Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Michaels Überführungstour Middlebury - Los Angeles

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Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
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Texas

Hallo Michael

Mit grossem Vergnügen fahre ich mit Dir durch bekannte Gegenden. Auch ich finde San Antonio dank des Riverwalks eine schöne Stadt wobei ich Deine Vorbehalte gegenüber dem Alamo teile. (Mir ist dieser etwas überbordende Patriotismus fremd)

Ich freue mich auf die WeiterfahrtSmile

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

quax1
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Tag 8 (09.03.2008 San Antonio – Seminole Canyon):

Ja, das richtige Urlaubsgefühl kam aufgrund des nicht so optimalen Wetters erst nach ein paar Tagen auf. Aber dafür bleibt es auch bis zum Schluß der Reise so schön.

So, von mir aus kann es weitergehen:

 

Wohl durch die fehlende Stunde Schlaf bin ich heute nicht richtig in Schwung gekommen. So war es erst nach 10.00 Uhr bis ich den Platz verlassen habe. Etwas aus dem Rhythmus hat mich auch die Tatsache gebracht, daß einer meiner Reifen an der Hinterachse fast platt war. Gottseidank gab es auf dem Campground auch einen Kompressor, sodaß ich ihn erstmal wieder aufpumpen konnte. Später habe ich dann an einer Tankstelle nochmal ein wenig nachgefüllt. Was mich ziemlich verwirrt hat, ist daß es auch an den Tankstellen keine Manometer gibt. Man muß einfach nach Gefühl aufpumpen. Beim späteren Einkaufen in einem Walmart habe ich mir dann ein kleines Prüfgerät gekauft.

Die Fahrt führte mich heute bei anfangs komplett geschlossener Wolkendecke von San Antonio über Del Rio Richtung Lake Amistad. Nachdem ich irgendwie keine echte Lust auf „Boondocking“ bei Govenors Landing hatte, bin ich weitergefahren in den Seminole Canyon State Park (gute 30 Meilen). Hier gibt es einen sehr einsam, abseits der Straße gelegenen Campground mit Strom und Wasser. Die Stellplätze haben angenehme Abstände zu den Nachbarn und eine sehr angenehme Größe. Zu jedem Stellplatz gehört ein Feuerring und eine überdachte Tisch-Bank-Kombination. Ein Sanitärhaus mit Toiletten und Duschen ist ebenfalls vorhanden.

 
Nachdem mittlerweile die Sonne sich durchgekämpft hatte und es wieder einmal strahlend blauen Himmel hatte, habe ich den Nachmittag sehr gemütlich vor meinem Camper verbracht und es mir bei gefühlten 25 Grad richtig gut gehen lassen. Am Abend tat sich dann ein herrlicher Sternenhimmel auf (es war rundherum sehr dunkel), allerdings ist es auch ziemlich windig geworden.

Gefahrene Meilen: 204

Gisela
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Beigetreten: 26.08.2009 - 14:49
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bin auch dabei

Hallo Michael,

habe Euch verfolgt und genieße noch einmal die Strecke  die wir dann im April/08 gefahren sind.

Durch Dich sind wir dann im April auch auf diesem wunderschönen CG gelandet, der für uns zu den schönsten CG's gehört.

Ich habe gerade festgestellt, daß es 4 Wochen später doch deutlich wärmer war.

 

Gruß

Gisela

Herzliche Grüsse Gisela

 

quax1
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Beigetreten: 26.08.2009 - 13:20
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Tag 9 (10.03.2008 Seminole Canyon – Davis Mountains):

 

@Gisela: Schön, daß Du auch dabei bist. Wettermäßig wäre ich auch gerne etwas später unterwegs gewesen. Ich gebe Dir recht, der Campground im Seminole Canyon gehört zu den schönsten, auf dem ich bisher übernachtet habe.

 

So, es geht weiter:

In der Nacht hat es dann zusätzlich zum Wind auch noch angefangen zu regnen. Jedoch war damit in den frühen Morgenstunden wieder Schluß. Bei der Abfahrt war es allerdings noch komplett bewölkt und ziemlich ungemütlich. Wie ich fast vermutet hatte, hat mein Reifen über Nacht wieder deutlich Luft verloren und war fast platt. Da aber zum Glück das WoMo ja Zwillingsreifen hat, hat der innere Reifen (der äußere war der defekte) die gesamte Last übernommen. So konnte ich auch noch weiterfahren.

Im ca. 60 Meilen entfernten Sanderson (dem ersten nennenswerten Ort auf der US90) gab es zum Glück einen Reifenhändler. Kurzer telefonischer Kontakt mit Roadbear, die Reparatur genehmigen lassen und schon konnte es losgehen. Der Monteur baute den Reifen ab, pumpte ihn kräftig auf und hielt ihn in eine gute alte Zinkwanne mit Wasser. Bald stellte sich heraus, daß der Reifen ein Loch hatte und er dieses problemlos reparieren konnte. Nach rund 30 Minuten war mein Fahrzeug wieder fahrbereit und ich immerhin ganze 12 Dollar ärmer.

Danach konnte ich meine Fahrt beruhigt fortsetzen. Es ging immer weiter auf der US90 durch teilweise richtig öde Pampa. Aber irgendwie auch sehr schön. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen. Die Straßen einsam, mal hügelig mal eben, teilweise über Meilen einfach nur geradeaus. So stelle ich mir die Weite des Westens vor. Der Natchez Trace Parkway war auch sehr eintönig und einsam, aber Wald haben wir in Europa genügend. Eine Wüste wie in Texas gibts in unseren Breitengraden jedoch nicht.

Gegen 15.00 Uhr war ich dann am heutigen Ziel, dem Davis Mountains State Park. Eine Campsite war einfach zu bekommen, der Platz aber insgesamt ziemlich voll. Die Sites relativ weit auseinander, zu jeder gehört eine Tisch-Bank-Kombination und ein Feuerring. Es gibt sowohl Full-Hook-Up’s als auch welche mit Wasser-Elektrik. Etwas aufpassen muß man mit Lebensmitteln im Freien, da regelmäßig eine Gruppe Deer’s ihren Kontrollgang über den Campground macht und die Tiere sehr zutraulich/aufdringlich sind. Wie üblich soll/darf man sie zwar nicht füttern, aber das interessiert leider einige Gäste nicht.

Das Wetter hatte sich während der Fahrt wieder einmal beruhigt und ab dem frühen Nachmittag gab es wieder strahlend blauen Himmel. Allerdings war es nach wie vor relativ windig. Da der Wind ziemlich kalt war, war es zum draußen Sitzen fast ein wenig zu frisch. Auch die Nacht war ziemlich kalt, meine Heizung ist relativ oft angesprungen.

Gefahrene Meilen: 199

quax1
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Beigetreten: 26.08.2009 - 13:20
Beiträge: 107
Tag 10 (11.03.2008 Davis Mountains – Carlsbad):

So, bitte das Füttern der Rehe einstellen und einsteigen - es geht weiter:

 

Da heute trotz etwas längerer Fahrstrecke ja noch einer der Höhepunkte meiner Reise kommen sollte, bin ich „schon“ um 8.30 Uhr aufgebrochen. Die Fahrt ging weiter über die State Road 54 erst durchs Gebirge und dann wieder durch die Wüste Richtung Kent und von dort aus über die Interstate nach Van Horn. Ab da folgte ich einer weiteren State Road bis zu den Carlsbad Caverns. Die Straße war wieder einmal nach meinem Geschmack. In einer Stunde Fahrtzeit sind mir tatsächlich sechs andere Fahrzeuge entgegengekommen.


       
Nachdem ich auch die letzten knapp sieben Meilen bis zum Visitor Center hinter mich gebracht hatte, konnte es in den Untergrund gehen. Erst noch kurz gestärkt und dann ging es über den Natural Entrance hinein. Absolut fantastisch. Die Dimensionen dieser Höhlenanlage sprengen alles, was ich bisher in dieser Richtung gesehen habe. Der Weg ist sehr gut ausgebaut, überall Geländer, in regelmäßigen Abständen waren Ranger unterwegs und das Ganze teilweise sehr eindrücklich beleuchtet. Rund zwei Stunden war ich in aller Ruhe unterwegs bis ich mit dem Lift wieder zur Oberfläche gefahren bin. Wer nicht ganz so gut zufuß ist, kann auch mit dem Lift hinunter fahren und dann die Big Room-Tour machen. Dabei verpasst man aber den ebenfalls sehr sehenswerten ersten Teil der Höhle.

        

Wie ich schon unterwegs vermutet hatte, war der Ausschuß bei meinen Fotos ziemlich hoch, deshalb habe ich sicherheitshalber ein paar mehr gemacht (gute 100). Mit Blitz fotografieren bringt absolut nichts und um ohne fotografieren zu können, muß man die Kamera irgendwo auflegen. Sehr empfehlenswert ist die Mitnahme eines Gorilla-Pods, da fast die gesamte Strecke ein praktisches Geländer vorhanden ist. Meiner lag natürlich im Camper!

So gegen 15.00 Uhr war ich dann in Carlsbad – ein fürchterlicher Ort. Fast eine halbe Stunde habe ich im Nachmittagsverkehr gebraucht, um auf der anderen Seite wieder draußen zu sein. Hier möchte ich definitiv keinen Urlaub verbringen. Nach zwei Nächten „im Outback“ wollte ich heute wieder einmal etwas Zivilisation schnuppern und habe mich für den KOA Carlsbad entschieden, der noch etwa 3 Meilen hinter dem Brantley Lake SP liegt. Zwar wieder mitten in der Pampa, aber mit allem ausgestattet (WiFi, Laundry usw.). Dank des wieder wunderschönen, warmen Wetters konnte ich es mir noch ein wenig unter meiner Markise gemütlich machen und auch die Klimaanlage habe ich heute – wenn auch nur kurz – eingeweiht. Außerdem habe ich meine erste Maschine Wäsche in den USA gewaschen.

        

Gefahrene Meilen: 240

 

MichaelAC
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Beigetreten: 25.08.2009 - 19:11
Beiträge: 7575
Tolle Fotos vom Inneren der Höhle

Hallo Michael,

ich bin absoluter Fan von Available-Light-Fotografie. Darum meine Frage:
- welche Kamera?
- welche Blende/Belichtungszeiten?
- Bildstabilisator?

Danke wink

Viele Grüße, Michael

Scout Womo-Abenteuer.de
Unsere Reisen USA und Afrika: familie-becker-feldmann

quax1
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Beigetreten: 26.08.2009 - 13:20
Beiträge: 107
Höhlenfotos

Hallo Namensvetter,

 

auf meine Höhlenfotos bin ich einigermaßen stolz. Wenn ich meinen Gorilla-Pod nicht im WoMo vergessen hätte, wäre der Ausschuß vermutlich nicht ganz so hoch geworden. Die Fotos sind entstanden mit einer Canon EOS 300D mit dem serienmäßigen 18-55 mm Objektiv (ohne Stabilisator). Was die Detaildaten der einzelnen Fotos betrifft, muß ich leider passen. Ich oute mich hier jetzt mal als Fotobanause - ich fotografiere fast immer mit Automatik (ohne Blitz in diesem Fall). Ich habe allerdings immer versucht, die Kamera irgendwo aufzulegen und - wo es ging - die Aufnahmen mit Selbstauslöser zu machen. So ruhig bin ich dann leider doch nicht, daß bei derartigen Lichtverhältnissen Freihandaufnahmen möglich gewesen wären.

Leider durfte man in den (noch kommenden) Kartchner Caverns nicht fotografieren. Da hätte es auch so einige interessante Motive gegeben.

Viele Grüße

Michael

quax1
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Beigetreten: 26.08.2009 - 13:20
Beiträge: 107
Tag 11 (12.03.2008 Carlsbad – Las Cruces):

So, auf geht's in eine neue Etappe:

Nach einer recht angenehmen Nacht bin ich nur etwas zögerlich in Schwung gekommen. Da ich auch noch Propane brauchte (dank der kalten Tage und Nächte am Anfang hatte ich ganz schön verbraucht) war es fast 10 Uhr bevor ich losgekommen bin. Mein Ziel war es heute über den White Sands Nationalpark nach Las Cruces zu fahren. Am Anfang führte die kaum befahrene Straße wieder durch unberührte Wüstengebiete, später wurde es dann deutlich grüner und waldiger. Nicht allzu weit von Alamogordo entfernt ging es dann über einen fast 3.000 Meter hohen Pass an dem auch ein kleiner, alpiner Ort mit Skigebiet liegt. Dies scheint ein recht beliebtes Urlaubs-/Ausflugsgebiet zu sein, in den Wäldern neben der Straße stand so manch ansehnliches Cottage bzw. Blockhütte. Hier bekam ich auch meinen ersten Schnee auf dieser Reise zu sehen (wenn auch nur Schneereste im Schatten).

Fährt man den Pass auf der anderen Seite hinunter kommt plötzlich ein Bereich, in dem man einen wunderschönen Ausblick auf den vor einem liegenden Talkessel hat und dort schon deutlich White Sands dominiert. Weiter ging dann die Fahrt durch Alamogordo, ein Ort der auch ein wenig deutsch beeinflußt ist, da auf der nahegelegenen Holloman-Airforce-Base die deutschen Tornado-Piloten ausgebildet werden. Auch dieser Ort zieht sich etwas und rund 5-6 Meilen hinter dem Ortsende befindet sich dann das Visitorcenter und die Einfahrt in den White Sands Nationalpark. In den Park führt eine rund 8 Meilen lange Stichstraße, die knapp die erste Hälfte noch geteert ist, dann fährt man aber auf dem weißen Sand. Die Straße ist planiert und wird regelmäßig mit einem Radlader vom Flugsand befreit.

Man beachte das Kennzeichen!

Der Park an sich ist schon einzigartig. Soweit man blicken kann, sieht man nur weiße Dünen, hin und wieder von ein paar niedrigen Sträuchern durchzogen. Es gibt immer wieder Parkplätze und Haltebuchten, Familien mit Kindern nutzen die Gelegenheit mit allen möglichen Gegenständen, die Dünen hinunter zu rutschen. Ziemlich am Ende der Straße befinden sich dann die Picknick-Plätze. Hier gibt es Bank-Tisch-Kombinationen mit einem Grill, die von einem halb offenen Dach geschützt sind. Natürlich direkt mit dem Auto anfahrbar – wir sind ja schließlich in den USA. Hier läßt es sich gut aushalten. Während tagsüber das Fotografieren etwas schwierig ist – es ist einfach zu hell und zu weiß – ergeben sich frühmorgens und abends sicherlich tolle Fotomöglichkeiten.

Nach einer gemütlichen Rundfahrt mit Brotzeit führte mich mein Weg dann wieder aus dem Park hinaus und weiter Richtung Las Cruces. Dort habe ich mir dann mal ein „RV-Ressort“ gegönnt. Nachdem dieses sogar noch etwas günstiger als der örtliche KOA war, warum nicht. Schon das Hauptgebäude machte einen gediegenen Eindruck. Gebaut im Adobe-Stil und mit einer Lobby mit offenem Kamin ausgestattet strahlte es eine gewisse Eleganz aus. Das Personal war freundlich und ich wurde mit einem Golfwagen zu meinem Stellplatz escortiert. Leider sind die günstigen Plätze für die Übernachtungsgäste auch die etwas schlechteren. So führte rund 100 Meter Luftlinie hinter meinem Schlafzimmerfenster die Interstate vorbei. Die Campsites waren zwar relativ großzügig und mit full hook-up ausgestattet, aber es gab weder eine Tisch-Bank-Kombination noch Grill bzw. Feuerring. Aber dafür war man ja schließlich mitten in der Stadt. Als Übernachtungsplatz trotz der vorhandenen Lärmbelästigung durch die Interstate auf jeden Fall zu empfehlen, für längere Aufenthalte sollte man versuchen einen Stellplatz weiter im Platzinneren zu erhalten. Das Wetter war übrigens den ganzen Tag wieder sonnig und angenehm warm, allerdings teilweise ziemlich windig.

       
Gefahrene Meilen: 218

Paul
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Beigetreten: 22.08.2009 - 10:07
Beiträge: 1746
Carlsbad Foto-Daten

Hallo MichaelAC,

hier habe ich ein Bild von den Caverns eingestellt:

http://womo-abenteuer.de/node/786

Blende 2,2
Belichtungszeit 10s
Filmempfindlichkeit 100 ASA sonst rauscht meine Canon G2.
Stativ keines, Kamera lag auf dem Boden.

 

@Quax,

schöne Tour hast Du gemacht.

War es nicht etwas einsam, alleine in dem Teil durch die leere Gegend zu fahren?

Viele Grüße

paul (Werner)

Karin
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Beigetreten: 21.08.2009 - 19:06
Beiträge: 1352
Karlsbad Caverns

Hi Michael,

danke, dass Du mich noch einmal in die Karlsbad Caverns entführt hast, wir waren vor Jahren mit meinen Schwiegereltern dort und auch ich bin ganz besonders beeindruckt von den riesigen Dimensionen dieser Höhle. man sollte wenn irgend möglich den natürlichen Eingang hinuntersteigen.

Leider haben wir damals nicht das nächtliche Ausschwärmen der Fledermäuse sehen können, Du anscheinend auch nicht. das stelle ich mir auch sehr spannend vor. Bei uns war es aber im Hochsommer draußen unglaublich heiß und unwirtlich, da hattest Du wohl gerade die richtige Reisezeit.

Danke für die vielen schönen Bilder, da kann man sich noch viel besser in dei Fahrt hineinversezten, z.B. in die unendliche Weite der Landschaft.

Tschüß (nein, nicht mein Nummernschild...)

Karin