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Nach der Überführung, Fazit zum Draufgänger (Truckcamper)

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mabube
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Nach der Überführung, Fazit zum Draufgänger (Truckcamper)

Hallo zusammen

Wir hatten die Ehre Luigi und Mario auch als Draufgänger oder Truckcamper bekannt von Elkhart nach Las Vegas zu überführen. Hier ein kleines Fazit:

Das Auto:

Top, der Dodge Ram hat mehr als genug Power, man sitzt bequem, nichts quietscht oder scheppert. Der riesige Motor ist kaum zu hören. Auch spürt man dank den PS und der Luftfederung kaum etwas vom Camper, auch auf Schotterstrassen und über Bergpässe. Auch bei starkem Gegenwind sind auf der Interstate problemlos 85mls oder mehr möglich. Der Verbrauch liegt so bei 20L bei 55mls, bei 85 und Wind säuft der Truck aber wie ein Loch. Wir haben über 4600mls einen Durchschnittsverbrauch von 22L gehabt, sind aber relativ viel Interstate gefahren und sind die erlaubte Geschwindigkeit ausgefahren. Die Rückbank wurde weggeklappt und bot Platz für Zubehör (wie Grill, Stühle, Dumpschlauch etc.) und unser Gepäck

Camper:

An sich eine coole Sache, man muss aber gewisse Kompromisse eingehen. Auf die Kinderkrankheiten wie undichte Fenster etc. oder die bekannt amerikanische Verarbeitungs"Qualität" gehe ich nicht ein, einiges hat Tobias sicher behoben.

In den Camper gelangt man über eine Treppe (wir hatten eine wackelige und unhandliche Handorgeltreppe, die wird ersetzt). Es sind einige Stufen. Selbst mit 1.95 kann man im Camper stehen. Neben der Türe ist das Bad auf der anderen Seite eine Bank, davor die Küche ganz vorne das Bett.

Das Bett über der Kabine ist riesig und bequem. Am Kopf sind USB Ladebuchsen (warum auch immer hell beleuchtet..). Das Dachfenster vorne raus ist nett und sorgt für ein Gefühl von mehr Platz. Die Kopffreiheit ist nicht sehr gross, man gewöhnt sich aber daran von der Nase zur Decke nur wenig Luft zuhaben. Im Bett sitzen war für uns nicht möglich. In der Dachluke über dem Bett ist ein Maxxfan verbaut der die warme Luft rausbefördert, wenn's warm ist brauchts den.  Ins Bett gelangt man über 2 sehr hohe Stufen, wer nicht gelenkig ist wird Mühe haben, man muss kraxeln können...

Die Küche hat einen 2-Flammen Gasherd und eine Mikrowelle (nur mit Landstrom). Der Kühlschrank ist für amerikanische Verhältnisse recht klein, das Gefrierfach ist halbwegs offen und friert nicht wirklich. Der Kühlschrank ist ein Kompressorkühlschrank der nur auf Strom (12V) läuft, der Kompressor ist kaum zu hören. Der Ausguss in der Küche läuft draussen direkt raus, nicht in den Grauwassertank (!) wir haben einen Schlauch und Kanister als Tank benützt, ich denke der wird bei der Ausrüstung weiterhin dabei sein da plätscherndes Wasser auf dem Campingplatz weniger gern gesehen wird....

Das Bad ist ein "wet bath' das "Badezimmer" und WC wird also beim duschen nass, auch hier man muss sich daran gewöhnen, mit etwas Organisation ist es kein Problem. Ins Bad ist es auch eine Stufe und man muss das Bein zusätzlich recht hoch heben um rein zu kommen. Leider gibt es kein Lavabo im Bad, die Duschbrause nutzen fällt auch weg da ja der Boden wo man steht nass wird. Für Warmwasser ist ein Durchlauferhitzer statt einem Boiler verbaut. Es dauert ein paar Sekunden (und Liter) bis das warme Wasser kommt dafür wird es sofort warm, nicht erst nach 30 Minuten Vorheizen, und mit Full-Hookup kann man ewig warm duschen wink. Das grosse und wirklich störende Manko ist der sehr kleine Grauwassertank, es reicht knapp für 2 Kurzduschen und der Tank überläuft. Man muss sich sehr einschränken und das Grauwasser täglich dumpen oder mehr oder weniger illegal ins Gebüsch leiten... 

Es gibt eine Sitzbank mit einem schwenkbaren Tisch, wir haben den Tisch bald im Truck verräumt, er ist viel zu gross und immer im Weg. Man hat im Camper gerade bei Schlechtwetter sehr wenig Platz ausser man legt sich ins Bett. 

Es sind diverse USB Ladebuchsen verbaut um Handy etc zu laden. 110V (und Klimaanlage) gibt's wie üblich nur mit Landstrom. Dank der Lithiumbatterie und den Solarpanels ist aber mehr als genug Strom da für Kühlschrank, USB-Buchsen, Licht, Maxxfan etc. 

Stauraum ist sehr knapp, auch hier muss man sich organisieren. Wir haben Kunstsoffboxen gekauft (auch die für Nachfolger im Camper gelassen) um uns das Leben zu erleichtern.

Wir haben die Kabine einmal vom Truck getrennt, das geht recht einfach, die Kabine kann aber wegen Kippgefahr nicht ohne Truck darunter benützt werden. Aufladen ist schwieriger man muss  den Truck ganz genau ausrichten und milimetergenau rangieren. Möglicherweise wird das Wegnehmen vom Camper aus Versicherungsgründen nicht erlaubt sein. Man kann aber auch mit Kabine und etwas Vorsicht problemlos ziemlich üble Pisten befahren. 

Zusammengefasst muss man für den Truckcamper bereit sein Kompromisse einzugehen und bereit sein zu klettern und sich zu verrenken. Wenig Gepäck hilft auch wink Dafür ist hat man ein sehr angenehm zu fahrendes und wendiges Fahrzeug welches einigermassen Offroadtauglich ist.  Mit grösserem Grauwassertank würden wir ihn sofort wieder mieten.

Ein paar Fotos:

 

Blick zum Bett mit Kopffreiheit (bitte Unordnung nicht beachten wink)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bad

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lösung Abwasser Spüle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich hoffe das hilft euch.

Ä Gruess,
Markus

 

Update vom 28.04.25. 

Jessica und Tobias haben am Truckcamper ein paar Anpassungen vorgenommen. Die Treppe wurde durch ein stabileres Modell ersetzt. Die Treppe lässt sich auch vernünftig fixieren.

Zusätzlich wurde ein Zusatz-Grauwassertank eigenhändig hergestellt und eingebaut in welches das Wasser vom Spülbecken fliesst. 

MichaH
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Beigetreten: 24.08.2009 - 15:59
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RE: Nach der Überführung, Fazit zum Draufgänger (Truckcamper)

Hallo mabube,

Vielen Dank für Dein ausführliches Feedback zu Graner`s TruckCamper (egal, welchen Vornamen man diesem gibt wink ).

Schön, dass man damit nun auch einen TruckCamper in den Staaten mieten könnte aber auch schade, dass es "nur" ein Palomino ist. Wir waren schon einige Male mit TruckCampern von Fraserway und Canadream unterwegs und sind es immer noch gern. Für uns als Paar ideal und mit dem fehlenden Stauraum kommen wir ganz gut klar (Rückbank und Fußraum vom Truck). 

Canadream hatte während und nach Corona ein paar Palomino in die Flotte geholt, weil der "Haus-und-Hoflieferant" Northern Lite nicht vollständig liefern konnte. Ich konnte mir im September 2024 kurz Einen (Palomino von Canadream) anschauen ohne aber Erfahrungen damit sammeln zu müssen. Ich hoffe, Canadream bleibt auch dabei diese Modelle nur noch zu verkaufen!

Durch Deine Aussagen zum Grauwassertank habe ich mal die Specs vom Palomino und Northern Lite verglichen. Nur rund 30 Liter als Grauwassertank sind mal ne Ansage, ein Drittel vom Northern Lite! Da passen dann natürlich auch keine Abwässer der Küchenspüle mehr rein ... wink!

Trotzdem DANKE noch einmal für die Schilderung Deiner Erfahrungen!

 

PS: Nachtrag vom 22.04., 15:25 Uhr

Unser Verbrauch mit dem Ford Truck F350 Diesel mit Lariat-Ausstattung, 6,7l mit 475PS lag nach 5000km bei durchschnittlich 13,5l/100km.

Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha

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Arizona-Gerd
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Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
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RE: Nach der Überführung, Fazit zum Draufgänger (Truckcamper)

Hallo Markus,,

hast du auch einen Namen?

Wir hatten den mit 5,9 Liter Motor, Verbrauch 23l/100km.

Das ist schon heftig.

Was habt ihr für die Überführung für das Benzin gezahlt?

Welche Kosten gab es noch?

Liebe Grüße Gerd 

PS. Gibt es aus den letzten sechs Jahren sonst nichts zu berichten?

mabube
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Beigetreten: 30.05.2019 - 14:05
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Hallo Gerd

Du warst einfach etwas zu schnell wink Habe den Beitrag mit Bildern und Namen ergänzt.

Wir haben für Benzin (Mid-Grade) zwischen etwa 2.60 und etwa 5.20 bezahlt. Je weiter westlich desto teurer, am teuersten in Kalifornien. Aufs Fahrzeug bezogen  haben wir noch das Meilenpaket sowie die Ausrüstung bezahlt. Sonst einfach die üblichen Kosten für Campgrounds, Essen, Shopping, Ausflüge etc. so genau führen wir nicht Buch smiley

Ä Gruess
Markus

P.S. da gäbe es sicher viel zu berichten, aber fast alles ist bereits mehrfach gesagt worden weshalb ich mich enthalte smiley

Arizona-Gerd
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Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
Beiträge: 6400
RE: Nach der Überführung, Fazit zum Draufgänger (Truckcamper)

Aufs Fahrzeug bezogen haben wir noch das Meilenpaket sowie die Ausrüstung bezahlt. 

Die Überführung war kostenlos?

Ich habe eine Anfrage bei Grainer gemacht: 6.000 Euro plus Meilen.

Fraserway war 1.300 Euro für die gleiche Zeit. Inklusive 1.000 km.

Fraserway wäre/war Richtung Süden.

Grainer Richtung Norden. Ziel das gleiche.

Liebe Grüße Gerd 

mabube
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Beigetreten: 30.05.2019 - 14:05
Beiträge: 9
RE: Nach der Überführung, Fazit zum Draufgänger (Truckcamper)

Hallo Gerd

Natürlich war die Überführung (wie üblich) nicht kostenlos. Wir haben auf dem üblichen Mietpreis einen Rabatt und einige Freimeilen und natürlich den üblichen Graner Topservice erhalten. 

Ä Gruess

Markus

mabube
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Beigetreten: 30.05.2019 - 14:05
Beiträge: 9
RE: Nach der Überführung, Fazit zum Draufgänger (Truckcamper)

Hallo zusammen

Wie ich erfahren habe wurden am Truckcamper ein paar Anpassungen vorgenommen. Ich habe den Text in meinem Beitrag entsprechend angepasst. 

Ä Gruess
Markus

Matze
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Beigetreten: 13.05.2014 - 18:58
Beiträge: 5315
RE: Nach der Überführung, Fazit zum Draufgänger (Truckcamper)

Danke Markus auch für die Ergänzungen. 

Liebe Grüße
Matthias
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