17.07.2013 - Auf zum Grand Canyon!

5:48 Uhr - Schlage die Augen auf. Na bitte, geht doch. So langsam bin ich im Rhythmus. Wir schalten die Klimaanlage aus, die die ganze Nacht lief, weil es so heiß war. Wir haben es ernsthaft probiert ohne Kühlung, doch irgendwann geben wir der so verlockenden Bequemlichkeit nach. Scheinbar nähern wir uns schon dem amerikanischen Lebensstil an. :-(

Sollten wir geglaubt haben, dass es abgekühlt haben könnte über Nacht, werden wir beim Öffnen der Fenster eines Besseren belehrt. Unglaublich, wie warm es schon so früh am Morgen ist! Bei jeder Bewegung bricht uns der pure Schweiß aus. Da gibt es nur eines: Abkühlung im See suchen.

6:30 Uhr - Alles schläft noch, nur wir ziehen unsere Bahnen im See. Wie herrlich erfrischend.

Und dann kommt der Moment wo ich wirklich beginne unser WoMo zu mögen. In der separaten Dusche kann man angeschlossen an die örtliche Wasserversorgung so ganz genüsslich duschen und wir haben dermaßen viel Platz! Kein Vergleich mit unseren 6.40m Heim im letzten Skandinavienurlaub. 3m mehr! Sehr dekadent, ich weiß! Ein bisschen schlechtes Gewissen hab' ich schon mit dieser riesen Kiste, aber es macht auch Spaß! Hoffe nur, dass wir in den engeren Berggegenden trotzdem gut durchkommen! 7:30 Uhr - Frühstück. Die Sonne brennt unerbittlich. "Im Schweiße unseres Angesichts" packen wir anschließend zusammen, füllen Frischwassertank auf, leeren die Schmutzwassertanks. 10:00 Uhr - Wir müssen unbedingt noch tanken - 25 l frisst die Kiste auf 100 km. Na gut, für die Größe geht das noch...

14:00 Uhr - Ankunft in Williams, hier wird es ja wohl ein fröhliches M geben, damit wir die Daheimgebliebenen mal auf den aktuellen Stand bringen können. Der Blog wird gefüttert mit unseren Erlebnissen und unsere hungrigen Bäuche mit den "Köstlichkeiten" der Fast Food Kette. Dann noch eben einkaufen, damit wir die nächsten zwei Abende am Canyon autark sind. Was, schon wieder zwei Stunden verbraten? Man, das darf man echt nicht unterschätzen!

17:00 Uhr Ankunft am Grand Canyon. Eine Stunde lang fragen wir uns auf der Fahrt, wo er denn nun sei? Ein Canyon ist eben nicht so leicht zu entdecken wie ein Bergmassiv. Dann aber stehen wir vor dem Eingang zum Park, zeigen unseren Annual Pass und bekommen gleich dort ein Extrafaltblatt für Oversize Vehicles in die Hand gedrückt - oh weh, ich sehe schon schwarz für unseren gebuchten Platz am Mather Campground. Dort sind nur Camper bis max. 30 Ft erlaubt. Doch als wir dort ankommen, stehen bereits zwei längere Mobile auf den Warteplätzen und wir schmuggeln uns dahinter, ich melde uns an und schwups sind wir wieder weg und fahren auf unseren Platz 34 in Loop A.

18:00 Uhr - Hinter uns ziehen bereits schwarze Gewitterwolken auf, doch in Richtung Rim sieht es noch sonnig aus. Den ersten Blick auf und in den Canyon wollen wir noch heute Abend genießen - wenn wir Glück haben, schafft es die Sonne noch prachtvoll unterzugehen bevor das Gewitter richtig loslegt. Schon auf dem Weg zum Rim hören wir es in unserem Rücken grollend und dann ist er da, der Moment, den Worte nicht beschreiben können.

Stille, wir sind ergriffen! Ich wusste noch, dass der GC unglaublich schön, unbeschreiblich und riesig ist, doch diese Dimensionen kann man sich einfach nicht wirklich vorstellen. Man muss einfach dort sein! Zum Niederknien schön!

Wir brauchen lange, um uns vom ersten Anblick zu lösen, dann wandern wir noch etwas am Rim entlang Richtung Yavasupai Point für den Sonnenuntergang, den wir mit Hunderten anderen Touristen erleben und doch als unbeschreiblich empfinden.

Der Rückweg wird begleitet von Wetterleuchten und Donnergrollen in der Ferne, das Gewitter hat etwas abgedreht. Schnell wird es dunkel.

20:30 Uhr - Unser Moturis Tischgrill brutzelt die leckersten Teriyaki Chicken, überall um uns herum lodern die Campfire und in völliger Dunkelheit lassen wir uns nach einem langen Tag das Essen schmecken.