Wir sind kein Fan von Massenaufläufen im Urlaub. Deshalb stand der Entschluss fest, heute unter den ersten zu sein, die an den NArrows ins Waser gehen.
Dazu sind wir um 5 aufgestanden und haben uns gestärkt. DAs Springdale Shuttle fährt erst ab 7h, das erste Park-Shuttle zu den NArrows vom Visitor Center schon um 6.
Daher war der Plan, so etwa um 6 loszulaufen zum Visitor Center. DAs haben wir nicht ganz geschafft, aber den Shuttle um 6.30 am Visitor Center haben wir gekriegt. ES war noch dunkel. Die Ausrüstung bestand in den gestern geliehnen Wanderstöcken, Wanderstiefeln und Neopren-Socken. Von uns selber hatten wir einen Rucksack, in den wir innen einen passenden Dry Bag eingelegt hatten und zwei Rucksäcke nur für Getränke, da es ja wieder ein heißer Tag werden sollte, und Sandwiches in Tupper bzw. verpackte Snacks, so dass Nasswerden kein Problem sein würde.
Wir wechselten an der Endstation die Schuhe und packten unsere normalen Wanderschuhe und Socken in den Drybag/Rucksack. Richtig ins WAsser ging es dann wohl, nach dem Anmarsch aufdem Uferpfad, gg. 8h. Die gesamte Wanderung lag für uns aufgrund der frühen Stunde und der Canyonwände im Schatten. Natürlich war es optimal, dass wir zum Glück wenige Leute vor uns hatten. Aber die Glieder werden schon steif durch die Kälte und man muss ja gleich auf den ersten 200 m brusttief ins Wasser. Da kommt man nicht drumrum. Uns war also trotz des "heißen" Sommertags zu dieser Stunde während der gesamten Wanderung kalt, v.a. natürlich um den Unterleib rum (trotz schnell trocknender Badehosen). Sicher nicht zu empfehlen, wenn man zu Blasenentzündung neigt, bzw. ich würde das nächste Mal bei einer Frühwanderung (auch im Sommer) irgendeine Neopren-Pant tragen wollen.
Wir machten den Weg relativ zügig bis zur Gabelung nach der Wallstreet, wir brauchten rund 2-2,5 h bis dorthin. Wir hatten beschlossen, vernünftigerweise danach umzudrehen, weil die Glieder steif waren und man doch müde wird und auch weniger konzentriert ist, dadurch sich ggf. vertrit und ganz im Wasser landet. Es war ein bisschen schade, aber die Vernunft siegte. Auf dem Rückweg gab es dann sogar Stellen, wo mal die Sonne reinschien. Zeit für unsere Sandwiches und auch was zu trinken.
Wie zu erwarten war, ähnelte der Virgin River auf dem Rückweg einem Tag in Disneyland. Es kamen ganze Horden entgegen. Sehr viele haben wir gesehen, die schlecht ausgerüstet waren. Immer wieder Väter mit Babytragen, die Kinder in der Trage ohne wärmende Schuhe/Socken, die Väter ohne Stock und mit irgendwelchen Turnschühchen ohne Profil.
Achja, zur Ausrüstung/ Verpflegung noch: durch die Kälte des Flusses und weil die Sonne nicht direkt reinstrahlt, verspürt man wenig Durst. Wenn man die Strecke bis zur Gabelung macht, sollte man vielleicht schon 2 l pro Person dabei haben, aber wahrscheinlich reicht auch 1l - je nach Tageszeit und Sonneneinstrahlung. Essen finde ich wichtig, weil es von innen wärmt.
Ich rate außerdem dazu, sich immer vor Ort bei den Rangern nochmal genau über die Gegebenheiten zu informieren, das bringt manchmal noch gute Ideen.
Zum Thema Schuhwerk und Wechselklamotten: Da wir früh unterwegs waren und uns kalt war, hätte ich eigentlich gerne für hinterher eine trockene Hose dabei gehabt. Mir wurde vorher gesagt, die SAchen trocknen wegen der Hitze schnell ab. Also, am Morgen, selbst an einem heißen Tag, kann ich euch sagen, ist das nicht der Fall.
Weil wir vom Campingplatz zum Visitor Center am Morgen laufen mussten, hatten wir ja normales Schuhwerk an und wechselten es an den Narrows, mussten es folglich die ganze Zeit mitschleppen. Aus Erfahrung: auf dem Rückweg sind einem die nassen Schuhe egal und man läuft mit ihnen zurück zum Womo. Deshalb ist eine Überlegung wert, die Wanderschuhe ganz im Womo zu lassen, insb wenn man vom Campground aus direkt den Shuttle nehmen kann. Dann erspart man sich noch mehr zu tragendes GEwicht zusätzlich zur reduzierten Anzahl an Wasserflaschen.
Nach diesem Abenteuer haben wir erstmal im Womo eine ausgedehnte Mittagspause eingelegt. Übrigens immer noch mit der Klimaanlage der Nachbarn permanent im Ohr.
Achja, den Grillplan haben wir geknickt und bei Sol lieber doch nur Zutaten für Pasta eingekauft, nachdem die Ausrüstung bei Zion Guru abgegeben war.
Am späten Nachmittag bin ich alleine nochmal los und habe mir noch Weeping Rock und die Emerald Pools angesehen. Da habe ich meine Beinmuskeln dann doch nochmal auf die Probe gestellt. Für die als "moderate" eingestuften Trails sind Wanderstöcke sehr angenehm, wenn man welche hat, ich hatte nicht an meine Stöcke gedacht und sie vermisst).