Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Erfahrung Apollo Seattle

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BeateR
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Erfahrung Apollo Seattle

Ich habe es ja schon kurz erwähnt, als Premium-Vermieter kann ich Apollo nicht ansehen. Hier unsere Erfahrungen bei Übernahme und Rückgabe in Seattle, Sept./Okt. 2018:

Wir riefen wie gewünscht vorher an, um einen Übergabe-Zeitpunkt zu erfragen und bekamen die Antwort: 10.00 h. Toll, wir freuten uns einen so frühen Termin bekommen zu haben. Also fuhren wir sehr rechtzeitig mit dem Taxi vom Flughafen-Hotel ab. Dann war aber die Fahrzeit kürzer als von mir berechnet und wir kamen schon um 9.45 h bei Apollo an. Dadurch störten wir die Angestellten beim Kaffetrinken und wurden sehr unfreundlich darauf hingewiesen, dass wir zu früh wären. Wir entschuldigten uns und meinten, wir würden ja gerne warten.

Pünktlich um 10.00 h gings dann los, allerdings weiterhin in einem sehr unfreundlichen, barschen Ton. Dazu wurde so schnell gesprochen, dass selbst wir, die wir meinen ziemlich gut englisch zu verstehen, oft mal Probleme hatten und nachfragen mussten. Für jemand, der noch nie ein Womo gemietet hat und nicht so sicher im englischen ist, ist das fast unmöglich zu machen.

Als erstes musste natürlich der ganze Papierkram erledigt werden. Das artete in ein Verkaufsgespräch aus: Wollen sie nicht Dies und Das noch dazu buchen? Wir mussten alles sehr deutlich ablehnen, bevor es akzeptiert wurde.

Dann kam die Besichtigung und Erklärung des Womos. Da hatten wir den Eindruck, wir wüssten besser Bescheid als der Angestellte. Und das alles wieder in einem fürchterlich schnellem Englisch.

Der erste Schock kam schon beim Anschauen: Das Womo hatte einen Slide-Out im Schlafzimmer! Wir haben das so nicht gebucht, wir wollen keinen Slide-Out und schon gar nicht im Schlafzimmer. Auf meine Frage bekam ich die Antwort, alle kleinen Womos hätten diesen Slide-Out Wir hatten ein 22-25 feet Pioneer gebucht). Bei der Rückgabe haben wir festgestellt, dass das nicht stimmt, es standen einige Minnie-Winnie ohne Slide-Out am Platz.

 

Wir regeln die Übernahme immer so, dass mein Mann die Technik durchspricht und ich unterdessen das Innenleben des Womos besichtige. Ich ging als erstes ins Schlafzimmer: OMG, da waren die Türen des Kleiderschrankes mit einem Gummiband zusammengebunden, damit sie nicht aufgehen. Auf meine Frage, ob man das denn nicht reparieren könne wurde mir gesagt, dass da wohl der Vormieter während der Fahrt die Türen nicht richtig verschlossen hätte und erst nach meiner Aufforderung wurde sehr unwillig ein Handwerker gerufen, der sich in aller Ruhe daran machte, die Türen auszubauen.

Während dessen war mein Mann mit den Erklärungen bis zum Dumpen vorgedrungen. Als der Angestellte die Hebel für Gray- und Blackwater-Tank vorführen wollte, liessen diese sich kaum bewegen. Deshalb öffnete der Angestellte die Verschlusskappe und heraus kam ein Schwall Graywater. Neugierig geworden prüfte mein Mann genauer nach und es stellte sich heraus, dass sich beide Ventile (für gray- und black-water) nicht schliessen liesen. DAS hätte eine Sauerei gegeben, wenn wir mit diesem Womo losgefahren wären.

OK, es musste ein anderes Womo gefunden werden, was natürlich ca. 1 Stunde Wartezeit bedeutete, da dieses nicht geputzt war. Dann begann die ganze Szene von vorne, neuer Ppapierkram, mein Mann aussen, ich innen. Ich prüfte also Gas, alles OK. Wasser: Oh je, da lief kein Wasser, obwohl der Tank "voll" anzeigte. Diagnose: Wasserpumpe defekt, nicht zu reparieren. Also nocheinal ein anderes Womo.

Nun gab es aber Probleme, denn angeblich war kein kleines Womo mehr verfügbar. Grosse Debatten unter den Angestellten, dann wurde ein Ersatz für uns gefunden und alles begann nocheinmal von vorne, denn auch dieses Womo war nicht gereinigt. Also wieder ca. 1 Stunde Wartezeit.

Bekommen haben wir dann anstelle des gebuchten Pioneer ein Outlook, genau dieses hier (25J):

https://winnebagoind.com/products/class-c/2019/outlook/floorplans

https://www.2universal.com/product/new-2019-winnebago-outlook-25j-878155-16

 

Von den Angestellten dort konnte uns keiner beantworten, wie lang dieses Womo ist. Den hier eingestellten Link habe ich erst daheim gefunden. Uns war dieses Womo viel zu gross, aber was solls, wir waren froh, endlich um 13.00 h abfahren zu können.

 

Zum Womo selbst:

Erst mal das Positive:
Bei diesem Modell gibt es zwei sehr grosse Seitenfenster, sodass die Hintensitzenden fast denselben guten Ausblick haben wie der Fahrer und Beifahrer. Und vor allem das Sofa ist sehr bequem. Es gibt einen Fernseher, den man gut vom Sofa aus sehen kann.

Das Bad/Dusche ist für ein Womo sehr geräumig.

Und das Fahrzeug, ein Ford E 350, lief sehr gut, auch in grossen Höhen und bei schneller Fahrt.
Durchschnittlicher Benzin-Verbrauch: 22,5 l/Kilometer, das sind 36 l/Meile.

 

Ausstattung:

Die Ausstattung erschien sehr zufälig. Ich hatte ja das Vergnügen, drei Womos besichtigen zu dürfen. Und in jedem war die Ausstattung unterschiedlich: einmal gab es 2 Tassen und 5 Gläser, beim nächsten dann 3 Gläser und 3 Tassen. Wir hatten das Glück, wir hatten 5 Tassen und 2 Gläser. Auch die übrigen Sachen, Geschirr, Töpfe, Besteck, war in jedem Womo anders, aber jedesmal gerade so für 2 Personen ausreichend. Empfohlen wird das Womo aber für bis zu 6 Personen.

Es gab zwar eine Mikrowelle, aber keinen Backofen. Und den habe ich sehr vermisst, denn die Mikrowelle nützt mir nichts, wenn ich keinen externen Strom habe und den Generator nicht erst einschalten will.

Obwohl das Bad selbst recht gross ist, ist das Schränkchen über dem Waschbecken wirklich nur Mini. Da passt gerade mal ein Zahnputzbecher und Zahnpasta rein. Ausserdem ist es so hoch angebracht, dass kleinere Personen nicht mehr in den Spiegel schauen können.

Die beiden Spülbecken und das Waschbecken haben einen flachen, ebenen Boden. Das sieht zwar recht kultig aus, ist aber absolut unpraktisch, da das Wasser nie vollständig abläuft.

Das Bett hinten ist zwar gross genug, allerdings ist eine Ecke abgeschrägt, damit man besser ins Bad kommt. Das hat zurfolge, dass sogar bei meiner Grösse von 168 cm ab und zu die Füsse unten heraushingen und auch die Bettdecke immer wieder runterrutschte. Auch war das Bett sehr hart, damit total ungemütlich.

Die Heizung war ein fauchendes Ungeheuer. Wir hatten noch in keinem Womo eine so laute Heizung.

Der Kühlschrank piepste meistens beim Einschalten, jedoch nicht immer. Deshalb haben wir nie herausgefunden, was der Grund war. Es war aber nachts immer recht störend.

Aber das Lustigste war:

Angeblich würde der Kühlschrank und Gefrierschrank während der Fahrt nicht zuverlässig geschlossen bleiben. Deshalb kam irgendjemand auf eine grandiose Idee:

Jeder Kühlschrank hat ja fabrikmässig vorgebohrte Löcher auf beiden Seiten, damit man die Türe rechts oder links anbringen kann, je nachdem wohin sie öffnen soll. In eines dieser Löcher:

musste dann vor der Abfahrt immer diese Schraube eingedreht werden:

Das Ganze hat dann fertig so ausgesehen:

 

Nachdem das Gewinde sehr eng gedreht ist und die Schraube sehr lang war, war es immer ein längeres Gefiesel, bis alles endlich fest sass.

 

Zur Bettwäsche kann ich nichts sagen, denn die haben wir nicht gebucht. Ich habe nicht eingesehen, für eine Decke, 1 Kissen und zwei Handtücher pro Person 65 Euro Miete zu zahlen. Handtücher muss man sowieso immer mitnehmen und so haben wir unsere Schlafsäcke auch noch eingepackt. Wir haben mit den gegebenen 23 kg nie Probleme.

 

Die Rückgabe dann lief genaus unfreundlich ab wie die Übernahme. Wir wurden angeschnauzt, im Büro zu warten, bis die Angestellte das Womo inspiziert hätte. Nach 5 Minuten kam sie wutschnaubend herein um uns anzuklagen, wir hätten den Blackwater-Tank nicht geleert. Klar, die Anzeige stand auf voll, aber eigentlich sollte jeder der Angestellten wissen, dass das ganz normal ist. Wir hatten jedenfalls noch nie ein Womo, bei dem diese Anzeige gestimmt hätte. Bei Fraserway wurde uns erklärt, durch das Schaukeln bei Fahren würde der Sensor immer wieder verschmutzt und verklebt, sodass diese Anzeige nie stimmt. Jedenfalls gab es eine längere Diskussion mit dieser Dame. Bis ich Ihr dann vorschlug, sie solle doch den Verschlussdeckel des Abfluss-Rohres öffnen, dann würde sie ja selbst sehen, dass da nichts mehr drin ist. Das tat sie dann wohlweislich nicht, vermerkte aber auf dem Protokoll (nicht auf der Kopie die wir unterzeichneten), dass die Anzeige auf voll stand.

 

Und nochwas ganz zum Schluss: Ganz im Gegensatz zu vielen Kommentaren hier im Forum hatten wir nie Probleme mit der Batterie, obwohl wir, wie üblich, nie an einem externen Anschluss standen. Aber das Womo war auch ganz neu, erst 19.000 Meilen, da muss ja die Batterie noch gut sein.

 

Jedenfall werde ich mir überlegen, ob ich nochmal bei Apollo miete. Wenn, dann nur wenn es keine andere Möglichkeit gibt.

 

Beate

 

 

Jani
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Beigetreten: 22.06.2015 - 09:27
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RE: Erfahrung Apollo Seattle

Oje, da hattet ihr aber wirklich richtig Pech! Vor allem bei der Übergabe: drei verschiedene Wohnmobile, bis eins mal halbwegs intakt war.

Wir haben bisher einmal in LA und einmal in Denver bei Star RV (Apollo) gemietet, beide Male ohne größere Probleme. In Denver hieß es erst, dass das eine von zwei Slideouts nicht funktionieren würde, aber das hat dann der Mechaniker doch noch hinbekommen. Vermutlich kann man überall Pech oder Glück haben. Bin auf jeden Fall gespannt, was ihr sonst ncoh so erlebt habt auf eurer Tour!

LG, Jani

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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RE: Erfahrung Apollo Seattle

Hi Beate,

Durchschnittlicher Benzin-Verbrauch: 22,5 l/Kilometer, das sind 36 l/Meile.

ui, das wär mir aber zu teuer auf Dauerwink! Ich nehme an, du meinst 22,5l/100km, oder 36l/100mls.

Danke für dein ausführliches Feedback. Die Übernahme hat euch sicher einige Nerven gekostet. Hoffentlich lief der Urlaub dann noch entspannt ab.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

BeateR
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Beigetreten: 26.03.2016 - 21:12
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RE: Erfahrung Apollo Seattle

ui, das wär mir aber zu teuer auf Dauer

 

OMG, natürlich blushlaugh

Die Zahlen sind für 100 km bzw. 100 Meilen. Sorry.

 

Hoffentlich lief der Urlaub dann noch entspannt ab.

Ja, was so stressig anfängt kann ja nur besser werden. Wir hatten in den gesamten 4 Wochen keine Probleme (ausser ab und zu Probleme einen offenen CG zu finden.)

Reisebericht folgt.

 

LG

Beate

 

Arizona-Gerd
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Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
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RE: Vermietstation: Star RV, Seattle

Das Personal an der Station war (2017) absolut nett.

Die haben uns nachmittags sogar noch zum Bahnhof gefahren.

Liebe Grüße Gerd

< Wir stehen an der Seite der Ukraine  >

BeateR
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Beigetreten: 26.03.2016 - 21:12
Beiträge: 5719
RE: Erfahrung Apollo Seattle

Na, da hast Du aber Glück gehabt und wahrscheinlich hat das Personal seitdem gewechselt. Diese 2 Hühner, die die Übergabe und Rückgabe gemanaget haben, haben uns trotz dieser langen Wartezeit nichteinmal einen Sitzplatz angeboten, an einen Kaffee war gar nicht zu denken.

Beate

 

Zille
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Beigetreten: 29.12.2013 - 14:59
Beiträge: 4753
RE: Erfahrung Apollo Seattle

Moin Beate,

Das ist für Nordamerika aber sehr untypisch, weil sie trotz aller Problemchen und manchaml auch schlechter Bezahlung, doch immer sehr freundlich sind. Etwas schade finde ich das schon. Aber nun Schwamm drüber und der schönen Dinge erinnertwink

Liebe Grüße aus Berlin,

Thomas

Locker bleiben, Ball flach halten dann wird es ein perfekter Womourlaub

MGSL
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Beigetreten: 19.09.2018 - 09:09
Beiträge: 8
RE: Erfahrung Apollo Seattle

Hallo Beate,

wir haben im Mai 2018 bei Apollo Seattle gebucht. Man muss dazu sagen, das Personal war super nett und der "Chef" sprach deutsch, aber an Planlosigkeit ist diese Station schwer zu toppen. Zunächst waren wir im Computer nicht als Mieter gespeichert. Erst ein Telefonat mit Las Vegas brachte Gewissheit und wir mussten den geammten Buchungsvorgang wiederholen. Die Einweisung verlief problemlos, allerdings war die Einrichtung etwas zufällig (kein Sieb, keine Kleiderbügel)und das Bettzeug für den Preis eine Unverschämtheit. Alle gebrachten Kindersitze waren ein Fall für das Gesundheitsamt. Es war nie so heiß, dass die Zwerge kurze Hosen trugen- dann hätten sie vermutlich einen Ausschlag von was auch immer bekommen. Da das WoMo dreckig war, demonstrierte er uns den Generator und saugte. Abends stellten wir fest, dass der Kühlschrank nicht mehr ging. Nach mehreren Telefonaten erfuhren wir, dass wir irgendwas mit dem Stromkonverter unter dem Ofen machen müssen. Alles kein Problem, sie schicken uns eine Mail mit der Reperaturanleitung- auf die Mail warten wir immer noch (Stand 30.10.2018). Also begannen wir unter dem Ofen das WoMo auseinanderzubauen und fanden einen Kasten. Dieser war leider falsch eingebaut, so dass die Knöpfe nach hinten zeigten. Mit Taschenlampe und einem Handyfoto fanden wir den richtigen Knopf.

Die Abgabe verlief problemlos und man entschuldigte sich für die Umstände, sie seien völlig überlastet, weil sie keinPersonal hätten. Die Generatornutzung für den Kühlschrank mussten wir nicht bezahlen.

Zum Gefährt:

Der Sunrise Escape ist eher ein Schiff- mit zwei Slide Outs. Da wir in der Vorsaison unterwegs waren, hatten wir wegen der Länge keine Probleme und mit zwei Kindern war es natürlich optimal. Wir haben nichtmal die Schränke vollbekommen.

Nächstes Jahr geht es mit einem23-25 ft von Four Seasons auf reisen, da werden wir den Platz noch vermissen.

 

Grüße

Moni

BeateR
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Beigetreten: 26.03.2016 - 21:12
Beiträge: 5719
RE: Erfahrung Apollo Seattle

Hallo Moni,

anscheinend war bei unserer Übernahme und Rückgabe der "Chef" nicht da, so konnte sich das Personal erlauben, unfreundlich zu sein. Und es stimmt, Organisation ist was anderes. Die wussten nicht einmal, welche Womos sie am Hof stehen hatten, mussten erst mal umständlich suchen, welches Womo denn jetzt als Ersatz dienen könnte. Und sie konnten uns nicht sagen, wieviele Fuss unser Ersatz-Womo eigentlich hat.

Es ist irgendwie tröstlich zu lesen, dass auch andere Mieter dort ihre Schwierigkeiten hatten, obwohl wir, genau wie Ihr, gerne darauf verzichtet hätten.

Zum Glück hatten wir wenigstens letztendlich das Glück, ein relativ neues Fahrzeug zu bekommen, sodass wir wenigstens keine Probleme mit Schmutz hatten.

 

Beate