Für unsere 4-wöchige Reise im September/Oktober 2013 hatten wir bei Star RV ein 27-30ft Modell gemietet und das 31ft bekommen, das im Mai 2013 zugelassen wurde.
Wir waren mit 4 Personen (Papa 36, Mama 34, Tochter 3,5 Jahre und Sohn 7,5 Monate) unterwegs von Denver nach San Francisco.
Zu Übernahme und Abgabe habe ich bereits hier und hier geschrieben.
Es gibt bereits eine ausführliche Beschreibung des 2011er Modells hier, mir scheint, es hat sich doch einiges geändert.
Außen
Unser Fahrzeug war komplett "nackig", wir hatten keinerlei Apollo oder Star RV Aufkleber. Wir haben viele ähnliche Modelle herumfahren sehen, von denen wir annehmen, dass sie ebenfalls Apollo RVs waren. Bei einigen waren am Heck sehr klein die Logos von Apollo und Star RV aufgeklebt.
Der 31er hat mehrere Keller-Fächer, die von außen zugänglich sind. Der hintere Keller ist von beiden Seiten nutzbar, wobei der "Durchschieberaum" auf die jeweils andere Seite nicht sehr hoch ist. Wir sind mit dem Platz prima hingekommen, hatten die Campingstühle, Brennholz und unsere Koffer (3 Stück, die im Set ineinander verstaubar sind und noch einen weiteren großen Trolley), den Buggy und Getränkevorrat in den verschiedenen Fächern und es wäre noch gut und gerne für einiges weiteres Platz gewesen.
Von Apollo Seite her wurde uns ein Putzeimer zur Verfügung gestellt - den wir aber nie nutzten. Einen Besen/Kehrblech mussten wir selbst kaufen - wurde uns aber erstattet. Werkzeug oder Levelkeile waren nicht vorhanden.
Die Markise war funktionstüchtig, aber wir haben sie nicht gebraucht, da es meist zu windig oder sowieso zu schattig war.
Desweiteren gibt es außen noch die verschiedenen Anschlüsse für Wasser, Strom, TV, etc., eine Außendusche und ein Radio (mit spanischer Menüführung).
Eine Leiter, um evtl. auf das Dach zu kommen gibt es nicht mehr.
Innenraum - Dinette/Couch/Alkoven
Dinette und Kühl/Gefrierkombination sind in einem Slideout untergebracht, was schön viel Platz bringt. Die hintere Bank hat auf beiden Plätzen Tetheranker für Kindersitze. Man muss für die Installation das Rückenpolster entfernen (sonst ist es ganz schön wackelig fanden wir) - dann sitzt es sich neben dem Kindersitz nicht mehr wirklich bequem und Anschnallen und da fahren halte ich für relativ risikobehaftet - wer will schon gegen eine halb-rückenhohe Holzkonstruktion knallen, falls es knallt... Dafür hat es bei unserer kleinen Tochter aber mit den Füßen so geklappt, dass wir den Tisch nicht runterfahren mussten. Jeden Tag den Tisch umbauen wäre auch extrem umständlich gewesen. Wir hatte ja nicht so das tolle Wetter und haben immer drin gefrühstückt und meistens auch drin zu Abend gegessen.
Der Tisch war jedoch auch eher eine wackelige Angelegenheit - bis wir den Hook-On Stuhl für unseren Sohn so angebaut haben, dass er den Verstellhebel vom Tisch fixiert hat. Eine Schraubzwinge aus dem Baumarkt hätte es bestimmt auch getan, aber der Stuhl war ja eh da.
Das 2011er Modell hatte wohl noch Türen am Ende der Sitzbänke, sodass man den Stauraum dort unten gut nutzen konnte. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall - man kann aber die Polster und die Holzabdeckung abnehmen und so den Raum nutzen - nur halt nichts für den täglichen Bedarf.
Über der Dinette sind zwei Staufächer mit Klappen, die recht gut gehalten haben und rege für alltäglichen Kram genutzt wurden.
Gegenüber der Dinette ist eine Couch, in Kunstleder gehalten. Auf der Couch sind zwei Beckengurte installiert und die Couch ist zum Bett ausklappbar. Da es mit beiden Kindern nebeneinander nicht ganz so gut lief haben wir den Kleinen dann auf der Couch festgeschnallt. Der Kindersitz, den wir im Walmart gekauft hatten, hatte neben dem Tether-Anker, den man nach hinten befestigt auch noch zwei Grute mit Karabiner, die seitlich befestigt werden können (Latch Belt), falls kein Beckengurt vorhanden ist. Mithilfe dieser ganzen Gurte (ab ins Bett-Gestänge unter den Polstern) und des Beckengurts haben wir den Sitz bombenfest bekommen (fester noch als in der Dinette).
Über der Couch sind zwei Staufächer, eins ist halbwegs brauchbar, das andere ist nicht viel tiefer als ein Gewürzregal. Wir haben dafür keine sinnvolle Verwendung gefunden.
Im Alkoven ist ein Bett untergebracht, auf der Beifahrerseite sind ein paar kleine Ablagefächer neben der Matratze. An der Wand gibt es ein Staunetz für Kleinigkeiten. Hier wohnte tagsüber manchmal das ein oder andere Kuscheltier oder Bilderbuch. Aber so wirklich gebraucht haben wir es nicht. Rausfallschutz gab es keinen, wir haben einfach den Ehemann vors Kind gelegt :-) Ich fand das Bett hier ziemlich hart, zumindest war das "echte" Bett im Schlafzimmer viel gemütlicher, das hatte fast schon Hotel-Qualität von der Matratze her.
Außerdem findet sich hier der Fernseher. Eigentlich hatten wir nicht vor, diesen zu benutzen. Dann kamen aber kalte Abende und die Haushaltssperre unseres Weges, so dass wir ihn doch mal zum Nachrichten gucken angeworfen haben. Der TV funktionierte ohne weitere Antennenverstäkung (zumindest wo wir waren) ganz gut - im Senderschnelldurchlauf bekamen wir einiges rein. Was uns aber nicht gut gefallen hat, ist dass man von der Couch aus gar nicht fernsehen kann ohne eine Hasstarre zu bekommen und die Dinette ist einfach auch nicht bequem für länger. Es blieb also beim Nachrichten gucken - kein gemütlicher Filmabend. Der TV hat auch ein DVD Laufwerk.
An der "Wand" zwischen Fahrerhaus und Wohnraum haben wir ein paar S-Haken vom Schweden eingehängt um bei geparktem Auto Jacken etc. aufzuhängen. Diese sind dann bei eingefahrenem Slide einfach nach oben geworfen worden.
Küche
Die Küche besteht aus Doppel-Spüle, Gasherd, Gas-Backofen, einer Mikrowelle, Kühl-Gefrierkombination (neben der Dinette im Slideout) und ein paar Schränken/Schubladen. Insgesamt sind wir gut hingekommen und haben hier viel gekocht, da wir oft kein Lagerfeuerwetter hatten.
Wir hatten Geschirr (Teller, Schüsseln, Gläser, Tassen, Besteck) für 5-6 Personen, ein großes und ein kleines Schneidemesser (schön scharf, im Gegensatz zu den Besteck-Messern, mit denen konnte man nur schmieren), Kochlöffel, Schöpfkelle, Vorlage-Löffel, Grillzange, Feuerzeug, ein Schnedebrettchen und eine Rührschüssel an Bord. Außerdem einen Toaster und eine Kaffee-Kanne mit Filteraufsatz. Wir haben uns dann noch einen Schneebesen und ein Mess-System gekauft (hauptsächlich um Breipulver und Pancakemix anrühren zu können).
Wir hatten von zu Hause ein paar alte Küchenhandtücher und Topflappen dabei - haben wir auch benutzt und am Ende entsorgt. Die vorhandenen Handtücher waren aber auch ok (kein Frottee). Es gab lediglich einen sehr dünnen Spüllappen - da haben wir noch eine Bürste und einen Pack Schwämmchen gekauft - die Bürste ok, aber die Schwämmchen waren ziemlich teuer. Da hätten wir mal besser einen von zu Hause im Gepäck gehabt.
Der Kühlschrank lief einwandfrei, war sogar eher zu kalt. Das Gefrierfach ebenso. Der Fehler liegt wie immer beim Anwender - wenn man Sprudelwasser im Kühlschrank durch die Gegend fährt sollte man die Flasche seeeehr vorsichtig öffnen - ich hab's bis zum letzten Tag nicht hinbekommen mir das zu merken...
Ein wenig mehr Platz zum Zubereiten wäre schön gewesen, auf den Fotos vom 2011er Modell kann man sehen, dass es hier wohl einen Klapptisch zur Türe hin gab. Diese Platte gibt es nicht mehr, nur noch eine Ausziehplatte im Schrank - dann kommt man aber nicht mehr an die obere Schublade und wenn man Sachen auf der Platte hat geht der Schrank auch nicht mehr auf. Man muss also gut mitdenken was man evtl. noch brauchen könnte.
Was unter der Spüle wie eine Schublade aussieht ist nur eine Klappe, dahinter verbirgt sich aber das Spülbecken, also keinerlei Funktion, außer, wenn die Klappe aufgeht ist der Müllbeutel wohl zu schwer und muss mal rausgebracht werden ;-)
Auch bei eingefahrenem Slide kommt man in der Küche an alles ran und hat genug Platz, zu wurschteln.
Beim Eingang ist das Control Panel für die Tanks. Die Anzeigen für die Wassertanks stellten sich allerdings als nicht so akkurat heraus. Wir haben die Tanks daher eher nach Gefühl (bzw. Geruch) bedient und sind damit ganz gut gefahren.
Generatorstunden hatten wir am Ende 3, sie sind nicht berechnet worden. Propan haben wir einmal 1/2 und zwei mal 1/4 getankt (wir haben aber auch fast jede Nacht geheizt und viel gekocht).
Schlafzimmer/Bad
Das Schlafzimmer hat ein Queen-Size Bett im Slideout, darüber befinden sich zwei Klappen mit Platz für eine Menge Klamotten dahinter. Gegenüber vom Bett ist ein Schrank mit viel Platz für Bügel (es waren ca. 15 Bügel im Womo, wir haben noch mal 15 dazu gekauft und die meisten unserer Sachen gehängt). Unter dem großen Schank sind noch mal 4 kleinere Fächer und daneben gibt es eine Ablage unter der 4 Schubladen sind. Über der Ablage sind auch noch mal zwei Fächer. Insgesamt ausreichend Platz für unsere Klamotten, Schuhe, Windelbedarf und Reiseapotheke/Erste Hilfe Set. Bei größeren Kindern oder mehreren Erwachsenen müsste man sich den Platz wohl etwas anders aufteilen - bei uns hatte jedes Kind je eine Schublade und den Platz über dem Bett haben wir gar nicht gebraucht. Achtung - bei eingefahrenem Slide sind die Fächer unter dem großen Schank und die unteren 3 Schübe nicht mehr zu öffnen.
Der Fussbodenbelag war durch das Rein-und rausfahren vom Slide schon etwas abgeschubbert.
Das Bett war sehr bequem. Ich hab schon seit Jahren immer wieder Bandscheibenproblem, vor allem in fremden Betten. Ich hatte diesesn Urlaub nur 2 mal Rückenschmerzen und das lag an zu langem Tragen vom Baby und nicht am Bett.
Durch die kleinen Fenster im Slide-Out konnte man ein wenig lüften. Das große Fenster hinten dient wohl auch als Notausgang.
Wir hatten die Kits (war über Frühbucher im Preis mit drin) und unsere Ausstattung bestand pro Person aus 1 Kopfkissen (wir hatten 3 unterschiedliche Modelle von brauchbar mittelfest bis viel zu fluffig), einer dünnen Fleece/Wolldecke (der Hesse würde sagen "Kolder") und zwei Laken. Wir hatten uns zwei Spannbettlaken mitgebracht (dank eines Tipps aus dem Forum) - ich hätte keine Lust gehabt jeden Tag die Laken neu zu ordnen. Vor allem mit Kids, die das Bett auch noch als Trampolin nutzen...
Im hinteren Bereich kam ordentlich viel Heizungsluft an, vor allem aus der Düse im Bad. Die Klimaanlage hatten wir nur zweimal in Betrieb, da kam hinten nicht so viel an. Mit Heizung auf einer 18-Grad Automatik waren die Decken
Zwischen Bad und Schlafzimmer gibt es eine Falttüre, jedoch sah da die Halterung schon ziemlich ausgelutscht aus und nachdem sich unsere Tochter einmal deftig den Finger geklemmt hat, haben wir sie einfach immer offen gelassen und nicht mehr benutzt.
Das Bad fanden wir ziemlich geräumig. Mitunter konnte hier die ganze Famlie zugange sein (Einer in der Dusche, einer vorm Waschbecken, einer aufm WC und für ein Krabbelkind ist immer irgendwo noch Platz ;-))
Die Dusche war besser als wir erwartet hatten, wir haben sie jedoch trotzdem nicht so häufig genutzt um unsere Tanks zu schonen. Heißes Wasser hat jedoch gut für eine ordentliche Haar-Wäsche und noch ein paar Minuten Genuss extra gereicht. Vorsicht beim Aussteigen - der Steg für die Tür ist auf Gesichts-höhe...
Am Waschbecken gab es rechts uns links Ablagemöglichkeiten, der Spiegel lässt sich ebenfalls öffnen und hat genug Platz für Zahnputzbecher etc. Außerdem gibt es noch einen Schank mit mehreren Einlageböden und drei Schubladen. Genügend Stauraum, vor allem, da wir sowieso die hängenden Waschbeutel haben und gar nicht so viel Ablagefläche benötigen.
An der Türe zum Flur gibt es ein Handtuchgestänge, ein paar zusätzliche S-Haken tun aber auch im Bad nicht weh. Grade, wenn man mehr als zwei Handtücher aufhängen möchte.
Im Kit hatten wir pro Person ein Dusch-Handtuch und einen Waschlappen. Diese waren jedoch schon sehr alt und ziemlich kratzig. Da muss ich sagen, wenn Star RV Premiumanbieter sein möchte und sich damit rühmt, dass die Autos nicht älter als 6 Monate sind, dann würde ich das eigentlich auch von der Ausstattung erwarten. Naja, wir hatten eh noch eigene alte Handtücher von zu Hause dabei.
Insgesamt waren wir mit Fahrzeug und Austattung (bis auf die Handtücher) sehr zufrieden, wenn man davon absieht, dass halt alles sehr billig zusammengetackerte Fassade ist. Aber das ist ja bei den Miet-Womos in USA allgemein so. Das Design der Innenausstattung könnte auch etwas moderner sein, aber die Amis scheinen auf klassisches braun-beige zu stehen.
Wir hatten einen ungefähren Verbrauch von 29l/100km, sind aber auf langweiligen Interstatestrecken durchaus auch längere Zeit nicht grade sprit-bewusst unterwegs gewesen. Auf grader Strecke schafft der V10 die teils erlaubten 70 oder 75 locker.
Hallo Pauline,
du hast das neue 31ft-Modell von Apollo/Star RV sehr zutreffend und ausführlich beschrieben. Ich wüßte jetzt gar nicht, was ich noch hinzufügen könnte.
Auch wir waren mit dem WoMo, mit dem wir heuer in Kalifornien u. Nevada unterwegs waren, sehr zufrieden. Unser Modell war eigentlich neuwertig, da dieses nur ca. 4.500 Meilen auf dem Buckel hatte. Weiters hat sich meine Frau über das Raumangebot und die großzügigen Stauräume sehr gefreut, da sie ja für unsere Rundreisen gerne allzu viel Kleidung mitnimmt
Liebe Grüße
Sigi
Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
Aurelius Augustinus
Hallo Pauline,
auch ich kann mich deinem super ausführlichen Bericht nur anschließen. Wir hatten das gleiche RV und waren mehr als zufrieden. Alles war top in Ordnung, nahezu neu und es fehlte außer den Levelkeilen an nichts. Besonders angenehm empfand ich, dass die Küchenzeile in der Ecke untergebracht war, weil dadurch das Raumangebot optimal genutzt wurde.
Wir hatten anfangs deutliche Bedenken wegen der Größe, weil wir ebenfalls ein kleineres RV gebucht hatten. Wenn man aber einmal den Luxus von etwas mehr Raum genießen konnte, will man es nicht mehr hergeben. Wir hatten auf unserer Tour durch den klassischen Südwesten zu keiner Zeit Probleme wegen der Größe des RV.
Unser nächstes RV ist schon gebucht und diesmal werden es 32 ft
Viele Grüße
Sabine
family on tour
https://klappspiegel.wordpress.com/