Heute stehen wir wieder um 6:00 Uhr auf. Als es gegen 7:00 Uhr hell wird, sehen wir wieder das gleiche Wetter wie gestern. Wahrscheinlich ist dies hier so üblich. Nach dem Frühstück machen wir das Wohnmobil reisefertig. Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, dass ich Tassen, Teller, Gläser und so weiter immer im Bett verstaue, damit es nicht klappert. Gegen 9:00 Uhr ist Abfahrt. Da wir sowieso nach rechts abbiegen müssen, suchen wir gleich noch einmal die nächste Tankstelle auf. Das Tanken ist wie immer eine Zeremonie. Beim Eingeben der Kreditkarte wird die ZIP verlangt. Norbert ist schon wieder am verzweifeln. Da ich aber schon darüber hier im Forum gelesen habe, suche ich schnell die ZIP vom Campingplatz heraus und wir geben sie ein. Hurra es klappt und ich habe Norbert damit total verblüfft, woher ich das weiß. Wir können sogar volltanken, was in Californien nicht immer die Regel sein wird. Gut gelaunt nach diesem kleinen Highlight fahren wir ein Stück bis zu einer Stelle, wo wir wenden können. Wir versperren zwar kurzzeitig die Straße, aber die Amis sind freundlich und warten geduldig, bis der Weg frei ist. Nun geht die Fahrt auf dem Highway 1 immer am Strand entlang nach Los Angeles. Wir haben Susi programmiert, damit sie uns durch das Straßengewirr hindurchführt. Bald fahren wir auf die Autobahn und es geht über mehrspurige Highways. Die Straßenkreuzungen führen teilweise über vier Etagen und ich muss höllisch aufpassen, was uns Susi sagt und zeigt, damit wir immer auf der richtigen Spur sind. Es ist Wahnsinn, was hier für Autos unterwegs sind. Die Fahrt führt uns immer weiter nach Süden. Es dauert fast zwei Stunden bis wir aus dem dichtesten Verkehr heraus sind, obwohl wir keinen Stau haben. Ich habe das Gefühl, als müssten wir bald in San Diego sein. Bei Temecula biegen wir auf den Highway 79 ab. Der Ort sieht sehr wohlständig aus.
Er hat richtig südländisches Flair. Die Häuser sind im spanischem Stil erbaut und es gibt viele schöne Grünanlagen mit bunten Blumen. Überall am Straßenrand sieht man Palmen und vor allem das Wetter ist wieder schön sonnig. Auf der Durchfahrt durch LA konnten wir die Hochhäuser im Nebel nur erahnen. Nun haben wir das Gefühl wir sind in den Sommer gefahren. Wir verlassen den Ort und kommen endlich in die Natur. Die Landschaft wird hügelig und es türmen sich überall Steine auf.
Es wird immer bergiger und die Landschaft interessanter. Viele Ranches sind zu sehen.
Eine Weile fahren wir hinter einem Schulbus her. Norbert wollte schon immer einmal erleben wie er hält. Dann fährt er rechts auf eine Ausbuchtung und wir halten auch an. Er gibt aber kein Signal und will uns vorbei lassen. Also tun wir ihm den Gefallen und überholen ihn. Bald kommt die Abfahrt nach Borrego Springs. Kurz danach sehen wir einen schönes Parkplatz und machen einen kurzen Stopp, um etwas zu essen. Es ist wunderbar warm und sonnig, wir sind im Sommer angekommen. Es tut richtig gut nach dem langen Winter.
Die Fahrt geht weiter, es wird steiniger und die Berge höher.
Plötzlich öffnet sich vor uns ein weiter Blick. Wir sind überwältigt, vor uns liegt tief im Tal eine weite Ebene, die von schroffen Bergen umgeben ist.
In der Ferne sehen wir einen blauen See. Diese Landschaft ist der reine Wahnsinn. In das Tal hinab führt eine kurvenreiche, teilweise recht steile Straße. Die Landschaft hat sich plötzlich verändert. Es ist nicht mehr grün, sondern wir kommen in die Wüste. Aber auch hier gibt es einzelne kleine Büsche mit grünen Blättern. Wir sehen das erste Mal verschiedene Kakteen. An einzelnen Aussichtspunkten halten wir an und bestaunen die großartige Landschaft.
Schließlich erreichen wir die Ebene und finden auch gleich den Campingplatz. Auf dem Palm Canyon Resort habe ich einen Platz reserviert, da der stattliche bereits ausgebucht war. Da wir uns aber den Palm Canyon noch ansehen wollen, fahren wir gleich weiter. Zuerst geht es zum Visitorcenter. Dieses ist aber geschlossen. Deshalb sehen wir uns den botanischen Garten mit vielen Wüstenpflanzen an.
Um bis zum Palm Canyon zu kommen müßten wir eine reichliche Meile laufen. Es sind über dreißig Grad und mein Knie verträgt diese Wanderung heute nicht mehr. Da aber dort ein Parkplatz ist, fahren wir hin. Um zum Parkplatz zu kommen, müssen wir über den Campingplatz. Der Parkrancher sagt uns, dass für unser Wohnmobil kein Parkplatz frei ist. Nun müssen wir leider umkehren. Na gut es hilft nichts, also fahren wir zu unserem Campingplatz zurück. Wir schließen alles an und lassen es uns bis zum Sonnenuntergang gut gehen. Wir genießen den ersten schönen Sommertag.
Wir sehen uns noch mal den Shop an und kaufen einen Wasserhahn für unseren Anschluss, der den Druck regelt. Die Sonne veschwindet nun hinter den Bergen und es wird relativ schnell dunkel. In dieser Nacht müssen wir uns das erste Mal nicht warm anziehen und es reicht zuerst auch nur das Laken zum Zudecken. Erst im Laufe der Nacht brauchen wir eine Decke.
in Deinem Beitrag (super schön geschrieben, macht Lust auf mehr!) schreibst Du, dass Du beim Tanken den ZIP-Code vom Campingplatz eingegeben hast. Klärst Du mich bitte als Neuling in diesem Forum auf, was das ist? Wir wollen im Juli/August mit dem Wohnmobil die Strecke noch einmal mit viel Zeit (5 Wochen) nachfahren, die wir im letzten Jahr mit Harleys in 2 Wochen gefahren sind. Das Kapitel Tanken kennen wir also auch. Es ist immer wieder spannend, wie man an der nächsten Tankestelle tanken kann. Denn das ist oft ganz anders als an der letzten Tankstelle. Ja, und da würde mit natürlich helfen zu wissen, was es mit dem ZIP-Code auf sich hat.
Wenn du Lust hast, kannst du hier deine Reisedaten eintragen und für Fragen zur Routenplanung ggf. einen eigenen Thread erstellen. Bei FRagen einfach melden.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Richard hat Dir ja schon einen Hinweis gegeben. Der ZIP-Code ist die Postleitzahl. Da ich mir die genauen Adressen der CG aufgeschrieben habe, habe ich es einfach probiert. Es klappt aber nicht immer. Dieser Code wurde in Arizona und Utah an den Tankstellen nicht verlangt. Diese Erfahrung haben wir nur in Kalifornien gemacht.
Gegen 6:00 Uhr werde ich munter, denn es dämmert bereits. Ich möchte gern den Sonnenaufgang fotografieren. Ich ziehe mich an und mache erst einmal einige Aufnahmen. Der frühe Morgen, wenn alles so langsam erwacht ist immer wieder schön, vor allem in der Natur. Der Himmel ist heute im Gegensatz zu den letzten Tagen herrlich blau.
Nach dem Frühstück fahren wir gegen 9:00 Uhr los. Zuerst tanken wir und suchen eine Post. Wir finden ein kleines Einkaufszentrum und sehen auch die Post, aber die öffnet heute am Samstag erst um 10:00 Uhr. So lange wollen wir nicht warten. Da wir schon einige Karten für zu hause geschrieben haben, brauchen wir unbedingt Briefmarken. Diese werden hier leider nicht mit den Karten verkauft.
Wir fahren nun weiter und biegen auf den Hwy S22 zuerst in Richtung Norden ab. Die Fahrt geht über eine wüstenähnliche Hochebene. Es sind überall nur kleine Büsche zu sehen, die jetzt im Frühling zartgrüne Blätter und zum Teil gelbe Blüten tragen.
Ab und zu sieht man rot blühende Ocotillo Kakteen. Nun biegt der Highway in Richtung Osten zum Salton Sea ab. Plötzlich verändert sich die Landschaft. Wir fahren zwar immer noch über eine Ebene, aber zu beiden Seiten sind tiefe Canyons zu sehen.
Diese Landschaft ist wirklich faszinierend. Nun mündet der Hwy S22 auf den Hwy 86. An der Kreuzung ist eine große Tankstelle mit Raststätte und Shop. Wir wollen hier gleich noch mal unser Gas nachfüllen, denn in der ersten Woche hatten wir doch meist kalte Nächte. Wir stellen uns vor den Tank und bald darauf kommt ein netter Mexikaner, der unseren Tank auffüllt. Danach gehen wir noch mal in den Shop, denn Norbert braucht eine Zange, da er seine in Malibu liegen gelassen hat. Dann fahren wir weiter in Richtung Norden, immer an der Westseite des Sees entlang. Je weiter wir nach Norden kommen, umso grüner wird die Landschaft. Durch die Bewässerung wächst hier viel Obst und Gemüse, auch Palmenpflanzungen sind zu sehen.
Nun biegen wir auf den Hwy 10 und fahren in Richtung Osten bis zur Abfahrt in den Joshua Tree NP. Bereits auf der Autobahn geht es ständig bergauf.
Nun durchfahren wir den Nationalpark von Süd nach Nordwest. Es ist eine trockene Landschaft, nur vereinzelt sieht man am Wegesrand kleine gelbe und lila Blumen. Ab und zu sind kleine Kakteen zu sehen. Wir erreichen das Visitorcenter und kaufen uns den Nationalparkpass für ein Jahr (80 Dollar für uns beide). Auf einer Tafel sehen wir eine Liste der Campgrounds und alle sind “Full”. Nur gut, dass wir reserviert haben.
Nun geht die Fahrt weiter durch eine riesige Ebene, man hat eine weite Sicht bis zu den Bergen am Horizont. Diese Größe und Einsamkeit ist irgendwie überwältigend.
Auf der Weiterfahrt sehen wir unterschiedliche Gebiete, die alle durch eine andere Pflanzenart beherrscht werden. Zuerst sehen wir viele rot blühende Ocotillos, die ihre Zweige gen Himmel strecken.
Dann kommen wir in ein Gebiet mit bizarr aussehenden Cholla Cacteen, die vereinzelt blühen. Leider ist der Parkplatz an dem Trail mit diesen Kakteen total überfüllt, so dass wir nirgends parken können. Also müssen wir weiter fahren, sehr schade.
Dann finden wir durch Zufall einen wunderschönen Prickly pear cactus, der herrliche rote Blüten hat. Wir haben ihn nur entdeckt, weil zwei Frauen ihn gerade fotografierten.
Auf der Weiterfahrt sehen wir dann die ersten Mojave Yucca Palmen, die zum Teil wunderschöne Blüten tragen.
Nun tauchen mitten in der flachen Landschaft große Steinformationen auf. Es ist als ob jemand große Steine übereinandergestapelt hat. Es sieht richtig bizarr aus.
Einige Urlauber nutzen die Gelegenheit für Klettertouren. Nun sehen wir auch die ersten Joshua Tree Palmen, die mit ihren Armen ein bizarres Aussehen haben. An einzelnen sind Blüten zu erkennen. An verschiedenen Felsformationen machen wir kurze Stopps, um uns sie genauer anzusehen. Es sind sehr viele Menschen heute im Park unterwegs, die das Wochenende und das schöne Wetter nutzen.
Die Joshua Trees werden immer mehr auf der Strecke und es ist schon ein toller skurriler Anblick. Susi führt uns nun aus dem Park wieder hinaus nach Yucca Valley, wo unser gebuchter Campingplatz liegt. Wir haben einen Platz auf dem Black Rock CG reserviert, da auf dem Indian Cove bereits Ende November kein Platz mehr frei war. Die Zufahrt ist etwas abenteuerlich und nicht so leicht zu finden. Die Ausschilderung ist dürftig und der Weg mit zahlreichen Schlaglöchern versehen. Wir halten vor der Rezeption, die aber geschlossen ist. Eine Frau, die gerade mit ihren Kindern spazieren geht, zeigt uns einen Plan an. Da kommt auch schon die Rancherin und zeigt uns den Platz, der für uns reserviert ist.
Bereits am Eingang zum Campground stand ein Schild, dass der Platz voll ist. Wir haben Site 38, die sehr groß ist. Das Platz ist etwas uneben und wir versuchen uns so gerade wie möglich hin zustellen, den Rest müssen die Ausgleichsblöcke erledigen. Hier gibt es ebenfalls sehr viele Joshua Trees. Hinter unserem Womo hüpfen zwei lustige Vögel herum. In unseren Bücher sehen wir, dass es Helmwachteln sind. Die Sonne scheint noch sehr schön, aber es kommt doch ein recht kalter Wind auf, der an unserem Womo rüttelt. Den Abend verbringen wir dann im Womo, da es immer kälter wird. Auf dem Campingplatz sind viele Jugendliche unterwegs, die zum Teil nicht mal ein Zelt mit haben. Sie schlafen dann in ihren Schlafsäcken auf Planen. Da sind wir doch froh, dass wir es bequemer haben. Dies war wieder ein wunderschöner und erlebnisreicher Tag.
vielen Dank für Eure Hinweise. Habe gerade reingeschaut. Sehr hilfreich, einmal eine genaue Übersicht der ZIP-Codes zu bekommen.
Lieber Richard, ich habe mich in den "Reisedaten" gerade vorgestellt und einen kurzen Abriss reingestellt, wie es weitergehen soll. Aber, wir starten gerade erst, unsere Reise zu planen.
Liebe Chris, danke für Deinen tollen Bericht. Da bekommt man doch Lust auf mehr!
Gegen 6:00 Uhr beginnt für mich ein neuer Tag, es wird langsam hell und die Sonne wird bald aufgehen. Also erst mal schnell etwas angezogen und dann zum Fotografien hinaus.
Es ist relativ kalt. Die Jugendlichen, die auf der Erde geschlafen haben sind auch schon wach. Sie versuchen sich durch Bewegung zu erwärmen. Wir frühstücken dann und machen uns reisefertig. Zuerst führt uns die Fahrt nach Yucca Valley und dann in Richtung Twentynine Palms. Wir fahren an hübschen Einfamilienhäusern vorbei. Es ist noch richtig ruhig auf den Straßen. Hinter diesem Ort sehen wir einen Hinweis, dass es auf den nächsten 100 Meilen keine Servicestation gibt. Nun sind wir auf dem Highway 62 fast allein, nur die weite Wüstenlandschaft umgibt uns.
Rechts und links sind kahle und schroffe Berge zu sehen. Ab und zu sieht man einzelne Häuser und am Wegesrand blühen weiße Blumen. Die Büsche habe zarte grüne Blätter und gelbe Blüten. Es ist schon faszinierend durch eine so weite und einsame Landschaft zu fahren. Dann erreichen wir die Kreuzung mit dem Hwy 95 und hier herrscht schon etwas mehr Verkehr. Wir fahren aber auf dem Hwy 62 weiter in Richtung Parker.
Die Straße führt wie eine Berg- und Talbahn in kurzen Abständen über kleine Hügel. Dann überqueren wir den Colorado River und befinden uns in Arizona. Man sieht, dass hier viel bewässert wird, denn die Landschaft ist recht grün. Inzwischen sind wir auf dem Hwy 95. In Parker wollen wir erst einmal tanken. Wir finden eine Tankstelle und benutzen unsere Kreditkarte, da die Tankstelle heute am Sonntag nicht besetzt ist. Nach 75 Dollar gibt es kein Benzin mehr, also fahren wir weiter. Kurze Zeit später sehen wir viele Supermärkte und beschließen, unsere Vorräte aufzufüllen. Die Fahrt geht nun immer am Stausee entlang. Das Wasser hat eine wunderbare blaue Farbe.
Die Landschaft um den See ist richtig schön grün und bildet einen tollen Kontrast zu den trockenen, teilweise bereits roten Bergen mit ihren bizarren Formen.
Die Fahrt durch Lake Havasu verläuft über breite Straßen mit einem herrlichen Blick auf den See. Es sind viele Ferienresorts zu sehen, alles sieht sehr gepflegt und wohlhabend aus. Hinter dem Ort geht es dann ständig bergauf und wir haben einen weiten Blick über die schroffen Berge. Das satte Grün bleibt hinter uns zurück. Dann erreichen wir den I-40 und biegen in Richtung Osten ab. Diese Autobahn ist sehr gut ausgebaut.
Als wir uns Kingman nähern ragen rechts und links rotbraune Felsformationen auf. Die Landschaft sieht faszinierend aus, zumal die Sonne sie in das richtige Licht setzt. Susi führt uns zu dem KOA Campingplatz und wir bekommen einen schönen Platz (Site 78). Ein Mitarbeiter bringt uns zu dem Platz und bietet uns an, unser Wohnmobil anzuschließen.
Ich frage in der Rezeption nach der Uhrzeit, aber ich brauche meine Uhr nicht umzustellen, denn im Sommer hat man hier die Pazifictime. Wir bekommen hier auch Briefmarken und können endlich unsere Karten abschicken. Das Wetter war heute sonnig und warm. Leider geht abends ein sehr kalter Wind, so dass wir unser Abendessen wieder nicht draußen einnehmen können. Auch nachts hören wir den Wind heulen, aber wir schlafen trotzdem gut.
7. Tag: Malibu - Borrego Springs
Heute stehen wir wieder um 6:00 Uhr auf. Als es gegen 7:00 Uhr hell wird, sehen wir wieder das gleiche Wetter wie gestern. Wahrscheinlich ist dies hier so üblich. Nach dem Frühstück machen wir das Wohnmobil reisefertig. Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, dass ich Tassen, Teller, Gläser und so weiter immer im Bett verstaue, damit es nicht klappert. Gegen 9:00 Uhr ist Abfahrt. Da wir sowieso nach rechts abbiegen müssen, suchen wir gleich noch einmal die nächste Tankstelle auf. Das Tanken ist wie immer eine Zeremonie. Beim Eingeben der Kreditkarte wird die ZIP verlangt. Norbert ist schon wieder am verzweifeln. Da ich aber schon darüber hier im Forum gelesen habe, suche ich schnell die ZIP vom Campingplatz heraus und wir geben sie ein. Hurra es klappt und ich habe Norbert damit total verblüfft, woher ich das weiß. Wir können sogar volltanken, was in Californien nicht immer die Regel sein wird. Gut gelaunt nach diesem kleinen Highlight fahren wir ein Stück bis zu einer Stelle, wo wir wenden können. Wir versperren zwar kurzzeitig die Straße, aber die Amis sind freundlich und warten geduldig, bis der Weg frei ist. Nun geht die Fahrt auf dem Highway 1 immer am Strand entlang nach Los Angeles. Wir haben Susi programmiert, damit sie uns durch das Straßengewirr hindurchführt. Bald fahren wir auf die Autobahn und es geht über mehrspurige Highways. Die Straßenkreuzungen führen teilweise über vier Etagen und ich muss höllisch aufpassen, was uns Susi sagt und zeigt, damit wir immer auf der richtigen Spur sind. Es ist Wahnsinn, was hier für Autos unterwegs sind. Die Fahrt führt uns immer weiter nach Süden. Es dauert fast zwei Stunden bis wir aus dem dichtesten Verkehr heraus sind, obwohl wir keinen Stau haben. Ich habe das Gefühl, als müssten wir bald in San Diego sein. Bei Temecula biegen wir auf den Highway 79 ab. Der Ort sieht sehr wohlständig aus.
Er hat richtig südländisches Flair. Die Häuser sind im spanischem Stil erbaut und es gibt viele schöne Grünanlagen mit bunten Blumen. Überall am Straßenrand sieht man Palmen und vor allem das Wetter ist wieder schön sonnig. Auf der Durchfahrt durch LA konnten wir die Hochhäuser im Nebel nur erahnen. Nun haben wir das Gefühl wir sind in den Sommer gefahren. Wir verlassen den Ort und kommen endlich in die Natur. Die Landschaft wird hügelig und es türmen sich überall Steine auf.
Es wird immer bergiger und die Landschaft interessanter. Viele Ranches sind zu sehen.
Eine Weile fahren wir hinter einem Schulbus her. Norbert wollte schon immer einmal erleben wie er hält. Dann fährt er rechts auf eine Ausbuchtung und wir halten auch an. Er gibt aber kein Signal und will uns vorbei lassen. Also tun wir ihm den Gefallen und überholen ihn. Bald kommt die Abfahrt nach Borrego Springs. Kurz danach sehen wir einen schönes Parkplatz und machen einen kurzen Stopp, um etwas zu essen. Es ist wunderbar warm und sonnig, wir sind im Sommer angekommen. Es tut richtig gut nach dem langen Winter.
Die Fahrt geht weiter, es wird steiniger und die Berge höher.
Plötzlich öffnet sich vor uns ein weiter Blick. Wir sind überwältigt, vor uns liegt tief im Tal eine weite Ebene, die von schroffen Bergen umgeben ist.
In der Ferne sehen wir einen blauen See. Diese Landschaft ist der reine Wahnsinn. In das Tal hinab führt eine kurvenreiche, teilweise recht steile Straße. Die Landschaft hat sich plötzlich verändert. Es ist nicht mehr grün, sondern wir kommen in die Wüste. Aber auch hier gibt es einzelne kleine Büsche mit grünen Blättern. Wir sehen das erste Mal verschiedene Kakteen. An einzelnen Aussichtspunkten halten wir an und bestaunen die großartige Landschaft.
Schließlich erreichen wir die Ebene und finden auch gleich den Campingplatz. Auf dem Palm Canyon Resort habe ich einen Platz reserviert, da der stattliche bereits ausgebucht war. Da wir uns aber den Palm Canyon noch ansehen wollen, fahren wir gleich weiter. Zuerst geht es zum Visitorcenter. Dieses ist aber geschlossen. Deshalb sehen wir uns den botanischen Garten mit vielen Wüstenpflanzen an.
Um bis zum Palm Canyon zu kommen müßten wir eine reichliche Meile laufen. Es sind über dreißig Grad und mein Knie verträgt diese Wanderung heute nicht mehr. Da aber dort ein Parkplatz ist, fahren wir hin. Um zum Parkplatz zu kommen, müssen wir über den Campingplatz. Der Parkrancher sagt uns, dass für unser Wohnmobil kein Parkplatz frei ist. Nun müssen wir leider umkehren. Na gut es hilft nichts, also fahren wir zu unserem Campingplatz zurück. Wir schließen alles an und lassen es uns bis zum Sonnenuntergang gut gehen. Wir genießen den ersten schönen Sommertag.
Wir sehen uns noch mal den Shop an und kaufen einen Wasserhahn für unseren Anschluss, der den Druck regelt. Die Sonne veschwindet nun hinter den Bergen und es wird relativ schnell dunkel. In dieser Nacht müssen wir uns das erste Mal nicht warm anziehen und es reicht zuerst auch nur das Laken zum Zudecken. Erst im Laufe der Nacht brauchen wir eine Decke.
CG: Palm Canyon Resort Borrego Springs
Milen: 182 = 291 km
Liebe Grüsse
Christine
Scout Womo-Abenteuer.de
https://interessanteorte.com/
Liebe Chris,
ein sehr schöner Bericht, tolle Bilder, ich bin bei euch und reise mit
.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Liebe Chris,
in Deinem Beitrag (super schön geschrieben, macht Lust auf mehr!) schreibst Du, dass Du beim Tanken den ZIP-Code vom Campingplatz eingegeben hast. Klärst Du mich bitte als Neuling in diesem Forum auf, was das ist? Wir wollen im Juli/August mit dem Wohnmobil die Strecke noch einmal mit viel Zeit (5 Wochen) nachfahren, die wir im letzten Jahr mit Harleys in 2 Wochen gefahren sind. Das Kapitel Tanken kennen wir also auch. Es ist immer wieder spannend, wie man an der nächsten Tankestelle tanken kann. Denn das ist oft ganz anders als an der letzten Tankstelle. Ja, und da würde mit natürlich helfen zu wissen, was es mit dem ZIP-Code auf sich hat.
Vielen Dank und Grüße
Epilele
Hallo Epilele,
zuert einmal ein herzliches Willkommen bei uns.
Zum Thema ZIP kannst du z.B. hier was lesen.
Wenn du Lust hast, kannst du hier deine Reisedaten eintragen und für Fragen zur Routenplanung ggf. einen eigenen Thread erstellen. Bei FRagen einfach melden.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hallo Epilele,
Richard hat Dir ja schon einen Hinweis gegeben. Der ZIP-Code ist die Postleitzahl. Da ich mir die genauen Adressen der CG aufgeschrieben habe, habe ich es einfach probiert. Es klappt aber nicht immer. Dieser Code wurde in Arizona und Utah an den Tankstellen nicht verlangt. Diese Erfahrung haben wir nur in Kalifornien gemacht.
Viele Grüße Christine
Liebe Grüsse
Christine
Scout Womo-Abenteuer.de
https://interessanteorte.com/
8. Tag: Borrego Springs - Yucca Valley
Gegen 6:00 Uhr werde ich munter, denn es dämmert bereits. Ich möchte gern den Sonnenaufgang fotografieren. Ich ziehe mich an und mache erst einmal einige Aufnahmen. Der frühe Morgen, wenn alles so langsam erwacht ist immer wieder schön, vor allem in der Natur. Der Himmel ist heute im Gegensatz zu den letzten Tagen herrlich blau.
Nach dem Frühstück fahren wir gegen 9:00 Uhr los. Zuerst tanken wir und suchen eine Post. Wir finden ein kleines Einkaufszentrum und sehen auch die Post, aber die öffnet heute am Samstag erst um 10:00 Uhr. So lange wollen wir nicht warten. Da wir schon einige Karten für zu hause geschrieben haben, brauchen wir unbedingt Briefmarken. Diese werden hier leider nicht mit den Karten verkauft.
Wir fahren nun weiter und biegen auf den Hwy S22 zuerst in Richtung Norden ab. Die Fahrt geht über eine wüstenähnliche Hochebene. Es sind überall nur kleine Büsche zu sehen, die jetzt im Frühling zartgrüne Blätter und zum Teil gelbe Blüten tragen.
Ab und zu sieht man rot blühende Ocotillo Kakteen. Nun biegt der Highway in Richtung Osten zum Salton Sea ab. Plötzlich verändert sich die Landschaft. Wir fahren zwar immer noch über eine Ebene, aber zu beiden Seiten sind tiefe Canyons zu sehen.
Diese Landschaft ist wirklich faszinierend. Nun mündet der Hwy S22 auf den Hwy 86. An der Kreuzung ist eine große Tankstelle mit Raststätte und Shop. Wir wollen hier gleich noch mal unser Gas nachfüllen, denn in der ersten Woche hatten wir doch meist kalte Nächte.
Wir stellen uns vor den Tank und bald darauf kommt ein netter Mexikaner, der unseren Tank auffüllt. Danach gehen wir noch mal in den Shop, denn Norbert braucht eine Zange, da er seine in Malibu liegen gelassen hat. Dann fahren wir weiter in Richtung Norden, immer an der Westseite des Sees entlang. Je weiter wir nach Norden kommen, umso grüner wird die Landschaft. Durch die Bewässerung wächst hier viel Obst und Gemüse, auch Palmenpflanzungen sind zu sehen.
Nun biegen wir auf den Hwy 10 und fahren in Richtung Osten bis zur Abfahrt in den Joshua Tree NP. Bereits auf der Autobahn geht es ständig bergauf.
Nun durchfahren wir den Nationalpark von Süd nach Nordwest. Es ist eine trockene Landschaft, nur vereinzelt sieht man am Wegesrand kleine gelbe und lila Blumen. Ab und zu sind kleine Kakteen zu sehen. Wir erreichen das Visitorcenter und kaufen uns den Nationalparkpass für ein Jahr (80 Dollar für uns beide). Auf einer Tafel sehen wir eine Liste der Campgrounds und alle sind “Full”. Nur gut, dass wir reserviert haben.
Nun geht die Fahrt weiter durch eine riesige Ebene, man hat eine weite Sicht bis zu den Bergen am Horizont. Diese Größe und Einsamkeit ist irgendwie überwältigend.
Auf der Weiterfahrt sehen wir unterschiedliche Gebiete, die alle durch eine andere Pflanzenart beherrscht werden. Zuerst sehen wir viele rot blühende Ocotillos, die ihre Zweige gen Himmel strecken.
Dann kommen wir in ein Gebiet mit bizarr aussehenden Cholla Cacteen, die vereinzelt blühen. Leider ist der Parkplatz an dem Trail mit diesen Kakteen total überfüllt, so dass wir nirgends parken können. Also müssen wir weiter fahren, sehr schade.
Dann finden wir durch Zufall einen wunderschönen Prickly pear cactus, der herrliche rote Blüten hat. Wir haben ihn nur entdeckt, weil zwei Frauen ihn gerade fotografierten.
Auf der Weiterfahrt sehen wir dann die ersten Mojave Yucca Palmen, die zum Teil wunderschöne Blüten tragen.
Nun tauchen mitten in der flachen Landschaft große Steinformationen auf. Es ist als ob jemand große Steine übereinandergestapelt hat. Es sieht richtig bizarr aus.
Einige Urlauber nutzen die Gelegenheit für Klettertouren. Nun sehen wir auch die ersten Joshua Tree Palmen, die mit ihren Armen ein bizarres Aussehen haben. An einzelnen sind Blüten zu erkennen. An verschiedenen Felsformationen machen wir kurze Stopps, um uns sie genauer anzusehen. Es sind sehr viele Menschen heute im Park unterwegs, die das Wochenende und das schöne Wetter nutzen.
Die Joshua Trees werden immer mehr auf der Strecke und es ist schon ein toller skurriler Anblick. Susi führt uns nun aus dem Park wieder hinaus nach Yucca Valley, wo unser gebuchter Campingplatz liegt. Wir haben einen Platz auf dem Black Rock CG reserviert, da auf dem Indian Cove bereits Ende November kein Platz mehr frei war. Die Zufahrt ist etwas abenteuerlich und nicht so leicht zu finden. Die Ausschilderung ist dürftig und der Weg mit zahlreichen Schlaglöchern versehen. Wir halten vor der Rezeption, die aber geschlossen ist. Eine Frau, die gerade mit ihren Kindern spazieren geht, zeigt uns einen Plan an. Da kommt auch schon die Rancherin und zeigt uns den Platz, der für uns reserviert ist.
Bereits am Eingang zum Campground stand ein Schild, dass der Platz voll ist. Wir haben Site 38, die sehr groß ist. Das Platz ist etwas uneben und wir versuchen uns so gerade wie möglich hin zustellen, den Rest müssen die Ausgleichsblöcke erledigen. Hier gibt es ebenfalls sehr viele Joshua Trees. Hinter unserem Womo hüpfen zwei lustige Vögel herum. In unseren Bücher sehen wir, dass es Helmwachteln sind.
Die Sonne scheint noch sehr schön, aber es kommt doch ein recht kalter Wind auf, der an unserem Womo rüttelt. Den Abend verbringen wir dann im Womo, da es immer kälter wird. Auf dem Campingplatz sind viele Jugendliche unterwegs, die zum Teil nicht mal ein Zelt mit haben. Sie schlafen dann in ihren Schlafsäcken auf Planen. Da sind wir doch froh, dass wir es bequemer haben. Dies war wieder ein wunderschöner und erlebnisreicher Tag.
CG: Black Rock CG, Yucca Valley
Milen: 155 = 248 km
Liebe Grüsse
Christine
Scout Womo-Abenteuer.de
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Moin,
euer Bericht ist einfach schön geschieben und die Bilder sind wirklicht gut aufgemacht. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Gruß
Klaus
Hallo Chris, hallo Richard,
vielen Dank für Eure Hinweise. Habe gerade reingeschaut. Sehr hilfreich, einmal eine genaue Übersicht der ZIP-Codes zu bekommen.
Lieber Richard, ich habe mich in den "Reisedaten" gerade vorgestellt und einen kurzen Abriss reingestellt, wie es weitergehen soll. Aber, wir starten gerade erst, unsere Reise zu planen.
Liebe Chris, danke für Deinen tollen Bericht. Da bekommt man doch Lust auf mehr!
Euch noch einen schönen Tag,
Gruß Epilele
9. Tag: Yucca Valley - Kingman
Gegen 6:00 Uhr beginnt für mich ein neuer Tag, es wird langsam hell und die Sonne wird bald aufgehen. Also erst mal schnell etwas angezogen und dann zum Fotografien hinaus.
Es ist relativ kalt. Die Jugendlichen, die auf der Erde geschlafen haben sind auch schon wach. Sie versuchen sich durch Bewegung zu erwärmen. Wir frühstücken dann und machen uns reisefertig. Zuerst führt uns die Fahrt nach Yucca Valley und dann in Richtung Twentynine Palms. Wir fahren an hübschen Einfamilienhäusern vorbei. Es ist noch richtig ruhig auf den Straßen. Hinter diesem Ort sehen wir einen Hinweis, dass es auf den nächsten 100 Meilen keine Servicestation gibt. Nun sind wir auf dem Highway 62 fast allein, nur die weite Wüstenlandschaft umgibt uns.
Rechts und links sind kahle und schroffe Berge zu sehen. Ab und zu sieht man einzelne Häuser und am Wegesrand blühen weiße Blumen. Die Büsche habe zarte grüne Blätter und gelbe Blüten. Es ist schon faszinierend durch eine so weite und einsame Landschaft zu fahren. Dann erreichen wir die Kreuzung mit dem Hwy 95 und hier herrscht schon etwas mehr Verkehr. Wir fahren aber auf dem Hwy 62 weiter in Richtung Parker.
Die Straße führt wie eine Berg- und Talbahn in kurzen Abständen über kleine Hügel. Dann überqueren wir den Colorado River und befinden uns in Arizona. Man sieht, dass hier viel bewässert wird, denn die Landschaft ist recht grün. Inzwischen sind wir auf dem Hwy 95. In Parker wollen wir erst einmal tanken. Wir finden eine Tankstelle und benutzen unsere Kreditkarte, da die Tankstelle heute am Sonntag nicht besetzt ist. Nach 75 Dollar gibt es kein Benzin mehr, also fahren wir weiter. Kurze Zeit später sehen wir viele Supermärkte und beschließen, unsere Vorräte aufzufüllen. Die Fahrt geht nun immer am Stausee entlang. Das Wasser hat eine wunderbare blaue Farbe.
Die Landschaft um den See ist richtig schön grün und bildet einen tollen Kontrast zu den trockenen, teilweise bereits roten Bergen mit ihren bizarren Formen.
Die Fahrt durch Lake Havasu verläuft über breite Straßen mit einem herrlichen Blick auf den See. Es sind viele Ferienresorts zu sehen, alles sieht sehr gepflegt und wohlhabend aus. Hinter dem Ort geht es dann ständig bergauf und wir haben einen weiten Blick über die schroffen Berge. Das satte Grün bleibt hinter uns zurück. Dann erreichen wir den I-40 und biegen in Richtung Osten ab. Diese Autobahn ist sehr gut ausgebaut.
Als wir uns Kingman nähern ragen rechts und links rotbraune Felsformationen auf. Die Landschaft sieht faszinierend aus, zumal die Sonne sie in das richtige Licht setzt. Susi führt uns zu dem KOA Campingplatz und wir bekommen einen schönen Platz (Site 78). Ein Mitarbeiter bringt uns zu dem Platz und bietet uns an, unser Wohnmobil anzuschließen.
Ich frage in der Rezeption nach der Uhrzeit, aber ich brauche meine Uhr nicht umzustellen, denn im Sommer hat man hier die Pazifictime. Wir bekommen hier auch Briefmarken und können endlich unsere Karten abschicken. Das Wetter war heute sonnig und warm. Leider geht abends ein sehr kalter Wind, so dass wir unser Abendessen wieder nicht draußen einnehmen können. Auch nachts hören wir den Wind heulen, aber wir schlafen trotzdem gut.
CG: KOA Kingman
Milen: 234 = 375 km
Liebe Grüsse
Christine
Scout Womo-Abenteuer.de
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Größere Kartenansicht
Liebe Grüsse
Christine
Scout Womo-Abenteuer.de
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