wurde nämlich die Bahnstrecke von Silverton nach Durango gebaut. Dreieinhalb abenteuerliche Stunden sind die Züge auf einer der schönsten Schmalspurstrecken der Welt unterwegs. Sie führt auch über alte, noch im „Wildwestfilmstil“ erhaltene Holzbrücken. Auf eine Fahrt verzichten wir. Die letzte Dampflockfahrt, resp. die damit bei mir verbundenen Allergieauswirkungen, sind noch zu präsent.
Am nostalgischen Bahnhof herrscht Hochbetrieb. Drei Züge mit je 6-8 Wagen gehen im Halbstundentakt auf die Strecke. Unter den Fahrgästen eine Gruppe Amish-People, in ihren altväterischen Kleidern, den langen Bärten und den typischen Hüten. Zuerst dachten wir, sie würden zur „Dekoration“ gehören. Doch dem ist nicht so, wie später noch zu berichten sein wird.
Für den Fotografen natürlich ein Eldorado. Sicherheitshalber noch den Akku ausgewechselt, stehe ich für eine Filmaufnahme bereit, die die Ausfahrt des einen Zuges vorbei am bereitstehenden zweiten verewigen soll. Superaufnahme! Die Lok kommt, der Kohlewagen kommt … die Meldung „Speicherkarte voll“ kommt auch. Sch…..öne Bescherung.
Genug vom Bahnhof und vom „Lädele“ entlang der ebenfalls noch viele Bauten aus dem 19. Jahrhundert aufweisenden Mainstreet, geht es mit dem kostenlosen, städtischen Shuttle-Bus zurück zu unserem Campground und dann motorisiert weiter.
Der Staat Colorado gilt als die Schweiz der USA und das ist keine Überraschung. Unsere Passfahrt führt durch eine Gegend, die auch bei uns liegen könnte. Die Strassen sind etwas breiter, die Autofahrer geduldig bis zum Geht-nicht-mehr. Kaum einer will unser doch eher langsames Gefährt überholen. Lediglich das Fehlen von Leitplanken ist stark gewöhnungsbedürftig, geht’s doch oft grausam steil runter. Ach ja, und das Ganze ist einfach um 1000 Höhenmeter verschoben. So überqueren wir heute gleich 2 Pässe, die über 3000m hoch sind, aber trotzdem noch einen Baumbestand aufweisen.
Silverton, den Endbahnhof der Dampfbahnstrecke, erreichen wir gerade rechtzeitig, um die Ankunft „unserer“ Reisenden mitzuerleben. Der Zug fährt einfach mitten in den Ort. „Bahnhofstrasse“ im wahren Wortsinn.
Silverton war der Verladeort für das in den umliegenden Bergen gewonne Silber. Die meisten Bauten sind noch im Originalstil erhalten und es ist eine reine Freude, den Strassen entlang zu spazieren. Apropos Freude. Die Beschriftung des „Shady Lady“ besagt, dass zur guten alten Zeit nicht weniger als 40 Freudenhäuser bestanden haben. Das letzte wurde in um 1950 geschlossen. Kein Wunder, dass ein weiteres Schild besagt: „BEWARE PICKPOCKETS AND LOOSE WOMAN“.
Natürlich schlendern wir auch durch die Geschäfte. Da spricht mich einer der am Bahnhof von Durango zuvor gesichteten Amish-People an. Wir kommen ein wenig ins Gespräch. Sein Kollege und die beiden in Knöchel lange Röcke und weisse Häubchen verpackten Ehefrauen kommen auch hinzu. So erfahren wir, dass die heute in Pensylvenia lebenden Leute deutsche Vorfahren haben. Ihre eigene Sprache ist ein Gemisch aus Deutsch und Englisch und wir unterhalten uns eine Weile in beiden. Sie wirken sehr offen und reagieren auch auf mein sanftes Ansprechen ihrer Andersartigkeit ganz natürlich. Eine eindrückliche Begegnung.
Die Weiterfahrt führt uns dann an einem grossen Silberabbaugebiet vorbei. Die Abraumhalden sind riesig. Dank ihrer gelben Farbtönung geben sie der Gegend ein besonders Gepräge. Die Berghänge ihrerseits sind äusserst vielfarbig. Erinnerungen an die schönsten Stellen in Island werden wach.
Übernachtungsort ist Ouray. Dieser Bergort liegt ebenfalls am Million Dollar Highway (so heisst die Strasse, der wir gestern und heute gefolgt sind). Auch hier haben viele Häuser den Charme des 19. Jh noch erhalten. In ein 1891 erbautes Hotel können wir einen Blick werfen. Ihr werdet es kaum glauben, die Decken von Eingangshalle und Esssaal sind aus reinem Silber!
SOVIEL FÜR HEUTE. DEMNÄCHST:
- WARUM GRATISSTUNDEN FÜR DEN GENERATOR KEINE REINE FREUDE SIND?
- WARUM DAS SEIDENSCHLAFSÄCKLI GENÜGT? (Natürlich eine rein rethorische Frage für die "Mitreisenden")
- FOHLENFILET AUF DEM HEISSEN STEIN
- SAUFEN WIE EINE KUH
- JAPANER - ABER DIESMAL NICHT NUR EINER
- DER ULTIMAIVE CAMPSITE IST BEIM TEUFEL
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Hallo zusammen
hier die faszinierende Zeit im Canyonlands (fast sowas wie meine Liebling geworden) und im Arches
Samstag, 16. Juni 2012
Seit kurzem will die „Technik“ in unserem WoMo nicht mehr so, wie sie sollte. Der Kühlschrank verweigert seinen Dienst im Gasbetrieb und der ist immer erforderlich, wenn keine externe Stromzufuhr verfügbar ist. D.h. also bei allen längeren Stopps und inbesondere in den Camp-grounds, wo kein Strom verfügbar ist ….und von denen stehen uns einige bevor.
Deshalb ist am Morgen Kontaktaufnahme mit der Hotline des Vermieters angesagt. Die „Bedienung“ ist kompetent und freundlich, aber das hilft auch nichts, wenn das Ding, sprich der Kühlschrank, nicht zum Laufen kommt. So werden wir am Montag in Moab, dem nächsten grösseren Ort von einem fliegenden Reparateur aufgesucht werden. In der Zwischenzeit wurden uns 15 Gratisstunden für den Generator „geschenkt“. Dieses Ding ist aber grässlich laut und wir haben bisher sogar im Death Valley darauf verzichtet. Zumindest während Roswitha am Kochen ist, läuft er nun, sonst wäre die Hitze im Camper ziemlich unerträglich.
TIPP Falls euch ähnliches wiederfährt: Wir haben Eiswürfel gekauft und sie in leere Wasserflaschen (die grossen) gepackt. Die Dämmung
des Kühlschrankes hält diese problemlos einen Tag kalt. Wenn wir Strom hatten, haben wir die Dinger ins Gefrierfach gelegt und sie
so wieder nutzbar gemacht. Wir sind so ohne Gebrauch des lärmigen Generators bis nach Denver gekommen.
Doch zurück zur Reise. Mit einer Fahrt von rund 5 Stunden haben wir die „Schweiz“ verlassen und sind wieder zurück im Bundesstaat Utah. Die Temperaturen liegen dementsprechend wieder weit über 30 Grad.
Jetzt befinden wir uns im Canyonlands NP. Das ist der grosse, jedoch weniger bekannte Nachbar des für seine Steinbögen berühmten Arches NP. Auch er hat einen eigenen Charak-ter. Natürlich darf das Rot des Sandsteins nicht fehlen. Bei der Einfahrt in das Gebiet der Needles sind wir schwer beeindruckt. Eine Kulisse fast wie im Monument Valley. Etwas weiter im Gebiet drin kommen dann die sogenannten Needles. Diese Felstürme ragen Nadeln gleich in den Himmel und werden morgen von uns „bewandert“. Um das „Wichtigste“ (also fast alles) zu sehen, ist ein Tippel von 16-18 Kilometern angesagt. Wir haben uns vorgenommen, früh aus den Federn zu kriechen. Wobei „Federn“ brauchen wir heute Nacht bestimmt nicht. Das Seidenschlafsäckli genügt.
Sonntag, 17. Juni 2012
Wie fühlt sich ein Fohlenfilet auf dem heissen Stein? Wir können es euch nach unserer heutigen Wanderung sagen. Der Vergleich mit dem Fohlen mag angesichts unserer Jahrgänge zwar etwas hinken, aber das mit dem heissen Stein ist definitiv nachempfunden. Wir gehen zwar schon kurz nach Sonnenaufgang los (06.30), doch unser „Trailwahn“ lässt uns mal wieder eine etwas überdurchschnittliche Runde wählen. Vieles davon auf blankem Fels.
Nun, das Gebiet lässt uns aber wirklich keine andere Wahl. Noch nie haben wir eine auch nur annähernd grosse Vielzahl von Gräben, Schluchten, Schlünden, Spalten, Tunnels gesehen, geschweige denn erlebt. Canyonlands eben. Vom Erlebnis her einmalig. Alles bisher Gesehene können wir – zwar etwas kleiner – heute zu Fuss durchwandern, -klettern, -steigen, kraxeln und was es der Fortbewegungsmöglichkeiten sonst noch gibt. Ein Punkt - Chesler Park - ist geradezu magisch. Ein 360 Grad Panorama mit einem Radius von vielleicht 800m. Im Zentrum ein kleiner Hügel, wir darauf sitzend und sonst weit und breit keine Menschenseele. Wir sehen auf der ganzen Runde nur eine einzige Person.
Das stete Rauf und Runter reduziert den Stundenschnitt natürlich beträchtlich. Wir brauchen für die zurückgelegten 22 Kilometer gute sieben Stunden. Mit viereinhalb Litern Wasser sind wir zwar gut ausgerüstet, doch am Ziel angelangt, ist kein Tröpfchen mehr übrig. Hemd vom Leib reissen und unter den zum Glück vorhandenen Trinkwasserhahn und – ja – saufen wie eine Kuh!
„Wie du wieder schwätzisch“, sagt meine Frau.
Montag, 18. Juni 2012
Um Neun kommt der Mann „vom Kühlschrank“. Ergebnis: Er braucht ein Ersatzteil. Mit anderen Worten müssen wir wohl oder über nochmal zurück nach Moab. Es ist zwar nicht sonderlich weit, aber es wird sicher eine zweiten halben Tag kosten. Sei’s drum. Die nächsten beiden Tage im Arches NP müssen wir jetzt improvisieren. Wir haben schon mal ein paar Wasserflaschen über Nacht im Gefrierfach gehabt. Einen Tag sollten wir wohl überstehen können. Wir nehmen’s, wie’s kommt, oder besser: Wir essen, was übrig bleibt.
Der erste Viewpoint im Arches gilt der „Park Avenue“. Sie hat ihren Namen verdient. Ein rund einen Kilometer langes Tal ist rechts und links von senkrechten Felswänden flankiert. In nächster Nähe „die drei Könige. Dieser Name ist in keinem Führer zu finden. Eigenkreation, aber treffend. Nächster Halt: Balanced Rock. Wie sich ein solch grosser Fels so lange auf einer dünnen Felsnadel halten konnte, ist schwer vorstellbar. Bei der Umrundung bleibt ein mulmiges Gefühl.
Beim nächsten Parkplatz dann gleich mehrere Objekte der Fotobegierde. Da ist einmal der Double Arch, eine Brücke mit drei Pfeilern. Speziell dann der Blick durch den Turret Arch, durch ihn sieht man nämlich die Windows. Das sind gleich zwei grosse Bögen in einer Wand.
Das Gebiet der Wolfe Ranch wurde um achtzehnhundertirgendwas von Herrn Wolfe bewirt-schaftet. Er soll über 1800 Stück Vieh sein Eigen genannt haben. Die Wiesen seien zwar auch karg gewesen, doch nicht mit dem heutigen, wüstenartigen Zustand zu vergleichen. Wolfe Ranch ist auch deshalb von Bedeutung, weil hier der Pfad zum Delicate Arch abgeht. Nach etwa zwanzigminütigem Anmarsch auf Schotter, folgt eine gewaltig grosse Felsplatte. Hier sind weitere zwanzig Minuten fällig und dies, wie könnte es anders sein, unter Schweiss treibendsten Verhältnissen. Wenn ich daran denke, was wir in den letzten 4 Wochen alles rausgeschwitzt haben und der Mensch zudem ja aus über 80% Wasser bestehen soll, müsste der Zeiger der Waage langsam gegen Null gehen.
Der Auftritt des überaus leicht gebauten Felsbogens (delicate eben) kommt dann völlig überraschend. Man schleicht auf relativ schmalem Pfad einer Felswand entlang und plötzlich taucht er rechter Hand auf. Zu unserem grossen Glück verziehen sich die letzten vier Perso-nen und wir haben das ganze Gebiet für uns alleine. Allerdings nicht für sehr lange. Eine Kolon-ne Japaner trifft ein. Alle in abenteuerlichster Verpackung. Unter breitkrempige Hüte sind noch Halstücher geschoben. Zu Kurzarmblusen werden Armlinge und – ja – Handschuhe getra-gen. Einer schafft es sogar, bei recht starken Windböen seinen Schirm aufzuspannen. Eine Szene gibt einen guten Schnappschuss für mich. Drei Japaner fotografieren gleichzeitig dieselbe Dame.
Diese Massenszene reicht uns und wir machen uns auf den Rückweg. Bei der Weiterfahrt können wir noch einen Blick in unser morgiges Abenteuergebiet werfen. Das Felslabyrinth Fiery Furnace ist derart verwinkelt, dass es seit einigen Jahren nur noch in Begleitung eines Parkrangers besucht werden darf. Zuviele haben sich verlaufen und mussten gesucht werden.
Ein letzter Halt noch beim Sand Dune Arch, der mitten in einer Felsgruppe zwischen hoch aufragenden Felswänden in feinstem Sand steht. Nimmt man eine Hand voll in die Hand (ehh, wohin denn sonst) hat man das Gefühl, dass die feinen Körnchen in den Poren hängen bleiben.
Zum Schluss noch der Hammer: Unser Campground in Devils Garden. Wenn’s beim Teufel so schön ist, sollte man es sich zumindest überlegen. Wir haben einen kleinen Canyon für uns alleine …und er liegt ab ca. 17.00 Uhr im Schatten. Eine leichte Brise weht. Paradiesisch!
Dienstag, 18. Juni 2012
Der Name des ersten Tageszieles lässt Schlimmes erahnen: Fiery Furnace, was soviel bedeu-tet wie „glühender Hochofen“. Der uns führende Ranger verscheucht aber sofort unsere Hitzeängste. Der Name rührt zum Glück nicht von den Temperaturen im Felslabyrinth, sondern vom Leuchten der Felsen im Abendlicht. An heissen Tagen schaue er immer, für Fiery Furnace eingeteilt zu werden, denn da sei es mit Bestimmtheit kühler als beim von uns gestern in der heissesten Zeit besuchten Delicate Arch.
Glück gehabt haben wir, dass ich von unserer Organisatorin bei www.wildwestcampers.ch, der glaub ich schon mal erwähnten, ehemaligen Arbeitskollegin von mir, den Tipp erhalten habe, diese Rangerführung im Voraus zu buchen. Pro Tag finden lediglich zwei Touren mit maximal 25 Personen statt.
TIPP: UNBEDINGT FIERY FURNACE RANGERTOUR IM VORFELD BUCHEN ! ABSOLUT LOHNENDE TOUR UND ERST NOCH KÜHLER ALS IM
REST DES PARKS
Schon nach 30 Minuten würde wohl niemand mehr den Weg zurück finden, derart verwinkelt, über Stock (sehr wenig) und Stein (sehr viel) führend ist der teilweise überaus enge Trail. Wäre ich für diese Tour verantwortlich, müssten die Besucher eine „Musterenge“ passieren. So ab zwei „Roswithas“ oder eineinhalb „Hans-Jörgs“ ist nämlich nichts mehr mit Durchkommen.
Bei mehreren Zwischenhalts macht der junge Ranger sehr interessante Ausführungen zur Geologie, zur Pflanzen- und Tierwelt. Da gibt es doch tatsächlich einen mikroskopisch kleinen „Bären“ – seinen „Vornamen“ habe ich vergessen – der es schafft, über 10 Jahre ohne Wasser oder sonst was auszukommen. Er wurde im Rahmen eines Forschungsprogrammes bereits ein-mal auf eine Weltallexpedition mitgenommen, dort während 7 Tagen schutzlos der Umgebung überlassen und zeigte sich nach der Gabe eines Wassertropfens wieder putzmunter.
Im ganzen Nationalpark gibt es 2500 Arches. Arch wird man, wenn man mindestens 3 auf 3 Fuss gross ist und durch geologische Gegebenheiten gebildet wurde. Vom Wasser geschaffene Bögen sind „Natural Bridges“. Damit auch das einmal geklärt ist.
Wir steigen eine schmale Schlucht nach hinten. Plötzlich über uns ein eindrucksvoller, schmal eleganter Arch. "Wie könnte er wohl heissen", fragt der Ranger. Ein vorwitziger Schweizer meint, er würde ihn Surprise-Arch nennen und siehe da: Bingo. Der Kandidat hat 100 Punkte.
Am Schluss der dreistündigen Tour – die meisten Teilnehmenden sind schon weg – frage ich ihn dann noch nach Schlangen. Natürlich gebe es die hier. Eine Klapperschlangenart sei sogar sehr giftig. Er habe auf dem Rundgang auch schon welche gesehen. Aber er erwähne sie nie. Er wolle den Touristen doch keine Angst einjagen! Ach ja. Ein Trinkgeld annehmen darf er nicht. Das sei Staatsangestellten nicht erlaubt. Ich hätte ihm ein kühles Bier am Abend gegönnt.
Das mit dem kühlen Bier wird aber auch für mich schwieriger. Ein Anruf bei unserem Kühl-schrankflicker bringt die Botschaft, dass das defekte Teil in Kürze nicht aufzutreiben sei. Wir stehen nun vor der Wahl, unsere Route anzupassen und über Salt Lake City zum Yellow-stone NP hochzufahren, wo unser Vermieter eine Station betreibt oder uns einzurichten. So wie’s ausschaut, bleiben wir auf unseren Pfaden und schauen, wie wir nahrungsmittelkühlungs-mässig über die Runden kommen.
Die heissesten Stunden des Tages verbringen wir für einmal beim/im Wohnmobil mit Lesen, Schlafen, Trinken. Zum Glück weht ein starker Wind, der ein wenig Abkühlung bringt. Beson-ders geniessen wir die Möglichkeit eines Leseplätzchens quasi im dritten Stock. Ihr müsste euch in der Verlängerung unseres Standplatzes einen steil hochsteigenden Canyon vorstellen, der mehrere Ebenen aufweist und ganz im Schatten liegt. Besser können wir es nicht haben.
Noch ist aber unser Tagesprogramm nicht vollbracht. Offen ist ein Rendezvous mit dem Teufel. Nachdem wir vor drei Tagen seine Einladung in die Küche (Devil’s Kitchen im Canyon-lands) noch abgelehnt haben, nehmen wir die Einladung in seinen Garten (Devil’s Garden) mit seinen insgesamt acht Arches an. Die vorgesehene Runde ist mit 10 Kilometern angesagt. Etwa die Hälfte davon erweist sich als „primitive Trail“ und da geht dann die Stundenleistung rasch auf ca. drei Kilometer zurück. Nach Tunnel- und Pine Tree-Arch erreichen wir wieder den Haupttrail beim Double O Arch. Ein deutliches Hinweisschild weist nach rechts. Kein Problem für uns erfahrene Spuren- resp. Steinmannli-Sucher. Aber ohalätz! Wir irren sicher eine Viertelstunde in einem vielleicht 200 auf 300 Meter grossen Gebiet herum, bis wir den Ausgang finden.
Den Abschluss unseres Rundganges bilden dann Navajo und Landscape Arch. Landscape’s Spannweite beträgt 306 Fuss, also rund 90 Meter. Er ist damit der grösste Arch der Welt. 1991 brach ein 60 Tonnen schweres Stück weg. Damals durften sich die Besucher noch unter ihm aufhalten. Glücklicherweise kam aber niemand zu Schaden.
Mit dem heutigen Tag geht unsere Tour durch die Nationalparks des Südwestens zu Ende. Wir sind recht froh, aber auch wehmütig, den heissen Gefilden entfliehen zu können. Seit vier Wochen liegen die Tagestemperaturen praktisch permanent weit über 30 Grad. Abkühlung wird nur selten geboten. Zusammengerechnet standen wir in dieser Zeit wohl nur rund zwei Stunden in von Wolken verursachtem Schatten. Unglaublich!
Jetzt heisst es also Anlauf nehmen für den Yellowstone Park. Rund 800 Meilen Anfahrt sind angesagt. Wir nehmens aber gemütlich.
SOVIEL FÜR HEUTE. DEMNÄCHST:
- VIA MANILA NACH LUZERN
- GUETNACHTGSCHICHTLI FÜR ROSWITHA
- WIR APPLAUDIEREN DER NATUR
- WARUM BRAUCHT ROSWITHA DEN FOTOAPPARAT
- KLAPPER - KLAPPER !
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Hi Oldies,
da hat der Needles District in diesem Jahr aber Hochbetrieb ! Schön für euch, dass ihr die Chesler Park Loop gelaufen seid - Resepekt für die 7 Stunden in der Hitze - und Einsamkeit ! Ich habe die Needles leider nur vom ersten Teil des Big Spring Canyons gesehen.
Und diese von dir so gelobte Fiery Furnace Tour fehlt mir auch noch im Repertoire
Jetzt zieht halt mal richtig durch Richtung Norden.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Oldie,
es ist immer wieder spannend, deinen tagesetappen zu folgen. Zumal wir deinen Spuren im kommenden Jahr mal wieder - wenigstens teilweise - folgen wollen.
Nur weiter so! Jetzt auf zum Yellowstone !
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
So, liebe Leute
Dies dürfte wahrscheinlich der vorletzte Bericht werden, bevor das Highlight Yellowstone und die Rückfahrt den Abschluss bilden werden. Ich hoffe, ihr habt noch ausreichend Mumm, um dabei zu bleiben.
Mittwoch, 20. Juni 2012
"Via Manila nach Luzern“, so die Überschrift der ersten Überfühungsetappe Richtung Yellowstone. Rund 280 Meilen sind wir unterwegs. Mit unserem „Koloss“ bringen wir es auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von vielleicht 40 Meilen. Man rechne!
Die erste gute Stunde ist noch sehr abwechslungsreich. Sie führt dem Colorado River entlang, der dort den Arches NP streift. Danach ist aber sehr lange Flaute. Erst nach Vernon und einem Aufstieg auf 2500m bietet die Szenerie wirklich wieder etwas. Der Flaming Gorge Damm füllt hier den Red Canyon, den man von einem Punkt aus toll überblicken kann. Die Was-serfläche des Stausees liegt über 400m tiefer. Die Felswände sehr steil bis fast senkrecht und – der Name ist Programm – flammend rot.
Kurz drauf erreichen wir Manila, einen kleineren, nach dem bisher Gesehenen noch ganz an-sehnlichen Ort. Keine drei Meilen weiter dann die Abzweigung ins Lucerne Valley. Hier finden wir auf quasi heimatlichem Boden einen schönen, leicht oberhalb des Ufers liegenden Platz. Mit unserer Ankunft verscheuchen wir das dort grasende Mule Deer. Jetzt müssen wir halt die bewundern, die einige dutzend Meter entfernt am Futter suchen sind. Ach ja, wir werden spätestens nach Sonnenuntergang einen Pullover brauchen.
Donnerstag, 21. Juni 2012
Nochmals ist Meilen fressen angesagt. Rund 80 davon über eine praktisch flache, eintönige Ebene. Einzige Ablenkung ist der kurze Blick auf einen fressenden Geier. Ich gehe davon aus, dass er sich an einem an Langeweile gestorbenen Touristen gütlich tut. Kann aber auch ein Mule Deer sein.
Der letzte Teil der Anfahrt nach Jackson führt durch ein herrliches Bergtal. Traumhaft die Farben. Ein munterer Fluss zieht einige Kanuten an. Jackson selbst ist eine der Einfallspforten zu Grand Teton und Yellowstone. Somit Touristen zu Hauf. Sie machen hier auf Wild West, obwohl in dieser Zeit Jackson gar keine Rolle gespielt haben soll. Die vier Zugänge zum Stadtpark zieren Bögen aus jeweils rund 2000!!!, natürlich echten Geweihen.
Um 18.00 Uhr findet ein grosses Shootout statt. Seit 55 Jahren wird hier am Stadtpark eine Wildwest-Szene gespielt mit einigem Geknalle. Am Schluss liegen 10 Cowboy, -girls, Sheriffs und was sonst noch so dazu gehört, tot am Boden. Dem Publikum gefällt’s.
Bei der Anfahrt zum Campground, dann fünf-sechs Autos am Strassenrand. Klares Zeichen: Hier hat es Wild. Und tatsächlich. Unten am Fluss verspeist ein herrlicher Elch geruhsam sein Nachtessen. Ein erstes und dazu noch sehr schönes Foto ist gemacht (Nachtrag: leider etwas unscharf).
Als Guetnachtgschichtli möchte Roswitha von mir noch die Rules and Regluations über das Zusammenleben mit den Bären hören. Immerhin gibt es in der Region rund 600 Grizzlies und einiges mehr an Schwarzbären. Auf Wanderungen wird empfohlen, Bärenspray mitzutragen. Er soll sehr wirksam sein. Allerdings braucht es den Nerv, die putzigen 600-1000 Kilogramm schweren Kerle bis auf neun Meter an sich herankommen zu lassen. .…dann schlaf mal gut und träum was Schönes!
Freitag, 22. Juni 2012
Eigentlich möchte man ja schon mal Bären in freier Natur sehen, aber eigentlich hat man auch einen gehörigen Respekt davor. „Be baer aware!“ heisst’s permanent überall. Jeder Camp-ground gibt die entsprechenden Unterlagen ab. Teilweise muss man unterschriftlich bestä-tigen, keine Waren „irgendwann und irgendwo“ rumliegen zu lassen. Dies gilt nicht etwa nur für Esswaren. Nein, leere Trinkflaschen, Seife oder Toilettenartikel gehören für die braunen und schwarzen Damen und Herren offenbar zu den Leckerbissen.
So treten wir unsere Wanderung schon mit etwas gemischten Gefühlen an. Etliche Wanderer sind auch mit dem überall erhältlichen Bärenspray ausgerüstet. Vielleicht legen wir uns eine solche Pfefferspray-Dose in Anbetracht der vor uns stehenden 7 Tage in Bear-Country und unserer Wanderlust doch auch noch zu. Lautes Reden und Händeklatschen in unübersichtlichen Gebieten – und von denen hat es viele – sollte eigentlich das Schlimmste verhindern.
Das Gebiet des Grand Teton NP ist sehr speziell. Da ist einmal eine weite, grün-feuchte Ebene auf rund 1800-1900m. Aus ihr steigen praktisch ohne Übergang hohe Granitspitzen in den Himmel. Der namengebende Grand Teton ist einiges über 4000m hoch. Eine Hügelzone, wie wir sie kennen, existiert praktisch nicht.
Unsere Morgentour führt zu zwei herrlichen Bergseen. Wie meist hält nach rund einer Stunde die absolute Einsamkeit Einzug. Der Durchschnittstourist ist hier eben primär mit dem Auto unterwegs. Uns ist’s natürlich recht. Immer mal wieder der Natur applaudierend (siehe oben), sind wir rund dreieinhalb Stunden in diesem herrlichen Gebiet unterwegs. Höhepunkt ist eine im Wasser stehende Elchkuh, welche wir aus etwas 50m längere Zeit bewundern.
Am Jenny Lake dann ein grosser, voller Parkplatz. Hier ist das Angebot auf den Durch-schnittstouristen zugeschnitten. Eine zehnminütige Bootsfahrt führt über den See. Dort kann man eine halbe Meile weit gehen und dabei den Bergbach mit "Cascades" geniessen. Schon beim „Hidden Waterfall“ reduziert sich der Andrang, denn dazu geht es doch eine Meile ziem-lich steil den Berg hoch. Inspiration Point ist dann fast nur noch für hardcore hiker, denn das kostet nochmals 30 Minuten. Die Aussicht dort ist auf jeden Fall fantastisch.
Ich habe hier auch genug und lasse Roswitha deshalb gerne alleine ins Tal weiterwandern. Ich sitze im Schatten und vergnüge mich mit einem Murmeltier ähnlichen Viech, dass knappe fünf Meter von mir entfernt wütend pfeift und mich offenbar vertreiben will.
Plötzlich ein Ruf: „Ich bruch de Foti“. Dieser unerwartete Ausbruch bringt auch mich in die Sätze und ich folge Roswitha etwas 5-10 Minuten bergan. Der Anblick dort haut mich dann fast um. Da sitzt ein ausgewachsener Elch kaum fünf Meter neben dem Wanderweg, wackelt mit den Ohren und kaut still vor sich hin. Lustig wird’s jeweils, wenn Leute von oben herunter-steigen. Sie gehen nämlich die besagten fünf Meter am Elch vorbei, ohne ihn zu bemerken. Auf unseren Hinweis hin drehen sie sich und der Schreck fährt zügig in die Knochen und führt auch zum einen oder andere Absitzer. Amüsant ...natürlich nur für den Elch!
Samstag, 23. Juni 2012
Den zweiten Tag unseres Grand Teton-Aufenthaltes verbringen wir mit einer weiteren Wanderung. Sie führt uns durch mehrheitlichen lichten Wald am Heron Pond vorbei zum weit in den Jackson Lake hinaus reichenden Hermitage Point. Eine herrliche Sicht auf die so eindrückliche Teton-Kulisse ist der Lohn für die wiederum zahlreich vergossenen Schweiss-tropfen. Zwar haben wir am Morgen beim Frühstück an die Finger gefroren, doch so ab 9 Uhr haben die sommerlichen Temperaturen erneut Einzug gehalten.
Im Visitor Center kaufen wir jetzt doch auch einen Bärenspray. Wäre ziemlich dämlich, wegen ein paar gesparten Dollars als Bärenfutter zu enden. Es gibt eine kostenlose, sehr gute Einführung. Es sei alles ganz einfach. Lediglich den Bär bis auf 30 Fuss (9m) herankommen zu lassen, sei eine gewisse Herausforderung!
Auf dem Rückweg macht der Swan Lake seinem Namen alle Ehre. Die recht seltenen Trompe-terschwäne zerteilen das Seerosenmeer. Weiter entfernt stolziert ein Kranich durch die Gegend …und falls es keine Trompeterschwäne waren – bin ja kein Ornitologe – so haben sie wenigstens so getönt (in der Zwischzeit weiss ich: es waren Kanadagänse!).
Da wandert man stundenlang durch’s Gehölz, lässt den „Bärenradar“ ausgefahren und nix taucht auf. Und dann ein Schreckmoment aus nächster Nähe. Beinahe trete ich auf eine ca. 50cm lange Schlange. Vor Giftschlangen wird hier nirgends gewarnt, aber man weiss ja nie. Eine Klapperschlange – deren gab es in den Nationalparks von Utah sehr oft – war’s auf jeden Fall nicht. Geklappert habe im ersten Moment lediglich ich!
Die letzte Nacht vor dem Yellowstone übernachten wir auf einem völlig überteuerten Camp-ground. Die nächsten 6 Nächte verbringen wir dann im ältesten Nationalpark der Welt. Wir sind gespannt wie die Flitzbögen.
SOVIEL FÜR HEUTE. DEMNÄCHST:
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- CHRISTOPHORUS IST TEXANER
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- TIERBEOBACHTUNG AUF AMERIKANISCH
- ...UND WAS DER YELLOWSTONE SONST NOCH SO ZU BIETEN HAT
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Hi Oldi,
wir sind uns vielleicht sogar im Flaming Gorge Gebiet begegnet, Ihr unterwegs noch Norden, wir nach Süden.
Der G. Teton hat uns auch so gut gefallen, wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, wären wir auch gerne länger geblieben.
Ach ja, Eure Needles Tour, ich habe großen Respekt vor Euch, 22 km bei diesen Temperaturen!
Diese Tour ist mein Traum! Vielleicht klappt es doch noch einmal!
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo Gisela
ja, wenn man den Entgegenkommenden jeweils ansehen würde, woher sie kommen ...
Die Needles-Tour war schon an unserer absoluten Grenze. Wir haben uns jeweils unterwegs für einen weiteren Abschnitt entschieden. Rechnerisch hatten wir ja schon im Griff, dass eine Meile 1,6 Kilometer lang ist. Aber wenn z.B. die Zahl 1,3 so für sich da steht, dann ist das "ja nicht mehr so arg weit". Die letzten zwei Kilometer waren schon extrem. Der letzte Schluck unserer gemeinsamen 6 Litern Wasser war weg und hinter jedem noch so kleinen Hügel folgte noch ein weiterer. Aber am Ziel hatte es ja dann einen Trinkwasserhahn!
Wenn ich die Tour nochmals angehen würde, so würde ich wohl einen Teil weglassen. Ich hab das auf der Karte mal mit Punkten eingezeichnet. Der Verzicht wäre nicht so schwer wiegend, denn man ist dort fast schon auf dem Hochplateau, in das Chesler Park und die übrigen Canyons geschnitten sind.
Da Du ja offenbar eine regelmässige USA-Reisende bist, wirst Du hoffentlich die Gelegenheit haben, dieses Gebiet zu geniessen. Es ist wirklich jeden Schweisstropfen wert!
...und danke für Deine netten Kommentare
Herzliche Grüsse
Oldie
Hi Oldie,
ich werde mir mal Deine "Needles Verkürzung" ausdrucken und aufbewahren, man weiß ja nie
Herzliche Grüsse Gisela