Womo-Abenteuer

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17.August: Moab – Falsche Freunde

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ChrFarwig
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Beigetreten: 16.08.2015 - 16:22
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17.August: Moab – Falsche Freunde
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Heute war der Tag des „Arches“-Nationalpark. Den Namen hat er wegen der vielen Bögen und Brücken aus Sandstein, die durch ungewöhnliche geologische Vorgänge entstanden sind. So schön diese Formationen auch sind: Im August werden die Besucher mit reichlich Hitze verwöhnt. Das sind wir heute ein wenig naiv angegangen. Wir kamen ziemlich spät los vom Campground und als wir dann begannen, die Sehenswürdigkeiten zu erkunden, wurde es bereits richtig knusprig.

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So schick der Balance Rock auch ist, die Mittagshitze setzt der Erkundungslust natürliche Grenzen. Nach einem kurzen Spaziergang in der Windows-Area haben wir den Plan deshalb geändert: Wir würden die Mittagszeit bei Starbucks und im Pool verbringen und dann nach Abklingen derselben wieder mit frischen Mut in den Nationalpark fahren. Das kam bei allen gut an.

Nach unser Pool-Pause sind wir kurz nach 17:00 Uhr wieder losgefahren. Die gröbste Mittagshitze war vorbei und wir fühlten uns einer seriösen Wanderung gewachsen. Unser Ziel war der „Delicate Arch“ – ein beliebter „falscher Freund“ in der englischen Sprache, denn der Bogen ist keineswegs "lecker", sondern einfach nur "zart, zerbrechlich". In den Maße, wie Felsbögen halt zart sein können. Der Weg beginnt an einer aufgegebenen Ranch. Hier darf man nicht in Pondorosa-Dimensionen denken, es handelt sich um eine denkbar rustikale Angelegenheit:

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Das ist übrigens das neue, bessere Häuschen, das der Rancher gebaut hat, nachdem seine Tochter über die primitiven Lebensbedingungen entsetzt war. Nach 10 Jahren harter Arbeit sah er ein, das hier nichts zu machen sei und zog mit seiner erleichterten Familie zurück nach Ohio.

Der Weg zum Delicate Arch gilt als schwierig, weil er auf einen ganzen Teil der Strecke über einen schattenlosen Felsrücken führt, der bei voller Sonnenbeleuchtung wie ein Backofen wirkt und wir beglückwünschten uns, das wir erst am milden Nachmittag unterwegs waren. Überhaupt ist Trinkwasser hier das Stichwort: Die letzte Wasserstation gibt es beim Besucherzentrum, von dort ab ist Trockenheit angesagt und überall stehen Schilder, die dazu mahnen, genug Wasser dabei zu haben. Ich hatte meinen Camelbak dabei, mit dem ich sonst Fahrradrennen bestreite und der ordentlich Wasser fasst, einige Flip-Flop-Touristen schlenderten mit kleinen Cola-Flaschen durch die Gegend.

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Die Gegend ist auf dem ganzen Weg steinig, mit kleinen Juniper-Bäumen oder stacheligen Büschen am Weg; ich frage mich unausgesetzt, was der Rancher sich nur gedacht hat, hier einen landwirtschaftlichen Betrieb aufzumachen; hat er Stimmen im Kopf gehört, die ihn getrieben haben? Nach einer Stunde öffnete sich der Weg zu einem grandiosen Amphitheater, in dem haufenweise Wanderer auf den Sandstein-Stufen saßen und die Landschaft bewunderten

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Der Bogen im Hintergrund ist unser Ziel der Begierde, der „Delicate Arch“ und ich habe es mir nicht nehmen lassen, mich hineinzustellen, um mal die Größenverhältnisse klarzustellen:

Heute abend grillen wir gemütlich am Campground, morgen früh geht es dann ganz schnell los in Richtung Devils Playground, den wir in der morgendlichen Kühle erkunden wollen.