Wir fahren über Pucon, Villarica, Temuco. Überall sehen wir vor lauter Regen gar nichts. Aber je weiter wir aus den Bergen kommen, desto besser wird das Wetter.
Eigentlich hatten wir geplant, die restlichen Tage noch in den Anden zu bleiben. Aber bei diesem Regen?? Wir entscheiden ganz kurzfristig, dass wir dem Regen davonfahren und an die Küste wollen. Ein Blick auf die Strassenkarte zeigt uns, dass es da einen Nationalpark direkt auf unserem Weg gibt, von dem wir bisher noch nichts gehört oder gelesen haben. Schnelle Entscheidung: wir fahren zum Nationalpark Nahuelbuta.
Nur übersehen wir, dass dieser Nationalpark in der Küsten-Kordilliere liegt, Also auch wieder in den Bergen.
In diesem Nationalpark soll es einen der letzten Wälder von Araucarien geben.
Unser GPS kennt diesen NP nicht, nur die Stadt, die angeblich der „Eingang“ zum NP ist: Angol.
Wir erwarten eine Provinzstadt, statt dessen erleben wir eine Grosstadt. Allerdings ohne jede touristische Infrastruktur, also kein Visitorcenter und auch keine Wegweiser. Irgendwie fragen wir uns aber doch durch und sind dann auf einer abenteuerlichen Strasse zum Nationalpark. Leider stellt sich heraus, dass dieser NP sehr hoch liegt, und je höher wir fahren, desto dichter werden wieder die Wolken.
Als wir am späten Nachmittag am Campingplatz im NP ankommen, auf über 1000 m Höhe, sind wir wieder voll im Regen. Trotzdem machen wir noch eine kleine Wanderung rund um den Campingplatz,
Dienstag, 12.2.: Das Wetter schaut relativ gut aus. Also starten wir zu einer Wanderung zum Piedra del Aguilar, dem Adlerfelsen. Bei gutem Wetter soll man von dort bis zum Pazifik schauen können.
Als wir oben sind, stehen wir im Nebel. Aber dieser Nebel hat etwas mystisches. Wir können uns fast nicht trennen. Die Araukarien sehen in diesem Licht irgendwie aus, wie von einer anderen Welt.
Gestern haben uns die Parkrancher erzählt, dass wir nicht wieder nach Osten rausfahren müssten, sondern es gäbe eine Strasse nach Westen, zum Pazifik. Diese Strasse fahren wir raus. Wir fahren ca. 50 km auf enger, ungeteerter Strasse durch Pinien- und Eukalyptus-Wälder.
Und als wir wieder auf einer Hauptstrasse und geteert sind, liegt wieder eine 90 km lange Baustelle vor uns.
Aber wir wollen zum Strand.! Wir fahren nach Arauco, Dort am Strand finden wir ein schönes Restaurant. Nach dem Essen liegen wir noch in der Sonne am Strand.
Aber wir müssen weiter und fahren nach Conception, immer auf der Suche nach einem Campingplatz. Es ist ein Wahnsinns-Verkehr, und noch dazu alles Baustelle. Da gibt’s nichts schönes zum Übernachten. Also fahren wir weiter nach Tome und Dithato. Aber irgendwie sind wir in einem Gebiet unterwegs, das von Tourismus noch nie was gehört zu haben scheint. Es gibt keine Hotels, keine Cabins, keinen Campingplatz. Die Buchten am Meer sind abgesperrt, da Privatbesitz. Langsam nervt es.
Um ca. 20.00 finden wir dann noch einen absolut tollen Strand zum Übernachten. (Ich sag ja immer: nur Geduld!).
Wir stehen (fast) allein in einer wunderschönen Bucht, können den Sonnenuntergang geniessen. Ein streunender Hund wird uns durch die Nacht bewachen, denn den haben wir „geschmiert“ mit ein paar Happen vom Abendessen.
für den Bericht! Ist ja wirklich eine etwas andere Welt - nicht nur was die schönen Araukarien betrifft.
Die Geschichte mit dem Hund....etwas Änliches haben wir mal im Adachijijahi Canyon in Arizona erlebt. Wir trafen einen professionellen Photographen aus New Mexico, der sich mit seinem Geländewagen einen Platz zum Übernachten gesucht hatte, weil er am folgenden Morgen das perfekte Licht für einen riesigen Alkoven erwartete.
Er hatte zwei Hunde dabei, erzählte uns, das seien nicht seine sondern "Indianer"hunde. Er hätte das schon des Öfteren erlebt, sie kommen, bleiben eine Zeitlang und trollen sich dann wieder. Er meinte, sie würden ziemlich sicher übernacht bei ihm bleiben.
Leider ist heute unsere letzter Tag im Camper. Also wird nach dem Frühstück der Koffer gepackt.
Bei der Abfahrt noch ein Blick zurück auf unseren Stellplatz von heute Nacht:
Wir fahren noch so lange wie möglich am Meer entlang. Zum Mittagessen landen wir im Cauquenes am Markt. Die Marktfrau dort ist richtig glücklich, dass sie Touristen bewirten darf, die kein spanisch sprechen und kommt alle paar Minuten um zu fragen, ob es uns auch schmeckt.
Am späten Nachmittag kommen wir in Talca, in der Casa Chueca an. Das ist ein Gästehaus von unserem Autovermieter. Wir haben auf unserer letzten Chile-Tour auch schon dort übernachtet.
Wir besprechen nocheinmal unsere gesamten Reklamationen mit der Mitarbeiterin.
Leider haben wir auch hier nicht das grosse Glück: Es zeigt sich, dass ausgerechnet an diesem Tag eine deutsch-sprechende Reisegruppe zurückkommt, ca. 15 Personen, die die letzten 3 Wochen mit dem Bus unterwegs waren. Die Kommentare und Gespräche, die wir abends und morgens beim Frühstück notgedrungen mit gehört haben, haben wir nur bestärkt in meiner Meinung: nie, wirklich niemals, mit einer Gruppe unterwegs zu sein.
LG
Beate
PS: Später können wir feststellen, dass wir für unseren Ärger und die verlorene Zeit gut entschädigt worden sind. Allerdings haben wir im Gegenzug für die demolierte Stosstange viel zu viel bezahlt, da diese angeblich nicht mehr zum Reparieren war. Naja, bei den Kosten für eine solche Reise fällt das auch nicht mehr ins Gewicht.
Donnerstag, 14.2.:
Wir haben unseren Mietwagen auf 9.00 h bestellt, aber schon um 8.30 h steht der Fahrer vor der Tür. Wir erfahren, dass es sich um eine echte „Einwegmiete“ handelt: der Fahrer ist heute morgen um 5.00 h in Santiago abgefahren, um uns das Auto zu bringen. (Sowas gibt’s anscheinend wirklich nur in Chile?) Und er muss jetzt mit dem Bus wieder nach Santiago zurückfahren, nocheinmal ca. 7 Stunden. Also fährt ihn mein Mann zumindest zur Bushaltestelle. Denn die ist ca. 10 km entfernt.
Unser Gepäck in diesem kleinen Auto unterzubringen, erfordert schon einiges an Einfallsreichtum. Aber es klappt.
Nachdem wir wieder bestes Wetter haben, entscheiden wir, dass wir in den letzten Tagen noch etwas von den Anden sehen wollen. Wir fahren zunächst mal den Paso Pehuenche hoch bis zur Lagune del Maule an der argentinischen Grenze. Die neue und sehr gut ausgebaute Strasse geht durch herrliche Vulkanlandschaften bis auf über 2.500 m hoch.
Über die Grenze dürfen wir mit unserem Mietwagen nicht, also fahren wir wieder zurück und wollen uns den Nationalpark Altos de Lircay anschauen. Die Strasse dort rauf ist allerdings ungeteert und teilweise in furchtbar schlechtem Zustand. Wir haben mit unserem kleine Auto öfter mal „Bodenkontakt“ und wagen uns fast nur noch im Schritttempo zu fahren. Irgendwann sind wir aber doch in Vilches Alto am Eingang zum Nationalpark. Hier ist allerdings Schluss für unser Auto, um weiterzukommen bräuchten wir zumindest eine höhere Bodenfreiheit.
Also machen wir noch eine kleine Wanderung am Rande des Nationalparks und suchen uns dann ein Hotel. Direkt am Parkeingang ist eine Hosteria, mit Restaurant. Hier bleiben wir und geniessen einen ruhigen Abend auf der Terrasse bei 26 Grad auf 2000 m Höhe. Wir sind die einzigen Gäste in diesem Haus.
Nachts um 2.00 h ist allerdings der Teufel los: Es kommt eine Gruppe an, wahrscheinlich vom Trekking, denn ein Auto oder gar Bus haben wir nicht gehört. Diese Leute beginnen dann erst mal unten in der Gemeinschaftsküche zum Kochen. Es wird 4.00 h bis endlich wieder Ruhe ist und ich sehne mit nach unseren absolut ruhigen Nächten im Camper zurück.
Am nächsten morgen wollen wir zu einem Aussichtspunkt im Nationalpark laufen. Aber die Visitorinfo ist so früh noch geschlossen. Es gibt keine Wegweiser und so finden wir diesen Aussichtspunkt nicht und kehren nach 1 Stunde wieder um.
Dann geht’s diese fürchterliche Strasse wieder nach unten, im Schritttempo.
Bei Molino kommen wir wieder auf die Ruta 5, die wir erst ein Stück weit fahren. Wir biegen rechts ab und wollen die Termas Cauquenes besuchen. Leider stehen wir vor verschlossener Tür: angeblich wegen Reparaturarbeiten geschlossen. Aber so wie es aussieht, wird in den nächsten Monaten bestimmt nicht wieder eröffnet, und von Arbeiten ist auch nichts zu sehen.
Also müssen wir wohl weiterfahren und überlegen uns, noch das Maipo-Valley zu besuchen. Bei Pirque kommen wir am Taleingang an und gehen glücklicherweise gleich in die erste Visitor-Information. Die Dame dort ist anscheinend glücklich, etwas zu tun zu bekommen und telefoniert mit Begeisterung die nächsten Hotels an. Aber alle sind ausgebucht. Klar, ist ja Freitag Abend und das Maipo-Valley ist ein Naherholungsgebiet für die Bewohner von Santiago!
Die Dame gibt jedoch nicht auf und irgendwann findet sie wirklich noch ein freies Hotelzimmer, ca. 25 km entfernt: die Posada del Canela. Wir kommen in eine wunderschöne Anlage mit einem herrlichen Obstgarten, wo wir wieder einen gemütlichen Abend haben.
Am Samstag fahren wir gleich frühmorgens in den Cajon de Maipo. Zuerst ist die Strasse noch geteert und in gutem Zustand. Aber das sollte sich schnell ändern und wir müssen wieder die Schlaglöcher suchen. Es ist sehr viel Verkehr, vor allem grosse LKW kommen uns entgegen. Bis wir feststellen, dass dort hinten im Tal ein Zementwerk (oder was ähnliches) ist.
Wir wollen noch einmal eine Terma besuchen, die Termas Colina. Aber auch hier haben wir Pech: wir kommen bis ca. 3 km vor die Termas, dann wird die Strasse zu schlecht für unser Auto. Da ist anscheinend ein Bergrutsch runtergekommen und wir müssen wieder umkehren.
Auf dem Rückweg wollen wir zumindest die Termas Morales noch anschauen. Baden wollen wir dort nicht, denn unser Reiseführer sagt uns, dass die Wassertemperatur nur ca. 22 Grad ist, und das ist uns zu kalt. Aber im Dorf Termas Morales kommen wir gerade richtig zum Beginn einer Fiesta.
Leider haben wir nicht mehr allzu lange Zeit, denn wir müssen heute Abend unseren Mietwagen in Santiago zurückgeben. Wir stürzen uns also in den Rückreiseverkehr Richtung Stadt, finden dank GPS unser Hotel, laden die Koffer aus und fahren gleich zu Hertz, das Auto zurückgeben.
Von dort laufen wir zum Stadtteil Bellavista, denn wir wissen von unserem letzten Urlaub, dass dort ein Viertel ist, wo sich ein Restaurant am anderen befindet. Und hier genehmigen wir uns die erste Parilla unseres Urlaubs.
Total überfr..... laufen wir dann noch ½ Stunde zurück zu unserem Hotel.
Sonntag, 17.2.:
Dies ist unser letzte Tag in Chile. Wir laufen kreuz und quer durch die Stadt und landen, wie auch anders, wieder am Mercato Central. Dort gibt’s noch einmal eine schöne Meeresfrüchte-Platte.
Nachmittags wollen wir mit der Seilbahn auf den Cerro San Cristobal. Aber auch diese ist „wegen Reparaturarbeiten“ geschlossen und zum hoch laufen sind wir zu faul. Also landen wir wieder in Bellavista.
Am Montag müssen wir schon um 4.00 h aufstehen, da unser Flug so früh geht. Natürlich wird der vereinbarte Weckruf vom Hotel vergessen (zum Glück haben wir noch unseren Wecker gestellt) und natürlich wurde auch vergessen, das Taxi zu bestellen. Zum Glück fährt trotz der frühen Stunde ein freies Taxi zufällig vorbei.
Und so fahren wir durch ein menschen- und autoleeres Santiago zum Airport und ich denke mir, wie schön es wäre, wenn wir jetzt gerade erst gelandet wären.
Hier zum besseren Verständnis noch unsere Route. Blaue Linien waren in Argentinen, rot in Chile:
Schon damals war uns klar, dass das nicht unsere letzte Tour durch Chile und Argentinien gewesen sein konnte. Und: schon im selben Jahr gab es im November nocheinmal so ein günstiges Überführungsangebot, das wir einfach nicht ausschlagen konnten. So waren im im November/Dezember nocheinmal auf ähnlicher Route unterwegs.
LG
Beate
PS: Daheim stellen wir fest, dass Hertz uns 68 Euro zuviel von der Kreditkarte abgebucht hat, da wir das Auto mit halbleerem Tank zurückgegeben haben. Wir haben aber auch nur halbvoll übernommen. Ausserdem wurde für 3 Tage die Autobahnmaut in Santiago abgebucht. Die Reklamation war dann nach vielem Ärger und einigen mails hin und her doch noch erfolgreich.
Dagegen ist unsere Reklamation wegen der Probleme mit den Camper-Papieren sofort und zur vollen Zufriedenheit geklärt worden. Schon das erste Entschädigungs-Angebot von Trekker Chile war so gut, dass wir sofort zustimmen konnten.
nochmal vielen Dank fuer den sehr schoenen Bericht und die vielen tollen Fotos von dieser grandiosen Landschaft! Eure schoenen und einsamen Uebernachtungsplaetze haben es mir besonders angetan.
Irgendwann hoffe ich, meinen Mann endlich soweit zu haben und mal eine "Runde" hier unten im suedlichen Amerika drehen zu koennen. Im Moment sind wir noch "akut" afrika-infiziert.
Dieses Jahr geht es ja erstmal wieder in den Suedwesten, naechstes Jahr wieder Botswana /Namibia und dann.... ja dann koennte eucht mal Chile - Argentinien dran sein. Jedenfalls habe ich mir aus Deinem Bericht einiges in mein Buechlein geschrieben zur Wiedervorlage! Vielleicht melde ich mich dann nochmal mit ein paar Fragen an dich.
Wir fahren über Pucon, Villarica, Temuco. Überall sehen wir vor lauter Regen gar nichts. Aber je weiter wir aus den Bergen kommen, desto besser wird das Wetter.
Eigentlich hatten wir geplant, die restlichen Tage noch in den Anden zu bleiben. Aber bei diesem Regen?? Wir entscheiden ganz kurzfristig, dass wir dem Regen davonfahren und an die Küste wollen. Ein Blick auf die Strassenkarte zeigt uns, dass es da einen Nationalpark direkt auf unserem Weg gibt, von dem wir bisher noch nichts gehört oder gelesen haben. Schnelle Entscheidung: wir fahren zum Nationalpark Nahuelbuta.
Nur übersehen wir, dass dieser Nationalpark in der Küsten-Kordilliere liegt, Also auch wieder in den Bergen.
In diesem Nationalpark soll es einen der letzten Wälder von Araucarien geben.
Unser GPS kennt diesen NP nicht, nur die Stadt, die angeblich der „Eingang“ zum NP ist: Angol.
Wir erwarten eine Provinzstadt, statt dessen erleben wir eine Grosstadt. Allerdings ohne jede touristische Infrastruktur, also kein Visitorcenter und auch keine Wegweiser. Irgendwie fragen wir uns aber doch durch und sind dann auf einer abenteuerlichen Strasse zum Nationalpark. Leider stellt sich heraus, dass dieser NP sehr hoch liegt, und je höher wir fahren, desto dichter werden wieder die Wolken.
Als wir am späten Nachmittag am Campingplatz im NP ankommen, auf über 1000 m Höhe, sind wir wieder voll im Regen. Trotzdem machen wir noch eine kleine Wanderung rund um den Campingplatz,
Dienstag, 12.2.: Das Wetter schaut relativ gut aus. Also starten wir zu einer Wanderung zum Piedra del Aguilar, dem Adlerfelsen. Bei gutem Wetter soll man von dort bis zum Pazifik schauen können.
Als wir oben sind, stehen wir im Nebel. Aber dieser Nebel hat etwas mystisches. Wir können uns fast nicht trennen. Die Araukarien sehen in diesem Licht irgendwie aus, wie von einer anderen Welt.
Gestern haben uns die Parkrancher erzählt, dass wir nicht wieder nach Osten rausfahren müssten, sondern es gäbe eine Strasse nach Westen, zum Pazifik. Diese Strasse fahren wir raus. Wir fahren ca. 50 km auf enger, ungeteerter Strasse durch Pinien- und Eukalyptus-Wälder.
Und als wir wieder auf einer Hauptstrasse und geteert sind, liegt wieder eine 90 km lange Baustelle vor uns.
Aber wir wollen zum Strand.! Wir fahren nach Arauco, Dort am Strand finden wir ein schönes Restaurant. Nach dem Essen liegen wir noch in der Sonne am Strand.
Aber wir müssen weiter und fahren nach Conception, immer auf der Suche nach einem Campingplatz. Es ist ein Wahnsinns-Verkehr, und noch dazu alles Baustelle. Da gibt’s nichts schönes zum Übernachten. Also fahren wir weiter nach Tome und Dithato. Aber irgendwie sind wir in einem Gebiet unterwegs, das von Tourismus noch nie was gehört zu haben scheint. Es gibt keine Hotels, keine Cabins, keinen Campingplatz. Die Buchten am Meer sind abgesperrt, da Privatbesitz. Langsam nervt es.
Um ca. 20.00 finden wir dann noch einen absolut tollen Strand zum Übernachten. (Ich sag ja immer: nur Geduld!).
Wir stehen (fast) allein in einer wunderschönen Bucht, können den Sonnenuntergang geniessen. Ein streunender Hund wird uns durch die Nacht bewachen, denn den haben wir „geschmiert“ mit ein paar Happen vom Abendessen.
LG
Beate
Danke Beate
für den Bericht! Ist ja wirklich eine etwas andere Welt - nicht nur was die schönen Araukarien betrifft.
Die Geschichte mit dem Hund....etwas Änliches haben wir mal im Adachijijahi Canyon in Arizona erlebt. Wir trafen einen professionellen Photographen aus New Mexico, der sich mit seinem Geländewagen einen Platz zum Übernachten gesucht hatte, weil er am folgenden Morgen das perfekte Licht für einen riesigen Alkoven erwartete.
Er hatte zwei Hunde dabei, erzählte uns, das seien nicht seine sondern "Indianer"hunde. Er hätte das schon des Öfteren erlebt, sie kommen, bleiben eine Zeitlang und trollen sich dann wieder. Er meinte, sie würden ziemlich sicher übernacht bei ihm bleiben.
Gruss
Rolf
Desert Drunk and Red Rock Crazy - Reisen im amerikanischen Südwesten (plus, plus, plus)
Mittwoch, 13.2.
Leider ist heute unsere letzter Tag im Camper. Also wird nach dem Frühstück der Koffer gepackt.
Bei der Abfahrt noch ein Blick zurück auf unseren Stellplatz von heute Nacht:
Wir fahren noch so lange wie möglich am Meer entlang. Zum Mittagessen landen wir im Cauquenes am Markt. Die Marktfrau dort ist richtig glücklich, dass sie Touristen bewirten darf, die kein spanisch sprechen und kommt alle paar Minuten um zu fragen, ob es uns auch schmeckt.
Am späten Nachmittag kommen wir in Talca, in der Casa Chueca an. Das ist ein Gästehaus von unserem Autovermieter. Wir haben auf unserer letzten Chile-Tour auch schon dort übernachtet.
Wir besprechen nocheinmal unsere gesamten Reklamationen mit der Mitarbeiterin.
Leider haben wir auch hier nicht das grosse Glück: Es zeigt sich, dass ausgerechnet an diesem Tag eine deutsch-sprechende Reisegruppe zurückkommt, ca. 15 Personen, die die letzten 3 Wochen mit dem Bus unterwegs waren. Die Kommentare und Gespräche, die wir abends und morgens beim Frühstück notgedrungen mit gehört haben, haben wir nur bestärkt in meiner Meinung: nie, wirklich niemals, mit einer Gruppe unterwegs zu sein.
LG
Beate
PS: Später können wir feststellen, dass wir für unseren Ärger und die verlorene Zeit gut entschädigt worden sind. Allerdings haben wir im Gegenzug für die demolierte Stosstange viel zu viel bezahlt, da diese angeblich nicht mehr zum Reparieren war. Naja, bei den Kosten für eine solche Reise fällt das auch nicht mehr ins Gewicht.
Hallo Beate!
..............bei den Kosten für eine solche Reise fällt das auch nicht mehr ins Gewicht.
Es ist aber trotzdem ärgerlich:(. Ihr hattet unterwegs genug Ärger. Da würde ich doch mehr Kulanz erwarten dürfen.
Nun: andere Länder, andere Sitten......, wie man so schön sagt:).
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Auf zur letzten Etappe:
Donnerstag, 14.2.:
Wir haben unseren Mietwagen auf 9.00 h bestellt, aber schon um 8.30 h steht der Fahrer vor der Tür. Wir erfahren, dass es sich um eine echte „Einwegmiete“ handelt: der Fahrer ist heute morgen um 5.00 h in Santiago abgefahren, um uns das Auto zu bringen. (Sowas gibt’s anscheinend wirklich nur in Chile?) Und er muss jetzt mit dem Bus wieder nach Santiago zurückfahren, nocheinmal ca. 7 Stunden. Also fährt ihn mein Mann zumindest zur Bushaltestelle. Denn die ist ca. 10 km entfernt.
Unser Gepäck in diesem kleinen Auto unterzubringen, erfordert schon einiges an Einfallsreichtum. Aber es klappt.
Nachdem wir wieder bestes Wetter haben, entscheiden wir, dass wir in den letzten Tagen noch etwas von den Anden sehen wollen. Wir fahren zunächst mal den Paso Pehuenche hoch bis zur Lagune del Maule an der argentinischen Grenze. Die neue und sehr gut ausgebaute Strasse geht durch herrliche Vulkanlandschaften bis auf über 2.500 m hoch.
Über die Grenze dürfen wir mit unserem Mietwagen nicht, also fahren wir wieder zurück und wollen uns den Nationalpark Altos de Lircay anschauen. Die Strasse dort rauf ist allerdings ungeteert und teilweise in furchtbar schlechtem Zustand. Wir haben mit unserem kleine Auto öfter mal „Bodenkontakt“ und wagen uns fast nur noch im Schritttempo zu fahren. Irgendwann sind wir aber doch in Vilches Alto am Eingang zum Nationalpark. Hier ist allerdings Schluss für unser Auto, um weiterzukommen bräuchten wir zumindest eine höhere Bodenfreiheit.
Also machen wir noch eine kleine Wanderung am Rande des Nationalparks und suchen uns dann ein Hotel. Direkt am Parkeingang ist eine Hosteria, mit Restaurant. Hier bleiben wir und geniessen einen ruhigen Abend auf der Terrasse bei 26 Grad auf 2000 m Höhe. Wir sind die einzigen Gäste in diesem Haus.
Nachts um 2.00 h ist allerdings der Teufel los: Es kommt eine Gruppe an, wahrscheinlich vom Trekking, denn ein Auto oder gar Bus haben wir nicht gehört. Diese Leute beginnen dann erst mal unten in der Gemeinschaftsküche zum Kochen. Es wird 4.00 h bis endlich wieder Ruhe ist und ich sehne mit nach unseren absolut ruhigen Nächten im Camper zurück.
LG
Beate
Am nächsten morgen wollen wir zu einem Aussichtspunkt im Nationalpark laufen. Aber die Visitorinfo ist so früh noch geschlossen. Es gibt keine Wegweiser und so finden wir diesen Aussichtspunkt nicht und kehren nach 1 Stunde wieder um.
Dann geht’s diese fürchterliche Strasse wieder nach unten, im Schritttempo.
Bei Molino kommen wir wieder auf die Ruta 5, die wir erst ein Stück weit fahren. Wir biegen rechts ab und wollen die Termas Cauquenes besuchen. Leider stehen wir vor verschlossener Tür: angeblich wegen Reparaturarbeiten geschlossen. Aber so wie es aussieht, wird in den nächsten Monaten bestimmt nicht wieder eröffnet, und von Arbeiten ist auch nichts zu sehen.
Also müssen wir wohl weiterfahren und überlegen uns, noch das Maipo-Valley zu besuchen. Bei Pirque kommen wir am Taleingang an und gehen glücklicherweise gleich in die erste Visitor-Information. Die Dame dort ist anscheinend glücklich, etwas zu tun zu bekommen und telefoniert mit Begeisterung die nächsten Hotels an. Aber alle sind ausgebucht. Klar, ist ja Freitag Abend und das Maipo-Valley ist ein Naherholungsgebiet für die Bewohner von Santiago!
Die Dame gibt jedoch nicht auf und irgendwann findet sie wirklich noch ein freies Hotelzimmer, ca. 25 km entfernt: die Posada del Canela. Wir kommen in eine wunderschöne Anlage mit einem herrlichen Obstgarten, wo wir wieder einen gemütlichen Abend haben.
Am Samstag fahren wir gleich frühmorgens in den Cajon de Maipo. Zuerst ist die Strasse noch geteert und in gutem Zustand. Aber das sollte sich schnell ändern und wir müssen wieder die Schlaglöcher suchen. Es ist sehr viel Verkehr, vor allem grosse LKW kommen uns entgegen. Bis wir feststellen, dass dort hinten im Tal ein Zementwerk (oder was ähnliches) ist.
Wir wollen noch einmal eine Terma besuchen, die Termas Colina. Aber auch hier haben wir Pech: wir kommen bis ca. 3 km vor die Termas, dann wird die Strasse zu schlecht für unser Auto. Da ist anscheinend ein Bergrutsch runtergekommen und wir müssen wieder umkehren.
Auf dem Rückweg wollen wir zumindest die Termas Morales noch anschauen. Baden wollen wir dort nicht, denn unser Reiseführer sagt uns, dass die Wassertemperatur nur ca. 22 Grad ist, und das ist uns zu kalt. Aber im Dorf Termas Morales kommen wir gerade richtig zum Beginn einer Fiesta.
Leider haben wir nicht mehr allzu lange Zeit, denn wir müssen heute Abend unseren Mietwagen in Santiago zurückgeben. Wir stürzen uns also in den Rückreiseverkehr Richtung Stadt, finden dank GPS unser Hotel, laden die Koffer aus und fahren gleich zu Hertz, das Auto zurückgeben.
Von dort laufen wir zum Stadtteil Bellavista, denn wir wissen von unserem letzten Urlaub, dass dort ein Viertel ist, wo sich ein Restaurant am anderen befindet. Und hier genehmigen wir uns die erste Parilla unseres Urlaubs.
Total überfr..... laufen wir dann noch ½ Stunde zurück zu unserem Hotel.
LG
Beate
Sonntag, 17.2.:
Dies ist unser letzte Tag in Chile. Wir laufen kreuz und quer durch die Stadt und landen, wie auch anders, wieder am Mercato Central. Dort gibt’s noch einmal eine schöne Meeresfrüchte-Platte.
Nachmittags wollen wir mit der Seilbahn auf den Cerro San Cristobal. Aber auch diese ist „wegen Reparaturarbeiten“ geschlossen und zum hoch laufen sind wir zu faul. Also landen wir wieder in Bellavista.
Am Montag müssen wir schon um 4.00 h aufstehen, da unser Flug so früh geht. Natürlich wird der vereinbarte Weckruf vom Hotel vergessen (zum Glück haben wir noch unseren Wecker gestellt) und natürlich wurde auch vergessen, das Taxi zu bestellen. Zum Glück fährt trotz der frühen Stunde ein freies Taxi zufällig vorbei.
Und so fahren wir durch ein menschen- und autoleeres Santiago zum Airport und ich denke mir, wie schön es wäre, wenn wir jetzt gerade erst gelandet wären.
Hier zum besseren Verständnis noch unsere Route. Blaue Linien waren in Argentinen, rot in Chile:
Schon damals war uns klar, dass das nicht unsere letzte Tour durch Chile und Argentinien gewesen sein konnte. Und: schon im selben Jahr gab es im November nocheinmal so ein günstiges Überführungsangebot, das wir einfach nicht ausschlagen konnten. So waren im im November/Dezember nocheinmal auf ähnlicher Route unterwegs.
LG
Beate
PS: Daheim stellen wir fest, dass Hertz uns 68 Euro zuviel von der Kreditkarte abgebucht hat, da wir das Auto mit halbleerem Tank zurückgegeben haben. Wir haben aber auch nur halbvoll übernommen. Ausserdem wurde für 3 Tage die Autobahnmaut in Santiago abgebucht. Die Reklamation war dann nach vielem Ärger und einigen mails hin und her doch noch erfolgreich.
Dagegen ist unsere Reklamation wegen der Probleme mit den Camper-Papieren sofort und zur vollen Zufriedenheit geklärt worden. Schon das erste Entschädigungs-Angebot von Trekker Chile war so gut, dass wir sofort zustimmen konnten.
Liebe Beate,
nochmal vielen Dank fuer den sehr schoenen Bericht und die vielen tollen Fotos von dieser grandiosen Landschaft! Eure schoenen und einsamen Uebernachtungsplaetze haben es mir besonders angetan.
Irgendwann hoffe ich, meinen Mann endlich soweit zu haben und mal eine "Runde" hier unten im suedlichen Amerika drehen zu koennen. Im Moment sind wir noch "akut" afrika-infiziert.
Dieses Jahr geht es ja erstmal wieder in den Suedwesten, naechstes Jahr wieder Botswana /Namibia und dann.... ja dann koennte eucht mal Chile - Argentinien dran sein. Jedenfalls habe ich mir aus Deinem Bericht einiges in mein Buechlein geschrieben zur Wiedervorlage! Vielleicht melde ich mich dann nochmal mit ein paar Fragen an dich.
Also, nochmal lieben Dank!
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Hallo Beate,
danke für Deinen interessanten Bericht und die tollen Fotos. Vielleicht bekommen wir nochmal die Kurve und können es Euch gleich tun.
Gruß
Peter
Ich habe ja schon gelesen, dass Du auch Afrika-Infiziert bist
Aber wenn Du Fragen zu Chile und Argentinien hast, gebe ich Dir gerne Tipps.
LG
Beate