wir waren auch da und froh überhaupt noch einen Platz mit zwei RV's zu bekommen. In Tombstone hatten die gerade Gründungsjubiläum. Habe den Platz aber in keiner so schlechten Erinnerung. Er ist zwar Eng, so sind die Stadt CG überall. Bis wir die Plätze hatten, hat es aber sicher fast 1 Stunde gedauert bis alle Reservierungen in dem "sehr gut organisierten Büro" durchgesehen waren. Ich sage nur wer aufräumt ist zu faul zum Suchen.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
bei all den Toten am OK-Corral ein sehr lebendiger Bericht von eurem Tag um und in Tombstone -- meine Spuren waren noch nicht dabei -- deswegen wirkt der RB als Lockvogel.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Mittlerweile standardmäßig verlassen wir gegen 8 Uhr unseren CG und damit die Westernstadt Tombstone. Natürlich halten wir am etwas ausserhalb gelegenen Boothill Graveyard an, dem Orginalfriedhof mit all den dort beerdigten, oft zwielichten Gestalten aus der Zeit um 1880. Hier liegen neben angeblich honorigen Geschäftsleuten der Stadt, jede Menge Cowboys, die ihr Leben mit "boots on" beenden mussten, meist auf dem Grabkreuz mit "killed" or "shot" vermerkt. Lediglich die Helden und folglich Überlebenden des Gun-Fights am OK Corral fanden ihre Ruhestätte weit entfernt von Tombstone, wie auch Kate Big Nose.
Weiter geht's nach Tucson, unserem nächsten 2-Tagesziel und unterwegs lädt uns ein sauberer und RV-parkplatzfreundlicher Coffeeshop zum 2. Frühstück ein. Eigentlich nur zum Kaffee, aber nach Studium der üppigen Breakfastkarte wurden es dann doch 2 unbezwingbare Kingsize-Omletts. Darauf hatten wir uns schon seit unserer letzten US-Tour vor 4 Jahren gefreut. Doch leider nicht daraus gelernt und somit eine Doggybag für unseren RV Frigerator im Reisegepäck. Mal wieder übernahm ich dann für eine Etappe auf der Interstate 10 das Steuer und promt bliesen mir wieder stärkere Seitenwinde ins Ruder. Letzter Fahrerwechsel und staunende Einfahrt in den westlichen Sonora Park, der Wüste mit den unzähligen Saguarokakteen. Wir tauchen in eine bilderbuchartige und nach mexikanischem Reiseprospekt anmutende Naturidylle mit Kakteen unvorstellbarer Größe, Vielfalt und Schönheit ein. Dass viele davon darüber hinaus im wahrsten Sinne des Wortes in ihrer Blüte standen, rundet unsere Freude und unser Erstaunen ab. Bald fahren wir auf unseren Campground Gilbert Ray mitten im National Park. Die Platzauswahl selbst ist uns dann in der Tat sehr schwer gefallen, wieder wegen der großen Auswahl und Vielfalt.
Das schönste überhaupt war dann unser Fussmarsch, entlang eines kurzen Hiking Trails zu den Tucson Studios querab zwischen den bis zu 5 m hohen Saguaro-Kakteen und unterschiedlichsten Wüstenpflanzen, die im Frühjahr schon oft mit ihren Blüten geschmückt waren.
Es sollte ein sehr lohnender und kurzweiliger Besuch der Filmstudios werden. Zum Beispiel hat meinen Driver die kurze 21-jährige Lebensgeschichte des jungen Billy the Kid mit seinen 21 Morden ebenso beeindruckt, wie viele andere tragische Cowboy-Geschichten. Ich schwelgte derweil in einer ganz anderen Welt. Wurde ich hier anhand der Originalplakate, Fotos und Hintergrundgeschichten in meine Jugendzeit zurück versetzt, in und um die Welt der Westernserien High Chaparral oder Bonanza.
Eine ganze Westernstadt mit Barber, Saloon und Grocery Läden diente hier als Filmkulisse für viele Filme und Serien. Auch waren die Old Tucson Studios die Schmiede für Produktionen wie "Rio Grande" und "El Paso" mit John Wayne.
Einen weitern Höhepunkt stellten sicher die vielen Westernstunts dar, ob als Comedy, Tragikshow oder dem finalem Gun-shot vor dem Galgen, alles war fesselnd professionell und passte an keinem Ort der Welt besser als hier mitten in der Kakteenwüste, umsäumt von roten Felsformationen mitten in Arizona, unserem 7. Bundesstaat einer wunderschönen Nordamerikareise. Es folgte ein traumhafter Sonnenuntergang, wenn auch etwas windig und immer noch ziemlich frisch. Zufrieden lassen wir auch diesen Abend bei einem Glas guten Roten ausklingen.
Tatsächlich schnürt Toni bereits um 7 Uhr seine Laufschuhe und dreht seine CG-Runden nun schon zum 4. Mal, während ich mich im wohligen Bett noch einmal umdrehe. Nach einem wieder gesunden (ohne XXL-Omlettes) Breakfast vor dem WoMo besuchen wir das nahegelege Sonora Desert Museum, wegen seiner hervorragengen Konzeption und Pflege als eines der besten Museen seiner Art ausgezeichnet. Vielleicht hätten wir das Reptilienhaus lieber rechts liegen lassen sollen. Denn was uns dort an verschiedenen heimischen Giftschlangen entgegen lauerte, hätten wir lieber nicht gesehen. Vor allem die bekannten Rattle Snakes in allen Größen und Farben, allesamt höchst giftig und angeblich nur "in Bedrängnis angriffslustig". Aber wer weiss denn schon, wann sich eine Diamont oder Blackneck Rattle Snake in Bedrängnis fühlt. Also noch mehr auf den Weg konzentrieren, geschlossenes Schuhwerk und Wege nicht verlassen - wussten wir zwar schon vorher, aber es wird einem halt deutlicher bewusst, wenn man die perfekt getarnten Giftspritzer direkt vor den Augen züngeln sieht.
Der Park selbst bot natürlich noch jede Menge anderer Wüstenbewohner und wenn gefährlich, dann natürlich in abgesicherten Gehegen - nur, dass vermutlich verscheucht durch die Menschenmassen, kaum einer dieser gefährlichen Beutejäger von uns ausfindig gemacht werden konnte. Und so verbrachten wir den Rest unseres ca. 3 Stunden Aufenthaltes in den verschiedenen Kakteengärten, Faunen und Wüstenausstellungen.
Wir empfanden die Saguaroexemplare auf unsere Campground und in direkter Umgebung unseres Stellplatzes auch sehr schön, vielleicht weil sie einfach natürlich und in die Umgebung eingepasst wuchsen. Beide haben wir nach den insgesamt doch anstrengenden Tagen das Bedürfnis nach einer Ruhepause und nutzen den restlichen Nachmittag einfach planlos zum Santeln.(bayerisch: für's nichts tun)
Dazu gehört die Neuplanung der Routen 19 (Phoenix) und 20 (Sedona): Anstelle einer Nacht auf "Lost Dutschman" bei Phoenix nehmen wir eine Teilstrecke weiter bis Prescott. Auch zum "Santeln" gehört Toni's leider vergeblicher Versuch einer Lecksuche im Wassersystem. Mittlerweile haben wir uns zwar schon daran gewöhnt, vor und nach jedem Frischwasserbedarf die Wasserpumpe ein- bzw. auszuschalten. Auch stellen wir unseren Pius immer mit einer leichten Neigung nach Backbord auf, damit das Wasser aus der undichten Leitung direkt nach aussen abtropft - damit kann man leben.
Schönerer Zeitvertreib am Ruhetag ist natürlich das abendliche Grillen am Campground. Kein Abschluss des Tages ohne die Abendlektüre unserer Reiseunterlagen und unsere Aufzeichnungen für zuhause, das Logbuch USA 2011.
Vorbei an der City of Sun (exklusive Rentner-Siedlung) ging es einen gewaltigen und nicht enden wollenden Pass hinauf. Zwar gut und meist 4-spurig ausgebaut, war es Toni gegen Ende des Tages dann doch etwas zu viel. Nach jeder vermeintlich letzen Kehre kam dann immer wieder der nächste Anstieg und selbst für mich, die sich an diesem Tag für die Fotographie entschieden hatte, war es ganz schön stressig, die richtigen Momente zu sammeln.
Unser neues Tagesziel war Prescott, ein wunderbares Städtchen mit tollen Kneipen in der Whiskey Street und ebenso tollen Shops und Jewelries. Gott sei Dank sind wir erst nach Geschäftsschluss angekommen, so war der Bummel im Stadtkern etwas entspannter. Die Auswahl des Campgrounds "Point of the Rocks", hat sich als Volltreffer erwiesen und der Name ist echt zutreffend. Noch am frühen Abend sind wir spontan die ersten Slickrocks hochgeklettert. Von etwas weiter oben konnten wir nach anstrengender Fahrt über Traumpässe diese dann von oben begutachten und die tolle Lage unseres zufällig entdeckten CG, eingerahmt von Seen in der Abendsonne betrachten.
Da unser Gasherd mal wieder streikte und nur durch beherztes Klopfen auf das Magnetventil gangbar zu machen war, gab es wenn auch verspätet, dennoch irgendwann ein warmes Abendmahl. Später abends dann noch ein kurzer Blick per Notebook in die Privatmails vor dem Office, da die WiFi-Reichweite durch die vielen Rockies sehr eingeschränkt war. Kurze Anpassung der nächsten Etappe, Zapfenstreich gegen 22.30 Uhr - Gute Nacht!
Die kurzfristige Umplanung zugunsten einer kürzeren Etappe und mehr Zeit zum Wandern am heutigen Tag sollte sich lohnen. Nach bereits 2, wenn auch kurzen Trails am Morgen (slick rocks und round trail zum CG) ging's weiter auf Traumstrassen und über Pässe durch Arizona.
Nicht einfach mit 25 Fuß in einem alten Minenstädchen zu parken, aber der herrliche und einzigartige Stop in Jerome hat sich gelohnt. Selbst unseren obligatorischen Christbaumschmuck haben wir in einem der vielen kleinen und originell eingerichteten Lädchen gefunden. Hier hätten wir gerne mehr Zeit verbringen wollen.
Wir machten uns auf nach Sedona. Es zeigt sich eine wunderbar schöne Kulisse, aber leider Schicky Micky in roter Felslandschaft - ein Paradebeispiel, wenn Kommerz und Reichtum über die Schönheit der Natur Oberhand gewinnen.
Wir lassen das Spektakel links und rechts liegen und fahren bis zum West Fork Trail am Ende des Oak Creek Canyon weiter. Schließlich finden wir auch noch den letzten freien Parkplatz um unseren Pius millimetergenau einzupassen. Wir stellen auch hier fest, dass Sedona Samstags und vermutlich auch wegen der Osterferien einfach zu viele Menschen verkraften muß, für eine ungetrübte Naturkulisse inmitten der herrlichen roten Felsformationen Arizonas. Da fiel es uns auch nicht allzu schwer, unseren 3. Trail u.a. wegen schwieriger Creek-Pasagagen (Fluß war teilweise wegen vorangegangenem Hochwasser nicht zu überqueren) abkürzen zu müssen.
Wir fuhren aus dem schönen National Forest und kamen bis Flagstaff, denn auch der geplante Campground in Sedona war natürlich ausgebucht - und das war gut so. Ungeplant, aber nicht uninteressant landen wir im Black Barts CG direkt an der Interstate 40. Ohne Umweg zur langen 5 Stunden-Etappe am folgenden Sonntag, direkt am Steakhouse und Saloon gelegen mit klasse Food und singenden Bedienungen (meist Musikstudenten). So hatten wir viel Spaß an dem abendlichen Unterhaltungsprogramm. Letzte Logbucheinträge und dann ab in's Reich der Träume.
Morgens bereits um 6 Uhr verließen wir unser Bett und erstmals auf dieser Reise vor 7 Uhr auch den Campground. Leider dann doch etwas überstürzt, so dass uns trotz wirklich angemessen langsamer (Einschätzung des Drivers) Ausfahrt einige besonders versteckte Bumper zu einem unverhofften Polterabend verhalfen: Plötzlich ein ohrenbetäubendes Geschirrklappern und schließlich zerschepperten 3 Müslischalen - die wir eigentlich für unzerbrechlich hielten - in tausend Scherben auf dem Boden. Na herrlich - aber Scherben bringen bekanntlich Glück und weiter geht's, Ausfahrt Punkt 7 Uhr.
Weiter auf der Highspeed-Strecke der Interstate 10, später dann aus gutem Grund auf der Route 66, die wir diesmal bis Oatman nicht mehr verlassen wollten. Von langer Hand geplant war der Cafe-Stop bei der deutschstämmigen Lilo in Seligman und die Wiederkehr nach 4 Jahren ergab nicht nur ein nettes Gespräch mit ihrem amerikanischen Husband, der Lilo in Wiesbaden kennenlernte, sondern auch die 2. Original-Kaffeetasse für zuhause - das Úbergepäck lässt grüßen. Kurzer Blick per WiFi in den Mailaccount und weiter geht's: Get your kicks on route 66.
Diesmal führte uns die verlängerte Etappe zu einem Stop in Hackberry. Nostalgie Route 66 pur: Eine 57er Corvette nebst original Zapfsäule und jede Menge altes Geraffel aus der guten alten Zeit des Aufbruchs nach Westen.
Wir rollen auf der "Historic-Route" nach Kingman und über den herrlichen Sitgreaves Pass (5500 ft) nach Oatman. Ein witzig anmutendes Dörfchen mitten in den Bergen. Mit viel Fingerspitzengefühl tasten wir uns im Schritttempo durch den Ort, alles was Laufen kann, scheint heute auf den Straßen unterwegs. Neben Autos und unzähligen Motorrädern auch allerlei Vieh, welches auch schon mal vorwitzig in unsere Fenster lugt (leider keine Bilder, da Akku leer!).
Schließlich erreichen wir Bullhead City am Colorado gelegen und damit unseren CG David Dam direkt am gleichnamigen Staudamm. Knapp 500 ft tief gelegen in einer Sonntag Nachmittagshitze von 102 Grad Fahrenheit (36 Grad) empfängt uns der CG und wir nutzen die Zeit am Full Hook zum Dumpen und Aufladen unserer mobilen Akkus. Ich wasche noch ein letztes Mal die Wäsche und Toni kommt zu seiner 5. Laufrunde, diesmal am Colorado und hitzebedingt nur etwa 40 min. Vielleicht hat ihn aber auch der Geruch meiner in der Zwischenzeit zubereiteten Gemüsescampis zurück zum Motorhome gelockt?
Die Schwüle am Abend, der nahe Fluss mit seinen Tümpeln und die unvermeidlichen Schnaken vereiteln uns leider den Absacker im Freien und wir beschließen den anstrengenden Tag nach gut 6 Stunden Fahrt. Morgen geht's früh - um 5 Uhr Wecken - raus. First come, first in am Traum-Campground Atlatl im Valley of Fire.
Hallo zusammen,
wir waren auch da und froh überhaupt noch einen Platz mit zwei RV's zu bekommen. In Tombstone hatten die gerade Gründungsjubiläum. Habe den Platz aber in keiner so schlechten Erinnerung. Er ist zwar Eng, so sind die Stadt CG überall. Bis wir die Plätze hatten, hat es aber sicher fast 1 Stunde gedauert bis alle Reservierungen in dem "sehr gut organisierten Büro" durchgesehen waren. Ich sage nur wer aufräumt ist zu faul zum Suchen.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
Hallo Beate,
bei all den Toten am OK-Corral ein sehr lebendiger Bericht von eurem Tag um und in Tombstone -- meine Spuren waren noch nicht dabei -- deswegen wirkt der RB als Lockvogel.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
vielen Dank für Deine nette Reaktion auf unseren Tombstone Bericht.
Bei Eurer "Spurensuche" kann ich Euch natürlich nicht helfen.
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Mittwoch, 13. April 2011 - Mitten im Kakteengarten
Gilber Ray CG, 95 mls
Mittlerweile standardmäßig verlassen wir gegen 8 Uhr unseren CG und damit die Westernstadt Tombstone. Natürlich halten wir am etwas ausserhalb gelegenen Boothill Graveyard an, dem Orginalfriedhof mit all den dort beerdigten, oft zwielichten Gestalten aus der Zeit um 1880. Hier liegen neben angeblich honorigen Geschäftsleuten der Stadt, jede Menge Cowboys, die ihr Leben mit "boots on" beenden mussten, meist auf dem Grabkreuz mit "killed" or "shot" vermerkt. Lediglich die Helden und folglich Überlebenden des Gun-Fights am OK Corral fanden ihre Ruhestätte weit entfernt von Tombstone, wie auch Kate Big Nose.
Weiter geht's nach Tucson, unserem nächsten 2-Tagesziel und unterwegs lädt uns ein sauberer und RV-parkplatzfreundlicher Coffeeshop zum 2. Frühstück ein. Eigentlich nur zum Kaffee, aber nach Studium der üppigen Breakfastkarte wurden es dann doch 2 unbezwingbare Kingsize-Omletts. Darauf hatten wir uns schon seit unserer letzten US-Tour vor 4 Jahren gefreut. Doch leider nicht daraus gelernt und somit eine Doggybag für unseren RV Frigerator im Reisegepäck. Mal wieder übernahm ich dann für eine Etappe auf der Interstate 10 das Steuer und promt bliesen mir wieder stärkere Seitenwinde ins Ruder. Letzter Fahrerwechsel und staunende Einfahrt in den westlichen Sonora Park, der Wüste mit den unzähligen Saguarokakteen.
Wir tauchen in eine bilderbuchartige und nach mexikanischem Reiseprospekt anmutende Naturidylle mit Kakteen unvorstellbarer Größe, Vielfalt und Schönheit ein. Dass viele davon darüber hinaus im wahrsten Sinne des Wortes in ihrer Blüte standen, rundet unsere Freude und unser Erstaunen ab. Bald fahren wir auf unseren Campground Gilbert Ray mitten im National Park. Die Platzauswahl selbst ist uns dann in der Tat sehr schwer gefallen, wieder wegen der großen Auswahl und Vielfalt.
Das schönste überhaupt war dann unser Fussmarsch, entlang eines kurzen Hiking Trails zu den Tucson Studios querab zwischen den bis zu 5 m hohen Saguaro-Kakteen und unterschiedlichsten Wüstenpflanzen, die im Frühjahr schon oft mit ihren Blüten geschmückt waren.
Es sollte ein sehr lohnender und kurzweiliger Besuch der Filmstudios werden. Zum Beispiel hat meinen Driver die kurze 21-jährige Lebensgeschichte des jungen Billy the Kid mit seinen 21 Morden ebenso beeindruckt, wie viele andere tragische Cowboy-Geschichten. Ich schwelgte derweil in einer ganz anderen Welt. Wurde ich hier anhand der Originalplakate, Fotos und Hintergrundgeschichten in meine Jugendzeit zurück versetzt, in und um die Welt der Westernserien High Chaparral oder Bonanza.
Eine ganze Westernstadt mit Barber, Saloon und Grocery Läden diente hier als Filmkulisse für viele Filme und Serien. Auch waren die Old Tucson Studios die Schmiede für Produktionen wie "Rio Grande" und "El Paso" mit John Wayne.
Einen weitern Höhepunkt stellten sicher die vielen Westernstunts dar, ob als Comedy, Tragikshow oder dem finalem Gun-shot vor dem Galgen, alles war fesselnd professionell und passte an keinem Ort der Welt besser als hier mitten in der Kakteenwüste, umsäumt von roten Felsformationen mitten in Arizona, unserem 7. Bundesstaat einer wunderschönen Nordamerikareise. Es folgte ein traumhafter Sonnenuntergang, wenn auch etwas windig und immer noch ziemlich frisch. Zufrieden lassen wir auch diesen Abend bei einem Glas guten Roten ausklingen.
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Donnerstag, 14. April 2011 - Die Wüste lebt
Tucson, Gilbert Ray CG , 2. Tag
Tatsächlich schnürt Toni bereits um 7 Uhr seine Laufschuhe und dreht seine CG-Runden nun schon zum 4. Mal, während ich mich im wohligen Bett noch einmal umdrehe. Nach einem wieder gesunden (ohne XXL-Omlettes) Breakfast vor dem WoMo besuchen wir das nahegelege Sonora Desert Museum, wegen seiner hervorragengen Konzeption und Pflege als eines der besten Museen seiner Art ausgezeichnet. Vielleicht hätten wir das Reptilienhaus lieber rechts liegen lassen sollen. Denn was uns dort an verschiedenen heimischen Giftschlangen entgegen lauerte, hätten wir lieber nicht gesehen. Vor allem die bekannten Rattle Snakes in allen Größen und Farben, allesamt höchst giftig und angeblich nur "in Bedrängnis angriffslustig". Aber wer weiss denn schon, wann sich eine Diamont oder Blackneck Rattle Snake in Bedrängnis fühlt. Also noch mehr auf den Weg konzentrieren, geschlossenes Schuhwerk und Wege nicht verlassen - wussten wir zwar schon vorher, aber es wird einem halt deutlicher bewusst, wenn man die perfekt getarnten Giftspritzer direkt vor den Augen züngeln sieht.
Der Park selbst bot natürlich noch jede Menge anderer Wüstenbewohner und wenn gefährlich, dann natürlich in abgesicherten Gehegen - nur, dass vermutlich verscheucht durch die Menschenmassen, kaum einer dieser gefährlichen Beutejäger von uns ausfindig gemacht werden konnte. Und so verbrachten wir den Rest unseres ca. 3 Stunden Aufenthaltes in den verschiedenen Kakteengärten, Faunen und Wüstenausstellungen.
Wir empfanden die Saguaroexemplare auf unsere Campground und in direkter Umgebung unseres Stellplatzes auch sehr schön, vielleicht weil sie einfach natürlich und in die Umgebung eingepasst wuchsen. Beide haben wir nach den insgesamt doch anstrengenden Tagen das Bedürfnis nach einer Ruhepause und nutzen den restlichen Nachmittag einfach planlos zum Santeln.(bayerisch: für's nichts tun)
Dazu gehört die Neuplanung der Routen 19 (Phoenix) und 20 (Sedona): Anstelle einer Nacht auf "Lost Dutschman" bei Phoenix nehmen wir eine Teilstrecke weiter bis Prescott. Auch zum "Santeln" gehört Toni's leider vergeblicher Versuch einer Lecksuche im Wassersystem. Mittlerweile haben wir uns zwar schon daran gewöhnt, vor und nach jedem Frischwasserbedarf die Wasserpumpe ein- bzw. auszuschalten. Auch stellen wir unseren Pius immer mit einer leichten Neigung nach Backbord auf, damit das Wasser aus der undichten Leitung direkt nach aussen abtropft - damit kann man leben.
Schönerer Zeitvertreib am Ruhetag ist natürlich das abendliche Grillen am Campground. Kein Abschluss des Tages ohne die Abendlektüre unserer Reiseunterlagen und unsere Aufzeichnungen für zuhause, das Logbuch USA 2011.
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Freitag, 15. April 2011 - Traumpässe, ganz ohne Ball
über Phoenix nach Prescott, 215 mls - Point of the Rocks CG
Vorbei an der City of Sun (exklusive Rentner-Siedlung) ging es einen gewaltigen und nicht enden wollenden Pass hinauf. Zwar gut und meist 4-spurig ausgebaut, war es Toni gegen Ende des Tages dann doch etwas zu viel. Nach jeder vermeintlich letzen Kehre kam dann immer wieder der nächste Anstieg und selbst für mich, die sich an diesem Tag für die Fotographie entschieden hatte, war es ganz schön stressig, die richtigen Momente zu sammeln.
Unser neues Tagesziel war Prescott, ein wunderbares Städtchen mit tollen Kneipen in der Whiskey Street und ebenso tollen Shops und Jewelries. Gott sei Dank sind wir erst nach Geschäftsschluss angekommen, so war der Bummel im Stadtkern etwas entspannter. Die Auswahl des Campgrounds "Point of the Rocks", hat sich als Volltreffer erwiesen und der Name ist echt zutreffend. Noch am frühen Abend sind wir spontan die ersten Slickrocks hochgeklettert. Von etwas weiter oben konnten wir nach anstrengender Fahrt über Traumpässe diese dann von oben begutachten und die tolle Lage unseres zufällig entdeckten CG, eingerahmt von Seen in der Abendsonne betrachten.
Da unser Gasherd mal wieder streikte und nur durch beherztes Klopfen auf das Magnetventil gangbar zu machen war, gab es wenn auch verspätet, dennoch irgendwann ein warmes Abendmahl. Später abends dann noch ein kurzer Blick per Notebook in die Privatmails vor dem Office, da die WiFi-Reichweite durch die vielen Rockies sehr eingeschränkt war. Kurze Anpassung der nächsten Etappe, Zapfenstreich gegen 22.30 Uhr - Gute Nacht!
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Samstag, 16. April 2011 - Sedona, nicht unsere Sache
Black Barts CG, Flagstaff, 97 mls
Die kurzfristige Umplanung zugunsten einer kürzeren Etappe und mehr Zeit zum Wandern am heutigen Tag sollte sich lohnen. Nach bereits 2, wenn auch kurzen Trails am Morgen (slick rocks und round trail zum CG) ging's weiter auf Traumstrassen und über Pässe durch Arizona.
Nicht einfach mit 25 Fuß in einem alten Minenstädchen zu parken, aber der herrliche und einzigartige Stop in Jerome hat sich gelohnt. Selbst unseren obligatorischen Christbaumschmuck haben wir in einem der vielen kleinen und originell eingerichteten Lädchen gefunden. Hier hätten wir gerne mehr Zeit verbringen wollen.
Wir machten uns auf nach Sedona. Es zeigt sich eine wunderbar schöne Kulisse, aber leider Schicky Micky in roter Felslandschaft - ein Paradebeispiel, wenn Kommerz und Reichtum über die Schönheit der Natur Oberhand gewinnen.
Wir lassen das Spektakel links und rechts liegen und fahren bis zum West Fork Trail am Ende des Oak Creek Canyon weiter. Schließlich finden wir auch noch den letzten freien Parkplatz um unseren Pius millimetergenau einzupassen. Wir stellen auch hier fest, dass Sedona Samstags und vermutlich auch wegen der Osterferien einfach zu viele Menschen verkraften muß, für eine ungetrübte Naturkulisse inmitten der herrlichen roten Felsformationen Arizonas. Da fiel es uns auch nicht allzu schwer, unseren 3. Trail u.a. wegen schwieriger Creek-Pasagagen (Fluß war teilweise wegen vorangegangenem Hochwasser nicht zu überqueren) abkürzen zu müssen.
Wir fuhren aus dem schönen National Forest und kamen bis Flagstaff, denn auch der geplante Campground in Sedona war natürlich ausgebucht - und das war gut so. Ungeplant, aber nicht uninteressant landen wir im Black Barts CG direkt an der Interstate 40. Ohne Umweg zur langen 5 Stunden-Etappe am folgenden Sonntag, direkt am Steakhouse und Saloon gelegen mit klasse Food und singenden Bedienungen (meist Musikstudenten). So hatten wir viel Spaß an dem abendlichen Unterhaltungsprogramm. Letzte Logbucheinträge und dann ab in's Reich der Träume.
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Sonntag, 17. April 2011 - Polterabend am frühen Morgen
Davis Dam CG, Bullhead City, 222 mls
Morgens bereits um 6 Uhr verließen wir unser Bett und erstmals auf dieser Reise vor 7 Uhr auch den Campground. Leider dann doch etwas überstürzt, so dass uns trotz wirklich angemessen langsamer (Einschätzung des Drivers) Ausfahrt einige besonders versteckte Bumper zu einem unverhofften Polterabend verhalfen: Plötzlich ein ohrenbetäubendes Geschirrklappern und schließlich zerschepperten 3 Müslischalen - die wir eigentlich für unzerbrechlich hielten - in tausend Scherben auf dem Boden. Na herrlich - aber Scherben bringen bekanntlich Glück und weiter geht's, Ausfahrt Punkt 7 Uhr.
Weiter auf der Highspeed-Strecke der Interstate 10, später dann aus gutem Grund auf der Route 66, die wir diesmal bis Oatman nicht mehr verlassen wollten. Von langer Hand geplant war der Cafe-Stop bei der deutschstämmigen Lilo in Seligman und die Wiederkehr nach 4 Jahren ergab nicht nur ein nettes Gespräch mit ihrem amerikanischen Husband, der Lilo in Wiesbaden kennenlernte, sondern auch die 2. Original-Kaffeetasse für zuhause - das Úbergepäck lässt grüßen. Kurzer Blick per WiFi in den Mailaccount und weiter geht's: Get your kicks on route 66.
Diesmal führte uns die verlängerte Etappe zu einem Stop in Hackberry. Nostalgie Route 66 pur: Eine 57er Corvette nebst original Zapfsäule und jede Menge altes Geraffel aus der guten alten Zeit des Aufbruchs nach Westen.
Wir rollen auf der "Historic-Route" nach Kingman und über den herrlichen Sitgreaves Pass (5500 ft) nach Oatman. Ein witzig anmutendes Dörfchen mitten in den Bergen. Mit viel Fingerspitzengefühl tasten wir uns im Schritttempo durch den Ort, alles was Laufen kann, scheint heute auf den Straßen unterwegs. Neben Autos und unzähligen Motorrädern auch allerlei Vieh, welches auch schon mal vorwitzig in unsere Fenster lugt (leider keine Bilder, da Akku leer!).
Schließlich erreichen wir Bullhead City am Colorado gelegen und damit unseren CG David Dam direkt am gleichnamigen Staudamm. Knapp 500 ft tief gelegen in einer Sonntag Nachmittagshitze von 102 Grad Fahrenheit (36 Grad) empfängt uns der CG und wir nutzen die Zeit am Full Hook zum Dumpen und Aufladen unserer mobilen Akkus. Ich wasche noch ein letztes Mal die Wäsche und Toni kommt zu seiner 5. Laufrunde, diesmal am Colorado und hitzebedingt nur etwa 40 min. Vielleicht hat ihn aber auch der Geruch meiner in der Zwischenzeit zubereiteten Gemüsescampis zurück zum Motorhome gelockt?
Die Schwüle am Abend, der nahe Fluss mit seinen Tümpeln und die unvermeidlichen Schnaken vereiteln uns leider den Absacker im Freien und wir beschließen den anstrengenden Tag nach gut 6 Stunden Fahrt. Morgen geht's früh - um 5 Uhr Wecken - raus. First come, first in am Traum-Campground Atlatl im Valley of Fire.
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Hi Beate!
...Du hattest ja schon berichtet, das Ihr in Oatman keine Bilder machen konntet, sehr schade...
Wir haben die Hitze am Colorado zum Glück genießen können, denn wir hatten keine Mückenprobleme. Allerdings waren wir auch auf einem anderen CG...
Wenn ich richtig rechne, dann haben wir uns im VoF um 3 Tage verpasst (und auch Fredy), denn wir waren dort 14.04.-15.04.2011 .
Aber nur weiter mit dem Bericht, echt toll!!!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hi Kochi,
ja, wirklich schade mit den Bildern. Haben die "Munition" wohl auf der Strecke verpulvert.
Euren CG fand ich im Nachhinein auch sehr schön!!!
Haben uns wirklich knapp im VoF verpaßt, schade.
Den Samstag, 16. April hatte ich versehentlich doppelt gespeichert, nun ist ein 'Leertag' ohne Text drin, kannst Du den bitte rausnehmen? -danke
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten