Gleich in der Früh ging es mit dem Shuttle rein in den Zion Canyon mit seinen unglaublich steilen Wänden, die rot und fast noch schroffer als jene im Yosemite Valley herunterleuchten. Wir folgten dem Pfad talauswärts, machten einen Abstecher zum Weeping Rock und landeten schließlich unter dem großen Baum beim Visitor Centre. Nach Mittag hatte es wieder 42°C im Tal. Wir hatten Permits für die Wanderung zum Angels Landing in der Lotterie gewonnen und beschlossen diese auf vier Uhr nachmittags zu verschieben, da ist wenigstens der Anstieg im Schatten. Zwei von uns verzichteten und fuhren lieber mit dem Shuttle zurück zum Campingplatz, wir beiden anderen machten uns schwitzend für den Aufstieg fertig. Gleich zu Beginn überholten wir eine Familie mit Kindern, die bald umdrehten, sonst war der Weg zum Scotts Lookout recht einsam. Der Weg ist breit angelegt und wahrscheinlich sogar rollatortauglich, erst oben am Grat beginnt ein echter Gebirgspfad mit durchgehender Eisenkette in Kniehöhe zum Festhalten. Vom Ranger, der die Permits kontrollieren sollte, war keine Spur zu sehen und erst am Gipfel trafen wir einen anderen Wanderer, ein Streifenhörnchen und eine Schar Kondore, die sich von der Thermik kreisen ließen. Die Aussicht über das Tal und hinunter zur Straße ist wirklich beeindruckend und wir hatten nicht gerechnet, diesen Aussichtspunkt so einsam genießen zu dürfen.
Auf dem Grat zur Angels Landing