Di 20.8.2013
Heute heißt es von Page Abschied nehmen. Eigentlich wollten wir von hier über den HWY-89 nach Lee Ferry fahren. Nachdem dieser aber in Februar durch einen Bergrutsch unpassierbar wurde, mussten wir umplanen. Desahlb hatten wir einen Tag länger in Page und müssen zum North Rim den Umweg über Kanab fahren.
Nachdem wir noch gedumpt haben geht es ein letztes Mal zurück bis Kanab. Wir können noch einmal einen Blick auf die Houserock Valley Road (HRVR) werfen, dann geht es aber zügig durch Kanab und Fredonia dem Grand Canyon North Rim entgegen. 30 km hinter Fredonia fängt die bis dahin flache Gegend an zu steigen, bis zum Rim müssen wir noch 1000 Höhenmeter überwinden.
Blick zurück
Die Straße geht durch Wald und immer wieder durchqueren wir Gebiete in denen verbrannte Bäume stehen. Auch hier gibt es keine Kehren und man merkt den Höhenunterschied kaum. Die Gegend erinnert eher an den Schwarzwald als an die kargen Gegenden in der Umgebung.
Wir fahren in den Nationalpark und gleich dahinter sehen wir auf einer Lichtung eine große Herde von Bisons die hier in Ruhe grasen. Die Bullen sind schon gewaltig, dem möchte ich nicht aus der Nähe begegnen.
Wir biegen gleich links in die Stichstraße zum Cape Royal ein und erreichen um 12:30 Uhr den RIM am Vista Encantada. Von hier sieht man über den Grand Canyon hinweg im Nordosten bis zu den 130 km entfernten Navajo Mountains. Der nächste Halt ist am ‚Walhala Overlook‘. Von hier ist der Blick frei in den Canyon Richtung Südosten und den dahinter liegenden Southrim. Man erkennt deutlich den Turm am Dessert View und darunter den braunen Colorado. Ganz am Horizont ragen die San Franzisco Peaks (90 km entfernt) in den Himmel. Ein abgestorbener Baum gibt den optimalen Vordergrund.
Der Turm am Dessert View (South Rim)
Am Ende der Straße, liegt das Cap Royal. Hier gibt es erst einmal Vesper, bevor wir den kurzen Trail gehen. Er ist gut ausgebaut und zeigt auf Tafeln die einheimischen Pflanzen mit deren Besonderheiten.
Dann kann man den ersten Blick auf Angels Window werfen, ein großes markantes Loch im Felsen.
Hier entstehen auch wieder einige spektakuläre aber ungefährliche Aufnahmen am Rim. Der Weg geht dann direkt über das Loch zu einem Aussichtspunkt. Von hier ist die Sicht wirklich gigantisch, und mit dem Wetter haben wir auch Glück, die Sicht ist total klar und der Himmel tiefblau, nur am Horizont von einigen dekorativen weißen Wölkchen aufgelockert. Es ist wirklich toll hier, genau der richtige Ort für eine Panoramaaufnahme.
Cape Royal, North Rim, Grand Canyon, AZ, USA
Am besten zu sehen wenn man auf das weisse Dreieck klickt und dann auf Fullscreen. Anschließend kann mit der Maus geschwenkt und gezoomt werden.
Ich bekomme den Finger gar nicht mehr weg vom Auslöser. Obwohl wie hier auf 2500 m Höhe sind hat es noch 34 °C, d.h. zurück am Wohnmobil gibt es erst einmal für jeden ein Eis.
Gut gekühlt geht es zurück zur Hauptstraße und dann ist auch gleich der North Campground erreicht. Wir haben Site #15, nur einige Schritte vom RIM des Seitencanyons entfernt. Hier ragt ein Felsen direkt in den Canyon hinein, der ideale Platz um uns mit unseren Campingstühlen niederzulassen und den Anblick zu genießen. Ich bin froh, dass die Kinder im WoMo geblieben sind, denn S. hätte es sich sicherlich nicht nehmen lassen um ganz vorne auf den Felsen zu klettern. Eine Herausforderung für die Nerven der Eltern. So aber können wir ganz beruhigt vor dem Felsen sitzen.
Zum Abendessen gibt es Risotto. Eigentlich wollte wir den Transept Trail zum Bright Angle Point laufen um dort den Sonnenuntergang zu erleben, hätten dann aber im Dunkeln zurücklaufen müssen. Also fahren wir lieber zur Lodge und laufen die paar Meter von dort zum Bright Angle Point.
Hier sind wir nicht alleine, denn alle wollen den Sonnenuntergang bei diesem herrlichen Wetter erleben, aber wir bekommen noch ein schönes Plätzchen leicht erhöht auf einem Felsen. Je tiefer die Sonne sinkt, desto röter glühen die Berge im Canyon unterhalb von uns. Es ist unbeschreiblich schön.
Der Mond geht über den South Rim auf
Sobald die Sonne weg ist, wird es schnell dunkel und ich kann noch ein paar gute Aufnahmen vom Vollmond machen bevor es zurück zum Wohnmobil und dann zum Campground geht. Hier spiele ich mit den Kindern noch eine Runde Skat bevor Nachtruhe angesagt ist.