Tag 13 - 30.07.2012 Yellowstone NP

Der Tag gestern war wunderschön, aber auch anstrengend. Deshalb schlafen wir heute Morgen etwas länger und da wir nicht weit fahren müssen, kommen wir auch erst um 09:30 Uhr los. Heute Morgen ist es noch ganz schön kalt, aber das ändert sich im Laufe des Tages. Es geht aber erst einmal zur Dumpstation am Campground-Eingang. Zuerst lassen wir ab, die Station ist hier zweigeteilt. Dann fahren wir ein Stück vor um wieder die Frischwasservorräte aufzufüllen. Seltsam, hier ist eine Pistole am Schlauchende angebracht und am Schlauchende ein Innengewinde. Somit keine Chance dies am Wohnmobil anzuschließen. Ich montiere den Schlauch des Wohnmobiles an den Anschluss des Wohnmobiles und versuche mit der Pistole in diesen Schlauch das Wasser in den Tank zu bringen. Ein zum Scheitern  verurteiltes Unternehmen wie ich schnell merke. Oben am Schlauch ist es undicht und ich werde geduscht. Unten am Schlauch muss ich festhalten, dort ist es ebenfalls undicht und das eiskalte Wasser läuft mir über die Finger. Von hinten kommt ein junger Japaner zu mir und hat wohl Mitleid. Er zeigt mir, dass man die Pistole abdrehen kann und schon hat man das gewohnte Gewinde welches ich befestigen kann. Schon läuft das Wasser ohne Probleme in den Tank. Aber es dauert und dauert und dauert. Ich schaue unter das Wohnmobil ob das Wasser irgendwo raus kommt, aber es läuft wirklich so langsam. Damit habe ich genügend Zeit zu beobachten, dass ich mit meiner „Pistolen-Problematik“ nicht alleine dastehe. Unsere amerikanischen Nachbarn hier der Station haben das gleiche Problem und ich kann diesmal selber helfen. So schnell geht das. Diese sind aber schnell weg (kleiner Trailer) und die nächsten kommen. Nochmals das gleiche Bild, die Pistole kennt hier keiner.

Irgendwann ist es geschafft und gegen 10:00 Uhr können wir endlich los. Es geht zum Lower Basin, aber nicht auf dem direkten schnellen Weg sondern ein kurzes Stück parallel dazu über den Firehole Canyon Drive. Diesen Abstecher kann ich wirklich jedem empfehlen wer ein paar Minuten auf der Route extra investieren möchte. Die Straße ist sehr schön und es gibt einen rauschenden Fluss daneben. Wir (ich) nehmen uns etwas Zeit und bauen das Statik auf um ein wenig mit Filter und Langzeitbelichtung zu arbeiten. Das sorgt für Aufmerksamkeit und ich werde mehrfach angesprochen und nach dem Ergebnis der Belichtung gefragt. So sieht es dort aus:

Jetzt geht es aber weiter zum ersten Ziel dem Lower Basin und wir parken dort neben der Busspur. Das passt ganz gut, die Reisebusse mit gefühlten Millionen Japanern blockieren hier ansonsten alles. Auf unserer Runde kommt man sich wirklich vor wie in Asien. Wir genießen aber das schöne Wetter mit den steigenden Temperaturen und die schönen Pools und tote Landschaften. Die Runde nimmt nicht sehr viel Zeit in Anspruch und so geht es kurz danach weiter zum Midway Basin. Hier ist das Parken wieder eine Katastrophe und es dauert ein wenig bis wir unterkommen. Wir überqueren den Fluss auf einer Brücke und sehen wir dort dampfendes Wasser in den Fluss läuft. Dahinter sehen wir einige schöne Pools und kleine Geysire. Ganz am Ende den riesigen und farbenfroh leuchtenden Grand Prismatic Pool.  Die Stimmung steigt wieder, wir sind echt begeistert. Die Farben, die Gerüche, alles so wie erhofft, nein noch wesentlich besser !

Jetzt geht es noch einmal zu Upper Basin, da haben wir gestern ja nicht alles geschafft. Parken ist hier wirklich überhaupt kein Problem, genau wie gestern. Ganz hinten am Rand sind massenweise Plätze für große Fahrzeuge frei. Als erstes geht es noch einmal zum Visitor Center. An der Information fragen wir – ohne große Hoffnung – nach der verlorenen Maus. Eine orange suchen wir. Die Gegenfrage „A computer mouse?“ Wir erklären, dass es sich um eine Stoffmaus handelt welche aus dem deutschen Fernsehen bekannt ist und mit uns schon zig Wanderungen erlebt hat und immer fotografisch festgehalten wird. Die Dame wühlt in Ihrer großen Schublade und dann…. taucht sie tatsächlich auf. Unsere Maus!!

DIE MAUS IST WIEDER DA!!!

Die Freude ist riesengroß. Das müssen wir feiern und fotografisch das große Wiedersehen festhalten

Dann machen wir uns auf den Weg zum oberen Loop, den haben wir gestern ausgelassen. Wir erleben des Ausbruch des Lion Geysirs und aus der Entfernung nochmals den Ausbruch des Old Faithfull – auch aus dieser Perspektive sehr schön. Den Observation Point lassen wir aus und laufen lieber den Loop noch ein wenig entlang.

Wahnsinn wie die Zeit vergeht, schon wieder geht ein toller Tag mit vielen Highlights dem späten Nachmittag entgegen. Im Visitor Center kaufen wir noch Getränke und Grillanzünder ein. Auf dem Parkplatz finden wir Autos aus massenweise unterschiedlicher Staaten. Wie schon in den letzten Tagen fotografiere ich wie wild die Kennzeichen (am Ende der Reise habe ich 43 Staaten zusammen, das hat eine schöne Doppelseite in unserem Fotobuch ergeben).

Auf der Rückfahrt in Richtung Campground halten wir noch Bisquit Basin. Nach Runden auf dem Parkplatz finden wir endlich einen Stellplatz. Auch hier ist es schön, der Saphir Pool sieht fantastisch aus, die Farben sind wirklich einmalig.

Jetzt aber endgültig zurück zum Madison CG. Wir lassen ein wenig den Generator laufen um die Stromfresser aufzuladen. Gleichzeitig wird der Grill angeschmissen. Mittlerweile habe ich die richtige Technik zum anzünden raus und mit dem frisch gekauften Grillanzünder sind wir Ruck-Zuck bereit aufzulegen. So muss ein optimaler Tag ausklingen

Gesättigt beschließen Anja, Svenja und ich noch einmal zum Fluss zu laufen während Roswitha unter die Dusche springt. Wir waten ein wenig im Fluss umher, einige schwimmen sogar dort. Zum Abkühlen ist es hier sehr angenehm. Wir bleiben nicht alleine, ein Rudel Deers mit ihren Jungen tauchen auf und wollen am Fluss trinken, direkt gegenüber von uns.

Gemütlich geht es zurück zu unserer Site und das Campfire wird angezündet. Wir lesen noch etwas, sichern Fotos und Videos und lassen den rundum gelungenen Tag ausklingen. Nach 22:00 Uhr kommen unsere neuen Nachbarn an und versuchen gemeinsam das Wohnmobil zu leveln. Das dauert im dunkeln und während wir im Bett noch etwas lesen und dann geschafft einschlafen, wird neben uns noch immer gearbeitet. (Die Nachbarn sind übrigens am nächsten Morgen vor 07:00 Uhr schon wieder weg, das hört sich nach Stress im Urlaub an).