Langer Fahrtag nach Sequoia

Begeistert vom Joshua Tree sind wir dann unseren längsten Fahrtag zum Sequoia Nationalpark (Lodgepole Campground) angetreten. Wir wussten schon vorher was uns an  Fahrzeit erwartet würde und die Angaben eines der Forummitglieder, von 10 Stunden mit allem drum und dran, passen ganz gut. Ca. solange haben wir mit allem, also einkaufen ca 1 h, tanken (2 Mal), Mittagessen und reinem Fahren tatsächlich gebraucht. Schon etwas viel, aber (zumindest bei zwei Fahrern und bei der Kürze der Tour insgesamt) definitiv die bessere Lösung als eine Zwischenübernachtung z.B. in Bakersfield. Wir haben den einen Fahrtag nicht bereut, im Gegenteil. Die Fahrt an sich durch tolle und abwechslungsreiche Landschaften war auch schon ein wenig das Ziel an sich. Außerdem haben wir uns sowieso ständig "gestritten" wer fahren darf, so begeistert waren wir von unserem Truck.

Dann jedoch eine kleine bzw. große Überraschung. Trotz guter Reisevorbereitung war mir irgendwie entgangen, dass unser Campground im Sequoia auf über 2000m liegt. Umso näher wir kamen, umso niedriger also natürlich die Temperatur. Bei 4°C sind wir letztlich am späten Nachmittag am Visitor Center im Lodgepole angekommen. Da wir- wie gesagt- Campinganfänger sind, haben wir uns panisch die Frage gestellt, ob wir denn nächsten Tag noch erleben oder schockgefroren aufwachen würden. Die (wiederrum) sehr netten Ranger haben uns dann allerdings beruhigen können ;), was uns trotzdem nicht von einem Panikkauf im dortigen Store abhalten konnte. Wir haben zwei Fleeceschlafsäcke gekauft, die aber auch wirklich nötig waren. Von Cruise America wurden nur zwei relativ dünne Bettdecken mitgeliefert (die allerdings jeweils für zwei Leute reichten). Den Schlafsack konnten wir auch während der restlichen Reise noch sehr gut nutzen, der Kauf hat sich also gelohnt. Beim nächsten Camper-Urlaub würde ich direkt meinen hochwertigeren Schlafsack aus Deutschland mitbringen.

 Unsere Site 152 direkt am Fluß war cool, auch wenn sich am ersten Abend eine große Pfütze genau um den Tisch herum neben der Feuerstelle gebildet hatte (diese war, oh Wunder, am nächsten Tag so gut wie weg). Trotz der Kälte (um die 0° Grad) haben wir die Tage im Nationalpark als sehr genossen. Hut ab vor den vielen Amis, die dort gezeltet haben bei den Temperaturen.

Am ersten Tag sind wir vom Campground aus ein Stück (ca. 2 h) die Berge hochgewandert und am nächsten Tag haben wir den General Sherman und seine Kameraden besucht und sind dort einen Trail (Congress Trail) gelaufen. Am Abreisetag waren wir noch am Moro Rock, einem tollen Aussichtspunkt, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Vom CG aus gab es kostenlose Shuttlebusse zu allen „Sehenswürdigkeiten“ im Park. Hat super funktioniert. Obwohl der CG  toll in die Natur eingebettet war, war nicht allzu weit vom CG das Lodepolecenter mit Store, Imbiss, warmen Duschen etc. Die dortigen Sanitäranlagen kann ich empfehlen, die auf dem CG selber eher nicht (habe sie aber auch nur einmal besucht). Auch dieser Campground hat uns sehr gut gefallen. Die Lage im Wald und an dem Fluss war echt toll. Die Sites für Zelte, weiter oben, waren z.T. noch etwas spektakulärer. Einzig würde ich vielleicht bei nächsten Mal den Bereich „no generators“ wählen, weil mir diese ständigen Generatorgeräusche schon gehörig auf die Nerven gegangen sind. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum man, umgeben von der tollsten Natur, diese Dinger ständig laufen lassen muss. Zum TV schauen? Nicht im Ernst….! Den einzigen Grund warum ich einen Generator nutzen würde wäre für einen Föhn, das dauert dann aber höchstens 10 Minuten. Die einzige Enttäuschung in Sequoia: Keinen Bär gesichtet.