Die Nacht ist kühl, aber schlafen gut auch ohne Heizung – wir wachen gegen 07:30 Uhr auf einer harten Luftmatratze bei einer Höhe von 3081 Meter auf – und haben wieder 48 ° F.
Wir trinken gemütlich in der Sonne vor unserem Wohnmobil mit Blick auf den See unseren Morgenkaffee. Ringsrum spielen Hörnchen Nachlauf
Wir fahren gegen 09:30 Uhr ab und fahren wenige Meilen zurück zum Land of Lakes Overlook und laufen einen kleinen Trail zu einem herrlichen Ausblick über diesen Hochfläche der Grand Mesa, dem lt. Angabe größten Tafelgebirge der Welt. Auf dieser Hochebene sind ca 300 Seen in die Wälder eingebettet und bilden durch nach 5 Seiten abfließendes Wasser ein Leben spendendes Reservoir für die gesamte Region im Umkreis.
Nach unserer gestrigen Bergfahrt machen wir uns nun auf die Talfahrt bisCedaredge.
Hier besichtigen wir das Pioneer Town (2 x 2 USD für Senioren) , zu dem altertümliche Gebrauchgegenstände und historische Gebäude (aus dem frühen 20. Jahrhundert) aus dem Grand Valley zusammengetragen wurden: ein altes Schulhaus, mehrere große Holzsilos; Gefängnis, Barbershop u.a.
In einem großen Holzschuppen werden vorwiegend aus Holz gefertigte Maschinen ausgestellt und man meint, es könnte gestern noch darin gearbeitet worden sein, die die personalintensive Arbeit des Sortierens und Verpackens von Obst übernehmen konnten, das hier in der sehr fruchtbaren Umgebung wuchs. So begann die Industrialisierung der Landwirtschaft.
In dem erst vor kurzem angegliederten Puppen- und Spielzeug-Museum werden uns von einer stolzen alten Lady zahlreiche Puppen einer Mrs. Velma Shiffers gezeigt: sie hatte mit viel handwerklichem Geschick über Jahre Puppen von allen Präsidenten mit ihren Gattinen gefertigt, die diese in der Kleidung ihrer Inaugurationsfeier zeigten
Gleich nebenan steht eine kleine hölzerne Kirche (Chapel of the Holy Cross), gestiftet von einem Ehepaar in Erinnerung an ihre Zeit in Neuseeland. Wir treffen 2 Ladies, die uns freundlich über die Entstehungsgeschichte informieren und uns anbieten, aus dem Songbook ein(en) „choral“ mit Orgel und Flügel zu spielen. Wir einigen uns auf ein Lied aus Taize und wundern uns, wie gut die große Orgel und der Flüge zusammen harmonieren. Wir bedanken uns herzlich und setzen dann unsere Fahrt über Delta nach Montrose fort, wo wir tanken und in einem Safeway einkaufen.
Anschließend geht es auf der Co-50 und Co-347 zum Black Canyon of the Gunnison, wo wir auf dem South Rim Campingplatz in Loop B , Site 6 für 2 Nächte anlegen (Kosten 18 USD p.n. --). Es ist sehr schöner ruhiger Campground zwischen Kiefern und wir sind noch gerade ausreichend früh gekommen, denn er wird voll.
Wir laufen gegen 17 Uhr auf dem Canyon Rim Trail Richtung Visitor Center, und treffen nach einigen hundert Metern ein Amish-Ehepaar in typischer Kleidung (sie langes blaues Kleid mit weißer Haube, er mit Strohhut und Hosenträgern). Sie stammen aus Winsconsin und ihr Sohn besitzt dort ein RV-Geschäft. So besuchen sie mit dem Wohnmobil immer wieder einmal eines ihrer 11 Kinder und gehen ihnen durch Mitbringen des eigenen Hauses nicht auf den Geist (sehr löblich !) – die nächste Tochter wohnt in Grand Junction.
Wir schaffen es, in einer Mischung aus deutsch- hessisch-pfälzischer Mundart und Englisch zu unterhalten, sie freuen sich, auch wieder einmal ein paar aktuelle deutsche Worte zu hören.
Wir werden sie noch 2 x im Park bei Wanderungen treffen
Wir laufen am Rand dieser tiefen, zu dieser späten Stunde schon richtig schwarzen Schlucht entlang, während langsam die Sonne untergeht und kommen am Visitor Center an, als gerade die Fahne eingeholt wird. Anschließend geht es wieder die knappe halbe Stunde zum Campground zurück, wo wir gemütlich speisen und anschließend die herrlichen Sterne bewundern.
Morgen haben wir mehr Zeit für den Park.
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Cedaredge wäre genau meine Kragenweite. Sehr interessant! Gefällt mir gut. Aber ich kann es leider nicht bei uns einfügen, da wir von Silverton her kommen.
Wir fahren vom 12.8.-10.9. Denver - Badlands- Yellowstone - Moab - BCoG - Denver.
Deshalb freue ich mich über Deinen Bericht gerade jetzt.
Amish-People mit einem RV-Geschäft. Das klingt irgendwie interessant und widersprüchlich. Ich dachte immer sie bauen alles selbst an und fahren noch mit Pferdekutschen. Da bin ich wohl zu sehr von Hollywood beeinflusst.
ich muss schon sagen, ihr habt scharfe Augen ! Fredy hat Recht ! Dieses Teil verbindet eine gute Isolationswirkung mit einer optimalen Sitzposition für kleinere Menschen -- ich sollte es bei Moturis patentieren lassen.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Diesen Tag haben wir uns ganz für den Park reserviert, den ich mir bisher nicht so recht vorstellen konnte. Deswegen war Entdecken angesagt.
Diese schmale Schlucht entwickelte sich in den letzten 2 Millionen Jahren und war über Tausende von Jahren ein großes Hindernis für die hier lebenden und durchziehenden Menschen. Auf der Länge der Schlucht von 48 Meilen verliert der Gunnison River so viel an Höhe wie der Mississippi von Minnesota bis zum Golf von Mexico und schnitt sich wegen dieses starken Gefälles durch den hochgehobenen harten Fels des Gunnison Uplifts. Das durchnittliche Gefälle liegt bei 18 Meter pro Kilometer, an manchen Stellen erreicht es aber auch 50 Meter.
Heute lassen wir es etwas langsamer angehen, so dass die Temperatur bei Erwachen um 07:30 Uhr bereits 66 °F erreicht. Hat. Nach gemütlichem Kaffee machen wir uns per WoMo auf zu Visitor Center und vereinbaren für Montag die Morrow Point Bootstour auf dem Gunnison River, von der Michael(AC) so begeistert berichtet hatte (täglich außer Dienstag, 10:00 und 12:30 Uhr)
Am Sonntag sind bereits alle Plätze bis auf 1 besetzt –aber gemeinsam wollen wir es dann doch schon machen. So kommt halt noch eine Übernachtung im Curecanti SP auf unsere Liste.
Anschließend fahren wir die einzelnen Overlooks an, die jeweils über kurze Wanderungen von den Parkplätzen an der Straße zu erreichen sind.: Pulpit Rock, Painted Wall , Chasm View. Hier hören wir interessiert einem Rangerinnen-Vortrag über die Entdecker dieses mächtigen Canyons zu, und lernen, wie das Wasser auch für die Landwirtschaft der umliegenden Region genutzt wird. Von jedem der auch im weiteren Verlauf noch folgenden Overlooks ergibt sich ein interessanter Einblick in die Tiefe des Canyons und wir hören das Rauschen des Flusses.
Ab ca 13 Uhr machen wir ab dem letzten Haltepunkt eine ca 2-stündige Wanderung zum Warner Point durch uralte Kiefernbäume mit Blick zu den West Elk Mountains im Norden, dem grünen Uncompaghre Valley und den San Juan Mountains im Süden..
Es ist heiß und manches Getier sonnt sich auf den Steinen.
Am Warner Point treffen wir einen jungen Vater mit seinem kleinen Sohn und stellen wieder mal fest, dass irgendwelche Verbindungen mit Deutschland bei jedem zu finden sind: er war mehrere Jahre in Germany in der Mobilphone-Branche tätig.
Blick nach Südosten zu den San Juan Mountains
Blick nach Norden zu den West Elk Mountains
Stachelschweine waren hier zu Gange
Nach der Rückkehr treffen wir am Trailhead wieder das Amish-Ehepaar aus Wisconsin und unterhalten uns lange mit ihnen über Deutschland und ihre Situation in den USA, während über uns mehrere Adler ihre Kreise ziehen.
Anschließend fahren wir mit der tiefstehenden Sonne zu den drei View Points, die wir heute morgen ausgelassen haben. -- die Eindrücke wechseln mit der Beleuchtung.
Um 18 Uhr holen wir nach dem Anschauen des Films über den Black Canyon mit dem Ranger die Fahne vor dem Visitor Center ein und fahren zurück zum voll besetzten Campground. Ein gemütliches Abendessen schließt sich dann und dann bestaunen wir bei einem kleinen Rundgang den tollen Sternenhimmel.
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Schöne Fotos von Euch! Wieder vor traumhaften Kulissen!!
Beim Blick nach Norden zu den "West Elk Mountains" hätte aber auch Niemand rufen dürfen "Noch`n Schritt zurück, bitte ...!!"
Ich glaube, wenn Du Deinen Hut und Deine Sonnenbrille trägst, wäre ich glatt an Dir vorbeigewandert ohne Dich zu erkennen. Das ist ja optisch dann ein ganz anderer Bernhard!
Habt Ihr im wahrsten Sinne die Fahne eingeholt oder wart Ihr einfach nur die letzten Besucher im Park?
Morgen stechen wir also in (den) See! Das gibt denn mal eine ganz andere Perspektive des Canyons und ich bin gespannt darauf!
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
ganz so steil ging es gar nicht gleich runter - wir hatten keine Angst.
Übersehen: Da ich im Urlaub immer sehr kommunikativ bin, hättest du mich sicher an der Stimme erkannt -- apropos Sonnenbrille: Regina meint immer, meine Bilder seien etwas zu dunkel, aber so sind sie auf meiner natürlichen Festplatte abgespeichert, sie hat es immer etwas heller in Erinnerung. Aber ohne Hut und Sonnenbrille tue ich´s nicht !
Fahne: selbst eingeholt: nein, das war eine hoheitliche Aufgabe -- aber wir waren (wieder mal) die letzten und schauten ihm zu.
Mit dem "in See stechen" musst du noch etwas warten, morgen geht es erst mal am Blue Mesa-Stausee entlang
Vielen Dank fürs Mitfahren und die interessierten Fragen !
Grüße
Bernhard
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Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Black Canyon of the Gunnison NP -- Curecanti National Monument
Sonntag, 15.08.2010
Black Canyon of the Gunnison NP -- Curecanti National Monument
68 Meilen
Wir stehen um 07:30 Uhr – es ist bereits 56° F und wolkenlos.
Nach dem Frühstück an dem rundherum von Büschen umschlossenen Tisch fahren wir zurück zur #50 mit Blick auf die Viertausender der San Juan Mountains
und auf dieser Straße Richtung Osten durch grünes, landwirtschaftlich genutztes Gelände. Wir überqueren Cerro Summit mit 8042 feet und erreichen Cimarron. mit kleinem Campground (mit Dump-Möglichkeit – endlich )., einem Museum und Visitor Center, in dem man sich über die Geschichte der Bahnstrecke informieren kann, die durch den Black Canyon führte, bevor der Gunnison River aufgestaut wurde.
Die Lok # 278 und die Wagen, die früher als Ausstellung nahebei auf einem Viadukt standen, sind jetzt zur Reparatur in ein abgesperrtes Depot gebracht worden.
Die NPS-Rangerin K. schließt ihr Visitor Center für uns und begleitet uns in das nahe, sonst verschlossene Depot und informiert uns über die Geschichte der Railroad, die besonders zur Schafverladung genutzt wurde. Der letzte Zug fuhr hier 1949.
Dem rollenden Material sieht man seine 128 Jahre an, es stehen wohl umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an, ein Geldgeber ist aber wohl nicht gefunden. Und derzeit mangelt es sogar noch an einem überdachten Abstellplatz !
Wir kommen auch mit ihr über ihr Beschäftigungsverhältnis beim NPS ins Gespräch: dies ist nicht so rosig: sie ist nur für die Saison beschäftigt, keine Krankenversicherung, deswegen über ihre Eltern versichert und hat nach dem Ende der saisonale Beschäftigung auch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld – sie soll nicht die einzige sein, die so den Touristen zur Seite steht.
Anschließend geht es weiter über den Blue Mesa Summit ( 8704 feet) zum Lake Fork Campground am Blue Mesa Reservoir. Obwohl der Campground (mit Bootsrampe und Marina) eher als großer Parkplatz angelegt ist, wollen wir hier eine Nacht bleiben, um morgen Vormittag die Bootsfahrt auf den Gunnison Stausee in den Black Canyon zu machen.
Das Permit ziehen wir hier aus einer Maschine ( 6 USD, ohne Anschlüsse, Wasser an verschiedenen Zapfstellen auf dem Platz.)
Dann sehen wir uns mal um, wohin wir morgen wollen: zuerst schauen wir uns den Blue Mesa Dam an, über den die #92 an den North-Rim des Black Canyon führt, anschließend machen wir die Probe aufs Exempel, dass wir morgen den Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung zum Boat Dock mit dem Wohnmobil erreichen können (obwohl Gravel ;-), aber nur kurz)
Mit schöner Beleuchtung fahren an dem Reservoir entlang , über die Lake Fork Bridge bis zum Elk Creek Visitor Center, um die Buchung zu bestätigen.
Hier treffen wir schon Kurt, den Kapitän des Bootes von morgen (laut seiner Aussage 75 % deutschen Ursprungs, aber nur englisch sprechend) und seine Kollegin aus Litauen, die nach dem Krieg als „displaced person“ in die USA gekommen ist. Ich hatte diesen Begriff wohl schon mal gehört, aber die (leicht distanzierte) Erzählung der Rangerin füllt ihn mit Leben – für einen Deutschen ein doch beschämender Geschichtsunterricht im Urlaub.
Auch der große Campingplatz rund um das Visitor Center ist nur schwach belegt, die Wassersportler haben wohl die Saison schon beendet.
Auf dem Rückweg strolchen wir noch durch die Ghost Town Sapinero , die jetzt mit einer Trailer –Siedlung wieder belebt wird. Von hier aus führte zum Beginn des 20. Jahrhunderst eine Schmalspurbahn in das Silberminen-Gebiet von Lake City.
Gegen 18 Uhr sind wir wieder auf unserem Lake Fork CG – wir haben ihn (fast) ganz für uns – und erleben einen sehr schönen Sonnenuntergang oberhalb des Sees.
Nach dem Abendessen entscheiden wir uns für morgen für die Weiterfahrt auf dem Silver Thread Scenic Byway, wir müssen ja nicht hetzen.
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Margit,
auch späte Mitfahrer sind willkommen -- besonders wenn sie auch noch etwas für ihre eigene Fahrt profitieren können.
Ich könnte ja nachsehen, aber....: wo/wann startet ihr ?
Grüße
Bernhard
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Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Freitag, 13.08.2011
Grand Mesa -- Black Canyon of the Gunnison
74 Meilen
Die Nacht ist kühl, aber schlafen gut auch ohne Heizung – wir wachen gegen 07:30 Uhr auf einer harten Luftmatratze bei einer Höhe von 3081 Meter auf – und haben wieder 48 ° F.
Wir trinken gemütlich in der Sonne vor unserem Wohnmobil mit Blick auf den See unseren Morgenkaffee. Ringsrum spielen Hörnchen Nachlauf
Wir fahren gegen 09:30 Uhr ab und fahren wenige Meilen zurück zum Land of Lakes Overlook und laufen einen kleinen Trail zu einem herrlichen Ausblick über diesen Hochfläche der Grand Mesa, dem lt. Angabe größten Tafelgebirge der Welt. Auf dieser Hochebene sind ca 300 Seen in die Wälder eingebettet und bilden durch nach 5 Seiten abfließendes Wasser ein Leben spendendes Reservoir für die gesamte Region im Umkreis.
Nach unserer gestrigen Bergfahrt machen wir uns nun auf die Talfahrt bis Cedaredge.
Hier besichtigen wir das Pioneer Town (2 x 2 USD für Senioren) , zu dem altertümliche Gebrauchgegenstände und historische Gebäude (aus dem frühen 20. Jahrhundert) aus dem Grand Valley zusammengetragen wurden: ein altes Schulhaus, mehrere große Holzsilos; Gefängnis, Barbershop u.a.
In einem großen Holzschuppen werden vorwiegend aus Holz gefertigte Maschinen ausgestellt und man meint, es könnte gestern noch darin gearbeitet worden sein, die die personalintensive Arbeit des Sortierens und Verpackens von Obst übernehmen konnten, das hier in der sehr fruchtbaren Umgebung wuchs. So begann die Industrialisierung der Landwirtschaft.
In dem erst vor kurzem angegliederten Puppen- und Spielzeug-Museum werden uns von einer stolzen alten Lady zahlreiche Puppen einer Mrs. Velma Shiffers gezeigt: sie hatte mit viel handwerklichem Geschick über Jahre Puppen von allen Präsidenten mit ihren Gattinen gefertigt, die diese in der Kleidung ihrer Inaugurationsfeier zeigten
Gleich nebenan steht eine kleine hölzerne Kirche (Chapel of the Holy Cross), gestiftet von einem Ehepaar in Erinnerung an ihre Zeit in Neuseeland. Wir treffen 2 Ladies, die uns freundlich über die Entstehungsgeschichte informieren und uns anbieten, aus dem Songbook ein(en) „choral“ mit Orgel und Flügel zu spielen. Wir einigen uns auf ein Lied aus Taize und wundern uns, wie gut die große Orgel und der Flüge zusammen harmonieren. Wir bedanken uns herzlich und setzen dann unsere Fahrt über Delta nach Montrose fort, wo wir tanken und in einem Safeway einkaufen.
Anschließend geht es auf der Co-50 und Co-347 zum Black Canyon of the Gunnison, wo wir auf dem South Rim Campingplatz in Loop B , Site 6 für 2 Nächte anlegen (Kosten 18 USD p.n. --). Es ist sehr schöner ruhiger Campground zwischen Kiefern und wir sind noch gerade ausreichend früh gekommen, denn er wird voll.
http://www.womo-abenteuer.de/node/652
Wir laufen gegen 17 Uhr auf dem Canyon Rim Trail Richtung Visitor Center, und treffen nach einigen hundert Metern ein Amish-Ehepaar in typischer Kleidung (sie langes blaues Kleid mit weißer Haube, er mit Strohhut und Hosenträgern). Sie stammen aus Winsconsin und ihr Sohn besitzt dort ein RV-Geschäft. So besuchen sie mit dem Wohnmobil immer wieder einmal eines ihrer 11 Kinder und gehen ihnen durch Mitbringen des eigenen Hauses nicht auf den Geist (sehr löblich !) – die nächste Tochter wohnt in Grand Junction.
Wir schaffen es, in einer Mischung aus deutsch- hessisch-pfälzischer Mundart und Englisch zu unterhalten, sie freuen sich, auch wieder einmal ein paar aktuelle deutsche Worte zu hören.
Wir werden sie noch 2 x im Park bei Wanderungen treffen
Wir laufen am Rand dieser tiefen, zu dieser späten Stunde schon richtig schwarzen Schlucht entlang, während langsam die Sonne untergeht und kommen am Visitor Center an, als gerade die Fahne eingeholt wird. Anschließend geht es wieder die knappe halbe Stunde zum Campground zurück, wo wir gemütlich speisen und anschließend die herrlichen Sterne bewundern.
Morgen haben wir mehr Zeit für den Park.
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
Cedaredge wäre genau meine Kragenweite. Sehr interessant! Gefällt mir gut. Aber ich kann es leider nicht bei uns einfügen, da wir von Silverton her kommen.
Wir fahren vom 12.8.-10.9. Denver - Badlands- Yellowstone - Moab - BCoG - Denver.
Deshalb freue ich mich über Deinen Bericht gerade jetzt.![Smile Smile](http://www.womo-abenteuer.de/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-smile.gif)
Amish-People mit einem RV-Geschäft. Das klingt irgendwie interessant und widersprüchlich. Ich dachte immer sie bauen alles selbst an und fahren noch mit Pferdekutschen. Da bin ich wohl zu sehr von Hollywood beeinflusst.
Liebes Grüssle Margit
Hallo Bernhard,
was für ein originelles Sitzkissen verwendet Deine Frau auf dem ersten Foto?![Wink Wink](http://www.womo-abenteuer.de/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-wink.gif)
Viele Grüße
Sepp
Hallo Sepp
Lass mich mal raten. Ich vermute es ist das umgedrehte Plastic-Abwaschbecken?
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallo Sepp und Fredy,
ich muss schon sagen, ihr habt scharfe Augen ! Fredy hat Recht ! Dieses Teil verbindet eine gute Isolationswirkung mit einer optimalen Sitzposition für kleinere Menschen -- ich sollte es bei Moturis patentieren lassen.![Smile Smile](http://www.womo-abenteuer.de/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-smile.gif)
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Samstag 14.08.2010
Black Canyon of the Gunnison
20 Meilen
Diesen Tag haben wir uns ganz für den Park reserviert, den ich mir bisher nicht so recht vorstellen konnte. Deswegen war Entdecken angesagt.
Diese schmale Schlucht entwickelte sich in den letzten 2 Millionen Jahren und war über Tausende von Jahren ein großes Hindernis für die hier lebenden und durchziehenden Menschen. Auf der Länge der Schlucht von 48 Meilen verliert der Gunnison River so viel an Höhe wie der Mississippi von Minnesota bis zum Golf von Mexico und schnitt sich wegen dieses starken Gefälles durch den hochgehobenen harten Fels des Gunnison Uplifts. Das durchnittliche Gefälle liegt bei 18 Meter pro Kilometer, an manchen Stellen erreicht es aber auch 50 Meter.
http://de.wikipedia.org/wiki/Black-Canyon-of-the-Gunnison-Nationalpark
http://www.nps.gov/blca/index.htm
Heute lassen wir es etwas langsamer angehen, so dass die Temperatur bei Erwachen um 07:30 Uhr bereits 66 °F erreicht. Hat. Nach gemütlichem Kaffee machen wir uns per WoMo auf zu Visitor Center und vereinbaren für Montag die Morrow Point Bootstour auf dem Gunnison River, von der Michael(AC) so begeistert berichtet hatte (täglich außer Dienstag, 10:00 und 12:30 Uhr)
Am Sonntag sind bereits alle Plätze bis auf 1 besetzt –aber gemeinsam wollen wir es dann doch schon machen. So kommt halt noch eine Übernachtung im Curecanti SP auf unsere Liste.
Anschließend fahren wir die einzelnen Overlooks an, die jeweils über kurze Wanderungen von den Parkplätzen an der Straße zu erreichen sind.: Pulpit Rock, Painted Wall , Chasm View. Hier hören wir interessiert einem Rangerinnen-Vortrag über die Entdecker dieses mächtigen Canyons zu, und lernen, wie das Wasser auch für die Landwirtschaft der umliegenden Region genutzt wird. Von jedem der auch im weiteren Verlauf noch folgenden Overlooks ergibt sich ein interessanter Einblick in die Tiefe des Canyons und wir hören das Rauschen des Flusses.
Ab ca 13 Uhr machen wir ab dem letzten Haltepunkt eine ca 2-stündige Wanderung zum Warner Point durch uralte Kiefernbäume mit Blick zu den West Elk Mountains im Norden, dem grünen Uncompaghre Valley und den San Juan Mountains im Süden..
Es ist heiß und manches Getier sonnt sich auf den Steinen.
Am Warner Point treffen wir einen jungen Vater mit seinem kleinen Sohn und stellen wieder mal fest, dass irgendwelche Verbindungen mit Deutschland bei jedem zu finden sind: er war mehrere Jahre in Germany in der Mobilphone-Branche tätig.
Blick nach Südosten zu den San Juan Mountains
Blick nach Norden zu den West Elk Mountains
Stachelschweine waren hier zu Gange
Nach der Rückkehr treffen wir am Trailhead wieder das Amish-Ehepaar aus Wisconsin und unterhalten uns lange mit ihnen über Deutschland und ihre Situation in den USA, während über uns mehrere Adler ihre Kreise ziehen.
Anschließend fahren wir mit der tiefstehenden Sonne zu den drei View Points, die wir heute morgen ausgelassen haben. -- die Eindrücke wechseln mit der Beleuchtung.
Um 18 Uhr holen wir nach dem Anschauen des Films über den Black Canyon mit dem Ranger die Fahne vor dem Visitor Center ein und fahren zurück zum voll besetzten Campground. Ein gemütliches Abendessen schließt sich dann und dann bestaunen wir bei einem kleinen Rundgang den tollen Sternenhimmel.
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Bernhard!
Schöne Fotos von Euch! Wieder vor traumhaften Kulissen!!
Beim Blick nach Norden zu den "West Elk Mountains" hätte aber auch Niemand rufen dürfen "Noch`n Schritt zurück, bitte ...!!"![Surprised Surprised](http://www.womo-abenteuer.de/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-surprised.gif)
Ich glaube, wenn Du Deinen Hut und Deine Sonnenbrille trägst, wäre ich glatt an Dir vorbeigewandert ohne Dich zu erkennen. Das ist ja optisch dann ein ganz anderer Bernhard!![Cool Cool](http://www.womo-abenteuer.de/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-cool.gif)
Habt Ihr im wahrsten Sinne die Fahne eingeholt oder wart Ihr einfach nur die letzten Besucher im Park?
Morgen stechen wir also in (den) See! Das gibt denn mal eine ganz andere Perspektive des Canyons und ich bin gespannt darauf!
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
Quality content takes time!
Hallo Micha,
ganz so steil ging es gar nicht gleich runter - wir hatten keine Angst.![Cool Cool](http://www.womo-abenteuer.de/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-cool.gif)
Übersehen: Da ich im Urlaub immer sehr kommunikativ bin, hättest du mich sicher an der Stimme erkannt
-- apropos Sonnenbrille: Regina meint immer, meine Bilder seien etwas zu dunkel, aber so sind sie auf meiner natürlichen Festplatte abgespeichert, sie hat es immer etwas heller in Erinnerung. Aber ohne Hut und Sonnenbrille tue ich´s nicht !
Fahne: selbst eingeholt: nein, das war eine hoheitliche Aufgabe -- aber wir waren (wieder mal) die letzten und schauten ihm zu.
Mit dem "in See stechen" musst du noch etwas warten, morgen geht es erst mal am Blue Mesa-Stausee entlang
Vielen Dank fürs Mitfahren und die interessierten Fragen !![Laughing Laughing](http://www.womo-abenteuer.de/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-laughing.gif)
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Sonntag, 15.08.2010
Black Canyon of the Gunnison NP -- Curecanti National Monument
68 Meilen
Wir stehen um 07:30 Uhr – es ist bereits 56° F und wolkenlos.
Nach dem Frühstück an dem rundherum von Büschen umschlossenen Tisch fahren wir zurück zur #50 mit Blick auf die Viertausender der San Juan Mountains
und auf dieser Straße Richtung Osten durch grünes, landwirtschaftlich genutztes Gelände. Wir überqueren Cerro Summit mit 8042 feet und erreichen Cimarron. mit kleinem Campground (mit Dump-Möglichkeit – endlich )., einem Museum und Visitor Center, in dem man sich über die Geschichte der Bahnstrecke informieren kann, die durch den Black Canyon führte, bevor der Gunnison River aufgestaut wurde.
Die Lok # 278 und die Wagen, die früher als Ausstellung nahebei auf einem Viadukt standen, sind jetzt zur Reparatur in ein abgesperrtes Depot gebracht worden.
Die NPS-Rangerin K. schließt ihr Visitor Center für uns und begleitet uns in das nahe, sonst verschlossene Depot und informiert uns über die Geschichte der Railroad, die besonders zur Schafverladung genutzt wurde. Der letzte Zug fuhr hier 1949.
Dem rollenden Material sieht man seine 128 Jahre an, es stehen wohl umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an, ein Geldgeber ist aber wohl nicht gefunden. Und derzeit mangelt es sogar noch an einem überdachten Abstellplatz !
Wir kommen auch mit ihr über ihr Beschäftigungsverhältnis beim NPS ins Gespräch: dies ist nicht so rosig: sie ist nur für die Saison beschäftigt, keine Krankenversicherung, deswegen über ihre Eltern versichert und hat nach dem Ende der saisonale Beschäftigung auch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld – sie soll nicht die einzige sein, die so den Touristen zur Seite steht.
Anschließend geht es weiter über den Blue Mesa Summit ( 8704 feet) zum Lake Fork Campground am Blue Mesa Reservoir. Obwohl der Campground (mit Bootsrampe und Marina) eher als großer Parkplatz angelegt ist, wollen wir hier eine Nacht bleiben, um morgen Vormittag die Bootsfahrt auf den Gunnison Stausee in den Black Canyon zu machen.
Das Permit ziehen wir hier aus einer Maschine ( 6 USD, ohne Anschlüsse, Wasser an verschiedenen Zapfstellen auf dem Platz.)
Dann sehen wir uns mal um, wohin wir morgen wollen: zuerst schauen wir uns den Blue Mesa Dam an, über den die #92 an den North-Rim des Black Canyon führt, anschließend machen wir die Probe aufs Exempel, dass wir morgen den Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung zum Boat Dock mit dem Wohnmobil erreichen können (obwohl Gravel ;-), aber nur kurz)
Mit schöner Beleuchtung fahren an dem Reservoir entlang , über die Lake Fork Bridge bis zum Elk Creek Visitor Center, um die Buchung zu bestätigen.
Dillon Pinnacles
Hier treffen wir schon Kurt, den Kapitän des Bootes von morgen (laut seiner Aussage 75 % deutschen Ursprungs, aber nur englisch sprechend) und seine Kollegin aus Litauen, die nach dem Krieg als „displaced person“ in die USA gekommen ist. Ich hatte diesen Begriff wohl schon mal gehört, aber die (leicht distanzierte) Erzählung der Rangerin füllt ihn mit Leben – für einen Deutschen ein doch beschämender Geschichtsunterricht im Urlaub.
Auch der große Campingplatz rund um das Visitor Center ist nur schwach belegt, die Wassersportler haben wohl die Saison schon beendet.
Auf dem Rückweg strolchen wir noch durch die Ghost Town Sapinero , die jetzt mit einer Trailer –Siedlung wieder belebt wird. Von hier aus führte zum Beginn des 20. Jahrhunderst eine Schmalspurbahn in das Silberminen-Gebiet von Lake City.
Gegen 18 Uhr sind wir wieder auf unserem Lake Fork CG – wir haben ihn (fast) ganz für uns – und erleben einen sehr schönen Sonnenuntergang oberhalb des Sees.
Nach dem Abendessen entscheiden wir uns für morgen für die Weiterfahrt auf dem Silver Thread Scenic Byway, wir müssen ja nicht hetzen.
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)