Bekanntschaft mit dem Wetteradio
Später als geplant, fahren wir bei unseren Freunden gegen 11 Uhr los. Wir machen noch schnell den Tank rappelvoll und bewegen uns mit einem mulmigen Gefühl in Richtung Adirondack. Eigentlich wollten wir schönere Nebenstrecken nehmen, aber aufgrund der Vorhersage wird es die I-90. Zunächst ist es immer noch sonnig, aber auch sehr heiß (ca. 30 °C) und es wird zunehmend schwüler. Wir lassen Boston hinter uns. Die Interstate 90 wird immer leerer. Zum allerersten Mal macht sich dann das Wetterradio bemerkbar und warnt uns: Severe Thunderstorm Warning mit Quarter-Sized-Hagel und viel Wind. Wir werden nervös, versuchen den Ansagen zu folgen und auszumachen, in welchem County wir jetzt genau sind.
Von Nonnen, Burgern und "Happiness"
Der Himmel verdunkelt sich schnell und wir beschließen bei einer Tankstelle und angeschlossenem MC Donalds Halt zu machen und das nahende Gewitter abzuwarten. Dort sind wir nicht alleine. Ein Gruppe Nonnen sitzt am Nachbartisch und schaut ebenfalls nach draußen. Es fängt irgendwann an stark zu regnen, es blitzt und donnert, aber als „severe“ empfinden wir das irgendwie noch nicht. 2 Burger und 2 Stunden später werfen die Nonnen einen Blick gen Himmel und brechen auf. Wir denken, dass wir dieser Gruppe einfach mal vertrauen und uns dem anschließen. Also fahren wir weiter, da der Himmel auch schon wieder aufhellt, Regen und Blitze sich verzogen haben. Daher machen wir uns gut gelaunt und frohen Mutes wieder auf den Weg. Wir drehen die Musik auf: Jonathan Jeremiah schallt mit "Happiness" durchs WoMo ... "I need a little bit of happiness yeah" ...
Das Herz auf dem Bodenblech
Und dann kommt es wie es kommen musste: Dieser schrille Ton ertönt plötzlich wieder unterbricht den Jonathan. Jetzt spricht der Wetterdienst und das Display zeigt diesmal keine Gewitterwarnung an, sondern „Tornado Warning“! Der Unterschied zwischen Watch und Warning ist uns bekannt, daher rutscht uns das Herz bis aufs Bodenblech! Die nächste Ausfahrt war noch einige Meilen entfernt. Petra hatte vorsorglich auf ihrem Handy eine Tornado-App (Tipp: TornadoSpy+ für iOS; Anmerkung: für Android habe ich nichts gefunden) runtergeladen und ich schaue hektisch nach. Bingo! Laut der App und den Radiowarnungen ist ein Tornado bereits auf dem Boden. Das Blöde: Laut den News war er nur knapp 6 Meilen, also rund 10 Kilometer von uns entfernt. Da wir mit diesem Wetterphänomen überhaupt keine Erfahrung haben und nicht einschätzen können, wie schnell so etwas auf einmal vor einem auftauchen kann, treten wir aufs Gaspedal und hetzen, zusammen mit sehr wenig anderen Fahrern, über die leere I90. Die wenigen, die ebenfalls mit uns unterwegs sind, fahren wesentlich schneller als erlaubt. Ca. 15 Minuten später ist das Wetter-Phänomen an unserem vorherigen MC Donalds-Halt angekommen! Im Nachhinein waren und sind sich die Behörden nicht einig ob es nun tatsächlich ein Tornado, ein Microburst oder eine sogenannte Scud-Cloud war oder nicht. Ist uns auch jetzt noch ziemlich egal, denn in diesem Moment waren wir dank des Adrenalins fix und alle und sollten noch eine unruhige Nacht erleben.
Nie wieder!
Da es schon langsam spät wurde, wir einfach nur irgendwo auf der Strecke (inzwischen waren wir schon durch Albany durch) in der Nähe von Menschen die Nacht verbringen wollten (das Wetterradio warnte uns vor den nächsten heftigen Gewitterzellen), steuern wir nach 19 Uhr den privaten Lake George Escape Campground an. Fazit hier: Nie wieder! Obwohl wir telefonisch nachgefragt und unsere späte Ankunft angekündigt hatten, wurden wir zunächst ignoriert, die Mitarbeiter dekorierten fröhlich für den Memorial Day weiter, dann begrüßte man uns unfreundlich und schließlich bekamen wir – trotz beharrlicher Wetterwarnung (das Radio lief dort ebenfalls) – den Platz mit der Nummer 1 zugewiesen. Dieser Platz befindet sich aber direkt unter hohen Bäumen und den Hauptstrommasten. Ergo: Die Stromleitungen verlaufen einmal quer über unseren Platz und das Wohnmobil muss zwangsläufig darunter stehen. Da mit uns nur drei weitere Camper da waren und ansonsten wirklich alles frei, gehen wir noch mal zurück, um den Platz zu tauschen. Weitere heftige Gewitter für die Nacht im Anmarsch und unter Stromleitungen stehen? No way! Die Tür ist allerdings zu, man ignoriert uns und dekoriert einfach weiter. Was also tun? Wir brauchen Wasser und auch etwas Strom zum Aufladen der Geräte. Den Wagen setzen wir daher soweit wie möglich von den Stromleitungen weg, laden etwas unsere Geräte auf, stöpseln alles was uns mit der Site verbindet ab und verkrümeln uns nach drinnen, denn schon bald sollte es sehr ungemütlich werden: es krachte, blitzte, donnerte die ganze Nacht durch.
Zuhause wurden wir übrigens für diese und weitere Wetter-Apps belächelt, da wir „doch nicht durch die Tornado Alley fahren würden“, aber wir waren auch in den nächsten Tagen froh über unsere kleinen Helferlein.
Liebe Scouts und liebes Team,
ich würde gerne weitere Bilder hochladen, kriege aber die unten stehende Meldung.
Was mache ich falsch? Kann mir hier jemand helfen?
Danke! Gruß, Miriam
Hi Miriam,
na, das hat ja mit Urlaub oder Erholung nicht wirklich was zu tun, was ihr da erlebt! Hoffentlich entspannt sich die Lage bald!
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Elli,
interessanterweise waren wir bereits kurz nach unserer Ankunft recht entspannt und wir hatten vorher wunderschöne Tage in Plymouth und bei unseren Freunden in Boston, aber in der Tat war dieser Tag recht aufregend. Das Gute daran: An die Arbeit Zuhause denkt man da nicht mehr. Das war gaaanz weit weg. Der Urlaub hatte aber noch das ein oder andere frustbehaftete Erlebnis, aber gerade deswegen wurde er für uns so besonders und wir kamen tatsächlich unglaublich entspannt wieder in Deutschland an
Gruß,
Miriam
Hallo Miriam,
drucke dir doch mal diese FAQ http://www.womo-abenteuer.de/faq#t44n439 aus und gehe exakt danach vor.
Ich kann diesen Fehler auf meinem Rechner mit Firefox nicht nachvollziehen.
Wenn weiter Probleme bestehen, einfach nochmals melden.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Miriam,
versuche es bitte noch einmal, sollte jetzt klappen.
Liegt nicht an dir, wir hatten ein Problem mit dem Server und da kam es zu solchen Fehlermeldungen, sorry.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hallo Miriam,
ich wollte man vorsichtig nachfragen, ob du vielleicht irgendwann wieder etwas Zeit und Lust findest, mit deinem Reisebericht weiterzumachen. Wie du sicher gemerkt hast, ist der Osten von USA und Kanada bisher hier von den Foris noch nicht so stark bereist und damit auch noch nicht so oft beschrieben worden - da ist solch ein Reisebericht sicher für Viele ganz besonders interessant.
Oder hat dich der fehlgeschlagene Bilderupload entmutigt?
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de