Tag 12 - Highway 1 über Umwege

Heute müssen wir wieder früh aufstehen. Der Wecker klingelt um 7, vor 8 sind wir ohne Frühstück unterwegs. Ich bin irgendwie halb erfroren und möchte hier nur schnell weg. Wir haben eine Whale watching Tour gebucht und stellen uns in der Nähe auf einen für WoMos geeigneten Parkplatz. Um 9 geht es pünktlich los. Als wir aus dem Hafen rausschippern, sehen wir ein paar Seelöwen, Vögel und sogar einen Seeotter. Den ersten Leuten wird nach kurzer Zeit schon schlecht, wir sind lieber hungrig, als speibend über der Reling hängend. Wir fahren etwa eine Stunde bis wir ein Buckelwalpärchen finden. Eine Mutter mit ihrem Jungen. Sie tauchen mehrmals auf, ein paar Mal können wir ihre wunderschöne Rückenflosse sehen, oder wie sie Luft ausstoßen. 

Wir folgen den Beiden Walen eine gefühlte Ewigkeit, irgendwie haben wir uns die Tour spannender vorgestellt. Wir sind außerdem schon halb erfroren, deswegen flüchten wir hinein, die Kinder dösen etwas. Um uns von Innen aufzuwärmen gönnen wir uns frische, warme Popcorn. Heiße Schokolade war schon aus. Der Ausflug hat uns zwar gefallen, war aber kein großes Highlight, wie erwartet. Zurück am Camper schalten wir das erste Mal im Urlaub den Generator an und wärmen den Rest vom Panda Express von gestern auf. Gestärkt und aufgewärmt fahren wir direkt zum Highway 101, da die Küstenstraße gesperrt ist, müssen wir im Inland umfahren. Ich wäre noch gerne den 17 mile drive langgefahren, hätte mir die Bixby Bridge angeschaut und wäre zu den Mc Way Falls gewandert, aber es ist schon Mittag und der Kirk Creek Campground hat Vorrang auf meiner Prioritätenliste.

Ich döse etwas am Beifahrersitz, bis mein Mann fragt, ob wir mal tauschen können. Es ist also soweit. Meine erste Fahrt mit dem Camper, ich wollte sowieso unbedingt mal fahren. Auf der Autobahn fährt es sich aber ohne Probleme, wir kommen gut voran. Ich fahre mehr als eine Stunde bis kurz vorm Highway 1. Wir tauschen wieder, müssen tanken und fahren die Küste entlang wieder zurück nach oben. Wunderschön. Wir halten bei den Seeelefanten bei Piedras Blancas. Können uns fast nicht losreißen, weil es so lustig ist wie sie sich kratzen und mit Sand beschmeißen.

Jetzt ist es nicht mehr weit. Die Straße windet sich die Küste entlang, wir kommen langsam voran, aber dank der Sperre des Highways sind nicht viele Fahrzeuge unterwegs. Wir erreichen den Kirk Creek CG und beziehen unsere Seite, bei der wir zum ersten Mal unsere Auffahrkeile benötigen. Die Aussicht auf die Küste ist herrlich. Der CG Host begrüßt uns, wir spazieren eine Runde um den Platz, kaufen einen Stapel Feuerholz und genießen ewig die tolle Aussicht von unserer Seite.

Unser Lagerfeuerbeauftragte kümmert sich mit Papa um seine allerliebste Aufgabe und heizt an. Wir grillen und beobachten die Sonne beim Untergehen. Ein unbeschreiblich schöner Sonnenuntergang.

Ich schreibe Tagebuch, die Kinder erkunden den Wanderweg gegenüber unserer Seite. Als es zu dunkel wird, gehen wir rein, spielen noch eine Runde und gehen danach schlafen. Die Kinder blödeln im Alkoven als der Knirps plötzlich ausrutscht und von oben runterfällt. Ich sehe nur, wie er gegen die Sitzbank knallt. Wir sind alle ziemlich geschockt. Er hat sich aber nur am Knie aufgeschürft und blutet, an der Brust hat er einen roten Streifen von der Sitzbank. Ich verarzte sein Knie, für die Brust bekommt er eiskalte Wasserflaschen aus dem TK zum Auflegen. Es dauert etwas, bis wir alle den Schock überwunden haben. Danach gehen wir wirklich schlafen, ohne weiteren Zwischenfall.