Womo-Abenteuer

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Britz Wohnmobile in den USA

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ChrisM (nicht überprüft)
RE: Britz Wohnmobile in den USA

Hallo Sebastian_Family_Rider,

zunächst einmal folgendes zur Klärung:

  • Check24 ist ein Preisvergleichsportal. Gebucht wurde das Wohnmobil über einen Vermittler, wie z.B. CU | Camper o.ä.
  • Die Bilder bei Check24 zeigen zwar ein Wohnmobil mit Alkoven. Das allein sagt aber nichts über das von euch gemietete Fahrzeug aus.
  • Gemietet habt ihr ein 4-Berth-Model (übersetzt: Model mit 4 Schlafplätzen) von Britz. Bei diesem Vermieter bucht man eben kein bestimmtes Fahrzeug und kann vom Van mit Aufstelldach bis zu einem großen Wohnmobil alles bekommen. Ist halt deren Geschäftspolitik.

Klar kann man - wie Thomas empfiehlt - sich an die Station wenden. Aber ob sie darauf dann wirklich Rücksicht nehmen ... eine Garantie wirst du imho nicht bekommen.

Ich würde versuchen, bei einem anderen Vermittler ein Wohnmobil nach euren Vorstellungen zu buchen und bei Check24 zu stornieren. Auch weil ich mir sicher bin, dass ihr Wohnmobile anderer Vermieter als Britz preislich günstiger buchen könnt. Wenn ich dann noch bedenke, dass ihr bei Britz für den von euch bezahlten Preis 'nur' einen Van mit Aufstelldach bekommen würdet.

Hopeman
Offline
Beigetreten: 20.03.2022 - 12:59
Beiträge: 58
RE: Britz Wohnmobile in den USA

Hallo zusammen,

wir haben gerade unsere zweite Wohnmobilrundreise vom 17.04. bis 06.05. ab Los Angeles beendet. Ich möchte mal einen kurzen Erfahrungsbericht da lassen. Vielleicht ist es ja für irgendwen hilfreich oder interessant:

Nach den positiven Erfahrungen mit Britz/Roadbear aus unserer ersten Reise im Mai 2022 ab Seattle, wollten wir für die diesjährige Reise gerne auch wieder Britz buchen. Beim ersten Mal hatten wir Britz wegen des günstigen Preises gebucht und weil wir mangels Erfahrung auch nicht wirklich einschätzen konnten, welche Fahrzeuggröße für uns ideal wäre. Geworden ist es letztendlich ein Conquest C25, das auch perfekt gepasst hat.

Da uns Roadbear einfach zu teuer war (3.500-4.000 EUR je nach Konfiguration), sollte es dieses Mal vorzugsweise wieder Britz werden. Die Ungewissheit über die Größe des Fahrzeugs haben wir angesichts des Preisunterschieds in Kauf genommen. C25 wäre für uns perfekt gewesen, größer oder kleiner aber auch ok. Selbst mit dem Camper Van, der inzwischen ins Britz-Programm aufgenommen wurde, hätten wir uns arrangieren können. Das wäre natürlich mit einem Komfortverlust einhergegangen, hätte aber für unsere Konstellation (2 Erwachsene + 1 dreijähriges Kleinkind) noch funktioniert.

Also Britz, das war aber erstmal gar nicht so einfach. Als wir im Juli 2023 in die Vorbereitung der Reise eingestiegen sind, konnte man Britz über die einschlägigen deutschen Vermittler gar nicht buchen, siehe mein Beitrag #66. So haben wir zunächst ein C25 bei Cruise America gebucht, haben die Buchung aber dann im Oktober storniert und zum quasi identischen Preis (etwas über 2.500 EUR) bei Britz reserviert. Der Preis ist dann Anfang des Jahres nochmal gefallen, sodass wir im Februar nochmal umgebucht haben. Schlussendlich haben wir für ein unbekanntes Roadbear-Fahrzeug mit persönlicher Ausstattung für 3 Personen und 1.900 Meilen inklusive exakt 2.200 EUR bezahlt. Natürlich nicht Peak-Season, aber vom Preis-Leistungsverhältnis schon recht gut.

Wie bereits an anderer Stelle in diesem Thread geschrieben wurde, beschränkt sich die Verbindung zu Britz USA im Prinzip auf die Buchung eines entsprechenden „Überraschungs-Komplettpakets“. Alles weitere läuft dann über Roadbear. Über die Website habe ich 4 Wochen vorher online eingecheckt und kurz vor der Reise mit der Station telefoniert, um eine Pick-up Zeit zu vereinbaren. Lief alles sehr unkompliziert. Das Fahrzeug konnten wir bereits um 11 Uhr abholen und mir wurde schon mitgeteilt, dass wir ein 29 ft. C-Class RV bekommen werden. Ganz so groß hätten wir es nicht gebraucht, aber allemal besser als der Camper Van.

Bei der Abholung in Agoura Hills lief auch alles ganz unkompliziert. Wir waren etwas zu früh dort, konnten aber sofort mit der Übernahme starten. Zuerst hat ein Mitarbeiter den Papierkram mit uns erledigt, ein anderer hat uns dann das Fahrzeug im Detail vorgestellt. Alles sehr freundlich, entspannt und kompetent. Das gilt gleichermaßen auch für die Rückgabe drei Wochen später.

Ich hatte bei der Abholung vor Ort nochmal gefragt, ob man uns auch ein anderes Fahrzeug geben könne, da wir ein so großes gar nicht unbedingt bräuchten. Daraufhin sagte man mir, dass die kompakteren Fahrzeuge gerade sehr stark nachgefragt sind wegen dem Coachella Festival. Ob das auch die Camper Vans einschloss? Keine Ahnung. Könnte auch sein, dass diese einfach nur einen sehr kleinen Anteil des RB-Fuhrparks ausmachen. Bei Abholung stellte sich die Situation jedenfalls wie folgt dar: Auf dem Gelände standen etwa 30-35 Fahrzeuge, darunter ein A-Class RV und der Rest C-Class RV’s verschiedener Größen, kein Camper Van. Bei der Rückgabe standen ausschließlich C-Class RV’s auf dem Hof, einen Camper Van haben wir dann allerdings doch noch gesehen, der kurz nach uns zur Rückgabe kam. Der machte auf den ersten Blick einen guten Eindruck, war aber natürlich deutlich kompakter als das Gefährt, das wir gerade zurückbrachten.

Zum Fahrzeug selbst: Wir hatten ein C29 von Four Winds, das bei Abholung nicht einmal 3.000 Meilen auf dem Tacho hatte. Entsprechend war alles neuwertig und sauber. Lediglich der Fußboden war offenbar nicht gereinigt worden. Man sah es dem grauen Linoleum zwar nicht an, aber unsere Tochter hatte nach 5 Minuten im RV quasi pechschwarze Fußsohlen. Technisch war alles in Ordnung. Das einzige „Problem“, das auf unserer Reise mehrfach aufgetreten ist, war dass die Badezimmertür öfters mal während der Fahrt aufgegangen ist. Das lässt sich allerdings verschmerzen bzw. kann man dem auch abhelfen.

Mangels anderer Erfahrungen kann ich ansonsten nur einen Vergleich zu dem C25 von vor 2 Jahren ziehen. Das C29 bot (logischerweise) mehr Platz und deutlich mehr Stauraum. Positiv bemerkbar machte sich das aus meiner Sicht vor allem beim Badezimmer. Während es im C25 so gut wie keine Ablageflächen und Stauräume gab, hatten wir im C29 einen riesigen Spiegelschrank, dazu noch einen kleinen Unterschrank und ein Regal und verschiedene Aufhänger an Wand und Tür. Im C25 war die Dusche für mich (mit 1,86m) quasi nicht nutzbar, im C29 war es zwar auch kein Wellness-Traum, aber zumindest möglich.

Während das hintere Bett im C25 quasi in die Nische zwischen Badezimmer- und Außenwand eingelassen war und es darüber hinaus nur ein paar Hochschränke gab, hatten wir im C29 quasi ein separates Schlafzimmer mit „freistehendem“ Bett, 2 Nachttischen und zahlreichen Schränken und Schubladen. Das Bett selbst war nach meinem Empfinden nicht breiter als im C25 (was ich mir gewünscht hätte), nur besser zugänglich.

Der Wohnraum unterschied sich hauptsächlich durch eine zusätzliche Couch im C29 und einen breiteren Slide-out, der natürlich zu noch mehr Platz im Innenraum führt.

Fahren ließ sich das C29 genauso gut oder schlecht wie das C25, lediglich das Rangieren, rückwärts einparken etc. empfand ich als etwas anstrengender. Ich würde unterstellen, dass wir auch mehr Sprit verbraucht haben, habe das allerdings nicht wirklich nachgehalten. Eingeschränkt hat uns das große Fahrzeug eigentlich überraschend wenig. Fast überall, wo wir parken wollten, haben wir auch einen Platz gefunden. Lediglich ein paar wenige Straßen (Ajo Mountain Drive) und Zufahrten zu Trailheads mussten wir ob der Länge des Fahrzeugs auslassen.

Fazit: Bei der nächsten Wohnmobilrundreise wird Roadbear auch wieder unsere erste Wahl sein, weil wir (außer dem dreckigen Fußboden) wirklich nichts zu bemängeln hatten und das Fahrzeug top war. Trotz des großzügigen Platzangebots im C29 würden wir ein kleineres Fahrzeug weiterhin bevorzugen. Nichtsdestotrotz würden wir bei dem deutlichen Preisunterschied auch wieder das Britz-Paket buchen.

Viele Grüße

Ben​​​