2 Familien mit Womo, Jeep und Boot unterwegs im Südwesten - Schwerpunkt Wandern !

Hallo an die lieben Kommentarschreiber,

Euer Feedback überwältigt mich wirklich, das ist eine ganz tolle Belohnung für die Zeit, die ich in den Reisebericht investiere! Danke!
(und ich merke, ich sollte selbst ruhig auch öfter mal in den anderen RB ein Lob abgeben, die ich mitverfolge... Ihr wisst ja, wie die Schwaben sind: "nix gschwätzt isch Lob gnuag!"

@Michael: die Idee, den GC-Hike unter Outdoor-Aktivitäten einzustellen, finde ich gut! mein RB ist bald fertig, dann rutscht er ja in unserem regen Forum schnell nach hinten. Unter Outdoor lässt sich der GC-Hike dann auf jeden Fall besser finden! Werde mich in Kürze drum kümmern.

Uli grüßt

Liebe Mitreisende,
der RB nähert sich mit schnellen Schirtten seinem Ende !
...schade, nicht wahr? Aber während ich das hier schreibe, reifen bereits die Pläne für einen nächsten USA-Urlaub! (geht uns das nicht allen so..?)

Am Morgen des 4.9. haben wir unser Quartier im Mather CG geräumt.
Dieser Morgen war übrigens der einzige Tag, an dem wir nicht so recht wussten wie es weiter gehen soll. Die eine Fraktion wollte zurück zum ZION fahren und am nächsten Tag nochmals ein Starting für Angels Landing versuchen (Wortspiel, haha) - die andere Fraktion wollte weiter zur Route 66 und über Big Bend zurück nach Las Vegas fahren.
Das Ergebnis hat Ihr ja bereits der Überschrift entnehmen können!

Gut, wir waren auch ein wenig platt von der GC-Tour und dachten dann doch lieber an Baden als an erneutes Bergauf-Wandern.
Nach dem Besuch des IMAX-Kinos mit dem Grand Canyon-Movie (10% Rabatt mit ADAC-Karte, nicht vergessen!) sind wir auf der Interstate 40 nach Westen mit Abstecher auf die Route 66 in Seligman.

Die Route 66 ist schon sehenswert, aber wir waren vielleicht von den Naturschönheiten des bisherigen Urlaubs so angefüllt, dass wir sie nicht gebührend würdigen konnten?
Jedenfalls erweckte Seligman auf uns den Eindruck eines verzweifelten Ortes, der mit zusammengesuchten Schrottautos aus alten Zeiten und großen Route66-Schildern an jedem Haus, das eine einigermaßen senkrechte Fassade vorweisen kann, versucht sich mit Tourismus-Einnahmen durch Souvenirverkauf zu retten.
Vielleicht war es aber nur die Ruhe nach dem Labor Day-Sturm? Es war halt ziemlich ausgestorben an diesem Tag.

Weiter nach Oatman !
Den Sitgreaves-Pass haben wir unsere 18 Meter Wohnmobil-Convoi problemlos hinaufgekarrt - es war allenfalls ein Wettlauf, wer zuerst gewinnen wird:
die Ankunft in Oatman oder der sich hochdrängende Mageninhalt der Mitfahrer !
Also mir hat es am Steuer jedenfalls richtig Spaß gemacht!.

Voller Vorfreude steuerten wir auf Oatman zu! Pulsierendes Leben! Eine Metropole mitten im Nirgendwo! Ein Stelldichein von wilden Harley Davidson-Gestalten und von glitzerndem Chrom !
Eben genau so wie es in Kochi´s Film zu sehen war !!

An diesem Tag (ok, es war später Nachmittag) hatte sich Oatman aber auf den Stand der 60er Jahre zurückentwickelt, als die Goldgräber schon weg waren und das Route66-Revival noch nicht da:

Oatman im Dornröschenschlaf.

Es wäre jetzt nicht fair, Oatman als gottverlassenes Nest zu bezeichnen!
Das war es nur am 4.9.2012. Ein andermal ist dort bestimmt wieder der Bär los! (bzw. die berühmten wilden Esel)

Wir setzten unsere Fahrt fort mit dem Tagesziel Big Bend of the Colorado Recreation Area.
Hier habe ich den winzigen Fehler gemacht, mir die Koordinaten nicht aufzuschreiben...
Es war definitiv für uns sehr schwierig, den CG zu finden. TomTom kannte den CG auch nicht! So irrten wir über Bullhead City nach Laughlin und auf der anderen Seite des Colorado zurück zum Colorado-Big Bend (den zumindest sieht man ja deutlich auf dem Navi).
DANN haben wir die Oase des Glücks endlich gefunden ! (bei Dunkelheit...)

Also wenn ich diesen Reisebericht für irgend eine Werbung mißbrauchen würde (ups, schon passiert..), dann ist es die Werbung für den Big Bend of the Colorado Campground!
SUPER sauber, ganz toll von den Hosts gepflegt, und Full Hookup obendrein ($30, das ist ok für diese Gegend).

Langer Rede kurzer Sinn: der CG ist spitze, er lädt zum Verweilen ein, die Sites sind riesengroß. Und mit dem Host haben wir uns sehr lange köstlich unterhalten (er hat übrigens bedauert, dass der CG oftmals kaum Gäste habe - Recht hat er!)

Wir haben am Morgen des 5.9. unseren ursprünglichen Plan, nun bis Las Vegas zum Oasis zu fahren, schnell verworfen, und sind einfach nochmal eine Nacht auf dem Big Bend geblieben.
Einzig die brutale Hitze (brutal trifft es sehr gut!) war ein Manko. Hier entstand auch das Foto von Michalea´s Reisewecker mit den 150°F, das ich am Anfang des RB eingestellt habe. Damit es Euch noch mehr beeindrucken würde, hatte ich das selbe Foto gleich nochmal gemacht mit umgestellter Anzeige auf Grad Celsius:
    
Das war am Nachmittag in der knallheißen Sonne (also Oberflächen-Temperatur). Bevor der Wecker den Hitzetod erleiden würde, habe ich ihn schnell in den Schatten zurückgestellt (43°C).
Noch ein letztes Temperaturfoto: das City Water am Full Hookup hatte leider Fieber! Kaltes Duschen war Wunschdenken bei 39 Grad Wassertemp. (Wasser lange laufen lassen half auch nichts...).
Das ist uns zuvor auch noch nie passiert, dass man verzweifelt am Kaltwasserhahn dreht und es kommt einfach nur heiß...
  
City Water- Temperatur am Full Hookup.

Aber der Colorado !
Der hat uns gerettet!
Es war sagenhaft, durch das Gestrüpp vor zum Fluß zu laufen (der Pfad ist rudimentär ausgeschildert, aber man kann sich trotzdem nicht verlaufen) und dann einen kristallklaren Colorado vorzufinden, zudem mit kühlen ca. 20 Grad - richtig kalt!
Das klare Wasser kommt durch den Bullhead City Staudamm, hier setzt sich das Sediment ab, danach bleibt der Colorado für einige Meilen extrem sauber.

Der Weg vom CG zum Fluß.

Day Use Area des Big Bend of the Colorado.

Colorado ? ..Ja, er ist es!

Selbstverständlich grillten wir auch an diesem Abend - ein letztes Mal.

Gefahrene Meilen: 237 mls (unsere längste Tagesetappe in diesem Urlaub).

Den nächsten Morgen greife ich schon vor: es standen noch 98 Meilen zwischen uns und Las Vegas.
Wir kamen etwas spät vom Platz, daher machte sich kurz eine gewisse Unruhe breit wegen der Abgabe-Uhrzeit bei RoadBear - vor allem, weil es ab Laughlin zunächst ordentlich bergauf geht, da kommt man gerade mal auf 30 mph.
Dann aber schloß sich die schnellste Highspeed-Strecke unseres Urlaubs an! Kerzengerade, beste Fahrbahn, Speed Limit 75 mph!
Die 75 wollten wir nicht auskosten, aber mit 70 mph sind wir derart schnell nach Las Vegas gehuscht, dass unser Navi fast nicht mehr nachkam mit der ständigen Korrektur unserer Ankunfts-Uhrzeit .

Fazit: der Big Bend of the Colorado in Laughlin hat sich als Alternative für die letzte Nacht vor der Womo-Rückgabe sehr gut qualifiziert !!

Hallo Bernhard,
Keineswegs haben wir abrupt abgebrochen. Wir haben nur einen zusätzlichen Tag im Big Bend verbracht anstatt nach Las Vegas (über Nelson) zu fahren.
Oder hast Du den Reisebericht gemeint? Der ist noch nicht fertig.
Aber fast...es kommt noch der letzte Tag - wir haben nämlich auch hier nicht mit der Womo-Rückgabe den Urlaub "abgebrochen", sondern noch mit einem Extra-Tag in Las Vegas locker ausklingen lassen. Dann mussten wir allerdings leider wieder nach Hause (Schulferien zu Ende).

Uli grüßt !

Hier kommt unser letzter Urlaubstag USA2012:

Die Fahrt zu RoadBear war wie gesagt schnell und problemlos. Ebenso problemlos gestaltete sich die Rückgabe - es ist mir diesmal aufgefallen (war das in 2009 noch nicht so?), dass die kompletten Decken und Kissen in die Wäsche kommen, nicht nur die Überzüge. Vorbildlich!
Auch die Endkontrolle fanden wir sehr gut. Genau, aber keineswegs kleinlich (es gab aber ohnehin nichts zu bemängeln). Sogar der Generator wurde gestestet, jede Aussenklappe, die Markise usw.
Seltsamerweise hatten wir nur 3 Generatorstunden. Gefühlt dachten wir, dass es mehr sein müssten - waren wohl doch immer nur wenige Minuten beim Supermarkt oder für die Kaffeemaschine. Die Gebühr wurde uns übrigens geschenkt .
Unser Fazit zum Vermieter RoadBear fällt somit ohne jede Einschränkung positiv aus !

Der Shuttle brachte uns zu unserer letzten Liegestätte (na, das hört sich vielleicht an...ich laß´ es jetzt aber trotzdem stehen). Gemeint ist das MGM Signature, wo wir in einem der Tower 2 One-Bedroom-Suites reserviert hatten (für je 130.- Euro + $22 Service-Fee vor Ort, über priceline.com).

Unterwegs war uns der total überladene Kofferraum dieser Limo ein Foto wert:

Zu dieser Zeit kam uns niemals in den Sinn, dass auch wir am nächsten Morgen in genau so einer Limo mit genau so einem überladenen Kofferraum sitzen würden!

MGM Signature Hotel

Den Tipp mit dem MGM Siganture hatte ich von MichaelAC. Er hatte damals in meiner Routenplanung geschrieben:

"die 1-bedroom-suites sind super für 2 Erw. + 2 Kinder".

Aber Hallo, wenn das mal nicht ein wenig untertrieben ist !
Diese 95qm-Suites sind in der Tat "super" !! Das heißt im Klartext: 2 Bäder mit 2 Duschen + Whirlpool, in jedem Zimmer TV (logisch), aber der im Schlafzimmer fährt auf Knopfdruck aus dem Schreibtisch heraus, voll ausgestattete Küche mit Bosch Spülmaschine und Miele Einbauherd usw usw.

Und im Ablauf des Spülbeckens dieser elektrische Alles-Zerhacker, den man ja aus den einschlägigen Horrorfilmen kennt !
Wir durften übrigens sofort bei unserer Ankunft einchecken (es war erst 11 Uhr), das war ein weiterer Pluspunkt.
Für diesen letzten Urlaubstag hatten wir uns keine Aktivitäten mehr vorgenommen, sondern wir wollten in der Pool-Landschaft "chillen" und am Abend natürlich noch die gebuchte Show ansehen.
Die Pools des MGM (dürfen mitbenutzt werden) waren dann aber doch ein leichter Kulturschock für uns (nach 3 Wochen Naturerlebnis):

Einer der vielen Pools im MGM.
Beim Betrachten des Fotos müsst Ihr Euch das Begleitgeräusch vorstellen:
buuummmm,buuummmm,tscha,buuuummm,buuuummmm,tscha,buuuuummm,buuuummm,tscha,................

Da war echt was los! Fast alle Liegen in Gebrauch (und die restlichen reserviert), dazu die Musik aus jeder Ecke und von den Bäumen - überall Lautsprecher.
Wir haben schließlich "vor diesem Hindernis verweigert" und sind zurück zu den Pools unseres Familienhotels.
Das Gute am MGM Signature im Vergleich zum MGM ist, dass es sehr ruhig ist, frei von Spielcasinos, und ebenfalls mit einem Pool vor jedem der 3 Towers. Für Familien ideal !

Blick auf den Pool unseres Siganture Towers vom Hotelzimmer-Balkon aus.
Und bei Nacht sieht es dann so aus:

Für die späte Vorstellung (21:30 Uhr) hatten wir Karten für Cirque du Soleil KA.
Was soll ich sagen...: es war großartig !
Vor allem war es besonders aufregend, wie die Akrobaten immer wieder knapp über unseren Köpfen geschwebt sind (wir saßen in der 5. Reihe).

Sehr spät sind wir an diesem Abend ins Bett gegangen. Letzte Blicke vom Balkon auf das Lichtermeer, Koffer packen und die Gewichtsverteilung nochmals optimieren (wir haben immer eine kleine Kofferwaage dabei), erste Gedanken an zuhause...
Um 4 Uhr früh sind wir dann in die Lobby und haben ein Taxi zum Airport bestellt.
Da wir ja zu Acht waren, wurde uns offenbar eine Limousine geordert (das war mit $65 günstiger als 2 Taxis), und so kamen wir ganz zum Schluß unseres Urlaubs sogar auch noch zu dem kleinen Highlight, das ich ursprünglich zu Beginn der Reise vorgesehen hatte (weil ich von Kochi´s Hummer-Limo so begeistert war) und dann zugunsten von Mietwagen gestrichen hab´.

Und jetzt saßen wir also in einer schwarzen Limo mit offenem Kofferraumdeckel und aufgetürmten Koffern - genau so wie das Bild vom Vortag, das wir so lustig fanden...
Der Heimflug war reine Formsache, wir haben uns halt in unser Schicksal gefügt und sind das abgesessen.

Urlaubsfazit:
Wir hatten einen rundum gelungenen Urlaub !
Manchmal dachte ich in diesen 3 Wochen, es kann doch gar nicht sein, dass ALLES so klappt wie ich es geplant hatte! (ausgenommen Angels Landing - das war aber wirklich das einzige).
Wir hatten 2.000 Meilen gebucht und sind nur 1.500 gefahren - was gelernt für´s nächste Mal!

Als SEHR gut empfanden wir die Verteilung der Fahrtage! Wir sind zwar sowieso vergleichsweeise wenig gefahren, aber wenn wir einen Fahrtag hatten, dann hatten wir grundsätzlich am Tag danach keine oder nur eine max. 3-4h-Fahrt.!
Da wir auch zuhause ein Womo haben und jedes Jahr mind. 3x unterwegs sind, ist dies eine wohlerprobte Erfahrung: nach einem Tag auf den Womo-Sitzplätzen ist es absolut ätzend, wenn man am nächsten Morgen aufsteht und weiß, dass dasselbe nun schon wieder bevorsteht. Daher: heute 200mls und Morgen 285mls usw., davon möchte ich wirklich abraten!

Ebenfalls war es gut, dem Rat des Forums in der Planungsphase zu folgen und Los Angeles wegzulassen. Das war zwar nicht leicht gewesen (die Kinder wollten in die Universal Studios und Familie 2 wollte auch gern nach L.A.), aber so hatten wir viel mehr Luft in der "kleinen" Runde und konnten uns super erholen und genießen!

Liebe Mitreisende,
für Euer Mitlesen und für die lieben Kommentare danke ich ganz herzlich !
Jetzt bleibt wohl nur noch Kochi´s Spruch zu sagen:
Und der Rest ist...........

.........HA, von wegen! Der Rest ist Pläne schmieden, noch unentdeckte Highlights ausfindig machen, EURE Berichte lesen und das Geld für den nächsten Urlaub zusammenzukratzen !

Es grüßt Euer Uli !