Auf unserer heutigen kurzen Strecke vom Mosquitot Creek Campground nach Lake Louise hielten wir nur kurz am Aussichtspunkt des schönen Hector Lake und spazierten an dem wie ein Campingplatz mit großzügigen einzelnen Parkbuchten angelegten Picknickplatz hinunter zum Herbert Lake. Ein kurzer Gehweg führt runter zum Ufer.
In Lake Louise sicherten wir uns zunächst einen Stellplatz auf dem deutlich erkennbar auf Massentourismus ausgerichteten Lake Louise Trailer Campground und fuhren direkt weiter zum Lake Louise. Wir flanierten kurz am Fairmont Chateau entlang und verkrümelten uns dann zielgerichtet in die Einsamkeit auf dem Trail „Plain of six glaciers“. Ein ebener Weg führt ca. 1,5 km am Seeufer entlang. Je weiter man sich vom Hotel entfernt, um so ruhiger wird es. An Stelle der Touristenmassen begleitete uns hier ein äußerst neugieriges und zutrauliches Streifenhörnchen.
Schließlich steigt ein schöner, einfach zu begehender Wanderweg durch Tannenwald stetig in die Höhe. 365 anstrengende Höhenmeter, um genau zu sein. Am Ende wird der Weg ein wenig kniffeliger, das Gelände wird zunehmend alpin. Festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind hier angebracht. Einen Zwischenstopp kann man am schönen Tea House einlegen, das ich in dieser Höhe nun wirklich nicht erwartet hätte. Da wir schon etwas spät dran waren haben wir uns dort leider keine Pause gegönnt, sondern sind direkt die restlichen 1,6 km weiter zum Aussichtspunkt gelaufen. Auf Grund der dichten tief hängende Schnee-Wolkenfront war uns schon im Tal bewusst, dass wir von den six glaciers nicht viel sehen würden. Aber der Blick zurück ins Tal auf den See und das Hotel ist wirklich traumhaft und den Aufstieg allemal wert!
Auf dem Rückweg entschieden wir uns für den ca. 1,6 km weiteren Abstecher über den Agnes Lake. Der Weg schlängelt sich traumhaft schön auf der Höhe entlang und der Nadelwald gibt immer wieder grandiose Ausblicke auf den Lake Louise frei. Das Türkis des Wassers und der weiß gezuckerte Wald boten ein tolles Bild!
Allerdings ging mir irgendwann leider gewaltig die Puste und Motivation aus, so dass mich schon der Mirror Lake nicht mehr begeistern konnte und ich vor den letzten 400 m steilen Anstieg streikte. Wir liessen den Agnes Lake also links liegen und stiegen die letzten 2,5 km zurück ins Tal ab.
Es war bibber kalt und an diesem Abend zum ersten Mal auf unserer Reise eine echte Herausforderung für mich, in dem ausgekühlten Wohnmobil mit einer kurzen heißen Dusche und Tee wieder warm zu werden.
Wir schliefen in dieser Nacht wie die Steine! Eigentlich hatten wir uns auf eine Nacht mit wenig Schlaf eingestellt, da die Züge auf der nahegelegenen Bahnstrecke nachts nicht pausieren. Wir hörten allerdings nur zwei Züge vorbeirattern, was schon fast enttäuschend war ? Eine ordentliche Wanderung bewirkt Wunder!
Hallo,
wir hatten bei der letzten Übernachtung auf dem CG Glück.
Wir hörten nur einen Zug.
Danach war die Strecke wegen eines Erdrutsches gesperrt.
Jürgen