Heute habe wir volles Programm. Wir möchten möglichst viel vom Acadia NP mitnehmen, da wir morgen im Lauf des Tages gen Süden aufbrechen wollen. Zuerst fahren wir den Park Loop. Das ist eine ca. 32 Km. lange Parkstrasse, wovon ein Grossteil one-way ist. Diese führt um den nordöstlichen Teil des Mount Desert Island. Diese Strecke führt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. So z.B. Thunder Hole. Hier donnert die Brandung des Atlantik fotogen gegen die Felsen. Nicht weit entfernt ist Otter Cliff, eine senkrechte rosafarbene Granitwand die sich aus dem Meer erhebt und bei Kletterern sehr beliebt ist.
Um uns eine Uebersicht zu verschaffen möchten wir den höchsten Punkt des Acadia besuchen, Die ist der Cadillac Point - ein Granitfelsen der fast 500 m hoch ist. Um diesen Punkt zu erreichen fährt man die ziemlich neu gebaute Cadillac Mountain Road hoch. Von hier oben hat man eine wunderbare Rundumsicht. Leider ist bei uns das Wetter noch ein wenig diesig.
Es geht eine mehr als frische Brise und wir sind froh um unsere dicken Jacken.
Die wilde Küste Neuenglands wurde mit dem Aufkommen der kommerziellen Seefahrt immer mehr zum Schiffgrab. Dies weil es dort sehr viele Untiefen gibt und der häufig schnell aufziehende Neben erleichterte die Navigation auch nicht. (Heute mit GPS ist das natürlich anders) Ueberall an der Küste wurden darum Leuchttürme gebaut welche die Handelsschiffe, aber auch die Fischer vor der nahen Küste und den Felsen warnten.
Auch im Acadia-NP gibt es bei Bass Harbour so einen Leuchtturm der noch heute in Betrieb ist. Allerdings muss weder das Licht von Hand gedreht, noch die Glocke manuell geschlagen werden. Trotzdem diesen Leuchtturm wollten wir sehen. Im Hulls Cove Visitor Center hatten sie uns darauf aufmerksam gemacht, dass der Firetower auf dem Beech Mountain heute Nachmittag geöffnet und Ranger zur Beantwortung von Fragen vor Ort seien. Der Leuchtturm bei Bass Harbour und Beech Mountain liegen auf der westlichen Halbinsel des Mount Desert Island.
Wir machen uns also auf den Weg und fahren gemütlich - schnell geht gar nicht - durch die wunderbare Landschaft des Acadia. Durch Kleinstorte wie Pretty Marsh, Seal Cove kommen wir nach Bass Harbour. Die letzte halbe Meile müssen wir laufen. Nur für PKW ist die Strasse gestattet. Nach einem kurzen Marsch stehen wir vor dem putzigen Leuchtturm.
Im benachbarten kleinen Haus wohnt immer noch die Leutturm-Wärter-Familie. Die Glocke, vor der Vreni steht, muss nicht mehr geschlagen werden - das macht heute ein elektrisches Nebelhorn
Nun geht es weiter zum sehr schönen Echo Lake. Man hat uns empfoheln, wenn wir fit seien, von dort zum Beech Mountain hochzusteigen. Wir parkieren das WoMo am Echol Lake und etwas skeptisch schaue ich den Berg hoch. Ist es tatsächlich möglich diese Felswand hoch zu gehen?
Der Wegweiser bestätigt aber, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es geht brutal steil nach oben und als Desert stehen wir vor einer ganzen Reihe Leitern die fest verankert die Felswand hoch führen. Vreni hat gar keine Freude aber die Alternative wäre umzukehren und den ganzen Weg zurück zu gehen. Mit viel gutem zureden, kann ich sie dazu bewegen, den Weg fortzusetzen.
Nun ja, begeistert schaut sie nicht.
(Ich schreibe gleich weiter - Vreni hat etwas feines gekocht und da darf ich sie nicht warten lassen)
Echo Lake - Beech Mountain Firetower - Bar Harbour
Nach den Leitern stehen wir auf einer Klippe und können erst mal die Aussicht auf den Echo Lake geniessen - wunderbar
Nun noch eine letzte Anstrengung und wir erreichen den Beech Mountain Firetower
Wir steigen auf den Turm und geniessen wieder einmal eine tolle Aussicht
Im verglasten Turm sind ein Ranger und ein älterer Volunteer und beantworten die Fragen von verschiedenen Besuchern. Wir sind allerdings die einzigen, die vom Echo Lake hochgestiegen sind. Die meisten fahren natürlich mit dem Auto hoch und haben dann nur noch einen kurzen Fussmarsch zu bewältigen.
Bereits als wir eintreten fällt uns ein Paar auf, bei dem der Mann ein Sweatshirt trägt, welches den Aufdruck "Hofbräuhaus" ziert. Der ältere Volunteer spricht das Paar gleich an und erzählt ihnen, dass er vor vielen Jahren fast ein Jahr in Europa verbracht habe und dabei auch das Hofbräuhaus besucht habe. Das Paar - es stellt sich heraus, dass sie aus Texas sind, erzählt, dass sie letztes Jahr in München gewesen seien. Der Volunteer (sicher 70 Jahre alt) wendet sich an uns und fragt woher wir kämen. Das "Hallo" ist sehr herzlich, als wir erzählen, dass wir aus der Schweiz seien. Wir erwähnen natürlich, dass wir ziemlich nahe von München wohnen würden. Der ältere Mann erzählt, dass er die ganze Schweiz per Fahrrad erkundet habe und das Paar aus Texas erkundigt sich, ob wir das Hofbräuhaus und das bekannte Lied kennen würden. Und so geht es nur ein paar Minuten und der Volunteer, das Paar aus Texas und wir stehen zusammen und singen zum Gaudi des Publikums : "In München steht ein Hofbräuhaus ..". In der Schweiz würde ich das ja nie und nimmer machen, aber in den USA komme ich mir nicht einmal dumm vor. Schlussendlich werden Vreni und ich zum "Smokey the Bear" ehrenhalber ernannt und erhalten das "goldene" Abzeichen! Wenn man in den USA locker auf die Leute zugeht, erlebt man Sachen, die sind einfach unglaublich! Das sind tolle Erlebnisse.
Nach dem Abstiegt - wieder über die Leitern - fahren wir durch den Hauptort "Bar Harbour" ein richtig schöner, touristischer Fischerort. Man sieht die kleinen gepflegten Häuser
Am Hafen sind vor vielen Häusern die Hummer-Fallen gestapelt
Den Fang dieser Fallen wollen wir selbstverständlich auch probieren - aber heute geniessen wir nochmals unseren CG im Acadia. Morgen geht es der Küstenstrasse # 1 entlang und dann, ja dann wollen wir die "Maine-Lobster" sicher probieren.
ich erlaube mir eine kleine Geschichte vom Acadia wiederzugeben die uns passiert ist. Du kennst sie zwar schon aber ich möchte sie dem Rest nicht enthalten.
Es war im Jahr 2002 als wir den Acadia NP besucht haben. Dies war unsere 2. RV Reise, somit waren wir immer noch Greenhorns. Wir kommen an dem von Fredy auch beschriebenen Visitor Center an und holen uns die Karte des NP ab. Zu unserem Schrecken sehen wir auf dieser etliche Höhenbeschränkungen auf der Parkstraße. Laut Karte sind die Durchfahrten unter den Brücken für unseren RV zu niedrig. Nur zur Erklärung der RV war nicht höher als die heutigen RV's.
Was denkt sich dann ein deutscher Bürger, die Angaben auf der Karte werden schon stimmen, da brauche ich nicht nachzufragen. Somit haben wir uns kurz beraten und dann beschlossen zum nahen Flughafen zu fahren und einen PKW zu mieten. Denn auf den Park wollten wir nicht verzichten.
Als wir nun im Park die einzelnen Sehenswürdigkeiten ansteuern, die Fredy so eindrucksvoll und schön beschrieben hat, sehen wir immer mehr Reisebusse mit Klimaanlagen auf dem Dach. Bei mir im Kopf kommen immer mehr Fragezeichen auf. Diese Busse sollen niedriger sein als unser RV? Das kann nicht sein. Es war auch nicht so, wir haben dann auch etliche RV gesehen. Somit konnten die Angaben auf der Karte nicht stimmen.
Ich habe Fredy für seinen Besuch den Tipp gegeben auf die Beschränkungen in der Karte nicht zu achten, sollten sie noch eingezeichnet sein.
Somit habe wir damals einen Autovermieter gesponsert, trotz allem haben wir den Besuch im Park nicht bereut. In Bar Harbour haben wir sogar viel leichter einen Parkplatz gefunden.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
Tom hat völlig recht. In der Beschreibung die im Visitor-Center abgegeben wird sind immer noch die Höhenbeschränkungen drin. Da gibt es einige die unter 12ft angegeben sind. Bei einer one-way geführten Strasse wäre das dann nicht so toll, wenn man vor einer solchen Brücke steht. Ich war daher froh, dass mich Tom vorgängig darauf aufmerksam gemacht hat, dass es mit dem WoMo kein Problem gibt.
Heute verlassen wir "den hohen Norden" und fahren südwärts. Durch die vielen kalten Tage und die entsprechend ausgedehnte "Heizperiode" haben wir viel Propan verbraucht. Die Anzeige an der Konsole meldet "poor" und ein Blick auf die Gasflasche und den Manometer zeigen ebenfalls "empty". Wenn uns das Propan ausginge, hätte ich mit Vreni ein Problem Also nehme ich mir vor, die Augen offenzuhalten und nach Tankstellen zu schauen, die auch Propan verkaufen. Das ist allerdings im Osten der USA gar nicht so einfach. Dazu kommt, dass heute Sonntag ist und die z.B. RV-Verkäufer geschlossen haben.
Wir brechen aber frohgemut auf und verlassen langsam Mount Desert Island. Langsam vor allem, weil der Marathon bereits in vollem Gange ist. Immer wieder müssen wir anhalten und nutzen die Gelegenheit die LäuferInnen richtig anzufeuern. (Anfeuern ist einfacher als selbst zu laufen)
In Ellsworth biegen wir ab auf die # 1 welche Richtung Süden mehr oder weniger an der Küste entlang fährt. Wir haben uns vorgenommen heute zum Lunch einen Lobster zu essen. Wir möchten das aber nicht einfach in einem feinen Restaurant sondern wenn möglich direkt beim Fischer in einem ursprüngliches Lobster Pound. Im Sommer ist das wohl kein Problem. Da dampfen überall die Fässer auf dem Feuer und man kann sich den Hummer aussuchen und diesen dann direkt am einfachen Holztisch essen. Für diese Art von Hummer-Schmaus sind wir wohl zu spät. Es hat zu dieser Jahreszeit an der Küste zu wenig Touristen und so lohnt sich der Aufwand nicht. Trotzdem halten wir Ausschau und unsere Geduld wird belohnt. Zwischen Lincolnville und Camden, zwei wirklich netten Fischerdörfchen, steht am Strassenrand der Lobster-Pound
Es hat sehr viele Autos vor dem Restaurant, was meist ein gutes Zeichen ist. Im verglasten Vorbau sind die eher rustikalen Holztische. Nichts mit weissen Tischtüchern, Servietten und Schicki-Micki. Genau das was wir gesucht haben.
Wir also rein und nach Lobster gefragt. Diese Frage löst Erheiterung aus - schliesslich verkaufen die fast nichts anderes. Sie empfehlen uns ihr "Special". Die besteht aus 2 x 1 1/2 Pfund Lobster, Fries, Rolls, Butter und Salat. Wir fragen ob wir das auch teilen können - aber das geht nicht. Das sei kein Problem, wir würden das ratz-fatz aufessen. Da der Preis mehr als anständig ist (pro Person 24.90$) bestellen wir dieses Menu. Jeder bekommt einen Plastic-Latz, einen Nussknacker (oder so ähnlich) ein spitzes Instrument um das Fleisch ganz rauszupullen, wobei man uns empfiehlt, die Beine auszusaugen. Und dann geht es los
Eigentlich ist so ein Hummeressen etwas unmögliches. Grundsätzlich geht das nur von Hand. Bald sieht es bei uns auf dem Tisch aus wie auf einem Schlachtfeld. Es schmeckt ganz lecker, wobei aber die flüssige Butter dem Fleisch den köstlichen Geschmack gibt. Schliesslich essen wir tatsächlich alles auf - der Abfallberg ist aber auch gigantisch. In Maine muss man den Maine-Lobster wohl essen und ich habe Hummer auch gerne, aber öfters muss das nicht sein.
Satt und zufrieden machen wir uns auf und fahren südwärts. Langsam werden wir etwas nervös wegen des fehlenden Propans. Wir beginnen an den Tankstellen zu fragen. Man macht uns wenig Hoffnung, dass wir irgendwo auffüllen können. Fertige Gas-Bidons werden uns angeboten, aber die nützen uns nichts.
Nun, eine Variante gibt es wohl schon. Wir müssen eben auf einen privaten Campground und dort auffüllen. So sind wir sogar wieder einmal froh um den abgegebenen Woodalls. Da wir am nächsten Tag eh noch das von Grundmann empfohlene Freeport (LL-Bean Flagship-Store und Outlet Dorf) besuchen wollen, schauen wir was es dort in der Nähe hat. Der SP dort ist sowieso bereits geschlossen und so entscheiden wir uns für den Freeport-KOA.
Die Adresse in den TomTom eingeben und den Anweisungen einfach vertrauen. Am Nachmittag gegen 16.00 Uhr stehen wir vor dem sehr wenig belegten KOA. Ausser uns sind wohl nur wenige Dauergäste anwesend. (Gegen Abend kommen dann tatsächlich noch 2-3 Durchreisende). Wir werden nett bedient, das Propan wird aufgefüllt und Vreni nützt die Gelegenheit um zu waschen, während ich im Internet die Mails checke.
Das Wetter hat sich wieder gebessert und der Host erzählt uns, dass es nun die ganze nächste Woche "nice" sein werde. Das hören wir doch gerne und benützen das wärmere Wetter gleich um den Grill und das Lagerfeuer zu geniessen.
na, angesichts des Lobsters läuft mir hier schon ziemlich das Wasser im Mund zusammen... Naja, immerhin hab ich heute bei uns im Edeka meine Lieblings-Cookies entdeckt, die in unseren Urlauben immer neben Ben&Jerrys im Einkaufswagen landen... kleiner Ausgleich...
ein klein wenig bin ich enttäuscht: Der saubere Tisch (nebst Dir mit sauberem Lätzchen) vor Beginn des Losteressens ist ja ein schönes Foto, aber wie wäre es mit dem Nachherfoto?? Oder hattet Ihr solche verschmierten Pfoten, dass Eure Kamera auf ewig Fischgeruch angenommen hätte, wenn Ihr sie berührt hättet?? Dann wäre das zu verstehen...
Hallo Fredy,
eine schöne gemütliche Tour macht ihr da -- ich hoffe, dass das Feuer immer ausreichend gewärmt hat !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Heute habe wir volles Programm. Wir möchten möglichst viel vom Acadia NP mitnehmen, da wir morgen im Lauf des Tages gen Süden aufbrechen wollen. Zuerst fahren wir den Park Loop. Das ist eine ca. 32 Km. lange Parkstrasse, wovon ein Grossteil one-way ist. Diese führt um den nordöstlichen Teil des Mount Desert Island. Diese Strecke führt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. So z.B. Thunder Hole. Hier donnert die Brandung des Atlantik fotogen gegen die Felsen. Nicht weit entfernt ist Otter Cliff, eine senkrechte rosafarbene Granitwand die sich aus dem Meer erhebt und bei Kletterern sehr beliebt ist.
Um uns eine Uebersicht zu verschaffen möchten wir den höchsten Punkt des Acadia besuchen, Die ist der Cadillac Point - ein Granitfelsen der fast 500 m hoch ist. Um diesen Punkt zu erreichen fährt man die ziemlich neu gebaute Cadillac Mountain Road hoch. Von hier oben hat man eine wunderbare Rundumsicht. Leider ist bei uns das Wetter noch ein wenig diesig.
Es geht eine mehr als frische Brise und wir sind froh um unsere dicken Jacken.
Die wilde Küste Neuenglands wurde mit dem Aufkommen der kommerziellen Seefahrt immer mehr zum Schiffgrab. Dies weil es dort sehr viele Untiefen gibt und der häufig schnell aufziehende Neben erleichterte die Navigation auch nicht. (Heute mit GPS ist das natürlich anders) Ueberall an der Küste wurden darum Leuchttürme gebaut welche die Handelsschiffe, aber auch die Fischer vor der nahen Küste und den Felsen warnten.
Auch im Acadia-NP gibt es bei Bass Harbour so einen Leuchtturm der noch heute in Betrieb ist. Allerdings muss weder das Licht von Hand gedreht, noch die Glocke manuell geschlagen werden. Trotzdem diesen Leuchtturm wollten wir sehen. Im Hulls Cove Visitor Center hatten sie uns darauf aufmerksam gemacht, dass der Firetower auf dem Beech Mountain heute Nachmittag geöffnet und Ranger zur Beantwortung von Fragen vor Ort seien. Der Leuchtturm bei Bass Harbour und Beech Mountain liegen auf der westlichen Halbinsel des Mount Desert Island.
Wir machen uns also auf den Weg und fahren gemütlich - schnell geht gar nicht - durch die wunderbare Landschaft des Acadia. Durch Kleinstorte wie Pretty Marsh, Seal Cove kommen wir nach Bass Harbour. Die letzte halbe Meile müssen wir laufen. Nur für PKW ist die Strasse gestattet. Nach einem kurzen Marsch stehen wir vor dem putzigen Leuchtturm.
Im benachbarten kleinen Haus wohnt immer noch die Leutturm-Wärter-Familie. Die Glocke, vor der Vreni steht, muss nicht mehr geschlagen werden - das macht heute ein elektrisches Nebelhorn
Nun geht es weiter zum sehr schönen Echo Lake. Man hat uns empfoheln, wenn wir fit seien, von dort zum Beech Mountain hochzusteigen. Wir parkieren das WoMo am Echol Lake und etwas skeptisch schaue ich den Berg hoch. Ist es tatsächlich möglich diese Felswand hoch zu gehen?
Der Wegweiser bestätigt aber, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es geht brutal steil nach oben und als Desert stehen wir vor einer ganzen Reihe Leitern die fest verankert die Felswand hoch führen. Vreni hat gar keine Freude aber die Alternative wäre umzukehren und den ganzen Weg zurück zu gehen. Mit viel gutem zureden, kann ich sie dazu bewegen, den Weg fortzusetzen.
Nun ja, begeistert schaut sie nicht
.
(Ich schreibe gleich weiter - Vreni hat etwas feines gekocht und da darf ich sie nicht warten lassen
)
Herzliche Grüsse,
Fredy
Nach den Leitern stehen wir auf einer Klippe und können erst mal die Aussicht auf den Echo Lake geniessen - wunderbar
Nun noch eine letzte Anstrengung und wir erreichen den Beech Mountain Firetower
Wir steigen auf den Turm und geniessen wieder einmal eine tolle Aussicht
Im verglasten Turm sind ein Ranger und ein älterer Volunteer und beantworten die Fragen von verschiedenen Besuchern. Wir sind allerdings die einzigen, die vom Echo Lake hochgestiegen sind. Die meisten fahren natürlich mit dem Auto hoch und haben dann nur noch einen kurzen Fussmarsch zu bewältigen.
Bereits als wir eintreten fällt uns ein Paar auf, bei dem der Mann ein Sweatshirt trägt, welches den Aufdruck "Hofbräuhaus" ziert. Der ältere Volunteer spricht das Paar gleich an und erzählt ihnen, dass er vor vielen Jahren fast ein Jahr in Europa verbracht habe und dabei auch das Hofbräuhaus besucht habe. Das Paar - es stellt sich heraus, dass sie aus Texas sind, erzählt, dass sie letztes Jahr in München gewesen seien. Der Volunteer (sicher 70 Jahre alt) wendet sich an uns und fragt woher wir kämen. Das "Hallo" ist sehr herzlich, als wir erzählen, dass wir aus der Schweiz seien. Wir erwähnen natürlich, dass wir ziemlich nahe von München wohnen würden. Der ältere Mann erzählt, dass er die ganze Schweiz per Fahrrad erkundet habe und das Paar aus Texas erkundigt sich, ob wir das Hofbräuhaus und das bekannte Lied kennen würden. Und so geht es nur ein paar Minuten und der Volunteer, das Paar aus Texas und wir stehen zusammen und singen zum Gaudi des Publikums : "In München steht ein Hofbräuhaus ..". In der Schweiz würde ich das ja nie und nimmer machen, aber in den USA komme ich mir nicht einmal dumm vor
. Schlussendlich werden Vreni und ich zum "Smokey the Bear" ehrenhalber ernannt und erhalten das "goldene" Abzeichen! Wenn man in den USA locker auf die Leute zugeht, erlebt man Sachen, die sind einfach unglaublich! Das sind tolle Erlebnisse.
Nach dem Abstiegt - wieder über die Leitern - fahren wir durch den Hauptort "Bar Harbour" ein richtig schöner, touristischer Fischerort. Man sieht die kleinen gepflegten Häuser
Am Hafen sind vor vielen Häusern die Hummer-Fallen gestapelt
Den Fang dieser Fallen wollen wir selbstverständlich auch probieren - aber heute geniessen wir nochmals unseren CG im Acadia. Morgen geht es der Küstenstrasse # 1 entlang und dann, ja dann wollen wir die "Maine-Lobster" sicher probieren.
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallo Fredy,
der Aufstieg über die Leitern war ja etwas beschwerlich, aber für diesen Blick auf den Echo Lake nimmt man so etwas schon auf sich - oder ?
Nette, schnuckelige (aber kleine ) Häuser hat es dort !
Herzliche Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Fredy,
ich erlaube mir eine kleine Geschichte vom Acadia wiederzugeben die uns passiert ist. Du kennst sie zwar schon aber ich möchte sie dem Rest nicht enthalten.
Es war im Jahr 2002 als wir den Acadia NP besucht haben. Dies war unsere 2. RV Reise, somit waren wir immer noch Greenhorns. Wir kommen an dem von Fredy auch beschriebenen Visitor Center an und holen uns die Karte des NP ab. Zu unserem Schrecken sehen wir auf dieser etliche Höhenbeschränkungen auf der Parkstraße. Laut Karte sind die Durchfahrten unter den Brücken für unseren RV zu niedrig. Nur zur Erklärung der RV war nicht höher als die heutigen RV's.
Was denkt sich dann ein deutscher Bürger, die Angaben auf der Karte werden schon stimmen, da brauche ich nicht nachzufragen. Somit haben wir uns kurz beraten und dann beschlossen zum nahen Flughafen zu fahren und einen PKW zu mieten. Denn auf den Park wollten wir nicht verzichten.
Als wir nun im Park die einzelnen Sehenswürdigkeiten ansteuern, die Fredy so eindrucksvoll und schön beschrieben hat, sehen wir immer mehr Reisebusse mit Klimaanlagen auf dem Dach. Bei mir im Kopf kommen immer mehr Fragezeichen auf. Diese Busse sollen niedriger sein als unser RV? Das kann nicht sein. Es war auch nicht so, wir haben dann auch etliche RV gesehen. Somit konnten die Angaben auf der Karte nicht stimmen.
Ich habe Fredy für seinen Besuch den Tipp gegeben auf die Beschränkungen in der Karte nicht zu achten, sollten sie noch eingezeichnet sein.
Somit habe wir damals einen Autovermieter gesponsert, trotz allem haben wir den Besuch im Park nicht bereut. In Bar Harbour haben wir sogar viel leichter einen Parkplatz gefunden.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
Tom hat völlig recht. In der Beschreibung die im Visitor-Center abgegeben wird sind immer noch die Höhenbeschränkungen drin. Da gibt es einige die unter 12ft angegeben sind. Bei einer one-way geführten Strasse wäre das dann nicht so toll, wenn man vor einer solchen Brücke steht. Ich war daher froh, dass mich Tom vorgängig darauf aufmerksam gemacht hat, dass es mit dem WoMo kein Problem gibt.
Herzliche Grüsse,
Fredy
Heute verlassen wir "den hohen Norden" und fahren südwärts. Durch die vielen kalten Tage und die entsprechend ausgedehnte "Heizperiode" haben wir viel Propan verbraucht. Die Anzeige an der Konsole meldet "poor" und ein Blick auf die Gasflasche und den Manometer zeigen ebenfalls "empty". Wenn uns das Propan ausginge, hätte ich mit Vreni ein Problem
Also nehme ich mir vor, die Augen offenzuhalten und nach Tankstellen zu schauen, die auch Propan verkaufen. Das ist allerdings im Osten der USA gar nicht so einfach. Dazu kommt, dass heute Sonntag ist und die z.B. RV-Verkäufer geschlossen haben.
Wir brechen aber frohgemut auf und verlassen langsam Mount Desert Island. Langsam vor allem, weil der Marathon bereits in vollem Gange ist. Immer wieder müssen wir anhalten und nutzen die Gelegenheit die LäuferInnen richtig anzufeuern. (Anfeuern ist einfacher als selbst zu laufen
)
In Ellsworth biegen wir ab auf die # 1 welche Richtung Süden mehr oder weniger an der Küste entlang fährt. Wir haben uns vorgenommen heute zum Lunch einen Lobster zu essen. Wir möchten das aber nicht einfach in einem feinen Restaurant sondern wenn möglich direkt beim Fischer in einem ursprüngliches Lobster Pound. Im Sommer ist das wohl kein Problem. Da dampfen überall die Fässer auf dem Feuer und man kann sich den Hummer aussuchen und diesen dann direkt am einfachen Holztisch essen. Für diese Art von Hummer-Schmaus sind wir wohl zu spät. Es hat zu dieser Jahreszeit an der Küste zu wenig Touristen und so lohnt sich der Aufwand nicht. Trotzdem halten wir Ausschau und unsere Geduld wird belohnt. Zwischen Lincolnville und Camden, zwei wirklich netten Fischerdörfchen, steht am Strassenrand der Lobster-Pound
Es hat sehr viele Autos vor dem Restaurant, was meist ein gutes Zeichen ist. Im verglasten Vorbau sind die eher rustikalen Holztische. Nichts mit weissen Tischtüchern, Servietten und Schicki-Micki. Genau das was wir gesucht haben.
Wir also rein und nach Lobster gefragt. Diese Frage löst Erheiterung aus - schliesslich verkaufen die fast nichts anderes. Sie empfehlen uns ihr "Special". Die besteht aus 2 x 1 1/2 Pfund Lobster, Fries, Rolls, Butter und Salat. Wir fragen ob wir das auch teilen können - aber das geht nicht. Das sei kein Problem, wir würden das ratz-fatz aufessen. Da der Preis mehr als anständig ist (pro Person 24.90$) bestellen wir dieses Menu. Jeder bekommt einen Plastic-Latz, einen Nussknacker (oder so ähnlich) ein spitzes Instrument um das Fleisch ganz rauszupullen, wobei man uns empfiehlt, die Beine auszusaugen. Und dann geht es los
Eigentlich ist so ein Hummeressen etwas unmögliches. Grundsätzlich geht das nur von Hand. Bald sieht es bei uns auf dem Tisch aus wie auf einem Schlachtfeld. Es schmeckt ganz lecker, wobei aber die flüssige Butter dem Fleisch den köstlichen Geschmack gibt. Schliesslich essen wir tatsächlich alles auf - der Abfallberg ist aber auch gigantisch. In Maine muss man den Maine-Lobster wohl essen und ich habe Hummer auch gerne, aber öfters muss das nicht sein.
Satt und zufrieden machen wir uns auf und fahren südwärts. Langsam werden wir etwas nervös wegen des fehlenden Propans. Wir beginnen an den Tankstellen zu fragen. Man macht uns wenig Hoffnung, dass wir irgendwo auffüllen können. Fertige Gas-Bidons werden uns angeboten, aber die nützen uns nichts.
Nun, eine Variante gibt es wohl schon. Wir müssen eben auf einen privaten Campground und dort auffüllen. So sind wir sogar wieder einmal froh um den abgegebenen Woodalls. Da wir am nächsten Tag eh noch das von Grundmann empfohlene Freeport (LL-Bean Flagship-Store und Outlet Dorf) besuchen wollen, schauen wir was es dort in der Nähe hat. Der SP dort ist sowieso bereits geschlossen und so entscheiden wir uns für den Freeport-KOA.
Die Adresse in den TomTom eingeben und den Anweisungen einfach vertrauen. Am Nachmittag gegen 16.00 Uhr stehen wir vor dem sehr wenig belegten KOA. Ausser uns sind wohl nur wenige Dauergäste anwesend. (Gegen Abend kommen dann tatsächlich noch 2-3 Durchreisende). Wir werden nett bedient, das Propan wird aufgefüllt und Vreni nützt die Gelegenheit um zu waschen, während ich im Internet die Mails checke.
Das Wetter hat sich wieder gebessert und der Host erzählt uns, dass es nun die ganze nächste Woche "nice" sein werde. Das hören wir doch gerne und benützen das wärmere Wetter gleich um den Grill und das Lagerfeuer zu geniessen.
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallöle,
na, angesichts des Lobsters läuft mir hier schon ziemlich das Wasser im Mund zusammen... Naja, immerhin hab ich heute bei uns im Edeka meine Lieblings-Cookies entdeckt, die in unseren Urlauben immer neben Ben&Jerrys im Einkaufswagen landen... kleiner Ausgleich...
Grüßle, Janina
Hi Fredy,
ein klein wenig bin ich enttäuscht: Der saubere Tisch (nebst Dir mit sauberem Lätzchen) vor Beginn des Losteressens ist ja ein schönes Foto, aber wie wäre es mit dem Nachherfoto?? Oder hattet Ihr solche verschmierten Pfoten, dass Eure Kamera auf ewig Fischgeruch angenommen hätte, wenn Ihr sie berührt hättet?? Dann wäre das zu verstehen...
Tschüß
Karin
Karin & Rolf Kanadas Osten 2021
Hi Fredy!
...ich gebe Karin voll recht!!!! Wo ist das "Nachher-Bild"
???
Oder seid Ihr direkt zum Duschen gegangen
....
Aber nur weiter so, es ist schön zu hören, das das Wetter schön bleiben soll!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de