mit Begeisterung lese ich Euren Bericht, herrlich geschrieben und wunderschöne Fotos. Das weckt Erinnerungen, das Frühjahr ist für diese Gegend einfach die Beste Reisezeit. Regen im Joshua Tree hatte ich auch noch nicht aber dafür in Desert Museum in Tuscon
Bin schon gespannt, wie es weiter geht, die Wanderungen sind ganz nach meinem Geschmack.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
28. März Ins Tal des Todes bzw. ins Tal des Lebens …
Die Fahrt vom Joshua Tree National Park in den Death Valley National Park ist voraussichtlich unsere längste Tagesetappe, also hatten wir den Plan sehr früh aufzubrechen. Folglich klingelte der Wecker um 5:00 Uhr früh und um 5:30 waren wir bereits unterwegs – das Frühstück wurde auf später verschoben. Unterwegs wurden wir als Wiedergutmachung für das frühe Aufstehen gleich mit einem tollen Sonnenaufgang belohnt.
Unser erster Stopp – der geplante Frühstücksstopp – war an der Route 66, wo wir im berühmten Roy’s Cafe in Amboy (“The ghost town that ain’t dead yet!” ) frühstücken wollten. Leider stellte sich heraus dass es in Roy’s Cafe nur Kaffee gab, aber es war immer noch früh genug um das Frühstück erneut zu verschieben. Wir tranken den Blümchenkaffee und schwatzten ein Bisschen mit den beiden Betreibern.
Unsere Tochter hat nach diesem Stop Ihren verpassten Schlaf nachgeholt, weshalb wir leider die Kelso Dunes links und das Kelso Depot rechts liegen ließen. Aufwecken wäre keine gute Idee gewesen. Nachdem wir dann in einem Denny’s in Baker letztlich doch noch frühstücken konnten sind wir zügig weitergefahren. Unsere Tochter hat die Fahrt sehr gut mitgemacht (viel geschlafen), sodass wir erst einmal tief aufatmen konnten. Wir sind früher als erhofft um ziemlich genau 12:00 Uhr im Death Valley National Park angekommen – bei starker Bewölkung und drohendem Regen! Wir bleiben also auch weiterhin dem relativ schlechten Wetter treu und sind gespannt ob wir im Death Valley auch “Regenbringer” werden, als wir die Fahrt durch das Tal fortsetzen. Soviel zu “It never rains in California …” Auf dem Weg durch das Tal haben wir uns den Salzsee Badwater Basin, gründlich angesehen und einen kleinen Spaziergang an diesem faszinierenden Ort unternommen.
Anschließend haben wir uns dann entschieden etwas mit dem Wetter zu spekulieren. Nachdem das Licht dank Wolken nicht besonders war sind wir zunächst direkt zum geplanten Campingplatz gefahren – dem Sunset Campground direkt neben dem Visitor Center. Der Sunset Campground ist eigentliche in großer Parkplatz und hat nichts besonders schönes zu bieten – aber der wesentlich schönere Furnance Creek Campground ist derzeit wegen Renovierung geschlossen. Wir haben uns erst noch im Visitor Center umgesehen und etwas entspannt, in der Hoffnung dass sich das Wetter noch bessern wird. Der Ranger meinte, er würde sich darüber freuen, wenn es regnen würde. Dort haben wir einen neuen sehr guten Film über den Nationalpark gesehen. In diesem Film kommen die Ortsansässigen Indianer viel zu Wort. Es ist sehr spannend wie sie dieses Tal betrachten. In Ihrer Sprache heißt es das Tal des Lebens. Die Ranger beziehen die Indianer inzwischen in die Landschaftspflege mit ein, da diese es Naturschonender beherrschen. Die Luftaufnahmen sind fantastisch und die Bilder vom Road Bear acetrack_Playa" target="_blank">Racetrack faszinierend.
Die Rechnung bezüglich des Wetters ist aufgegangen und wir konnten am späten Nachmittag eine herrliche Wanderung in den Golden Canyon unternehmen, welcher für tolle Felsformationen in vielen verschiedenen Farben bekannt ist. Die Wanderung hat alle begeistert – auch Sunsere Kleine, die zunächst euphorisch in der Kraxe saß und bei den allermeisten anderen Wanderern wieder “how cute” Punkte sammelte. Auf dem Rückweg waren die vielen Eindrücke in Kombination mit dem bisher ausgelassenen Nachmittagsschläfchen dann zu viel und sie hat sich in der Kraxe “tief entspannt”.
Unser Ausflug in den Golden Canyon war zeitlich ideal um anschließend noch eine kurzen Abstecher zum Zabriskie Point zu machen, welcher als Sonnenuntergangs Punkt im Death Valley bekannt ist. Es war zwar wieder etwas mehr bewölkt, aber die Stimmung war dennoch schön.
So geht ein langer, wunderschöner und ereignisreicher Tag zu Ende und wir fallen alle drei Todmüde ins Bett.
toll, was eure Kleine alles mitmacht! Unsere Jungs waren auch in der Kraxe immer ziemlich glücklich. Tiefenentspannung von Zeit zu Zeit garantiert!! Das gautscht ja auch so schön, wer da nicht schlafen kann...
Das Death Valley sieht sehr reizvoll aus, trotz aller Kargheit! Für uns derzeit (d.h. in den nächsten Jahren...) wohl kaum zu bereisen, da es in den Sommerferien viel zu heiß ist.
Mir gefallen dein Bericht und deine Bilder sehr gut und ich bin gespannt auf die Fortsetzung!
Nach dem tiefsten und heißesten Ort der USA ging es nun weiter in eine völlig andere Welt. Von der Natur in die gegensätzliche Welt des Konsums und der Spielsucht… von Death Valley nach Las Vegas.
Nachdem uns Death Valley am Vortag mit für dortige Verhältnisse ehr schlechten Wetter begrüßt hat (wir haben es übrigens doch nicht mehr zum “Regenbringer” geschafft – der von den Rangern heiß ersehnte Regen blieb aus) gab es am nächsten Morgen typischeres Wetter. Es war sonnig und wurde sehr schnell sehr heiß! Für die Weiterfahrt hatten wir uns für eine andere Route entschieden, damit wir noch mehr vom Tal sehen können. Es ging zunächst in den nördlicheren Teil des Nationalparks, wo wir auf den Mesquite Sand Dunes eine ausgiebige Dünenwanderung mit tollen Panorama unternommen haben. Rauf brauchst du Drei Schritte um einen zu machen und runter einen um vier zu machen. Das wandern in den Dünen hat riesig Spaß gemacht.
Bei der anschließenden Fahrt nach las Vegas hatten wir eigentlich eingeplant irgendwo Mittag zu essen, aber nachdem unsere Tochter nach der spannenden Dünenwanderung im Wohnmobil sehr lange geschlafen hat haben wir das ausgenutzt und sind bis Las Vegas durchgefahren. Wir haben in Las Vegas zunächst noch ein paar Besorgungen erledigt – unter anderem Bier für die nächste Zeit einzukaufen. Hierbei ist uns ein tragischer Fehler unterlaufen… wir hatten ausgerechnet und geplant drei Kisten zu kaufen… und erst beim Einladen in das Wohnmobil gemerkt dass die Kisten diesmal um ein Drittel größer waren! Also haben wir jetzt eine echte Herausforderung in Sachen Bier! Wir werden uns anstrengen – versprochen!Dann haben wir bei REI noch unsere Kraxe ausgetauscht und ein Tarp erstanden. Das ging völlig problemlos.Außerdem waren wir in einem Wendy’s Burger essen, da wir seit Kindertagen nicht mehr dort waren, als es die Fast Food Kette noch in Deutschland gab. Das Ketchup darf man immer noch in kleine Papierbecherchen selbst abfüllen. Manchmal ist es einfach toll, wenn sich auch nach Jahren nichts ändert!
Als wir schließlich mit unserem Schiff beim The Signature at MGM Grand vorgefahren sind gab es interessante Reaktionen – vor allem die Blicke der anderen Gäste waren amüsant als wir dann auch noch verstaubt und verschwitzt vom Death Valley aus dem Wohnmobil erschienen sind! Unser Hotelzimmer war wie erwartet klasse, aber leider war das Hotel nicht fähig das vorbestellte Babybett bereitzustellen. In das Wohnmobil kamen wir auch nicht mehr hinein, um unser Reisezelt zu holen. Gut dass das Doppelbett völlig überdimensioniert war. Da haben wir drei auch gut zusammen reingepasst.
Abends sind wir dann noch zu dritt auf den Strip –unserer Tochter war begeistert aber auch überwältigt von den vielen Leuten und Lichtern, bis sie vor Erschöpfung letztendlich doch noch im Kinderwagen eingeschlafen ist. Allerdings erst nachdem wir noch den alle drei beeindruckenden Springbrunnen vor dem Bellagio angeschaut haben! Von diesem Spektakel zur Musik von “Singing in the Rain” waren wir alle drei beeindruckt. Für unsere Kleine war das das absolute Highlight in Las Vegas. Strahlender können Kinderaugen nicht sein!
Ebenfalls toll war der M&M Shop über vier Stockwerke, die vielen Skurrilen Gestalten, die aufgeschneckelten Frauen samt Begleiter und was Vegas sonst noch zu bieten hat. Geld sinnlos zu verprassen ist in Begleitung eines Kindes verboten. Somit kehren wir vergnügt zurück in unser Hotelzimmer.
Morgen geht es wieder zurück in die Natur, in das Valley of Fire. Wir freuen uns drauf, sind total gespannt was uns erwartet und froh wieder aus der Stadt hinauszukommen.
Es geht von Las Vegas weiter in den Valley of Fire State Park. Nach unserem zweiten (nicht ganz so teuren) Tankstopp geht es auf einer landschaftlich schönen Strecke von Las Vegas durch die Lake Mead National Recreation Area. Hier gibt es schöne Berge und Täler, doch das vielleicht berühmteste Merkmal ist der Lake Mead – der Stausee des Hoover Dam und der größte Frischwasserspeicher der USA.
Die Strecke ist nicht besonders lange und wir erreichen gegen 12:00 Uhr den Valley of Fire State Park. Nachdem es zwar zwei Campingplätze im Park gibt, jedoch die Stellplätze auf “first come, first serve” Basis vergeben werden, beschließen wir direkt zum Campingplatz zu fahren um vielleicht noch einen Stellplatz zu ergattern, der am Vormittag frei wurde. Wir ließenuns von mehreren “Campground Full” Schildern nicht beirren und haben eine Runde über den Campingplatz gedreht. Tatsächlich hatten wir Glück – es waren noch 4 Stellplätze frei und wir entschieden uns für den vermutlich schönsten Stellplatz des Campingplatzes und geniessen erst mal unser Mittagessen mit sensationellem Blick. Nach etwas Faulenzen der Eltern und vergnügt spielen und Erde durch die Gegend schmeißen seitens unserer Tochter, sind wir dann am späteren Nachmittag erneut losgezogen um den “scenic drive” abzufahren und an ein paar Stellen die Aussicht zu genießen bzw. eine kurze Wanderung zu unternehmen. Die Strecke führt durch ein Tal mit herrlichen Bergen in den verschiedensten Farben, welche auf verschiedene Gesteinsschichten zurückzuführen sind. Der State Park gilt als klein aber besonders fein. Das können wir nur bestätigen. Die Landschaft ist wunderschön. Wir konnten uns zwischen zwei Wanderungen entscheiden. Wir wählten die Tour zur “fire wave”. Diese kurze Wanderung war die richtige Wahl und ein absoluter Höhepunkt. Die “fire wave” wurde erst vor einigen Jahren richtig entdeckt und durch einen einfachen Wanderweg erschlossen. Dieser kleine Bergrücken hat teils nur wenige Zentimeter dicke Gesteinsschichten in ständig abwechselnden Farben. Obwohl leider ein paar Wolken aufgezogen sind war der Anblick zutiefst beeindruckend.
Und habt Ihr erraten wer da auf der Fire Wave steht?
Nach dem scenic drive sind wir dann die kurze Strecke zurück zum Campingplatz und haben den Sonnenuntergang von unserem Traum-Stellplatz aus genossen und anschließend bei einem schönen Lagerfeuer einen kleinen Schritt in unsere Bier-Herausforderung gemacht.
Wir haben kurzzeitig überlegt, ob wir einen Tag im Zion NP streichen und hier einen Tag länger bleiben. Hätten wir eine Kristallkugel dabei gehabt und gewusst was für ein Wetter uns im Zion NP erwartet, wären wir geblieben. Aber so haben wir nach langen Hin-und Her uns doch zur Weiterfahrt entschieden.
Wir beginnen den Tag ganz gemütlich und ohne Eile. Nachdem wir das Wohnmobil klar gemacht haben, sehen wir uns noch im Valley of Fire State Park, ganz nah am Campingplatz, Petroglyphen und “beehive” genannte Felsformationen an.
Unser erstes Zwischenziel ist das kleine Städtchen St. George, dass sich bereits auf dem Hoheitsgebiet von Utah befindet. Unser Ziel ist es dort Wäsche zu waschen und einen Großeinkauf zu machen, da wir die nächsten zwei Wochen nur durch kleine Städtchen und Dörfer fahren, die keinen großen Supermarkt besitzen. Wir suchen uns am Abend vorher im Internet einen Waschsalon mit nahe gelegenem Supermarkt heraus, damit Ich Wäsche waschen kann während mein Mann und meine Tochter einkaufen. Gesagt getan und mein Mann lässt mich vor einem Gebäude mit großem Schild Laundromat aus dem RV. Als Ich mich diesem Gebäude ca. 2 m nähert stelle Ich fest, da hängen nur noch Kabel aus den Wänden. Von Waschmaschinen und Trocknern ist weit und breit nichts zu sehen. Ich springe schnell zurück auf die Straße und kann meinen Mann gerade noch aufhalten, da dieser durch das RV nur langsam auf die Straße zurückfahren konnte. Also nehmen wir Wäscherei Nummer zwei von unserer Liste. Als wir nach 10 Minuten dort endlich ankommen stellt sich heraus, dass dies eine Reinigung ist. Und diese außerdem bereits geschlossen hat. Frustriert gehen wir alle drei zum Einkaufen und stellen das Wäscheproblem hinten an.
Nachdem wir getankt haben geht es weiter in den Zion National Park. Zion ist einer der beliebtesten Nationalparks der USA und dementsprechend voll und durchorganisiert. Die Saison geht gerade so richtig los – ab dem 1. April ist es daher nicht mehr möglich selbst das Tal entlang zu fahren; man muss Shuttlebusse verwenden, die sehr häufig fahren (teilweise alle 3-5 Minuten!) aber dennoch zu Stoßzeiten überfüllt sind. Man kann sich also vorstellen, welche Menschenmassen jedes Jahr den Zion Nationalpark besuchen!
Nach gemütlicher Fahrt ohne besondere Highlights sind wir am späten Nachmittag im Nationalpark angekommen und sind direkt zu unserem Stellplatz gefahren. Obwohl wir drei Nächte bleiben wollen, konnten wir nur noch für die erste Nacht einen Stellplatz auf dem Watchman Campground vorreservieren – für die folgenden zwei Nächte gibt es den “first come, first serve” South Campground direkt nebenan, oder private RV Parks außerhalb des Nationalparks. Uns ist das gar nicht so Unrecht, da uns der „South Campground“ deutlich besser gefällt und wir hoffen dass wir dort morgen einen Stellplatz für unseren „Schnauffi“ bekommen. Der Watchman Campground ist nicht ganz nach unserem Geschmack, weil die Stellplätze recht nah beieinander liegen, dafür konnten wir in wenigen Schritten zum Fluss und unsere Tochter durfte auf einer großen Sandbank in der Abendstimmung noch etwas buddeln.
Wir freuen uns auf den morgigen Tag und hoffen das das Wetter hält!
Als wir aufgewacht sind war das Wetter leider wenig überzeugend. Es war stark bewölkt und fing etwas später auch noch zu regnen an. Zunächst mussten wir einen Campingplatz für die nächsten Nächte ergattern. Wir hatten Glück und bekamen noch einen Stellplatz im South Campground (wenig später war dieser voll). Anschließend haben wir die Wettersituation ausgenutzt und sind nach Springdale – dem Ort unmittelbar außerhalb des Nationalparks – gefahren um dort Wäsche zu waschen. Der Plan schien aufzugehen. Während die Wäsche in Waschmaschinen und Trockner ihre Runden drehte, wurde der Regen stärker und wir waren froh dass wir uns nicht entschieden hatten den Nationalpark zu erkunden. Als die Wäsche dann fertig war, besserte sich das Wetter und die Sonne kam raus – wir konnten nun also doch noch in den Nationalpark!Gesagt getan, sind wir mit dem Wohnmobil zurück zu unserem Stellplatz und dann mehr oder weniger direkt mit dem Shuttlebus in den Park hineingefahren um den “Kayenta Trail” zu wandern und die “Emerald Pools” anzusehen. Auf der Fahrt dorthin werden uns viele Besonderheiten des Nationalparks erklärt. Uns fällt auf das fast alle Berge biblische Namen haben. Alles wurde von den Mormonen benannt, die hier versucht haben auf der Terrassenkultur von Indianern zu siedeln. Die Wanderung beginnt in einem etwas breiteren, bewaldeten Teil des Tals und schlängelt sich mal mehr, mal weniger hoch über dem Talboden seitlich talabwärtsbis zu den upper / middle / lower emerald pools und dann zur Zion Lodge. Bei leicht bedrohlichen aber aufgelockerter Bewölkung zogen wir also los. Den lower emerald pool erreichten wir bei leichten Sonnenschein und guter Stimmung. Kurz vor dem upper emerald pool änderte sich das ganze allerdings und es begann zu Regnen. Zunächst war es nur ein lästiges Graupel-Nieseln, doch dann wurde es immer stärker. So dürften wir unsereRegenjacken auspacken und die Regenhülle von unserer Kraxe einweihen. Auch den middle emerald pool konnten wir nur im Regen sehen. Selbstverständlich kam es, wie es kommen musste und kurz bevor wir mit der Wanderung fertig waren hörte der Regen auf. Wir sind daraufhin noch mit dem Shuttlebus an das hinterste Ende gefahren um uns den Anfang der “The Narrows” Tour anzusehen, bei der man fast die komplette Wanderung durch den Fluss marschieren muss. Selbstredend haben wir auf dieses Vergnügen dankend verzichtet. Am Talende wurde es auch ganz schön kalt, die Flusstemperatur liegt gerade über dem Gefrierpunkt. Wir sind stattdessen zurück zu unserem Wohnmobil um auch gleich die Heizung einzuschalten! Leider war es also wirklich kein Aprilscherz. Wir bleiben dem eher schlechten Wetter treu … Aber wie heißt es so schön es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung.
Hier ein kurzer Abatz zu unserer Warmhaltetaktik. Für unsere Tochter hatten wir einen Softshelloverall dabei. Egal ob windig, regnerisch oder kalt. Die Kleine war immer gut temperiert bei unter 10° einfach noch eine Fleecejacke darunter und sie hat nie gefroren. Wir mussten nachts nur sehr wenig Heizen, wir haben die Heizung auf 10° eingestellt, damit nichts einfriert. Die Schlafsäcke von uns dreien waren mollig warm. Am Anfang haben wir bei unserer Tochter noch ein Thermostat reingelegt, weil wir uns nicht sicher waren. Aber das Zelt in Kombination mit einem wunderbar warmen Kinderschlafsack, den wir durch Zusammenbinden mit einer Schnur auf Ihre Länge gekürzt haben, hat sie immer schön gewärmt.
Wir hoffen das sich morgen das Wetter bessert, wir haben uns die Wanderung zum Observation Point vorgenommen, auf die wir uns schon sehr freuen.
Heute hatten wir uns die beliebte Wanderung zum “Observation Point” vorgenommen. Noch lieber hätten wir “Angels Landing” besucht, doch diese Wanderung ist am Ende sehr ausgesetzt und daher mit Kraxe nicht sinnvoll. Wir sind zeitig aufgestanden. Auf dem Weg zum Shuttlebus haben wir Gerlinde und Hans, hier aus dem Forum zufällig getroffen, weil wir das WoMo Forums Schild erkannt haben. Nach einem kurzen Schwatz sind wir mit dem Shuttlebus zum Startpunkt der Wanderung gefahren, wo es schon sehr windig war. Wir sind etwa eine halbe Stunde aufgestiegen, stets mit tollem Blick in das Tal und auf die gegenüberliegenden Berge. Leider wurde der Wind noch stärker und kälter. Es war für uns alle kein Vergnügen und unsere Tochter musste zunehmend mit ihren Eltern schimpfen. Wir hatten noch kurz überlegt eine Variante in das “Hidden Valley” zu gehen, doch auch hier waren die Bedingungen nicht besser, wie wir von anderen Wanderern erfuhren. Dementsprechend haben wir uns für die logische Konsequenz entschieden und sind schweren Herzens umgekehrt. Wir wollten unseren kleinen Sonnenschein, der sonst das Wandern liebt und lachend in der Kraxe sitzt, das Wandern auf keinen Fall vermiesen.
Als Alternativprogramm haben wir uns im Tal an einer leicht windgeschützten Stelle an den Fluss gesetzt, unsere mitgebrachte Brotzeit gegessen und die Sonne genossen. Unsere Tochter hat vergnügt im Sand gebuddelt und einen unfreiwilligen Purzelbaum probiert, was sehr komisch aussah.
Nachdem wir uns auf dem Rückweg noch einen Kaffee gegönnt haben (unsere Espressokanne ist kaputt und wir können derzeit nur Tee zubereiten), entschieden wir uns am Nachmittag für die ganz gemütliche Variante und sind lediglich noch etwas beim Campingplatz spazieren gegangen, was durchaus auch sehr schön war!
Abends haben wir mit Gerlinde und Hans ein schönes Lagerfeuer gemacht. Wir haben Marshmellows auf Stöcken gegrillt. Ich glaube Ich muss nicht erwähnen, dass unsere Tochter begeistert war. Hiermit schöne Grüße an die beiden, das war ein sehr schöner Abend. Danach haben wir das Wohnmobil noch Reisefertig gemacht. Am nächsten Tag erwartet uns ein langer Tag, an dem ein Highlight das Andere jagt. Lasst Euch überraschen!
die Eindrücke aus den verschiedenen Jahreszeit sind ja schon bemerkenswert. Ich bin diesen Trail im Mai gewandert und konnte mich über Frieren nicht beklagen. War es denn beim Aufstieg deutlich kälter und windiger als unten im Tal ? Es geht ja erst die Serpentinen hoch und dann in den Echo Canyon hinein.
Ihr habt aber ganz sicher die richtige Entscheidung getroffen -- ein wegen eisigen Winds weinendes Kind in der Kraxe darf nicht sein ! Ein entspannter Tag im Valley mit einer herrlichen Beleuchtung war der Ausgleich.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Simone,
mit Begeisterung lese ich Euren Bericht, herrlich geschrieben und wunderschöne Fotos. Das weckt Erinnerungen, das Frühjahr ist für diese Gegend einfach die Beste Reisezeit. Regen im Joshua Tree hatte ich auch noch nicht aber dafür in Desert Museum in Tuscon
Bin schon gespannt, wie es weiter geht, die Wanderungen sind ganz nach meinem Geschmack.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hallo IHr Alle,
das freut mich sehr dass Euch unser Bericht so gut gefällt, da schreibe Ich doch gleich mal beschwingt weiter.
Beim Schreiben bekomme Ich gleich Lust ins Flugzeug zu steigen und eine Schwester oder einen Bruder von "Schnauffi" start klar zu machen.
@ simone: In Kalifornien kenne Ich zwei Bioketten http://www.wholefoodsmarket.com/ sehr gute Auswahl und http://www.farmersmarketla.com/ Auswahl ok. Ausserdem hat die "Deutsche Kette" Trader Joes wohl auch eine Auswahl von Biolebensmittel http://www.traderjoes.com/index.asp. Die Ketten gibt es nur in grossen Städten und vor allem in Kalifornien.
LG
Simone
28. März Ins Tal des Todes bzw. ins Tal des Lebens …
Die Fahrt vom Joshua Tree National Park in den Death Valley National Park ist voraussichtlich unsere längste Tagesetappe, also hatten wir den Plan sehr früh aufzubrechen. Folglich klingelte der Wecker um 5:00 Uhr früh und um 5:30 waren wir bereits unterwegs – das Frühstück wurde auf später verschoben. Unterwegs wurden wir als Wiedergutmachung für das frühe Aufstehen gleich mit einem tollen Sonnenaufgang belohnt.
Unser erster Stopp – der geplante Frühstücksstopp – war an der Route 66, wo wir im berühmten Roy’s Cafe in Amboy (“The ghost town that ain’t dead yet!” ) frühstücken wollten. Leider stellte sich heraus dass es in Roy’s Cafe nur Kaffee gab, aber es war immer noch früh genug um das Frühstück erneut zu verschieben. Wir tranken den Blümchenkaffee und schwatzten ein Bisschen mit den beiden Betreibern.
Unsere Tochter hat nach diesem Stop Ihren verpassten Schlaf nachgeholt, weshalb wir leider die Kelso Dunes links und das Kelso Depot rechts liegen ließen. Aufwecken wäre keine gute Idee gewesen.
Nachdem wir dann in einem Denny’s in Baker letztlich doch noch frühstücken konnten sind wir zügig weitergefahren. Unsere Tochter hat die Fahrt sehr gut mitgemacht (viel geschlafen), sodass wir erst einmal tief aufatmen konnten. Wir sind früher als erhofft um ziemlich genau 12:00 Uhr im Death Valley National Park angekommen – bei starker Bewölkung und drohendem Regen! Wir bleiben also auch weiterhin dem relativ schlechten Wetter treu und sind gespannt ob wir im Death Valley auch “Regenbringer” werden, als wir die Fahrt durch das Tal fortsetzen. Soviel zu “It never rains in California …”
Auf dem Weg durch das Tal haben wir uns den Salzsee Badwater Basin, gründlich angesehen und einen kleinen Spaziergang an diesem faszinierenden Ort unternommen.
Anschließend haben wir uns dann entschieden etwas mit dem Wetter zu spekulieren. Nachdem das Licht dank Wolken nicht besonders war sind wir zunächst direkt zum geplanten Campingplatz gefahren – dem Sunset Campground direkt neben dem Visitor Center. Der Sunset Campground ist eigentliche in großer Parkplatz und hat nichts besonders schönes zu bieten – aber der wesentlich schönere Furnance Creek Campground ist derzeit wegen Renovierung geschlossen. Wir haben uns erst noch im Visitor Center umgesehen und etwas entspannt, in der Hoffnung dass sich das Wetter noch bessern wird. Der Ranger meinte, er würde sich darüber freuen, wenn es regnen würde. Dort haben wir einen neuen sehr guten Film über den Nationalpark gesehen. In diesem Film kommen die Ortsansässigen Indianer viel zu Wort. Es ist sehr spannend wie sie dieses Tal betrachten. In Ihrer Sprache heißt es das Tal des Lebens. Die Ranger beziehen die Indianer inzwischen in die Landschaftspflege mit ein, da diese es Naturschonender beherrschen. Die Luftaufnahmen sind fantastisch und die Bilder vom Road Bear acetrack_Playa" target="_blank">Racetrack faszinierend.
Die Rechnung bezüglich des Wetters ist aufgegangen und wir konnten am späten Nachmittag eine herrliche Wanderung in den Golden Canyon unternehmen, welcher für tolle Felsformationen in vielen verschiedenen Farben bekannt ist. Die Wanderung hat alle begeistert – auch Sunsere Kleine, die zunächst euphorisch in der Kraxe saß und bei den allermeisten anderen Wanderern wieder “how cute” Punkte sammelte. Auf dem Rückweg waren die vielen Eindrücke in Kombination mit dem bisher ausgelassenen Nachmittagsschläfchen dann zu viel und sie hat sich in der Kraxe “tief entspannt”.
Unser Ausflug in den Golden Canyon war zeitlich ideal um anschließend noch eine kurzen Abstecher zum Zabriskie Point zu machen, welcher als Sonnenuntergangs Punkt im Death Valley bekannt ist. Es war zwar wieder etwas mehr bewölkt, aber die Stimmung war dennoch schön.
So geht ein langer, wunderschöner und ereignisreicher Tag zu Ende und wir fallen alle drei Todmüde ins Bett.
LG
Simone
Hallo Simone,
toll, was eure Kleine alles mitmacht! Unsere Jungs waren auch in der Kraxe immer ziemlich glücklich. Tiefenentspannung von Zeit zu Zeit garantiert!! Das gautscht ja auch so schön, wer da nicht schlafen kann...
Das Death Valley sieht sehr reizvoll aus, trotz aller Kargheit! Für uns derzeit (d.h. in den nächsten Jahren...) wohl kaum zu bereisen, da es in den Sommerferien viel zu heiß ist.
Mir gefallen dein Bericht und deine Bilder sehr gut und ich bin gespannt auf die Fortsetzung!
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
29. März Vegas, Baby!
Nach dem tiefsten und heißesten Ort der USA ging es nun weiter in eine völlig andere Welt. Von der Natur in die gegensätzliche Welt des Konsums und der Spielsucht… von Death Valley nach Las Vegas.
Nachdem uns Death Valley am Vortag mit für dortige Verhältnisse ehr schlechten Wetter begrüßt hat (wir haben es übrigens doch nicht mehr zum “Regenbringer” geschafft – der von den Rangern heiß ersehnte Regen blieb aus) gab es am nächsten Morgen typischeres Wetter. Es war sonnig und wurde sehr schnell sehr heiß! Für die Weiterfahrt hatten wir uns für eine andere Route entschieden, damit wir noch mehr vom Tal sehen können. Es ging zunächst in den nördlicheren Teil des Nationalparks, wo wir auf den Mesquite Sand Dunes eine ausgiebige Dünenwanderung mit tollen Panorama unternommen haben. Rauf brauchst du Drei Schritte um einen zu machen und runter einen um vier zu machen. Das wandern in den Dünen hat riesig Spaß gemacht.
Bei der anschließenden Fahrt nach las Vegas hatten wir eigentlich eingeplant irgendwo Mittag zu essen, aber nachdem unsere Tochter nach der spannenden Dünenwanderung im Wohnmobil sehr lange geschlafen hat haben wir das ausgenutzt und sind bis Las Vegas durchgefahren. Wir haben in Las Vegas zunächst noch ein paar Besorgungen erledigt – unter anderem Bier für die nächste Zeit einzukaufen. Hierbei ist uns ein tragischer Fehler unterlaufen… wir hatten ausgerechnet und geplant drei Kisten zu kaufen… und erst beim Einladen in das Wohnmobil gemerkt dass die Kisten diesmal um ein Drittel größer waren! Also haben wir jetzt eine echte Herausforderung in Sachen Bier! Wir werden uns anstrengen – versprochen!Dann haben wir bei REI noch unsere Kraxe ausgetauscht und ein Tarp erstanden. Das ging völlig problemlos.Außerdem waren wir in einem Wendy’s Burger essen, da wir seit Kindertagen nicht mehr dort waren, als es die Fast Food Kette noch in Deutschland gab. Das Ketchup darf man immer noch in kleine Papierbecherchen selbst abfüllen. Manchmal ist es einfach toll, wenn sich auch nach Jahren nichts ändert!
Als wir schließlich mit unserem Schiff beim The Signature at MGM Grand vorgefahren sind gab es interessante Reaktionen – vor allem die Blicke der anderen Gäste waren amüsant als wir dann auch noch verstaubt und verschwitzt vom Death Valley aus dem Wohnmobil erschienen sind! Unser Hotelzimmer war wie erwartet klasse, aber leider war das Hotel nicht fähig das vorbestellte Babybett bereitzustellen. In das Wohnmobil kamen wir auch nicht mehr hinein, um unser Reisezelt zu holen. Gut dass das Doppelbett völlig überdimensioniert war. Da haben wir drei auch gut zusammen reingepasst.
Abends sind wir dann noch zu dritt auf den Strip –unserer Tochter war begeistert aber auch überwältigt von den vielen Leuten und Lichtern, bis sie vor Erschöpfung letztendlich doch noch im Kinderwagen eingeschlafen ist. Allerdings erst nachdem wir noch den alle drei beeindruckenden Springbrunnen vor dem Bellagio angeschaut haben! Von diesem Spektakel zur Musik von “Singing in the Rain” waren wir alle drei beeindruckt. Für unsere Kleine war das das absolute Highlight in Las Vegas. Strahlender können Kinderaugen nicht sein!
Ebenfalls toll war der M&M Shop über vier Stockwerke, die vielen Skurrilen Gestalten, die aufgeschneckelten Frauen samt Begleiter und was Vegas sonst noch zu bieten hat. Geld sinnlos zu verprassen ist in Begleitung eines Kindes verboten. Somit kehren wir vergnügt zurück in unser Hotelzimmer.
Morgen geht es wieder zurück in die Natur, in das Valley of Fire. Wir freuen uns drauf, sind total gespannt was uns erwartet und froh wieder aus der Stadt hinauszukommen.
LG
Simone
30. März 2012 In das Tal des Feuers …
Es geht von Las Vegas weiter in den Valley of Fire State Park. Nach unserem zweiten (nicht ganz so teuren) Tankstopp geht es auf einer landschaftlich schönen Strecke von Las Vegas durch die Lake Mead National Recreation Area. Hier gibt es schöne Berge und Täler, doch das vielleicht berühmteste Merkmal ist der Lake Mead – der Stausee des Hoover Dam und der größte Frischwasserspeicher der USA.
Die Strecke ist nicht besonders lange und wir erreichen gegen 12:00 Uhr den Valley of Fire State Park. Nachdem es zwar zwei Campingplätze im Park gibt, jedoch die Stellplätze auf “first come, first serve” Basis vergeben werden, beschließen wir direkt zum Campingplatz zu fahren um vielleicht noch einen Stellplatz zu ergattern, der am Vormittag frei wurde. Wir ließenuns von mehreren “Campground Full” Schildern nicht beirren und haben eine Runde über den Campingplatz gedreht. Tatsächlich hatten wir Glück – es waren noch 4 Stellplätze frei und wir entschieden uns für den vermutlich schönsten Stellplatz des Campingplatzes und geniessen erst mal unser Mittagessen mit sensationellem Blick.
Nach etwas Faulenzen der Eltern und vergnügt spielen und Erde durch die Gegend schmeißen seitens unserer Tochter, sind wir dann am späteren Nachmittag erneut losgezogen um den “scenic drive” abzufahren und an ein paar Stellen die Aussicht zu genießen bzw. eine kurze Wanderung zu unternehmen. Die Strecke führt durch ein Tal mit herrlichen Bergen in den verschiedensten Farben, welche auf verschiedene Gesteinsschichten zurückzuführen sind. Der State Park gilt als klein aber besonders fein. Das können wir nur bestätigen. Die Landschaft ist wunderschön. Wir konnten uns zwischen zwei Wanderungen entscheiden. Wir wählten die Tour zur “fire wave”. Diese kurze Wanderung war die richtige Wahl und ein absoluter Höhepunkt. Die “fire wave” wurde erst vor einigen Jahren richtig entdeckt und durch einen einfachen Wanderweg erschlossen. Dieser kleine Bergrücken hat teils nur wenige Zentimeter dicke Gesteinsschichten in ständig abwechselnden Farben. Obwohl leider ein paar Wolken aufgezogen sind war der Anblick zutiefst beeindruckend.
Und habt Ihr erraten wer da auf der Fire Wave steht?
Nach dem scenic drive sind wir dann die kurze Strecke zurück zum Campingplatz und haben den Sonnenuntergang von unserem Traum-Stellplatz aus genossen und anschließend bei einem schönen Lagerfeuer einen kleinen Schritt in unsere Bier-Herausforderung gemacht.
Wir haben kurzzeitig überlegt, ob wir einen Tag im Zion NP streichen und hier einen Tag länger bleiben. Hätten wir eine Kristallkugel dabei gehabt und gewusst was für ein Wetter uns im Zion NP erwartet, wären wir geblieben. Aber so haben wir nach langen Hin-und Her uns doch zur Weiterfahrt entschieden.
LG
Simone
31. März 2012 Vom Versuch des Wäsche Waschens
Wir beginnen den Tag ganz gemütlich und ohne Eile. Nachdem wir das Wohnmobil klar gemacht haben, sehen wir uns noch im Valley of Fire State Park, ganz nah am Campingplatz, Petroglyphen und “beehive” genannte Felsformationen an.
Unser erstes Zwischenziel ist das kleine Städtchen St. George, dass sich bereits auf dem Hoheitsgebiet von Utah befindet. Unser Ziel ist es dort Wäsche zu waschen und einen Großeinkauf zu machen, da wir die nächsten zwei Wochen nur durch kleine Städtchen und Dörfer fahren, die keinen großen Supermarkt besitzen. Wir suchen uns am Abend vorher im Internet einen Waschsalon mit nahe gelegenem Supermarkt heraus, damit Ich Wäsche waschen kann während mein Mann und meine Tochter einkaufen. Gesagt getan und mein Mann lässt mich vor einem Gebäude mit großem Schild Laundromat aus dem RV. Als Ich mich diesem Gebäude ca. 2 m nähert stelle Ich fest, da hängen nur noch Kabel aus den Wänden. Von Waschmaschinen und Trocknern ist weit und breit nichts zu sehen. Ich springe schnell zurück auf die Straße und kann meinen Mann gerade noch aufhalten, da dieser durch das RV nur langsam auf die Straße zurückfahren konnte. Also nehmen wir Wäscherei Nummer zwei von unserer Liste. Als wir nach 10 Minuten dort endlich ankommen stellt sich heraus, dass dies eine Reinigung ist. Und diese außerdem bereits geschlossen hat. Frustriert gehen wir alle drei zum Einkaufen und stellen das Wäscheproblem hinten an.
Nachdem wir getankt haben geht es weiter in den Zion National Park. Zion ist einer der beliebtesten Nationalparks der USA und dementsprechend voll und durchorganisiert. Die Saison geht gerade so richtig los – ab dem 1. April ist es daher nicht mehr möglich selbst das Tal entlang zu fahren; man muss Shuttlebusse verwenden, die sehr häufig fahren (teilweise alle 3-5 Minuten!) aber dennoch zu Stoßzeiten überfüllt sind. Man kann sich also vorstellen, welche Menschenmassen jedes Jahr den Zion Nationalpark besuchen!
Nach gemütlicher Fahrt ohne besondere Highlights sind wir am späten Nachmittag im Nationalpark angekommen und sind direkt zu unserem Stellplatz gefahren. Obwohl wir drei Nächte bleiben wollen, konnten wir nur noch für die erste Nacht einen Stellplatz auf dem Watchman Campground vorreservieren – für die folgenden zwei Nächte gibt es den “first come, first serve” South Campground direkt nebenan, oder private RV Parks außerhalb des Nationalparks. Uns ist das gar nicht so Unrecht, da uns der „South Campground“ deutlich besser gefällt und wir hoffen dass wir dort morgen einen Stellplatz für unseren „Schnauffi“ bekommen. Der Watchman Campground ist nicht ganz nach unserem Geschmack, weil die Stellplätze recht nah beieinander liegen, dafür konnten wir in wenigen Schritten zum Fluss und unsere Tochter durfte auf einer großen Sandbank in der Abendstimmung noch etwas buddeln.
Wir freuen uns auf den morgigen Tag und hoffen das das Wetter hält!
LG
Simone
1. April 2012 Kein Aprilscherz
Als wir aufgewacht sind war das Wetter leider wenig überzeugend. Es war stark bewölkt und fing etwas später auch noch zu regnen an. Zunächst mussten wir einen Campingplatz für die nächsten Nächte ergattern. Wir hatten Glück und bekamen noch einen Stellplatz im South Campground (wenig später war dieser voll). Anschließend haben wir die Wettersituation ausgenutzt und sind nach Springdale – dem Ort unmittelbar außerhalb des Nationalparks – gefahren um dort Wäsche zu waschen. Der Plan schien aufzugehen. Während die Wäsche in Waschmaschinen und Trockner ihre Runden drehte, wurde der Regen stärker und wir waren froh dass wir uns nicht entschieden hatten den Nationalpark zu erkunden. Als die Wäsche dann fertig war, besserte sich das Wetter und die Sonne kam raus – wir konnten nun also doch noch in den Nationalpark!Gesagt getan, sind wir mit dem Wohnmobil zurück zu unserem Stellplatz und dann mehr oder weniger direkt mit dem Shuttlebus in den Park hineingefahren um den “Kayenta Trail” zu wandern und die “Emerald Pools” anzusehen. Auf der Fahrt dorthin werden uns viele Besonderheiten des Nationalparks erklärt. Uns fällt auf das fast alle Berge biblische Namen haben. Alles wurde von den Mormonen benannt, die hier versucht haben auf der Terrassenkultur von Indianern zu siedeln.
Die Wanderung beginnt in einem etwas breiteren, bewaldeten Teil des Tals und schlängelt sich mal mehr, mal weniger hoch über dem Talboden seitlich talabwärtsbis zu den upper / middle / lower emerald pools und dann zur Zion Lodge. Bei leicht bedrohlichen aber aufgelockerter Bewölkung zogen wir also los. Den lower emerald pool erreichten wir bei leichten Sonnenschein und guter Stimmung. Kurz vor dem upper emerald pool änderte sich das ganze allerdings und es begann zu Regnen. Zunächst war es nur ein lästiges Graupel-Nieseln, doch dann wurde es immer stärker. So dürften wir unsereRegenjacken auspacken und die Regenhülle von unserer Kraxe einweihen. Auch den middle emerald pool konnten wir nur im Regen sehen. Selbstverständlich kam es, wie es kommen musste und kurz bevor wir mit der Wanderung fertig waren hörte der Regen auf. Wir sind daraufhin noch mit dem Shuttlebus an das hinterste Ende gefahren um uns den Anfang der “The Narrows” Tour anzusehen, bei der man fast die komplette Wanderung durch den Fluss marschieren muss. Selbstredend haben wir auf dieses Vergnügen dankend verzichtet. Am Talende wurde es auch ganz schön kalt, die Flusstemperatur liegt gerade über dem Gefrierpunkt. Wir sind stattdessen zurück zu unserem Wohnmobil um auch gleich die Heizung einzuschalten! Leider war es also wirklich kein Aprilscherz. Wir bleiben dem eher schlechten Wetter treu … Aber wie heißt es so schön es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung.
Hier ein kurzer Abatz zu unserer Warmhaltetaktik. Für unsere Tochter hatten wir einen Softshelloverall dabei. Egal ob windig, regnerisch oder kalt. Die Kleine war immer gut temperiert bei unter 10° einfach noch eine Fleecejacke darunter und sie hat nie gefroren. Wir mussten nachts nur sehr wenig Heizen, wir haben die Heizung auf 10° eingestellt, damit nichts einfriert. Die Schlafsäcke von uns dreien waren mollig warm. Am Anfang haben wir bei unserer Tochter noch ein Thermostat reingelegt, weil wir uns nicht sicher waren. Aber das Zelt in Kombination mit einem wunderbar warmen Kinderschlafsack, den wir durch Zusammenbinden mit einer Schnur auf Ihre Länge gekürzt haben, hat sie immer schön gewärmt.
Wir hoffen das sich morgen das Wetter bessert, wir haben uns die Wanderung zum Observation Point vorgenommen, auf die wir uns schon sehr freuen.
LG
Simone
2. April 2012 Vom Winde verweht …
Heute hatten wir uns die beliebte Wanderung zum “Observation Point” vorgenommen. Noch lieber hätten wir “Angels Landing” besucht, doch diese Wanderung ist am Ende sehr ausgesetzt und daher mit Kraxe nicht sinnvoll. Wir sind zeitig aufgestanden. Auf dem Weg zum Shuttlebus haben wir Gerlinde und Hans, hier aus dem Forum zufällig getroffen, weil wir das WoMo Forums Schild erkannt haben. Nach einem kurzen Schwatz sind wir mit dem Shuttlebus zum Startpunkt der Wanderung gefahren, wo es schon sehr windig war. Wir sind etwa eine halbe Stunde aufgestiegen, stets mit tollem Blick in das Tal und auf die gegenüberliegenden Berge. Leider wurde der Wind noch stärker und kälter. Es war für uns alle kein Vergnügen und unsere Tochter musste zunehmend mit ihren Eltern schimpfen. Wir hatten noch kurz überlegt eine Variante in das “Hidden Valley” zu gehen, doch auch hier waren die Bedingungen nicht besser, wie wir von anderen Wanderern erfuhren. Dementsprechend haben wir uns für die logische Konsequenz entschieden und sind schweren Herzens umgekehrt. Wir wollten unseren kleinen Sonnenschein, der sonst das Wandern liebt und lachend in der Kraxe sitzt, das Wandern auf keinen Fall vermiesen.
Als Alternativprogramm haben wir uns im Tal an einer leicht windgeschützten Stelle an den Fluss gesetzt, unsere mitgebrachte Brotzeit gegessen und die Sonne genossen. Unsere Tochter hat vergnügt im Sand gebuddelt und einen unfreiwilligen Purzelbaum probiert, was sehr komisch aussah.
Nachdem wir uns auf dem Rückweg noch einen Kaffee gegönnt haben (unsere Espressokanne ist kaputt und wir können derzeit nur Tee zubereiten), entschieden wir uns am Nachmittag für die ganz gemütliche Variante und sind lediglich noch etwas beim Campingplatz spazieren gegangen, was durchaus auch sehr schön war!
Abends haben wir mit Gerlinde und Hans ein schönes Lagerfeuer gemacht. Wir haben Marshmellows auf Stöcken gegrillt. Ich glaube Ich muss nicht erwähnen, dass unsere Tochter begeistert war. Hiermit schöne Grüße an die beiden, das war ein sehr schöner Abend.
Danach haben wir das Wohnmobil noch Reisefertig gemacht. Am nächsten Tag erwartet uns ein langer Tag, an dem ein Highlight das Andere jagt. Lasst Euch überraschen!
LG Simone
Hallo Simone,
die Eindrücke aus den verschiedenen Jahreszeit sind ja schon bemerkenswert. Ich bin diesen Trail im Mai gewandert und konnte mich über Frieren nicht beklagen. War es denn beim Aufstieg deutlich kälter und windiger als unten im Tal ? Es geht ja erst die Serpentinen hoch und dann in den Echo Canyon hinein.
Ihr habt aber ganz sicher die richtige Entscheidung getroffen -- ein wegen eisigen Winds weinendes Kind in der Kraxe darf nicht sein ! Ein entspannter Tag im Valley mit einer herrlichen Beleuchtung war der Ausgleich.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)