Hallo WoMo-Abenteurer!
Ein neuer RB aus 2010??? Ja! Warum? Weil ich nicht nur nehmen möchte, sondern auch versuchen möchte ein wenig zu geben.
Wer bin ich? Siehe hier:
Ich kenne euch, ihr mich (noch) nicht!
Warum Honeymoon in den USA?
Meine Frau wollte schon immer mal wieder in die USA (nach einem Schüleraustausch in ca. 1999), mein Bruder hatte in 2009 in Santa Barbara studiert und viele Bilder und Erlebnisse mitgebracht und ich wollte eine große Reise machen. Nach vielen Ideen und Optionen (Afrika reizt mich auch total) haben wir im Dezember 2009 einen Flug und ein RV gebucht! Natürlich ohne dieses Forum hier zu kennen!
Die Flüge waren damals m.E. sehr günstig, DUS-LHR-LAX am 10.05.2010 (Frage, was war am 08.05.2010?) und retour am 02.06.2010 LAX-LHR-DUS mit British Airways für 495 € p.P.. Das WoMo war auch günstig über usa-reisen.de gebucht (ein CA - C25, dazu später mehr) und die meisten Campgrounds vorgebucht.Also begann irgendwann der ...
Übersicht:
Früh morgens mit dem Zug nach Düsseldorf, Flug nach LHR und Umstieg dort ohne Probleme. Um 9:55 sollte der Flug nach LAX starten, um 10:05 auf der Startbahn gehen die Motoren aus, die Anschnall-Lämpchen erlischen und eine Durchsage ertönt: "...no take-off, ... volcanic ash .... just one minute too late ... we wait 3 hours befor going back to gate...." AAAAAAAAAAHHHHHHH. Island lässt grüssen. Seit Wochen die Wolke beobachtet, jetzt schlägt sie zu. Nun gut, nach 3 Stunden auf dem Rollfeld sind wir tatsächlich losgeflogen. Mit Umweg und dem langen Flug LHR-LAX saßen wir 15 Stunden in der 767, mit 1,93m in der Economy kein großer Spaß. Aber wir sind angekommen, Inseat war super, Besatzung sehr freundlich, Getränke spitze. Für mich muss eine Stewardess nicht 25 und attraktiv sein, 45 und ehrlich freundlich ist mir da lieber...
Immigration, Koffer und Zoll gingen dann zügig, ca. eine Stunde nach Landung standen wir am Hotel-Shuttle zum HI-Express. Dort noch ne kleine Runde gemacht, Fast-Food eingeworfen und ab ins Bett. Geschlafen wie Steine, bis 5 Uhr, das bekannte Jetlag-Problem.
Fotos gibt es keine zeigenswerten.
...to be continued ...
Hallo,
ich steige gleich hinzu, dein Schreibstil verspricht einen kurzweiligen Bericht.
Mat frëndleche Gréiss, Claude
Scout Womo-Abenteuer.de
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In the end, it’s not the years in your life that count. It’s the life in your years.
Hi,
naja, soooo lange ist es doch nicht her !!! ist halt alles relativ ! Laughing -- aber uns gab es schon !
Ich lese auch mit !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Der Tag beginnt, wie schon geschrieben viel zu früh gegen 5 Uhr. Da wir um diese Uhrzeit nicht bei Cruise America anrufen möchten, entscheiden wir uns für ein Frühstück beim goldenen M. Wenn schon USA, dann aber auch richtig;-)
Es war dann auch das letzte mal frühstücken im FastFood-Laden, aber so schlecht war es nicht. Irgendwann ist die Zeit totgeschlagen und es ist 9 a.m., wir rufen bei Cruise America an, PickUp für 10 a.m. vereinbart (frühen Vogel gebucht) und nochmal gewartet. Abholung klappt pünktlich und freundlich, die "Dame" bei CA ist eher unmotiviert aber nicht unfreundlich. Dass Sie Ihre Haare offensichtlich in der Friteuse wäscht mag meine Vorfreude auf den Urlaub in keinster Weise trüben. Der Papierkram ist schnell erledigt, das Video auf Deutsch als Ersttäter wirklich informativ, geht es schon mit einem Wisch zum WoMo. Wie sich später rausstellt, das Übernahmeprotokoll. Näheres zu CA und unseren Erlebnissen werde ich in den nächsten Tagen in dem entsprechenden Bereich schreiben. Als Einstimmung schon mal ein Foto des Meilenstandes bei der Übernahme:
Aufgrund vorangehender Recherchen im Internet hatte ich die Hoffnung auf ein realtiv neues WoMo schnell begraben und mich stattdessen auf ein "gut eingefahrenes" eingerichtet. Auf alten Gäulen....
Aber dieses RV war eher .... ranzig. Oder ausgelutscht. Aber ich schweife ab. Ausstattung des WoMos (Geschirr und Töpfe) war aufgrund eines Specials dabei, Personal Kits hatten wir nicht genommen. Also los ging die große Fahrt, über die Interstates von LA, bis, ja bis zur ersten Haltemöglichkeit. Was ein Geschepper und Geklapper! Mit dem mitgebrachten Textilband alle Schranktüren zugeklebt, das extrem schwere Geschirr in eine Tüte in den Keller gestopft und das Radio aufgedreht. So vorsichtig wie möglich über die zugegebenermaßen schlechten Straßen geholpert und ab zum Ersteinkauf in einem Walmart-Supercenter vor den Toren der Mega-Metropole. Zwei volle Einkaufswagen und 3 Stunden später, wobei wir den Einkauf auch genossen haben und uns ein bisschen Zeit gelassen haben, stehen wir wieder am WoMo. 400 $ ärmer und 100 Plastiktüten reicher. Alles notdürftig verstaut und weiter zum Carbazon Outlet Center. Einmal rauf und runter, aber die große Shopping-Lust wollte nicht aufkommen. Weiter an 1 Millionen Windräder vorbei in Richtung Joshua Tree National Park. Wir hatten eine Site auf dem Black Rock Campground gebucht, wir wollten am ersten Abend auf Nummer sicher gehen. Ergebnis: es waren insgesamt 4 (vier) RVs auf dem Campground, als wir der Rangerin unseren Reservierungszettel unter die Nase gehalten haben hat sie schon ein wenig gegrinst. "Stellt euch irgendwo hin". Gesagt getan, Grill raus. Da es doch plötzlich dunkel war, habe ich mich von meiner besseren Hälfte überreden lassen den Grill wieder einzupacken und Nudeln zu kochen. Grillen auf morgen verschoben.
Inhalt der Koffer und die Einkäufe verstaut und ab in den Alkoven. Hatte mir da vorher keine Gedanken gemacht, aber wir fanden den Alkoven super. Eine riesige Fläche, richtig schön "kuschelig" und das Bett hinten bleibt frei für Koffer, Klamotten und Co.
Da ich, wie im Vorstellungsthread erwähnt, nicht der talentierteste Photograph bin, beschränke ich mich auf wenige und hoffentlich ab und zu mal "etwas andere" Fotos. Das hundertste Grand Canyon Bild mit meiner 79 € - Supermarkt-Kamera reißt eh keinen vom Hocker.
Fazit des Tages: Insgesamt alles gut geklappt, Reservierung der Site war Quatsch, das WoMo bereitet mir ein wenig Sorgen...
...tbc...
Claude, leg die Meßlatte nicht so hoch! Ich mach sowas zum ersten Mal!
Bernhard, ein kurze Zeit für eine Ehe, aber eine lange für einen (neuen) Reisebericht!
Heute stehen wir mit den ersten Sonnenstrahlen auf und drehen zunächst mal eine Runde über den fast leeren und verschlafenen Campground. Es ist frisch und windig, aber wir entscheiden und in der Sonne zu frühstücken. Nach und nach gewinnt diese immer mehr an Kraft und schon bald satteln wir auf und fahren Richtung des Eingangs des JTNP. Heute will Jenny mal ans Steuer und ist nach den ersten Meilen geschockt. Hatte sie gestern das von mir monierte "schwammige" Fahrverhalten noch nicht so ernst genommen, treibt es ihr nun die Schweißperlen auf die Stirn. Auch das Bremspedal tut nur äußert widerwillig seinen Dienst.
Da wir aber keine Lust haben als erstes bei CA anzurufen, schauen wir uns den NP an. Viel habe ich nicht erwartet, geplant habe ich nix. Spontan entscheiden wir uns den Hidden Valley Trail zu laufen. Wir klettern auf Felsen, beobachten Eidechsen und ich lasse Obelix alt aussehen, zumindest in meiner Erinnerung. Das dazugehörige Foto kann im Nachgang nicht wirklich überzeugen und bleibt damit da wo es hingehört: in den Tiefen des SD-Karten-Chaos. Wir haben Blut geleckt und entscheiden uns für einen weiteren kurzen Trail, den Skull-Rock-Trail, beginnend am Jumbo Rocks Campground. Wie ich erst später vielerorts lese, einer der schönsten Campgrounds im Südwesten. Da wir diesen nur als Abstellplatz des RV nutzen muss ich leider gestehen die Schönheit nicht erkannt zu haben. Wir wandern bei inzwischen hochsommerlichen Temperaturen zum Skull Rock, und ich kann es nicht lassen ins Auge zu klettern.
Das bin also ich (der kleine Mensch im großen Stein).
Da wir heute noch in Richtung Grand Canyon weiter wollen, geplantes Ziel war Lake Havasu City, wollen wir dem Visitor Center in 29Palms noch einen Besuch abstatten und dann das Weite suchen. Wir haben vom JTNP also nur die nord-westliche Schleife gesehen, schön wars, aber DAS Highlight für uns eher nicht. Das VisitorCenter überzeugt auch nicht wirklich, als ab in den Truck, CD gewechselt und ab geht's. CD gewechselt? Geht nicht. Ejecting Error. Eine Bagatelle, aber genau der Auslöser doch bei der CA-Hotline anzurufen. Probleme geschildert, gewartet, Nachfragen beantwortet, gewartet. Lösung: Wir sollen zu Ron's Automotive in Yucca Valley fahren, dort könne man uns helfen.
Eine halbe Stunde in die falsche Richtung, aber immerhin dank Navi gut gefunden. Aus Deutschland kenne ich ja Autoreparaturwerkstätten, sowohl Vertragswerkstätten, alteingesessene Betriebe und große Ketten. Aber sowas wie Ron's Automotive in Yucca Valley habe ich nich nicht gesehen:
Eine Blechhütte mitten in der Wüste. Rundherum zahllose Autowracks. Hitze, Sand und Staub fegen über den Asphalt. Vorsichtig mal am "Office" gefragt. Ron kommt in 10 Minuten. Kommt er auch, mit nem 30 Jahre alten verrostetem Pick-Up. Ich erkläre ihm das Dilemma, er macht mit mir eine Probefahrt um den Block und murmelt auch nur was von "brakes". Eine halbe Stunde später hat er die Erlaubnis von CA diese zu reparieren. Da das dauern würde, sollten wir ruhig mal eine Runde um den Block gehen. Wir landen bei Rose, einem "Diner" direkt am Highway. Klischee pur. Wir haben das Gefühl in einer Road-Movie Kulisse zu sitzen, aber es ist die Realität. Wenn der Anlass nicht so beunruhigend wäre, ich hätte ein Dauergrinsen im Gesicht gehabt. Nach zwei Stunden sind wir wieder bei Ron und unserem RV:
Wie wir erfahren sind "the guys" dabei die Bremsscheiben abzuschleifen. Die schlechte Nachricht: das dauert noch. Die Gute: Der CD-Player ist instandgesetzt. Ein paar lose Schrauben im Laufwerk.... Um kurz vor 5 p.m. kommt Ron wieder, wir sind seit ca. 4 Stunden hier. Reparatur dauert noch, aber um fünf machen sie Feierabend. Aber er will uns über Nacht an den Strom anschließen. Auf meine Frage, ob das denn sicher sei auf zwei Wagenhebern zu stehen meit er, das sei kein Problem. Vielleicht aufgrund meines entsetzten Gesichtes kommt er nach 5 Minuten wieder und sagt, die Jungs machen das noch fertig.
Gegen 6 ist es soweit, ich unterschreibe einen Wisch, damit Ron direkt bei CA abrechnen kann, drücke ihm ein großzügiges Tip in die Hand und wir können endlich weiter. 6 Stunden nachdem wir in 29 Palms bei CA angerufen haben, fahren wir genau dort wieder vorbei. Und weiter. Immer weiter. 100 Meilen nichts, es wird dunkel und wir fahren durch das Nichts. Ein Truck kommt uns entgegen, sonst könnte man meinen die Welt ist hier zu Ende. Irgendwann erreichen wir Parker in Arizona, wir wollen nicht mehr. Ein Möchtegern-Sheriff scheucht uns vom Walmart Parkplatz, wir stellen uns einfach auf einen Campground ohne Anmeldung, da Rezeption geschlossen und nix von Late-Check-In zu lesen. Ich meine es war am Blue Water Casino oder so. Licht aus, Gute Nacht.
Fazit des Tages: Die Bremsen und das Fahrgefühl sind deutlich besser geworden. Nichts im Vergleich mit einem normalen PKW, aber machbar. Menschen mit so einem RV auf die Straße zu schicken gehört eigentlich bestraft, das ist schon grober Vorsatz. Aber dadurch haben wir Rose und Ron kennengelernt, "richtige Amerikaner", und so freundlich und hilfsbereit wäre bestimmt nicht jeder gewesen. Wir haben das Gefühl im Honeymoon angekommen zu sein.
Bis bald, Dernibald
#edit 05.09.12: Rechtschreibfehler, war am Freitag wohl schon ein bisschen zu spät!
Hi Dernibald,
das war doch schon ein interessanter Start in den ersten Wohnmobilurlaub. Macht den Bericht gleich spannender .
Hoffe, dass es bei uns nächstes Jahr besser anläuft und wir von Apollo ein neueres Wohnmobil erhalten. Werd euch aber auf jeden Fall hier noch mit begleiten. Bin schon gespannt, was noch passiert ist.
Gruß,
Ralf
Hallo D
Auch von mir ein herzliches Willkommen und ein ebensolches Danke für den amüsant geschriebenen Reisebericht.
Bereits die Anreise war ja etwas kompliziert. Wir waren in diesem Frühjahr 2010 auch im Westen und der Flugverkehr wurde damals am 17. April Richtung Europa eingestellt. Wir waren Rückflug ab LAX am 18. April in Los Angeles für eine ganze Woche blockiert und hatten so noch eine zusätzliche Woche Urlaub. Da war auch ganz schön etwas los. Ich wusste gar nicht, dass es im Mai nochmals Schwierigkeiten gab.
Auch wenn die Cruise America Erlebnisse für Euch unangenehm waren, bin ich sehr froh, dass mal ein Fori hier schildert wie es eben bei CA auch sein kann - nämlich lebensgefährlich. So etwas kommt nach meinen Erfahrungen bei keinem andern Vermieter vor. Selbstverständlich kann auch bei Road Bear, Moturis, Apollo oder ElMonte mal der Kühlschrank aussteigen, die Wasserpumpe nicht funktionieren, der Abwasserschlauch defekt sein - aber dass die Bremsen nicht funktionieren gibt es nicht. Ich hatte ja vor vielen Jahren 2 x solche WoMo von CA und seither ist dieser Vermieter für mich kein Thema mehr. Glücklicherweise habt Ihr damals nicht so detailliert geplant. Bei diversen Foris wäre ein Werkstattaufenthalt von 6 Stunden eine Katastrophe. Ueber 100'000 Meilen auf dem Tacho, das ist ja eine Ansage. Da ist verständlich, dass es imm Innern etwas "streng" roch.
Ich bin gespannt wie es weitergeht
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallo D,
gut, dass die Bremsen repariert wurden, da kann ich ja jetzt unbesorgt mitfahren
Il mondo è un libro. Chi non viaggia ne legge una pagina soltanto( St. Agostino)
Viele Grüße
Christian
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Dernibald,
war euer Kfz-Meister Ron sicher, dass es "nur" die Bremsen waren -- oder hat er nach Stoßdämpfern z.B. gar nicht geschaut ?
Dass CA diese Reparaturen zu den Urlaubszeiten seiner Mieter machen lässt, ist schon ein starkes Stück.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)