Wir werden wach und es ist schon richtig hell. Die Nacht war toll. Wir haben alle drei perfekt durchgeschlafen. Ich glaube es ist nur ein Auto in der Nacht vorbeigefahren und ansonsten war es total still.
Vor dem Camper wird, während uns aus 20 Meter Entfernung ein Reh dabei beobachtet, der Tisch und die Campingstühle aufgebaut. Mia ist begeistert. Kaum in Amerika und schon in der Tierwelt angekommen. Während wir in der Morgensonne frühstücken kommt ein Anwohner mit seinem Hund vorbei und grüßt genau so freundlich wie die Joggerin ein paar Minuten später. Offensichtlich haben wir hier niemanden gestört und sind willkommen.
Nachdem Frühstück geht es dann zum Garden-Of-The-Gods-Park. Da wir so früh dran sind, ist es noch recht leer auf dem Parkplatz und wir bekommen mit dem großen Camper trotz Wochenende noch locker einen Parkplatz am Visitors Center. Die Sonne brennt aber schon mächtig vom Himmel. So wie wir es mögen.
Nachdem wir uns eingecremt und den kleinen Rucksack mit Getränken befüllt haben, starten wir unsere Runde auf dem Susan G. Bretag Trail. Eine knapp 6 km lange Runde rund um die beeindruckenden Fels- und Steinformationen mit tollen Ausblicken auch auf den Pikes Peak. Da die meisten mit Ihren Autos bis an die Hotspots auf dem loop fahren können ist es hier und da doch sehr voll. Wir sind aber auf dem Trail dann oft alleine und genießen unseren ersten richtigen Urlaubstag. So haben wir es uns gewünscht.
Gegen Mittag geht es dann Richtung Monarchpass und Gunnison. Bis Gunnison sind es noch über 250 km. Mal sehen, ob wir überhaupt so weit fahren.
Auf dem Weg zum Monarch Pass machen wir einen kurzen Stopp mit Muffins und Iced-Cafe-Latte. Das lieben wir auch so sehr am WoMo-Trip. Einfach anhalten und aus dem eigenen Kühlschrank bedienen.
Bei der Pause beobachten wir die Rafter auf dem Arkansas River und versprechen Mia, dass wir das natürlich auch noch machen.
Auf dem Weg nach Gunnison, kurz vor dem Monarch Pass, es ist mittlerweile 16:00 Uhr, entdecken wir ein Hinweisschild für einen staatlichen Campground. Wir biegen spontan ab und wollen ihn uns anschauen. Wow, wir sind begeistert. Ca. 2 km Schotterpiste abseits der Straße erreichen den Monarch Park Campground.
Zwischen meterhohen Kiefern liegen am Arkansas River, der hier ein kleines Rinnsal ist, verstreut ca. 30 Stellplätze. Alle natürlich mit Feuerstelle und dazugehörigem Tisch und Sitzbänken. Die Plätze sind so weit aus einander, dass man keinen anderen Camper sieht. Das könnte aber auch daran liegen, dass außer uns nur ein weiteres WoMo da ist. So bleibt es auch die ganze Nacht. Wunderschön. Mia und Stefanie sind begeistert. Genau so haben wir es uns in Deutschland gewünscht. Wenn Camping, dann so. Wir stehen nicht so auf die privaten Campgrounds, die in meinen Augen zu teuer und viel zu eng sind.
Jetzt haben wir nur ein Problem: Ich habe seit unserer Ankunft total vergessen, Bargeld zu ziehen, und der Platz will in cash bezahlt werden. Ein Eintrag der Kreditkartennummer auf den Umschlag an der Registrierung reicht nicht. Was nun?
Wir gehen zu dem anderen Camper auf dem Platz. Vielleicht weiß der ja, wie weit der nächste ATM-Automat entfernt ist. Als wir dem amerikanischen Ehepaar unsere Situation erklären, zückt der Mann sofort sein Portemonnaie und gibt uns die entsprechenden 20 Dollar. Mir ist es total unangenehm. Rückzahlung per Paypal oder eine sonstige Wiedergutmachung akzeptiert er nicht. Einfach grandios! So sind die Amis.
Nach einem kurzen Plausch über unsere Route, Bären im Yellowstone und Deutschland mit dem jetzt befreundeten Ehepaar bei einem gemeinsamen Bier, das konnten wir wenigstens bieten, genießen wir den Abend an unserem Platz und grillen auf der Feuerstelle. Es ist so wunderschön hier. Der Platz ist einer der schönsten, den wir auf dieser Runde hatten. Am liebsten würden wir direkt zwei Nächte bleiben. Aber dafür reicht die Zeit nicht und wir haben ja noch so viel vor.
Die Nacht wird sternenklar und mit 5 Grad sehr kalt. Da merkt man, dass wir auf knapp 3000 m Höhe sind.
Hi Jörg,
da habt ihr aber ohne Reservation den Hauptpreis gezogen ! Und sogar einen Sponsor gefunden (Solche Begegnungen gefallen mir in den USA - man kann sie ruhig in das eigene Verhalten übernehmen)
Viele Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Bernhard,
ja, solche Begegnungen sind wirklich toll. Ich habe auch nachher überlegt, wie ich reagiert hätte und im selben Moment habe ich mir vorgenommen, gleich zu handeln.
Gruß Jörg
Hi Jörg,
...ohja, dass finden wir genau so !
...wow, tolle Sache und eine super Geste!
...und Euer CG ist ja wirklich klasse auch genau unser Geschmack. Hauptsache die Heizung hat funktioniert?!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hi Kochi,
ja, die Heizung hat funktioniert. Wir hätte sie gar nicht angemacht, da wir nachts in den warmen Decken nicht gefroren haben. Aber unter 7 Grad springt sie wohl von alleine an. War aber dann ganz angenehm.
LG Jörg