Wahnsinn, wie schnell 4 Wochen vergehen können. Nach einem letzten Frühstück im Womo gings einmal über die Straße zur Roadbear-Station. Die Abgabe verlief ohne Probleme, besondere Vorkommnisse gabs ja während der fahrt nicht und auch das Womo machte keine Zicken. Einzige Sache während der gesamten Reise war, dass ich alle paar Tage die Lampen abbauen musste um die Sägespäne, die sich darin angesammelt hatten zu entleeren. Hatte im Werk wohl keiner für nötigbefunden, da vor dem zusammenbaueb noch mal rauszukehren.
Nach vier Wochen Überführung von Middlebury nach Las Vegas ergab sich nun folgendes Bild:
MILES IN 28
MILES OUT 5113
MILES DRIVEN 5085
In meiner Planung bin ich auf 4797 Meilen gekommen, war also gar nicht so schlecht dran, wobei ich das Valley of Fire zum Schluss nicht mehr mit dem Womo gefahren bin.
Nach der Abgabe gings dann schnell ins Hotel. Ich habe noch zwei Nächte im Hooters Casino gebucht. Was besonderes habe ich für 17 $ pro Nacht nicht erwartet. War auch nix besonderes, aber das Zimmer war ok und ich war eh nur zum Schlafen da. Das Hotel ist halt ideal gelegen, fast direkt am Strip, gleich hinter dem Tropicana.
Nach dem Einchecken gings dann auch gleich raus auf den Strip. Vom Tropicana bin ich bis zum Circus Circus raufgelaufen, dann wieder den gleichen Weg zurück.
Nach einem kleinen Snack und einer kurzen Siesta am späten Nachmittag, gings dann am Abend wieder nach draußen. Über die Tropicana Ave. bin ich erstmal in MGM Grand rein. Da ich noch nier in Vegas war, hatte ich auch keine rechte Vorstellung von den Casinos. Ich war zugegebenermaßen etwas überrascht, dass man in jedes Casino einfach so reinsparzieren kann. Kenne des nur aus den bayerischen Casinos wo ohne Anzug und Ausweis gar nix geht. Da ich nun schon mal drin war, hat mich auch gleich das Spielfieber gepackt. Am Automaten habe ich aus 5 $ binnen kürzester Zeit 12 $ gemacht. Dann wurde mir das blöde Geklimpere zu nervig und ich bin zum Roulette weiter. Hm, zu teuer, also dann halt Automaten-Roulette. Auch hier hielt meine sagenhafte Glückssträhne an. Beim fast schon astronomischen Btrag von 30 $ wurde ich dann aber wahrscheinlich zu mutig und habe alles wieder verspielt . Naja, ich werds verschmerzen können. Da meine hoffnungsvolle Zockerkarriere nun leider so abrupt endete schlich ich, immer noch von meiner Niederlage gezeichnet aus dem Casino raus. Mittlerweile war es dunkel geworden, alles glitzerte und der Wahnsinn bekam nun erst recht ein Gesicht. Mit dem Bus bin ich nach Downtown gefahren.
Nach den Wochen in der Wildnis waren mir die Menschenmasen in der Fremont St. schnell zu viel und nach ein paar Fotos bin ich wieder zurück auf den Strip gefahren. Hier wars zwar auch voll, aber nicht so schlimm wie in Downtown. Beim Mirage bin ich ausgestiegen und kam gerade rechtzeitig zum Vulkanausbruch.
Dann gings zu Fuß wieder den Strip runter. Die Waserspiele am Bellagio hab ich leider verpasst und sah nur die letzten paar Sekunden.
Tja, man muss Las Vegas vielleicht mal gesehen haben, das hatte ich nun, aber ich war froh, dass ich für den letzten Tag ein Mietauto hatte und somit aus der schrillen, bunten, lauten Stadt wieder rauskam.
deine Eindrücke von Las Vegas kann ich von unserer Seite 1:1 unterschreiben.
Das ist sicher eine Stadt, die polarisiert. Zumindest kenne ich nur absolute Fans, oder Leute wie wir, die sie einmal angeschaut haben und möglichst schnell wieder weg wollten...
Du hast eine wirklich tolle Tour mit sensationell schönen Bildern präsentiert. Wahnsinn, dass du tatsächlich sooo viele Meilen gefahren bist. Beim Lesen kam das gar nicht so stressig rüber.
naja teilweise wars schon a bissl stressig und ich bin halt meistens auch so gegen 9, spätestens halb 10 losgefahren und war dann bis Sonnenuntergang unterwegs. Rasten kann ich dann wieder daheim, hab sonst im Urlaub immer das Gefühl ich könnt was verpassen.
das kenne ich nur zu gut. Ich bin deshalb fast immer zu Sonnenaufgang wach und gehe auf Fotopirsch wenn die anderen noch schlafen. Und abends bin ich der letzte der das Feuer mit Wasser löscht, kaum 6 oder 7 Stunden vor dem nächsten Aufstehen. aber schließlich investiert man viel Geld und Vorbereitung und diejenigen die All-inc buchen verstehen das ohnehin nicht.
Nur bei einem kann ich absolut nicht zustimmen. Vegas könnte ich immer wieder sehen, auch noch dem x-ten Besuch finde ich immer wieder etwas was mich fasziniert.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Da ich mit dem Womo ja ohnehin schon ziemlich viele Meilen gefahren bin, ich aber unbedingt noch zur Fire Wave wollte, hab ich den zweiten Tag in Las Vegas geopfert und mir einen Mietwagen genommen. Nach der Übernahme gleich in der Früh gings erst einmal zum Hoover Dam. Fand ich persönlich jetzt nicht so interessant, halt ein großer Haufen Beton, mir ist die unverbaute Natur lieber.
Weiter gings dann auf der Northshore Rd am Lake Mead entlang.
Von Osten bin ich dann ins Valley of Fire reingefahren. Rote Steine, gleich viel besser als bunte Lichter
Die Wegbeschreibung zur Fire Wave hab ich mir schon vor dem Urlaub inkl. Karte und allen Drum und Dran auf dem Laptop gespeichert (den ausgeschilderten Trail gabs damals ja noch nicht). Da ich den Laptop nicht mitnehmen wollte hab ich mir die Beschreibung am Tag vorher noch abgeschrieben. Am Ende des Scenic Drives habe ich geparkt und mich dann auf die Suche gemacht. Nach einiger Zeit erfolglosen Suchens bin ich dann immerhin auf diese Formation gestossen
Auch schön, aber leider nicht die Fire Wave. Irgendwann hab ich es dann eingesehen, hier bin ich wohl falsch. Also wieder zurück zur Straße und auf der anderen Seite weitergesucht. Mist, auch hier nix! Mittlerweile weiß wo mein Fehler war: Statt auf dem Parkplatz VOR dem White Domes Trailhead zu parken, habe ich auf eben diesem geparkt und bin dann auch ganz brav meiner Wegbeschreibung gefolgt. Da bin ich aber erst im Hotel wieder draufgekommen.
Im Anschluss gings dann auf den White Domes Trail bevor ich mich dann langsam aber sicher zum Westende des Parks vorgearbeitet habe.
Ok, am Tagesziel gescheitert, aber trotzdem wars ein toller Tag und ein super Abschluss für meinen Urlaub.
Bevor ich dann wieder ins Hotel zurück bin musste ich noch eine Sache erledigen:
Stimmt zeitlich nicht ganz, aber das macht ja nix. Auf dem Parkplatz standen übrigens diese bescheidenen Vehikel rum. Bin mir mit meinem kleinen Ford Focus etwas untermotorisiert vorgekommen
hab das vielleicht etwas drastisch formuliert, so schlimm wars ann auch wieder nicht. Faszinierend (aber auch ziemlich skurill) fand ich diese Stadt auch. Auch nächstes Jahr werde ich wieder einen Tag dort verbringen. Das reicht mir allerdings, vor allem nach einer so einer Reise mit 4 Wochen Natur pur.
Auch die schönste Reise hat irgendwann ein Ende und so machte ich mich diesem Morgen auf zum Flughafen. Abflug war geplant um 08:30 mit US Airways nach Dallas, von dort dann nach 3,5 Stunden Aufenthalt mit der Lufthansa weiter nach Frankfurt. Hoffentlich gibts in DFW einen Burgerking und Gratis-Wifi um die Zeit totzuschlagen.
Pünktlich rollte der Flieger vom Gate, ungefähr 500 m Richtung Startbahn. Dann war erstmal Stillstand. Nach ungefähr einer Stunde kam die Durchsage "Due to technical problems..." Dann gings wieder zurück zum Gate. Naja, so tragisch wird die Wartezeit in Dallas wohl nicht. Eine weitere Stunde später: Nichts. Nochmals eine Stunde später dann Boarding zum 2. Mit über 3 Stunden Verspätung gings dann endlich los. Jetzt kann ich auch verstehen, warum dieser Flug nur zu 70 % pünktlich ist (hab ich irgenwo mal gelesen), bei den alten Klapperkisten von US. Als es auf Dallas zuging wurde ich langsam etwas hektisch, schließlich musste ich auch noch das Terminal wechseln. Vor der Landung aber erst noch eine Ehrenrunde über den Flughafen Dallas. 25 Minuten vor Abflug des Anschlussfluges dockte der Flieger dann endlich am Gate an. Kurzer Blick auf die Uhr als ich raus war: noch 17 Minuten. Jetzt bleibt eigentlich nur noch die Hoffnung, dass der Abschlussflug auch etwas Verspätung hat. Der Flughafen DFW gehört ja nicht gerade zu den kleinsten Vertretern seiner Art. Immerhin verkehrt zwischen den Terminals eine Bahn. Zu Fuß wärs wohl aussichtslos gewesen. Also eine Etage höher, Bahn fährt gerade ein. Am richtigen Terminal ausgestiegen, einmal die Treppe runter, das Abfluggate ist direkt vor meiner Nase. Noch 8 Minuten. Puh! Glück gehabt. Etwas abgehetzt bin ich in den Flieger rein und hab mich auf meinen Sitz fallen lassen.
Über den Flug kann ich nicht viel berichten, da ich die meiste Zeit göttlich geschlumert habe. Pünktlich um halb zehn am nächsten Morgen war ich Frankfurt. Auch dort hatte ich Glück, denn schon nach ein paar Minuten kam ein ICE nach München.
Zuhause habe ich mich dann erstmal ein paar Stunden aufs Ohr gehauen. Da ich am Abend sowieso in meine niederbayerische Heimat Niederbayern fahren wollte, bin ich noch am Münchener Flughafen vorbei um meinen Koffer nach der langen Trennung wieder in Empfang zu nehmen. Nach ein paar Minuten des Suchens teilte mir die freundliche Dame am LH-Counter dann mit, dass sie meinen Koffer nicht finden kann. Auch meine Frage, ob sie schertzte wurde verneint (Zugegeben, ich hab das etwas anders formuliert, garniert mit diversen Flüchen, die ich hier nicht zu wiederholen gedenke ). Irgendwann fand sie meinen Koffer dann doch, aber nicht in München, sondern in Frankfurt. Na wunderbar. Was ist so schwer daran einen Koffer der nach München soll, dann auch dorthin zu schicken. Frankfurt, das hätte mir ja auch mal jemand sagen können. Dann hätte ich ihn am Vormittag gleich mitnehmen können. Immerhin sollte mir der koffer jetzt per Kurier in der nächsten Woche zugestellt werden.
Dieser kam dann am Montag. Ich hab mich noch gewundert warum dieser den Koffer trug statt ihn zu rollen, war ja sauschwer. Allerdings war der gute Mann offenbar sehr in Eile. Ein kurzes "Ihr Koffer", dann war er auch schon wieder weg. Bei genauerer Betrachtung wurde mir klar, warum der Kurier in Eile war und warum er den Koffer getragen hat:
Aufgrund der diversen Tags auf dem Koffer konnte ich dessen Reise dann immerhin rekonstruieren. Anscheindend ist der Koffer wohl schon in München vom Band gefallen. Anschließend ist irgendjemand zwei- bis dreimal drübergefahren. Dann gings ab nach Warschau und von dort aus weiter nach Chicago. Züruck wieder via Warschau nach Frankfurt und über Düsseldorf nach München. Schade, dass Koffer nicht sprechen können, ansonsten könnte dieser sicher einen spannenden Reisebericht liefern.
Als nächstes hab ich mich hingesetzt und einen netten Brief an die Lufthansa geschrieben. Und hier wurde ich wirklich positiv überrascht. Ohne weitere böse Briefe hinterher schicken zu müssen hat mir die Lufthansa, alle Aufwendungen erstattet, also für Kleidung, Wanderschuhe, Stativ, Koffer, Fahrtkosten zum Flughafen, Parkticket, etc.
So, das war mein Reisebericht. Es ist nicht alles glatt gelaufen, aber ein bisschen Action muss im Urlaub ja auch sein. Und die kleinen Probleme können die tollen Eindrücke der Reise letztlich nicht schmälern, auch wenn ich am Anfang schon gefrustet war. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass man auf so einer Reise auch ohne Gepäck auskommen kann, aber es hat besser geklappt als Anfangs gedacht. Nur die Wanderschuhe bleiben ab sofort auch im Flugzeug an meinen Füßen.
Noch kurz etwas zur Überführung an sich: Mir hat es sehr gut gefallen, auch einmal zu den eher unbekannten Highlights zu kommen, besonders der Big-Bend sowie die Carlsbad-Caverns habens mir angetan. Sinn machte das ganze natürlich nur, wenn man auch die Überführung an sich genießen will, dann kanns aber wirklich ein Traumurlaub werden, aber das steht ja hier im Forum eh schon mehrfach.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die mir bei der Planung geholfen haben. Ohne euch hätte das bestimmt nicht so gut geklappt.
Mein besonderer Dank gebührt auch der Lufthansa, die mich während und auch noch nach der Reise mit Ihrem lustigen "Such-den-Koffer" Spiel bestens unterhalten hat.
Liebe Mitfahrer, nun bin ich am Ende angekommen, ich hoffe es hat euch gefallen und bedanke mich fürs Mitlesen. Mir hats jedenfalls viel Spaß gemacht, den ganzen Urlaub nochmal aufzuarbeiten, die Bilder nochmal anzuschauen und manches, das zwar nicht vergessen aber doch zumindest verschüttet war, wieder aus dem Gedächtnis hervorzukramen.
...für diesen wunderbar unterhaltsamen Reisebericht! Ich habe ihn Schritt für Schritt, sprich Meile für Meile verfolgt und genossen. Da wir 2013 unsere Überführungstour planen, helfen mir persönliche Erfahrungen anderer sehr. Sicher bist du insgesamt eine lange Strecke gefahren - eine ähnlich lange Tour mit dem einen oder anderen Überschneidungspunkt haben wir auch vor, aber für uns gilt immer : Der Weg ist das Ziel. Wir geniessen auch die "langweilig öden, weil flachen und attrakttionsfreien" Strecken! Für mich als vorrausplanenden perfektionistischen Koffer-Quer-Packer wäre allerdings der Start ohne denselben schon ein kleines Problem gewesen. Es gehört zu meinen ganz persönlichen Albträumen: Ich stehe nach vielen Anreisestunden, Reisestunden und Einreisestunden am Kofferband und nicht nur, dass alle ihren Koffer vor mir bekommen (wie sonst immer), sondern alle bekommen ihren Koffer, nur ich nicht!!!! Die Zeit, der Ärger und die Mühe, die man sich machen muss, die liebgewonnenen, weil passenden Klamotten sind nicht da. Da vergeht viel Zeit mit einkaufen und suchen, telefonieren und nachfragen und im besten Fall: Warten auf den Koffer, der vielleicht am nächsten Tag kommt und die gesamte Planung durcheinanderbringt. Im schlechtesten Fall (wie bei dir), bekommst du ihn erst Wochen später und er sieht auch noch so aus! Dann hat man auch noch den ganzen Ärger mit der Fluggesellschaft - zum Glück hat bei dir ja dann zumindest das reibungslos geklappt! Doch wenn es dann so sein soll, dann meine ganz persönliche Bitte an die mich transportierenden Fluggesellschaften: Bitte behaltet es so bei, wie es bereits mehrfach gewesen ist: Auf dem Hinflug ist alles gut gelaufen und wir hatten immer alle Gepäckstücke pünktlich und vollzählig am Zielort - auf dem Rückflug dürft ihr euch dann ein bisschen Schlamperei erlauben, die Koffer mit einem späteren Flieger hinterherfliegen und mir dann nach Hause transportieren! Erstens erspare ich mir dann die Schlepperei und so scharf auf die schmutzige Wäsche bin ich dann auch nicht.
Lieber Florian, ich kann mich dem Schlußsatz meines Vorschreibers nur anschließen: Es hat Spaß gemacht, mit dir zu reisen!
Wahnsinn, wie schnell 4 Wochen vergehen können. Nach einem letzten Frühstück im Womo gings einmal über die Straße zur Roadbear-Station. Die Abgabe verlief ohne Probleme, besondere Vorkommnisse gabs ja während der fahrt nicht und auch das Womo machte keine Zicken. Einzige Sache während der gesamten Reise war, dass ich alle paar Tage die Lampen abbauen musste um die Sägespäne, die sich darin angesammelt hatten zu entleeren. Hatte im Werk wohl keiner für nötigbefunden, da vor dem zusammenbaueb noch mal rauszukehren.
Nach vier Wochen Überführung von Middlebury nach Las Vegas ergab sich nun folgendes Bild:
MILES IN 28
MILES OUT 5113
MILES DRIVEN 5085
In meiner Planung bin ich auf 4797 Meilen gekommen, war also gar nicht so schlecht dran, wobei ich das Valley of Fire zum Schluss nicht mehr mit dem Womo gefahren bin.
Nach der Abgabe gings dann schnell ins Hotel. Ich habe noch zwei Nächte im Hooters Casino gebucht. Was besonderes habe ich für 17 $ pro Nacht nicht erwartet. War auch nix besonderes, aber das Zimmer war ok und ich war eh nur zum Schlafen da. Das Hotel ist halt ideal gelegen, fast direkt am Strip, gleich hinter dem Tropicana.
Nach dem Einchecken gings dann auch gleich raus auf den Strip. Vom Tropicana bin ich bis zum Circus Circus raufgelaufen, dann wieder den gleichen Weg zurück.
Nach einem kleinen Snack und einer kurzen Siesta am späten Nachmittag, gings dann am Abend wieder nach draußen. Über die Tropicana Ave. bin ich erstmal in MGM Grand rein. Da ich noch nier in Vegas war, hatte ich auch keine rechte Vorstellung von den Casinos. Ich war zugegebenermaßen etwas überrascht, dass man in jedes Casino einfach so reinsparzieren kann. Kenne des nur aus den bayerischen Casinos wo ohne Anzug und Ausweis gar nix geht. Da ich nun schon mal drin war, hat mich auch gleich das Spielfieber gepackt. Am Automaten habe ich aus 5 $ binnen kürzester Zeit 12 $ gemacht. Dann wurde mir das blöde Geklimpere zu nervig und ich bin zum Roulette weiter. Hm, zu teuer, also dann halt Automaten-Roulette. Auch hier hielt meine sagenhafte Glückssträhne an. Beim fast schon astronomischen Btrag von 30 $ wurde ich dann aber wahrscheinlich zu mutig und habe alles wieder verspielt . Naja, ich werds verschmerzen können. Da meine hoffnungsvolle Zockerkarriere nun leider so abrupt endete schlich ich, immer noch von meiner Niederlage gezeichnet aus dem Casino raus. Mittlerweile war es dunkel geworden, alles glitzerte und der Wahnsinn bekam nun erst recht ein Gesicht. Mit dem Bus bin ich nach Downtown gefahren.
Nach den Wochen in der Wildnis waren mir die Menschenmasen in der Fremont St. schnell zu viel und nach ein paar Fotos bin ich wieder zurück auf den Strip gefahren. Hier wars zwar auch voll, aber nicht so schlimm wie in Downtown. Beim Mirage bin ich ausgestiegen und kam gerade rechtzeitig zum Vulkanausbruch.
Dann gings zu Fuß wieder den Strip runter. Die Waserspiele am Bellagio hab ich leider verpasst und sah nur die letzten paar Sekunden.
Tja, man muss Las Vegas vielleicht mal gesehen haben, das hatte ich nun, aber ich war froh, dass ich für den letzten Tag ein Mietauto hatte und somit aus der schrillen, bunten, lauten Stadt wieder rauskam.
Hallo Florian,
deine Eindrücke von Las Vegas kann ich von unserer Seite 1:1 unterschreiben.
Das ist sicher eine Stadt, die polarisiert. Zumindest kenne ich nur absolute Fans, oder Leute wie wir, die sie einmal angeschaut haben und möglichst schnell wieder weg wollten...
Du hast eine wirklich tolle Tour mit sensationell schönen Bildern präsentiert. Wahnsinn, dass du tatsächlich sooo viele Meilen gefahren bist. Beim Lesen kam das gar nicht so stressig rüber.
Schade, dass die Tour schon fast vorbei ist.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli,
naja teilweise wars schon a bissl stressig und ich bin halt meistens auch so gegen 9, spätestens halb 10 losgefahren und war dann bis Sonnenuntergang unterwegs. Rasten kann ich dann wieder daheim, hab sonst im Urlaub immer das Gefühl ich könnt was verpassen.
Hi Flo,
das kenne ich nur zu gut. Ich bin deshalb fast immer zu Sonnenaufgang wach und gehe auf Fotopirsch wenn die anderen noch schlafen. Und abends bin ich der letzte der das Feuer mit Wasser löscht, kaum 6 oder 7 Stunden vor dem nächsten Aufstehen. aber schließlich investiert man viel Geld und Vorbereitung und diejenigen die All-inc buchen verstehen das ohnehin nicht.
Nur bei einem kann ich absolut nicht zustimmen. Vegas könnte ich immer wieder sehen, auch noch dem x-ten Besuch finde ich immer wieder etwas was mich fasziniert.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hallo Richard,
siehste, das ist es, was ich meine. Diese Stadt polarisiert.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Da ich mit dem Womo ja ohnehin schon ziemlich viele Meilen gefahren bin, ich aber unbedingt noch zur Fire Wave wollte, hab ich den zweiten Tag in Las Vegas geopfert und mir einen Mietwagen genommen. Nach der Übernahme gleich in der Früh gings erst einmal zum Hoover Dam. Fand ich persönlich jetzt nicht so interessant, halt ein großer Haufen Beton, mir ist die unverbaute Natur lieber.
Weiter gings dann auf der Northshore Rd am Lake Mead entlang.
Von Osten bin ich dann ins Valley of Fire reingefahren. Rote Steine, gleich viel besser als bunte Lichter
Die Wegbeschreibung zur Fire Wave hab ich mir schon vor dem Urlaub inkl. Karte und allen Drum und Dran auf dem Laptop gespeichert (den ausgeschilderten Trail gabs damals ja noch nicht). Da ich den Laptop nicht mitnehmen wollte hab ich mir die Beschreibung am Tag vorher noch abgeschrieben. Am Ende des Scenic Drives habe ich geparkt und mich dann auf die Suche gemacht. Nach einiger Zeit erfolglosen Suchens bin ich dann immerhin auf diese Formation gestossen
Auch schön, aber leider nicht die Fire Wave. Irgendwann hab ich es dann eingesehen, hier bin ich wohl falsch. Also wieder zurück zur Straße und auf der anderen Seite weitergesucht. Mist, auch hier nix! Mittlerweile weiß wo mein Fehler war: Statt auf dem Parkplatz VOR dem White Domes Trailhead zu parken, habe ich auf eben diesem geparkt und bin dann auch ganz brav meiner Wegbeschreibung gefolgt. Da bin ich aber erst im Hotel wieder draufgekommen.
Im Anschluss gings dann auf den White Domes Trail bevor ich mich dann langsam aber sicher zum Westende des Parks vorgearbeitet habe.
Ok, am Tagesziel gescheitert, aber trotzdem wars ein toller Tag und ein super Abschluss für meinen Urlaub.
Bevor ich dann wieder ins Hotel zurück bin musste ich noch eine Sache erledigen:
Stimmt zeitlich nicht ganz, aber das macht ja nix. Auf dem Parkplatz standen übrigens diese bescheidenen Vehikel rum. Bin mir mit meinem kleinen Ford Focus etwas untermotorisiert vorgekommen
Hallo Richard,
hab das vielleicht etwas drastisch formuliert, so schlimm wars ann auch wieder nicht. Faszinierend (aber auch ziemlich skurill) fand ich diese Stadt auch. Auch nächstes Jahr werde ich wieder einen Tag dort verbringen. Das reicht mir allerdings, vor allem nach einer so einer Reise mit 4 Wochen Natur pur.
Auch die schönste Reise hat irgendwann ein Ende und so machte ich mich diesem Morgen auf zum Flughafen. Abflug war geplant um 08:30 mit US Airways nach Dallas, von dort dann nach 3,5 Stunden Aufenthalt mit der Lufthansa weiter nach Frankfurt. Hoffentlich gibts in DFW einen Burgerking und Gratis-Wifi um die Zeit totzuschlagen.
Pünktlich rollte der Flieger vom Gate, ungefähr 500 m Richtung Startbahn. Dann war erstmal Stillstand. Nach ungefähr einer Stunde kam die Durchsage "Due to technical problems..." Dann gings wieder zurück zum Gate. Naja, so tragisch wird die Wartezeit in Dallas wohl nicht. Eine weitere Stunde später: Nichts. Nochmals eine Stunde später dann Boarding zum 2. Mit über 3 Stunden Verspätung gings dann endlich los. Jetzt kann ich auch verstehen, warum dieser Flug nur zu 70 % pünktlich ist (hab ich irgenwo mal gelesen), bei den alten Klapperkisten von US. Als es auf Dallas zuging wurde ich langsam etwas hektisch, schließlich musste ich auch noch das Terminal wechseln. Vor der Landung aber erst noch eine Ehrenrunde über den Flughafen Dallas. 25 Minuten vor Abflug des Anschlussfluges dockte der Flieger dann endlich am Gate an. Kurzer Blick auf die Uhr als ich raus war: noch 17 Minuten. Jetzt bleibt eigentlich nur noch die Hoffnung, dass der Abschlussflug auch etwas Verspätung hat. Der Flughafen DFW gehört ja nicht gerade zu den kleinsten Vertretern seiner Art. Immerhin verkehrt zwischen den Terminals eine Bahn. Zu Fuß wärs wohl aussichtslos gewesen. Also eine Etage höher, Bahn fährt gerade ein. Am richtigen Terminal ausgestiegen, einmal die Treppe runter, das Abfluggate ist direkt vor meiner Nase. Noch 8 Minuten. Puh! Glück gehabt. Etwas abgehetzt bin ich in den Flieger rein und hab mich auf meinen Sitz fallen lassen.
Über den Flug kann ich nicht viel berichten, da ich die meiste Zeit göttlich geschlumert habe. Pünktlich um halb zehn am nächsten Morgen war ich Frankfurt. Auch dort hatte ich Glück, denn schon nach ein paar Minuten kam ein ICE nach München.
Zuhause habe ich mich dann erstmal ein paar Stunden aufs Ohr gehauen. Da ich am Abend sowieso in meine niederbayerische Heimat Niederbayern fahren wollte, bin ich noch am Münchener Flughafen vorbei um meinen Koffer nach der langen Trennung wieder in Empfang zu nehmen. Nach ein paar Minuten des Suchens teilte mir die freundliche Dame am LH-Counter dann mit, dass sie meinen Koffer nicht finden kann. Auch meine Frage, ob sie schertzte wurde verneint (Zugegeben, ich hab das etwas anders formuliert, garniert mit diversen Flüchen, die ich hier nicht zu wiederholen gedenke ). Irgendwann fand sie meinen Koffer dann doch, aber nicht in München, sondern in Frankfurt. Na wunderbar. Was ist so schwer daran einen Koffer der nach München soll, dann auch dorthin zu schicken. Frankfurt, das hätte mir ja auch mal jemand sagen können. Dann hätte ich ihn am Vormittag gleich mitnehmen können. Immerhin sollte mir der koffer jetzt per Kurier in der nächsten Woche zugestellt werden.
Dieser kam dann am Montag. Ich hab mich noch gewundert warum dieser den Koffer trug statt ihn zu rollen, war ja sauschwer. Allerdings war der gute Mann offenbar sehr in Eile. Ein kurzes "Ihr Koffer", dann war er auch schon wieder weg. Bei genauerer Betrachtung wurde mir klar, warum der Kurier in Eile war und warum er den Koffer getragen hat:
Aufgrund der diversen Tags auf dem Koffer konnte ich dessen Reise dann immerhin rekonstruieren. Anscheindend ist der Koffer wohl schon in München vom Band gefallen. Anschließend ist irgendjemand zwei- bis dreimal drübergefahren. Dann gings ab nach Warschau und von dort aus weiter nach Chicago. Züruck wieder via Warschau nach Frankfurt und über Düsseldorf nach München. Schade, dass Koffer nicht sprechen können, ansonsten könnte dieser sicher einen spannenden Reisebericht liefern.
Als nächstes hab ich mich hingesetzt und einen netten Brief an die Lufthansa geschrieben. Und hier wurde ich wirklich positiv überrascht. Ohne weitere böse Briefe hinterher schicken zu müssen hat mir die Lufthansa, alle Aufwendungen erstattet, also für Kleidung, Wanderschuhe, Stativ, Koffer, Fahrtkosten zum Flughafen, Parkticket, etc.
So, das war mein Reisebericht. Es ist nicht alles glatt gelaufen, aber ein bisschen Action muss im Urlaub ja auch sein. Und die kleinen Probleme können die tollen Eindrücke der Reise letztlich nicht schmälern, auch wenn ich am Anfang schon gefrustet war. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass man auf so einer Reise auch ohne Gepäck auskommen kann, aber es hat besser geklappt als Anfangs gedacht. Nur die Wanderschuhe bleiben ab sofort auch im Flugzeug an meinen Füßen.
Noch kurz etwas zur Überführung an sich: Mir hat es sehr gut gefallen, auch einmal zu den eher unbekannten Highlights zu kommen, besonders der Big-Bend sowie die Carlsbad-Caverns habens mir angetan. Sinn machte das ganze natürlich nur, wenn man auch die Überführung an sich genießen will, dann kanns aber wirklich ein Traumurlaub werden, aber das steht ja hier im Forum eh schon mehrfach.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die mir bei der Planung geholfen haben. Ohne euch hätte das bestimmt nicht so gut geklappt.
Mein besonderer Dank gebührt auch der Lufthansa, die mich während und auch noch nach der Reise mit Ihrem lustigen "Such-den-Koffer" Spiel bestens unterhalten hat.
Liebe Mitfahrer, nun bin ich am Ende angekommen, ich hoffe es hat euch gefallen und bedanke mich fürs Mitlesen. Mir hats jedenfalls viel Spaß gemacht, den ganzen Urlaub nochmal aufzuarbeiten, die Bilder nochmal anzuschauen und manches, das zwar nicht vergessen aber doch zumindest verschüttet war, wieder aus dem Gedächtnis hervorzukramen.
Hallo Florian,
einen ganz herzlichen Dank für diesen schönen Reisebericht mit noch einigermaßen versöhnlichem Abschlusss mit deinem Koffer.
Gut 5000 Meilen sind schon eine stramme Strecke, aber das wusstest du ja, als du eine Überführung gebucht hast.
Es hat Spaß gemacht, mit dir zu reisen !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
...für diesen wunderbar unterhaltsamen Reisebericht!
Ich habe ihn Schritt für Schritt, sprich Meile für Meile verfolgt und genossen. Da wir 2013 unsere Überführungstour planen, helfen mir persönliche Erfahrungen anderer sehr.
Sicher bist du insgesamt eine lange Strecke gefahren - eine ähnlich lange Tour mit dem einen oder anderen Überschneidungspunkt haben wir auch vor, aber für uns gilt immer : Der Weg ist das Ziel. Wir geniessen auch die "langweilig öden, weil flachen und attrakttionsfreien" Strecken!
Für mich als vorrausplanenden perfektionistischen Koffer-Quer-Packer wäre allerdings der Start ohne denselben schon ein kleines Problem gewesen. Es gehört zu meinen ganz persönlichen Albträumen: Ich stehe nach vielen Anreisestunden, Reisestunden und Einreisestunden am Kofferband und nicht nur, dass alle ihren Koffer vor mir bekommen (wie sonst immer), sondern alle bekommen ihren Koffer, nur ich nicht!!!! Die Zeit, der Ärger und die Mühe, die man sich machen muss, die liebgewonnenen, weil passenden Klamotten sind nicht da. Da vergeht viel Zeit mit einkaufen und suchen, telefonieren und nachfragen und im besten Fall: Warten auf den Koffer, der vielleicht am nächsten Tag kommt und die gesamte Planung durcheinanderbringt. Im schlechtesten Fall (wie bei dir), bekommst du ihn erst Wochen später und er sieht auch noch so aus! Dann hat man auch noch den ganzen Ärger mit der Fluggesellschaft - zum Glück hat bei dir ja dann zumindest das reibungslos geklappt!
Doch wenn es dann so sein soll, dann meine ganz persönliche Bitte an die mich transportierenden Fluggesellschaften: Bitte behaltet es so bei, wie es bereits mehrfach gewesen ist: Auf dem Hinflug ist alles gut gelaufen und wir hatten immer alle Gepäckstücke pünktlich und vollzählig am Zielort - auf dem Rückflug dürft ihr euch dann ein bisschen Schlamperei erlauben, die Koffer mit einem späteren Flieger hinterherfliegen und mir dann nach Hause transportieren! Erstens erspare ich mir dann die Schlepperei und so scharf auf die schmutzige Wäsche bin ich dann auch nicht.
Lieber Florian, ich kann mich dem Schlußsatz meines Vorschreibers nur anschließen: Es hat Spaß gemacht, mit dir zu reisen!
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg