In USA wird Trinkgeld zum perfiden Moral-Test

Hallo Volker, danke für den Artikel. Ist ja ein Ding....meines Erachtens geht das zu weit und funktioniert wohl auch nur bei Kartenzahlung. Susan hat ja kürzlich darüber berichtet, dass schon beim Eis holen automatisch Trinkgeld aufgebucht wurde. Es kann ja nicht das Problem des Konsumenten sein, wenn die Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer nicht anständig bezahlen. Wir halten es immer so; Trinkgeld ja, sehr gerne bei gutem Service. Ab ob und in welcher Höhe entscheiden immer noch wir. Das werden wir auch künftig so handhaben.

Viele Grüße

Petra

Hi Volker, 

der Artikel bestätigt genau meinen Eindruck der letzten Urlaube in den USA. Wenn ich entsprechenden Service in Anspruch nehme, ist ein Trinkgeld von 15-20% für uns selbstverständlich. 

Im Dez 2022 in New York erging es mir ebenfalls so: bei einem kleinen Straßenstand wollte ich lediglich einen Kaffee to go. Die Mitarbeiterin hat sich vom Ausgabefenster umgedreht, den Kaffee eingeschenkt und mir in die Hand gedrückt - ich bilde mir ein der sollte 2-3$ kosten. Als ich dann mit Karte bezahlt habe kam am Display die Frage nach Tip. Und ich finde schon dass man sich dadurch unter Druck gesetzt fühlt. Aber das steht ja mittlerweile in gar keinem Verhältnis mehr. Für mich hat das auch nichts mit Service zu tun, der durch besondere Aufmerksamkeit, Schnelligkeit oder Freundlichkeit ein Tip rechtfertigt. 

Echt schwierig :/

Grüße 
rebecca

Letztes Jahr hatte man uns in einem Restaurant in Sedona, natürlich zusätzlich zum Trinkgeld, nicht nur die State Fee (6,9%) und die City Fee (3,5%) sondern zusätzlich noch eine Health Fee (3%) für die Krankenversicherung der Angestellten aufgeschlagen. Dafür fühle ich mich beim besten Willen nicht zuständig.

Ich ließ mich in den letzten Jahren gerne mal massieren. Die letzten beiden Jahren wurde so unverschämt Trinkgeld eingefordert, dass es schon übergriffig war.

Meine Konsequenz: Wir sind dieses Jahr deutlich seltener Essen gegangen und Massieren nach der ersten Erfahrung gar nicht mehr. Nicht, weil ich es nicht kann, sondern weil ich es nicht will

Sorry, selbst schuld.

Was für eine Aufregung. Das Problem scheint die Konfrontation mit den schlechten und prekären Bezahlungen zu sein. Ich gebe gerne, wenn ich kann und will, Trinkgeld. Auch hier bei einem To-Go-Kaffee oder sonstigen Kleinigkeiten. Dann schmeckt der Kaffee einfach besser und das Lächeln des Gegenüber bekomme ich auch noch. 

Diese Empörungshaltung in den anderen Kommentaren ist schon bizarr und etwas von oben herab. 

Gesellschaftlicher Ausgleich muss auch mal gelebt werden. 

Die Aussage des Artikels und auch der Kommentare ist aber eine andere. Auch ich gebe gerne und reichlich Trinkgeld – wenn ich es will.

Aber hier geht es  um moralischen Druck und Nötigung. 

Hi

Der Artikel gibt ja die Einordnung vor.  Man kann das auch anders sehen.

Perfide:        Adjektiv

BILDUNGSSPRACHLICH

1. in übler Weise niederträchtig, heimtückisch

 Viele Grüße 

Bernhard 

Was meinst du damit? Was soll niederträchtig und heimtückisch sein?

Hi

ich wollte nur auf die übermäßige Wortwahl unserer Medien "zu Einordnung" hinweisen. Man kann das Ganze auch niedriger hängen: Jeder entscheidet, was er geben will.

Viele Grüße

Bernhard

Danke, so sehe ich das auch 

Auch in Canada wird dies mittlerweile so wie oben beschrieben gehändelt, wie ich im Mai selbst erfahren habe.

Zu der obengenannten Auswahl der "%" oder Nein kam dort aber auch noch die Möglichkeit eine selber bestimmte Summe einzutragen.

Ich würde gerne mal hier in D-land in die Gesichter der Kunden beim Frisör sehen wenn beim bezahlen gefragt würde ob und wieviel Trinkgeld man geben will!