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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Erfahrungen mit Indie Campers

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scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
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Erfahrungen mit Indie Campers

Ein neuer Player auf dem US-Markt: Indie Campers

 

Dieser europäische Reisemobilvermieter expandiert in die USA. Vor kurzem wurde die erste Station in Los Angeles eröffnet. Dort wollen sie in den nächsten Jahren auf über 1000 Fahrzeuge aufstocken. Mit einem Jeep Wrangler mit Dachzelt geht es los (Quelle: Promobil Heft 1/2022)

 

https://indiecampers.de/wohnmobil-mieten/los-angeles/los-angeles/2022-03...

(mal meinen Zeitraum im Frühjahr kalkulieren lassen)

aktuell sehr kulante Stornobedingungen.

Gelände ist wohl erlaubt.

Liebe Grüße

Micha
Scout Womo-Abenteuer.de

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Arizona-Gerd
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RE: Indie Campers

Im April ca. 70 Euro/Tag! Mit (200) frei Kilometer 87 Euro/Tag

Bei einem Autovermieter (Hertz) kostet ein Wrangler in Los Angeles im April ca. 250 Euro/Tag.

 

Das wäre wirlich ein Schnäppchen, wenn es dann auch klappt.

Liebe Grüße Gerd

 

< Wir stehen an der Seite der Ukraine  >

Bolly_Bollo
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Beigetreten: 04.04.2018 - 09:55
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RE: Indie Campers

wow,
das ist eigentlich genau das Teil das wir für unseren Trip gesucht hatten ...
Ein Jeep mit Dachzelt war bisher für Langzeitmieten so gut wie unerschwinglich  sad
Und seitdem Besttime (in Las Vegas) leider nicht mehr vermietet ist das Angebot an Jeeps auch sehr übersichtlich geworden.

Nina
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Beigetreten: 20.01.2013 - 14:31
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RE: Indie Campers

Danke Micha,

ja, der Jeep mit Dachzelt macht auch einen besseren Eindruck wie der Jeep Explorer, den BestTime damals angeboten hat. Cool.

Bleibt  gesund smiley

Nina

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Ujapizi
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Beigetreten: 29.03.2022 - 14:41
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RE: Indie Campers

Sobald einer Indie Campers getestet hat wäre ich interessiert an einen Erfahrungsbericht. Zumindest in Deutschland ist Indie ja leider nicht so gut bewertet.

Eva Heyj
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Beigetreten: 24.02.2022 - 19:03
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RE: Erfahrungen mit Indie Campers

Hab ich das jetzt richtig verstanden, dass Indie Campers selbst vermietet wie Roadbear, und nicht Vermittler von privaten Womo Besitzern ist wie Campanada? danke!

Stoked For Hiking
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Beigetreten: 12.11.2017 - 21:27
Beiträge: 10
RE: Erfahrungen mit Indie Campers

Liebe Forenmitglieder,

 

da es im Forum nach meinem Wissen noch keine Erfahrungsberichte zu Indie Campers gibt, möchte ich einen Beitrag dazu verfassen.

 

Meine Frau und ich waren im Juni 2023 für gut zwei Wochen mit Indie Campers ab Las Vegas in einem Jeep mit Dachzelt unterwegs und haben die Highlights zwischen Zion und Arches besucht.

 

Da es nicht unser erster gemeinsamer Urlaub in dieser Gegend war und wir ohnehin gerne fernab der Standardrouten unterwegs sind, war uns schnell klar, dass wieder ein Jeep das Fahrzeug unserer Wahl sein soll (beim letzten Mal im Südwesten hatten wir noch das Gespann von Best Time RV). Im letzten Jahr waren wir mit Mietwagen und (Trekking-)Zelt rund um den Yosemite unterwegs – auf billige amerikanische Motels hatten wir nun absolut keine Lust mehr. Gleichzeitig hätte uns die Anmietung eines (leider wirklich sehr teuer gewordenen) RV’s nicht ermöglicht, einen größeren Teil unserer angestrebten Ziele zu erreichen (insbesondere Coyote Gulch, Golden Cathedral, Coyote Buttes South, White Pocket, Yellow Rock, Cottonwood Canyon Road, Burr Trail etc.). Vor diesem Hintergrund kam uns das Angebot von Indie Campers wie gerufen, die einen Jeep Wrangler mit Dachzelt, kleinem Kühlschrank und mobiler Mini-Küche im Angebot haben.

 

Die Zusammenfassung zu Indie Campers für Schnellleser:

  • Einfache Buchung direkt beim Anbieter, ohne (deutschen) Vermittler
  • Entsprechend nur eingeschränkte Versicherungsmöglichkeiten, insbesondere bei Haftpflicht
  • Sehr flexible Abhol- und Rückgabezeiten, die eher denen eines Mietwagenverleihs ähneln als einer RV-Station
  • Kundenservice über Hotline; Buchungsänderungen ebenso wie Roadside Assistance jedoch nur schriftlich per E-Mail/What’s App oder über Chat möglich – das ist sehr aufwändig und kann nervenzehrend sein à guter Kundenservice sieht für uns anders aus!
  • Nach der Reise faire Rückerstattung von einigen Extrakosten – keine Chance dies vorab über die Hotline oder die Mitarbeiter vor Ort zu klären (keine Entscheidungskompetenz, alles läuft über die Zentrale)
  • Zum Jeep: Fahrzeug, das einem maximale Flexibilität gibt; (fast) jeden Ort anzusteuern; Reifen bedingt Off-Highway tauglich; Dachzelt einfach aufgebaut und bequem; Solardusche; Kühlschrank und „Küche“ ausreichend für den anspruchslosen Camper – Gesamtkomfort natürlich nicht mit RV vergleichbar

 

 

Und hier der etwas ausführlich geratene Detailbericht unserer Erfahrungen:

 

Buchung:

  • Die Buchung erfolgte direkt über die Website von Indie Campers. Die Preise sind dort sehr transparent tag-genau aufgeführt, so dass man sich den optimalen Zeitraum aussuchen kann. Extras und Abhol-/Rückgabezeiten kann man erst in späteren Schritten hinzufügen. Das war ein bisschen umständlich, aber nicht der Rede wert. Zur Tagesmiete kommen dann noch (obligatorische) Zusatzkosten für Vorbereitungsgebühr, Versicherungs- und Servicegebühr.
  • Zusatzmeilen: Im Basispreis waren bei uns 75 Meilen pro Nacht inklusive, Zusatzmeilen werden mit 0,65 $ berechnet. Zusätzliche Meilenpakete sind preislich im Vergleich zu anderen Anbietern m.E. recht fair bepreist (wir hatten 125 Meilen pro Nacht, bei 16 Reisetagen also 800 Meilen zusätzlich für ca. 250 $)
  • Versicherung: Das ist ein Thema! Spätestens hier merkt man, dass man nicht über einen (deutschen) Vermittler bucht, sondern direkt beim Anbieter. Alle, die ein „Maximalschutzpaket“ haben möchten, werden sich mit Indie Campers insbesondere bei der Anmietung eines Womo schwertun. Indie Campers bietet einen Basis- und einen Premiumplan an. Der Premiumplan reduziert im Wesentlichen den Selbstbehalt von 2.500 € auf 200 €, kostete in unserem Fall aber auch happige 25 € pro Nacht. Leider gilt auch bei der Premium-Variante nur die staatliche Mindestsumme bei der Haftpflichtversicherung. Da diese nach meiner Kenntnis sehr niedrig ist, bot uns der Premiumplan nicht den entscheidenden Mehrwert. Wir haben stattdessen den Basisplan gewählt und eine Zusatzversicherung über HanseMerkur abgeschlossen. Diese enthält einen Selbstbehalt-Ausschluss bis zu 2.500 € sowie für Pkw (only!) auch eine Kfz-Haftpflicht-Versicherung bis zu 1 Mio. € (m.E. handelt es sich bei einem Jeep rechtlich um einen Pkw und nicht um einen Camper/Womo, im Streitfall könnte es aber das Risiko einer bösen Überraschung bergen; bei einem Van/Womo sieht das wahrscheinlich anders aus, da gilt die Haftpflichtversicherung von HanseMerkur laut Anbieterangaben offenbar nicht!). Diese Zusatzversicherung hat uns weniger als 120 € gekostet und unser Sicherheitsbedürfnis voll befriedigt.
  • Off-Highway Bedingungen: Indie Campers bewirbt den Jeep auf der Website in einer Weise, dass man meinen könnte, damit A L L E Straßen fahren zu können. So heißt es z.B. „für alle Arten von Expeditionen geeignet“ und „Begleiter für abenteuerliche Ausflüge in die raue Natur“. Auch das auf der Website aufgeführte Fahrtgebiet enthält keine aufgeführten Einschränkungen innerhalb der USA und Kanadas („du darfst alle Bundesstaaten frei erkunden“). Ich war weiterhin misstrauisch, ob Gravel und Dirt Roads sowie nummerierte BLM Sandpisten erlaubt sind und habe direkt bei der Verleihstation angefragt, wo ich folgende Antwort bekam: „There are restrictions to off-roading. The insurance does not cover the bottom or top of the jeep if any incident were to occur.” Meine Nachfrage, was genau unter “off-roading” verstanden wird, brachte auch nichts Neues („The jeep does have 4x4 capabilities, but driving the road would solely be your decision, understanding the undercarriage is not covered for any damage”). Mein – laienhaftes – Verständnis: Indie Campers hat an sich nichts dagegen, wenn der Jeep Off-Highway genutzt wird, die Versicherung scheint auch zu greifen, aber eben nicht für bottom und top des Fahrzeugs.
  • Abhol-/Rückgabezeiten: hier ist Indie Campers m.E. sehr flexibel, lässt sich dies aber auch (teilweise überzogen) bezahlen. Die Übernahme war bei uns noch am selben Tag möglich, was wir gerne genutzt haben (bei RV-Verleihern in der Regel nicht möglich). So konnten wir das Fahrzeug noch gegen 18 Uhr am Abend übernehmen (innerhalb der Standardöffnungszeiten). Aufgrund einer leider nötigen Umbuchung (siehe unten), mussten wir das Fahrzeug schon mitten in der Nacht zurück auf den Hof stellen. Die dafür berechneten 130 € fanden wir ziemlich happig, da wir das Fahrzeug ja früher zurückgegeben haben als gebucht und keine Abnahme stattfand, aber es war der beste Kompromiss, da wir so an unserem ursprünglichen Programm am Vortag festhalten konnten.
  • Buchungsänderungen: Genau eine Woche vor Abreise dann der Schock– Indie Campers hat aufgrund eines Defekts an unserem Abholstandort Salt Lake City den gebuchten Jeep nicht mehr verfügbar und bietet uns ein kostenloses „Upgrade“ auf einen Van an. Für uns eine nicht akzeptable Änderung, die aber leider immer wieder bei Womo-Vermietern vorkommt (beim letzten Mal wollte uns Best Time RV auch nicht den Trailer geben, wegen der vielen Mängel, aber Hartnäckigkeit und etwas Warten hatten sich auch dort ausgezahlt). Positiv muss ich anmerken, dass wir vorab über die Änderung informiert wurden und so Zeit zur Reaktion hatten – ich meine, das ist nicht selbstverständlich. An dieser Stelle offenbarte sich dann auch das m.E. größte Problem von Indie Campers – der Kundenservice.

 

Kundensupport:

  • Der Kundenservice ist zwar über eine Hotline 24h erreichbar, aber mit wirklich persönlicher Betreuung kann man nicht rechnen. Die Hotlinemitarbeiter sitzen vermutlich in einem Low-Cost Land, was die Situation nicht vereinfachte. Bei jedem meiner Anrufe auf der Suche nach einer Lösung aufgrund der Umbuchung musste ich den Sachverhalt neu schildern. Sämtliche Lösungsideen, die vom Standard (=erfolgte Fahrzeugänderung) abwichen, wurden schlicht abgelehnt, als Alternative wurde immerhin die Möglichkeit zur kostenlosen Stornierung angeboten. Die Hotlinemitarbeiter konnten keine Entscheidungen selbst treffen, sondern mussten dazu stets mit Ihrem „Supervisor“ Rücksprache halten. An kreative Lösungen wie Fahrzeugübernahme in Las Vegas und Rückgabe in Salt Lake City bei Verzicht auf die Einweggebühr oder ähnliches war überhaupt nicht zu denken. Zum Glück konnten wir uns eine eigene Lösung basteln: Umbuchung des Fluges nach Las Vegas und Übernahme eines von 5 (!) dort verfügbaren Jeeps (meinen Vorschlag an die Hotlinemitarbeiter, dass Indie Campers e i n e s dieser Fahrzeuge nach Salt Lake City transferiert, habe ich recht schnell aufgegeben…). Dadurch waren zwar Urlaubsanfang und -ende alles andere als entspannt (spätere Ankunft, längere Anfahrt nach Moab, früherer Rückflug etc.), aber immerhin konnten wir damit unser (wegen Permits teilweise feststehendes) Programm mit vertretbaren Mehrkosten wie geplant umsetzen.
  • Chatbot: Nächste Herausforderung: die tatsächliche Umbuchung vornehmen. Das geht bei Indie Campers nicht etwa über die Hotline ruckzuck in 2 Minuten – nein, das ist ausschließlich über einen Chat oder per E-Mail möglich! Da die Zeit drängte, haben wir den Chat gewählt. Nachdem nach ein paar Minuten immerhin der automatische ChatBot überwunden war und ich Kontakt zu einem Mitarbeiter herstellen konnte, dauerte es noch geschlagene und recht nervenaufreibende 2 (!) Stunden am Laptop, bis die Umbuchung schließlich durch war. (Erneute) Schilderung des Umbuchungswunsches; Überzeugen des Mitarbeiters, dass in diesem Fall keine Stornogebühr anfällt (hatten ja die Hotlinemitarbeiter allesamt versichert); zigfache Bestätigung der geplanten Änderungen usw. – es zog sich. Die Umbuchung war schlussendlich einigermaßen kostenneutral, aber das war Zufall – da wir stornieren und komplett neu buchen mussten, hätte das auch anders ausgehen können. Immerhin hat die Umbuchung dann gut geklappt und wir wurden in Las Vegas erwartet.  
  • Vor-Ort-Service: Unsere Hoffnung auf eine kulante Regelung vor Ort für Extrakosten (und Extrastress) zerschlug sich schnell. Aufgrund der Extrastrecke ab Las Vegas in Richtung Moab / Escalante mussten wir ein zusätzliches Meilenpaket buchen, wobei wir aufgrund der Umstände auf etwas preisliches Entgegenkommen vor Ort gehofft hatten. Fehlanzeige. Und das lag ganz augenscheinlich nicht am Willen des Stationsmanagers, sondern an seinen lokalen Entscheidungsbefugnissen, die in diesem Fall gleich null ist. Den Verweis auf den Refund Request auf der Website hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon das x. Male gehört. Aufgrund der Umstände auch kein tolles Arbeitsumfeld für den Stationsmanager, einen entsprechend unmotivierten und unzufriedenen Eindruck machte er auch auf uns.
  • Fahrzeugeinführung: Die Einführung ins Fahrzeug war dann (zu) zügig erledigt (er wollte sichtlich schleunigst Feierabend machen). Natürlich gibt es beim Jeep deutlich weniger zu beachten als beim Womo, weshalb wir insgesamt gut klar kamen.
  • Roadside Assistance: Während des Trips hatten wir 2 kleinere Probleme - ein platter Reifen und sich verschärfende Warnhinweise am Fahrzeug bzgl. Ölwechsel. Wer den oberen Teil aufmerksam gelesen hat, kann sich den Rest schon denken… Beim ersten Anruf bei der extra ausgewiesenen Roadside Nummer wurden wir zu unserem Erstaunen aufgeklärt, dass auch die Roadside Assistance nur per Chat über What’s App funktioniert! Aus Sicht von Indie Campers mag das dadurch ein standardisierter und mitarbeiterschonender Prozess werden, Kundenfreundlichkeit sieht aber m.E. anders aus (schlechter Datenempfang? teures Datenvolumen nutzen? Zeitaufwand für den Chat?). Die Klärung des Sachverhalts zog sich aufgrund der langwierigen Reaktionszeiten erneut über mehr als eine Stunde hin und Chatten während des Essens und Wanderns empfinde ich im Urlaub nicht als das größte Vergnügen. Immerhin waren die vorgeschlagenen Lösungen in unserem Interesse: nachdem ich bei einer Liste mit 10 Punkten offenbar jedes Mal die richtige Antwort gegeben hatte (z.B. dass der Airbag nicht ausgelöst hat – das ist wie beim ESTA-Antrag: 7x nein und 1x ja oder so, nur keinen Flüchtigkeitsfehler machen 😉), konnten wir weiterfahren.
  • Refund: Immerhin einen Pluspunkt gibt es in dieser Kategorie! NACH dem Trip wurden uns – über das glorreiche Kontaktformular auf der Website – sämtliche beantragten Erstattungen gewährt. Anstandslos und mit schneller Reaktionszeit. So bekamen wir nicht nur die Kosten für den zusätzlich gekauften Butan Stove und das Motoröl ersetzt, sondern auch die Hälfte des Meilenpakets und als Entschädigung sogar nochmal zusätzliche 50 $. Da kann man am Ende nicht meckern.     
  • Fazit: die Prozesse bei Indie Campers sind sehr standardisiert und bei einem Problem hat man eine Menge Aufwand dieses zu lösen! Low Cost – low service, darauf muss man sich einstellen, aber immerhin gibt es bei den Refunds eine gewisse Kulanz.

 

   
Ausstattung des Fahrzeugs:

 

  • Deutlich erfreulicher als der Kundenservice, war das Fahrzeug selbst!
  • Fahrzeug: Der Jeep Wrangler Unlimited verfügte über sehr ordentliche High Clearance und einen 4-Wheel-Drive. Letzter war unglaublich schwer rein- und rauszubekommen, aber wir haben es jedes Mal geschafft. Die Reifen waren nach meiner Einschätzung leider nur Standard-Fahrzeugreifen mit gutem Profil von Michelin, aber eben keine Offroad-Spezialreifen. Aufgrund von viel Pech und der vielleicht auch nicht so besonders tollen Reifen hatten wir auf der House Rock Valley Road ca. 5mi südlich des Wave Trailhead einen Platten. Nach dem kurzen Schock konnten wir den Ersatzreifen dank des im Fahrzeug befindlichen Wagenhebers und Werkzeugs den Umständen entsprechend schnell wechseln.     
  • Rooftop Tent: neben High Clearance und 4WD das Highlight des Fahrzeugs aus unserer Sicht! Das Rooftop Tent stellte sich als überraschend komfortabel heraus und war im Nu auf- und abgebaut. Bei geschlossenen „Fenstern“ wurde es selbst im Bryce Canyon nicht unangenehm kalt und wenn es zu warm war, konnte man für Durchzug sorgen. Eingeengt fühlten wir uns nie, in alle Richtungen war genug Platz, auch wenn das Dachzelt nur so breit wie der Jeep ist. In Summe für uns im Vergleich zum eigenen Zelt ein riesiger Zeit- und Komfortgewinn!  
  • „Küche“: Die klappbare und ausfuhrbare „Küche“ besteht aus einer kleinen Arbeitsfläche und einem per 20l-Wassertank versorgten Mini-Spülbecken. Hinzu kommt der mobile Grill, der mit kleinen Butanflaschen betrieben wird. Eine Grundausstattung an Geschirr ist vorhanden.
    Alles in allem eine für uns solide Ausstattung, die Selbstversorgung zu allen Mahlzeiten ermöglicht. Zusammen mit dem Klapptisch ist auch die Arbeitsfläche ausreichend groß für einfache Gerichte und durch die parallele Nutzung unseres Jetboil-Kochers konnten wir noch eine zweite Möglichkeit zum Erhitzen nutzen. In Summe für den – anspruchslosen – Camper ausreichend.    
  • Kühlschrank: Der per 12V-Anschluss betriebene Kühlschrank hielt unseren (niedrigen) Erwartungen stand. Die Kühlung funktioniert während des Fahrens und (angabegemäß) noch ca. 3h danach. Durch zusätzliches Eis konnten wir Lebensmittel trotz Außentemperaturen von 30 Grad auch mehrere Tage nutzbar halten. Natürlich haben wir das nicht mit Fleisch o.ä. gemacht, aber Käse, Jogurt oder Gemüse hielt jeweils bis zum nächsten Supermarkt in bis zu 4 Tagen.
  • Stauraum: Nun gut, man sollte sich schon etwas beschränken, aber in Summe ist eigentlich genug Platz da, wenn man ihn geschickt nutzt. Was man beachten sollte: der Kofferraum ist durch Kühlschrank, Kochzubehör und Lebensmittel (sowie ein paar Gallonen Wasser) praktisch voll, hier haben wir nichts anderes mehr untergebracht. Stattdessen muss das eigene Hab und Gut auf bzw. unter die Rückbank – letzteres bietet beim Jeep erstaunlich viel Platz. Entsprechend ist hier cleveres Packen und Stapeln gefragt und die Ordnung sollte möglichst beibehalten werden. Das hat erstaunlich gut geklappt. Auch hier gilt: Komfort sieht anders aus, aber wer zu Kompromissen bereit ist und sich darauf einstellt, den wird es nicht stören.
  • Dusche: Beigelegt ist im Jeep eine Dusche. Die „Dusche“ besteht aus einem Wassersack, den man theoretisch in der Sonne wärmen kann für Warmwasser (hat bei uns nicht so richtig funktioniert), und einem mobilen Duschkopf, mit dem man sich ganz ordentlich waschen kann.
  • Fairerweise muss man sagen, dass man in der Konstellation schon auf gutes Wetter angewiesen ist, da man für fast alle Aktivitäten an der frischen Luft ist. Das ist schon ein Unterschied zum Womo und eine Anmietung z.B. in den kanadischen Rockies würde ich mir mindestens 2x überlegen. Für die meisten Monate im Südwesten sollte es jedoch gut funktionieren, wenn man den gelegentlichen Regenguss in Kauf nimmt.
  • Flexibilität: wer gerne in der Natur unterwegs ist und übernachtet, wird den Jeep mit Dachzelt. Selbstversorgungsmöglichkeit und Dusche lieben! Wir haben auf der gesamten Reise fast keinen Campground aufgesucht und haben (fast) nichts vermisst. Im Gegenteil: durch das Fahrzeug bleibt praktisch kein Übernachtungsplatz unerreichbar und man kann wunderschön legal in der Natur campen und die grenzenlose Freiheit genießen. Für uns persönlich ein riesiges Plus!
scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
Beiträge: 3973
RE: Erfahrungen mit Indie Campers

Servus,

 

deine ausführliche Darstellung deiner Erfahrungen mit IndieCamper ist äußerst wertvoll und vermittelt ein anschauliches Bild der Mietbedingungen und des Umganges mit Kunden. Es besteht tatsächlich viel Potenzial für Verbesserungen diesbezüglich und der Firmenname "Indie" suggeriert eigentlich was anderes.🙄

Schön wäre es, wenn du noch ein paar Bilder von dem interessanten Fahrzeug einstellen könntest.

Liebe Grüße

Micha
Scout Womo-Abenteuer.de

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Stoked For Hiking
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Beigetreten: 12.11.2017 - 21:27
Beiträge: 10
RE: Erfahrungen mit Indie Campers

Danke für die Rückmeldung Micha! 

Anbei der Link zur Website mit einigen Fahrzeugbildern: 

Indie Campers

Und hier vier Bilder vom Fahrzeug: 

 

Matze
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Beigetreten: 13.05.2014 - 18:58
Beiträge: 5136
RE: Erfahrungen mit Indie Campers

Moin

auch von meiner Seite: ganz herzlichen Dank für dein informatives und ausführliches Feedback zum Jeep mit Dachzelt.  Sicherlich ein tolles Angebot für alle die unmittelbar in der Natur mit wenig Schnickschnack übernachten wollen.

Kundenservice:  Du Ärmster, da ist viel unnötige Zeit bei drauf gegangen.  Am Besten, wenn man nichts klären / reklamieren möchte.

Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de

Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014