Freitag, 23.08.13:
Ich liebe es, frühmorgens auf einem Hügel des Devils Garden CGs den Tag zu begrüßen! Mit Robert sitze ich dort oben und beobachte, wie die Felsen mit den ersten Sonnenstrahlen zu glühen beginnen...
Heute morgen frühstücken wir auf unserer schönen site #50 natürlich draußen. Das Wetter ist herrlich und wir genießen es, wieder hier an diesem schönen Ort zu sein!
Gegen 8:25h machen wir uns auf den Weg zum Trailhead der Fiery Furnace, wo unsere Ranger geführte Tour um 9 Uhr beginnt.
Wir schnüren die Wanderschuhe, schnappen unsere Rucksäcke, die mit unseren prall gefüllten Trinkblasen bestückt sind, und gehen zum Treffpunkt. Dort steht schon eine Rangerin namens Alice, eine sehr zierliche Person aus Seattle, und nimmt unsere Permits entgegen.
Wir sind 24 Personen in der Gruppe und machen uns nach einer kurzen Einweisung auf den Weg.
Die Tour ist klasse, zum einen schön zu laufen mit kleineren oder auch größeren Klettereinlagen, zum anderen sehr informativ. Alice erklärt viel über die cryptobiotic soil crust, die es zu schützen gilt, und zeigt sehr anschaulich, wie die Arches entstanden sind.
Bei einem Stopp sehen wir den Walk-Through-Arch. Nicht weit entfernt befindet sich der Crawl-Through-Arch, und Alice fragt, ob wir durchkrabbeln wollen, obwohl man auch ganz bequem außen rum laufen kann. Aber klar wollen wir! Jeremie kann hier prima punkten, er kommt auf Grund seiner Größe mit geringer Anstrengung durch. Für Jonas und mich ist es etwas schwieriger. Je nachdem wie man das Ganze angeht, sieht es mehr oder weniger elegant aus. Aber es macht Spaß.
Robert trägt unser ganzes Gepäck außen herum, sonst hätten wir auch noch die Rucksäcke durchhieven müssen.
Wir laufen häufig im Schatten, das ist sehr angenehm.
Einen weiteren Stopp machen wir beim Skull Arch, der seinem Namen alle Ehre macht.
Der Name „Fiery Furnace“ legt eigentlich zunächst die Vermutung nahe, dass dort besonders hohe Temperaturen herrschen. Der Name allerdings soll ein Sinnbild für die glühenden Farben der Felsen sein, wenn sie von der Sonne beschienen werden.
An einer Stelle der Tour müssen wir über einen Spalt zwischen zwei Felswänden drüberspreizen, Alice nennt das „Spider“. Wer das nicht will, kann wahlweise als „Scorpion“, auf dem Po sitzend, Füße an der gegenüberliegenden Wand, seitlich rüberkrabbeln.
Das ist dann aber das schwierigste Stück der Tour, alles andere ist einfach zu bewältigen, selbst für Jeremie.
Eine andere, eher lässig zu gehende Passage, wird durch einfaches Spreizen gemeistert. Ein bisschen Balance halten... that´s it.
Gegen Ende der Tour, bei einem weiteren Stopp, stehen wir plötzlich unter dem „Surprise-Arch“. Woher kommt der Name? Dieser Arch wurde erst relativ spät, in den 1960-er Jahren entdeckt. Der Entdecker hatte diesen Arch zunächst nicht gesehen, obwohl er bereits geraume Zeit direkt darunter stand. Bei einem zufälligen Blick nach oben war er wohl sehr überrascht. Da liegt die Namensgebung nahe.
Zum Abschluss liest Alice eine Passage aus dem Buch „Desert Solitaire“ von Edward Abbey vor. Meine Güte, ist das schön! Ein echter Gänsehaut-Moment.
Nach drei Stunden sind wir wieder am Parkplatz, ganz glücklich und zufrieden über diese wunderschöne Tour.
In der Ferne ziehen Wolken auf, und wir fahren zum Campground zurück.
Jeder isst eine Kleinigkeit und wir ruhen uns aus. Schön, Nichtstun , bzw. Reisetagebuch schreiben, im Schatten unter unserem Baum. Solange, bis die kleinen lästigen Beißfliegen wieder da sind. Ich flüchte mit dem Rechner ins Wohnmobil.
Um uns herum sind einige Gewitter zu sehen.
Robert sitzt mit Jeremie auf dem Hügel oberhalb von unserer site und beobachtet den immer dunkler werdenden Himmel.
Dann wird es den beiden etwas zu heikel dort oben und sie steigen wieder herunter.
Plötzlich kommt sehr starker Wind auf und pustet uns größere Sandmengen ins Wohnmobil. So schnell können wir gar nicht die Fenster schließen und alles in Sicherheit bringen.
Auch Jonas kommt blitzartig von einem Hügel, auf dem er mit seiner GoPro gefilmt hat, herunter und bringt sich in Sicherheit.
Ich schließe schnell alle Fenster und die Tür im Wohnmobil und Robert rafft in Windeseile unsere Campingstühle zusammen und schmeißt sie in den Kofferraum. Bis er ins Wohnmobil reinkommt, ist er ziemlich mit Sand paniert.
Mann, das ging jetzt aber blitzschnell! Unser Wohnmobil wackelt hin und her, und ein paar Zelte werden zerlegt und fliegen über den Platz.
Mensch, bin ich froh, dass ich in einem Wohnmobil sitzen darf!
Dann fängt es auch noch an, stark zu regnen, das allerdings nur kurz. Ruckzuck ist wieder alles abgetrocknet. Die dunklen Wolken verziehen sich und es gibt wieder sonnige Abschnitte.
Trotz unserer gestrigen Verabredung traut sich Jeremie partout nicht, alleine zu Tina´s Jungs rüber zu gehen, daher begleiten ihn Robert und ich.
Es ist keiner draußen, also machen wir mal vorsichtig "Huhu" und klopfen an die offen stehende Wohnmobiltüre.
Ganz sachte bewegt sich einer der Jungs zur Türe, und wir merken gleich, upps, hier ist wohl gerade Mittagsruhe.
Wir wollen uns gleich wieder verziehen und flüstern ihm zu, das wir nachher nochmal vorbei kommen. Aber da steht schon Tina mit ihrem Mann in der Tür und bittet uns herein.
Das nächste Gewitter ist schon im Anmarsch, und wir setzen uns alle ins Wohnmobil. Jeremie spielt mit Tina´s Jüngstem und wir anderen unterhalten uns bestens.
Die site #46 von Tina´s Familie ist mittlerweile etwas überschwemmt und der Tisch steht komplett unter Wasser. Grund genug für die Jungs, dort im Matsch herumzupatschen, als das Gewitter wieder weitergezogen ist.
Für heute Abend verabreden wir uns bei uns auf der site am Lagerfeuer, um Marshmellows zu grillen und noch ein bisschen weiter zu quatschen.
Nun wollen wir aber zuerst unsere Burger grillen, und dafür bemühen wir wieder unseren Herrn Weber. Recht schnell ist die Glut richtig gut und wir können los legen.
Einfach lecker, Hamburger und Cheeseburger vom Grill.
Nach dem Essen kommt Tina mit ihrer Familie vorbei. Wir sitzen beisammen und Jonas macht schon mal das Lagerfeuer, damit die Marshmellows für die Kids gegrillt werden können.
Leider beendet ein plötzlich einsetzender Regen unseren schönen gemeinsamen Abend recht abrupt.
Da sich unsere Wege morgen wieder trennen, verabschieden wir uns von Tina´s Familie. Ihr Weg führt sie übermorgen nach Mesa Verde, und wir werden morgen ins Colorado National Monument weiter fahren.
Duschen geht heute nicht, zu wenig Platz im Grey Tank und zu wenig Frischwasser. Also gibt es nur eine "Handwäsche". Jeremie geht schlafen und wir anderen spielen noch ein bisschen Phase 10.
Unsere Tagesetappe:
Hallo Elli,
ich bin euch hart auf den Fersen. Nach ein paar Tagen treffen wir uns an gleicher Stelle wieder.
Wir hatten bei der FF-Tour auch eine Rangerin namens Alice - möglicherweise die gleiche?
Die Vorlesung aus "Desert Solitaire" kam mir jedenfalls bekannt vor.
Ein panierter Sandmann - muss man dann noch Burger grillen?
Herzlichen Gruß
Charly
Alle Wetter auf dem Colorado Plateau
Hallo Elli,
vielen Dank für den Einblick in diesen schönen Tag. Diese Tour wäre ein guter Grund noch einmal in den Arches NP zu kommen.
Liebe Grüße Peter
Hi Charly,
Exactly... that´s her! Hat uns wirklich ganz gut gefallen, wie sie uns durch die Tour geführt hat.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli,
wieder so ein schöner Tag mit dir und deiner Familie, danke. Diese Tour haben wir nicht gemacht. Ein Grund mehr wieder auf diesen wunderbaren CG zu fahren. In diesem Gebiet gibt es sowieso noch sooo viel für uns zu entdecken. Man müßte 2x im Jahr in die USA fahren können. Ziele wüßte ich ohne Ende.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Elli,
die Fiery Furnace Tour habe ich für das nächste Jahr auch fest eingeplant, danke für deine tolle Beschreibung. Und zum Colorado National Monument wollen wir danach dann auch, da passt dein Reisebericht perfekt!
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Elli,
danke für auffrischen unserer wunderbaren Erinnerungen an die Fiery Furnace Tour eine wunderbare Ecke des Arches NP.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Hallo Elli,
sitze auf meinen gepackten Koffern und warte darauf das es weiter geht Würde nach deinem Bericht am liebsten sofort los.
Wolfgang
(und Anhang)
Gruß Wolfgang
1993 USA-Canada- West, 1995 USA- Süd, 2004 Canada- West, 2008 Canada-West,2010 Canada VI,2014 USA- Südwest, 2015 Canada-Ost, 2016 Alaska/Yukon , 2017 Rockys
Hallo Wolfgang,
Morgen geht es weiter, versprochen!!
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli,
das sieht toll aus! Da möchte ich so-fort hin- vor allem wenn ich aus dem Fenster sehe.
Freu mich schon auf weitere America-Träume...
Liebe Grüße, Maria
Hi Elli, man sind das tolle Bilder auf der Fiery Furnace Tour. Kannst Du mir sagen ob diese Tour im Voraus gebucht werden muss und wo man die buchen kann? Danke im Voraus. Gruß Andi
Hallo Andi,
ich empfehle dir unbedingt, die Tickets für die Fiery Furnace Tour im Voraus zu buchen.
Das kannst du direkt auf der NPS-Seite machen.
Bedenke, dass du die Tickets vor Beginn der Tour persönlich im Visitor Center abholen musst, also gegebenenfalls schon am Vorabend, falls ihr die frühe Tour bucht. Und genug Zeit einplanen, der Arches NP ist sehr gut besucht und es kann zu längeren Wartezeiten an der Einfahrt und zu Stau im Park kommen.
Die offiziellen Seiten der National oder State Parks sind immer eine sehr gute Informationsquelle. Da findest du alles über Hikes, Campgrounds, Reservierungen, etc....
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Andi,
falls du Online nicht mehr zum Zuge kommst gibt es auch vor Ort wenige Permits, um die FF auf eigene Faust zu erkunden. Es gibt kleine/winzige Markierungen dort, man kann sich aber sicher auch verlaufen, zumal ein GPS dort nicht funktioniert, weil zwischen den felsen keine Signale empfangen werden können.
Freunde haben das gemacht und fanden es super.
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de