Heute morgen geht es mir schon besser. Der Appetit bleibt immer noch aus, aber das macht nicht so viel. Wir starten um halb 9, um zum Shuttle zu gelangen, der uns zum Startpunkt der Wanderung zum Overlook bringen soll. Ich wollte sehr gerne den Angels Landing machen, doch Thore leidet unter Höhenangst und so war der Overlook ein Kompromiss, der sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Unten am Parkplatz starten wir mit einigen anderen den Aufstieg zu dem rund 600 meter höher gelegenen Overlook. Am Parkplatz reden wir noch mit einem netten Paar. Sie sagen noch, dass wir bestimmt viel schneller sein werden. Wir hatten noch keine Ahnung von Wandern und Höhenmetern, doch sie hatten Recht. Wir starteten ganz locker unten die ersten paar km. Je weiter wir nach oben kamen, desto anstrengender wurde es und nachher brauchte ich doch 2 kleine Pausen außerhalb der normalen Fotostopps. Ich dachte schon, dass ich mich absolut verschätzt hätte und gar nicht so fit sei, wie ich dachte, doch alles in allem kamen wir nach 2 Stunden inklusive Fotostops und Pausen oben an. Das war doch ein Erfolg. Der Aussichtspunkt ist wunderbar und man kann sogar den Angels Landing von dort sehen. Der ist ja doch ein Stück weiter unten. Ganz generell hat man hier eine tolle Aussicht. Thore bekommt einen kurzen Schock, als ich ganz nah an die Kante gehe, um zu fotografieren, doch ich lebe noch.
Nach einer halben Stunde Pause dort oben mit Snacks und Getränken machen wir uns wieder an den Abstieg. Nach cirka einem Kilometer treffen wir das Paar vom Parkplatz wieder. Sie sind noch auf dem Weg nach oben. Der Weg bergab ist recht unspektakulär, außer dass Thore sich kurz mit einer Frau einigen muss, wer denn an der Wand entlang darf und wer ausweichen muss. Thore ist ganz Gentleman und entfernt sich kurzzeitig von der Wand. Insgesamt haben wir ohne die halbe Stunde oben 3,5 Stunden gebraucht. 5 Stunden stehen auf dem Plan, wir sind zufrieden, auch wenn es natürlich nicht Hochsommer ist.
Der erste Abschnitt nach oben.
Die Aussicht von oben. Ein kleiner Canyon auf dem Weg nach oben
Leute auf dem Angels Landing. Thore ist immer noch froh, nicht diese Wanderung gemacht zu haben.
Landmark. Die ist ganz an der Kante der Aussichtsplattform.
Auf der Wanderung sieht man immer mal tolle neue Sachen, aber im Nachhinein fand Thore, das dies eine der besten Wanderungen war, weil man so ganz stur hochläuft und dann am Ziel ist und dann wieder herunterläuft. Das fand er einfach gut. Vermutlich erhöht es das "geschafft-Gefühl".
Den Hidden Canyon hatten wir im übrigen nicht mehr gemacht. Wir dachten uns, dass wir öfter Canyons sehen und wollten lieber zu den Lower Emerald Pools. Das haben wir gleich auf dem Rückweg gemacht und hier sieht man, wo die ganzen Leute hin sind.. Der Trail ist sehr einfach und auch noch gepflastert. Deshalb tummeln sich hier sowohl Eltern mit Kindern als auch Leute, die sich nicht so gerne bewegen. Es war ein regelrechtes Slalomlaufen auf dem Weg zum kleinen Wasserfall. Der war recht unspektakulär aber trotzdem ganz nett anzugucken. Außerdem war es dort schön kühl. Für uns war es nur ein kleiner Abstecher, der schnell gelaufen werden kann. Auch auf der weiteren Reise halten wir uns aber lieber an längere Wanderungen, die für die Massen doch zu viel sind.
Wir nehmen also schnell wieder den Shuttle zurück zum Campground und nach ganz kurzer Erholung und einem Klamottenwechsel fahren wir mit dem anderen Shuttle in den Ort. Hier finde ich eine tolle Boutique, aber leider fand ich doch nichts passendes. Sonst gibt es hier eine Menge Souvenirshops und Sportläden. Einige haben eine wirklich gute Auswahl. Essen kann man hier auch.
Wir shoppten noch Souvenirs und fuhren dann zum Campground, wo wir wieder verzweifelt versuchten den Grill anzufeuern und dann noch endlich das erste Lagerfeuer entfachten. Eigentlich schade, dass wir morgen weiterfahren. Mir hat es hier wirklich gefallen.