16.07.2013 - Joshua Tree NP und Fahrt zum Lake Havasu

4:40 Uhr - Schon wieder ist für uns die Nacht vorbei, der Jetlag lässt grüßen! Wir nutzen die frühe Stunde, ziehen uns an und klettern auf den Hügel neben unserer Site (Nr 46). Es wird langsam hell und die  Stimmung ist wunderbar: absolute Ruhe, angenehme 24/25 Grad. Auch die Kinder krabbeln aus den Federn und um 5:15 Uhr sitzen wir alle auf einem der großen Felsblöcke und beobachten den Aufgang der Sonne! Ein Traum. Was für ein Privileg so etwas Wunderbares gemeinsam mit den Kindern erleben zu dürfen. Unsere beiden Jungs sind absolut begeistert.

6:00 Uhr - Der Frühstückstisch ist gedeckt uns wir lassen uns die erste Outdoor Camping-Mahlzeit schmecken - allerdings locken die Nahrungsmittel auch ganz viele Bienen an, die sich in dieser Wüste natürlich auf jedes bisschen Flüssigkeit stürzen. Bald ist eines der Wassergläser voll umzingelt!

7:30 Uhr - Die Wanderschuhe angeschnürt und los geht es auf den 1.7 Meilen Skull Rock Trail. Am Eingang schon werden wir auf die  Tier- und Pflanzenvielfalt hingewiesen, die es hierzu erleben gibt. Doch das hätten wir gar nicht gebraucht, denn wir haben ja unseren Johannes dabei, der auch noch das kleinste Getier entdeckt. Bald schon können wir Echsen, Grillen, Libellen und verschiedene Arten von Hörnchen und Vögeln von unserer Liste abhaken.

Die hier heimische kalifornische Wüstenschildkröte aber läuft uns nicht über den Weg - schade. Die Landschaft begeistert uns, überall entdecken wir neue Felsformationen und Ausblicke und wenn es nicht in so kurzer Zeit bereits unglaublich heiß geworden wäre, dann wären wir gerne noch länger hier auf Wandertour gegangen. Doch wir müssen ja auch weiter, denn es soll heute noch 160 Meilen bis nach Lake Havasu City gehen.

11:00 Uhr - Alles ist verstaut, los geht's. Am Ausgang kaufen wir noch den Annual Nationalparks Pass und dann folgen endlose Meilen immer gerade aus. Irgendwann fängt mein Mann an sich verzweifelt eine Kurve zu wünschen. Nach gefühlten weiteren unendlichen Meilen kommt sie schließlich - die EINE Kurve. Skurril!

Dann geht es immer am grünen Band des Colorado River entlang und als die Beifahrer im hinteren Teil des Womos wegen zu großer Hitze anfangen lautstark zu protestieren, halten wir wir einen kurzen Stop in Parker. Türe auf und kurz am Ufer abgekühlt? Nein: Türe auf und einen mit der Keule übergezogen bekommen!!!!!! Es sind mindestens 40 Grad und es bläst ein dermaßen heißer Wind, wie ich ihn nur einmal erlebt habe - und zwar vor 16 Jahren genau hier am selben Ort..... Somit konnten wir auch endlich die Frage unseres Jüngsten beantworten: "So heiß fühlen sich 40 Grad an!"

Also wieder rein in den Wagen und weiter, wir wollen so schnell wie möglich an den See, auch wenn der damals bei meinem ersten Aufenthalt hier auch nur eine warme Brühe war.

Noch kurz ein Zwischenstopp bei WalMart und um 15:00 Uhr erreichen wir den Crazy Horse Campground am Lake Havasu. Site direkt an der Beachfront gesichert, Wasser und Elektrik angeschlossen und die Klimaanlage im Wagen angeschmissen - was für ein Luxus.

Der See ist glasklar und: Er ist angenehm kühl. Eine wahre Wohltat für uns völlig ausgedörrte Mitteleuropäer! Die drei Männer verbringen fast den ganzen Nachmittag im Wasser, ich kühle mich von Zeit zu Zeit ab.

Am Abend wird dann das erste Mal der Grill angeschmissen: NY Sirloin, dazu ein Miller oder Corona, neben uns plätschert das Wasser und es ist Sommer! Was wollen wir mehr? 

Dann kommt der Sonnenuntergang, den die Kinder vom Wasser aus erleben. Wir Eltern sitzen am Ufer in unseren Campingstühlen, eine eisgekühlte Bacardi-Coke in der einen und die Kameras in der anderen Hand - der Auslöser ist fast unaufhörlich zu hören, denn von Minute zu Minute wird die Stimmung gigantischer! Und dann lassen wir die Kameras sinken und schauen und staunen und genießen einfach nur noch.Was für ein Urlaub!