Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Test Jeep Wrangler + Trailer

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suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
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RE: Test Jeep Wrangler + Trailer

Hallo zuammen,

wir sind ja schon seit einer Woche zurück und ich möchte euch auch noch ein Fazit unserer (kurzen) Zeit mit Jeep und Trailer geben.

@Fredy, von mir hier an dieser Stelle noch mal ein großer Dank an dich für deine Unterstützung während unserer Reise! Wir konnten ganz viele deiner Tipps bezüglich Campgrounds und Wanderungen umsetzen.

Dein Fazit über den Jeep+Trailer unterstütze ich voll. Hätten wir das Gespann in der Ausstattung des von dir beschriebenen Gespanns bekommen, dann hätten wir nicht auf ein Wohnmobil gewechselt. Uns haben die Tage im Death Valley mit dem Jeep ausgesprochen gut gefallen. Wobei mein Mann da schon etwas kritischer war als ich. Ihm war der Trailer eigentlich zu klein, er hatte mit einem größeren Trailer gerechnet und zwar mit dem, der bis dahin auf den Fotos von Best Time RV zu sehen war. Aber wir hätten es durchgezogen, ich sowieso.

Ich möchte daher die Nachteile des Gespanns aus unserer Sicht noch ein wenig hervorheben, denn es ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Man muss wissen auf was man sich einlässt.

Zunächst zum Innenraum, das Bett ist echt klasse, sehr groß. Der Stauraum darunter auch, aber schwer zugänglich. Bei uns ließen sich die Schiebetüren unter dem Bett nur schwer öffnen, Dinge die weiter hinten lagen waren schlecht zu erreichen. Da helfen wirklich nur, wie Fredy schon schreibt, Kartons oder Boxen. So weit waren wir nach unserer späten Übernahme und direkten Fahrt ins Death Valley noch nicht.

Auch ein Großeinkauf, wie man üblicherweise mit dem Wohnmobil macht, vor allem wenn man länger in der Natur ist, geht so nicht. Wir hatten für viele Tage Grillfleisch etc. gekauft, da wir davon ausgegangen waren, dass der Kühlschrank ähnlich dem im Wohnmobil ist. Am Samstag vor der Übernahme am Montag wurde uns mitgeteilt, dass unser gebuchter early pick up nicht möglich ist. Also sind wir mit dem Mietwagen, den wir in den ersten Tagen in Las Vegas hatten, einkaufen gegangen. Zum Glück haben wir nette Kanadier auf dem Furnace Creek CG kennengelernt, die haben unser Fleisch eingefroren.

Das Öffnen des Hubdaches fanden wir recht einfach, wir sind aber auch beide groß. Da es mit dem Gespann keinen Sinn macht, den Campground täglich zu wechseln, ist das meiner Meinung nach wirklich unproblematisch.

Die Sitzecke ist für 2 Personen ausreichend, aber eben nur als Sitzecke. Gemütlich machen (Beine hoch) geht kaum. Das ist aber vor allem in der kalten Jahreszeit ein Argument, wir kennen es von den Urlauben im Sommer gar nicht drinnen zu sitzen. Auch die Küche ist winzig, es fehlen Ablageflächen neben dem Herd, die man vom Wohnmobil kennt. Da kommt es auf die persönlichen Ansprüche an, wir machen meistens nur Kaffewasser auf dem Herd warm oder kochen Nudeln und nutzen ansonsten möglichst einen Gasgrill.

Was uns (vor allem meinen Mann)  schon gestört hat, ist das sehr kleine Bad. Das hängt natürlich mit der Körpergröße zusammen, ich glaube Fredy und Vreni sind eher klein, da wird es besser gehen. Wir sind beide sehr groß (1,80 m und 1,86 m) und für uns wäre das Duschen im Trailer nur im äußersten Notfall gegangen. Im Sommer wäre auch das unproblematischer, es gibt eine Außendusche, die hat mein Mann schon beim Wohnmobilurlaub häufig genutzt. Für ihn war es auch schwierig auf der Toilette zu sitzen. Die ist aber glücklicherweise drehbar, also man kann die Füße auch nach draußen stellen.

Fredy hat ja was zur Bodenfreiheit des Tailers geschrieben, ich muss ehrlich gestehen, da hatten wir bis zum Zeitpunkt der Rückgabe gar nicht drauf geachtet. Das wäre auf unserer Tour teilweise schon problematisch geworden, denn wir standen auf traumhaft schönen boondocking Plätzen in der Mojave Wüste, Anza Borrego SP und am Lake Mead, die wir mit dem Trailer ziemlich sicher nicht hätten anfahren können. Es war schon mit dem Wohnmobil nur mit äusserster Vorsicht möglich. Auch Wanderungen auf dem Weg, die eine Anfahrt über eine Gravel Road erfordern, sind so nicht möglich. Wir hätten mit dem Gespann wahrscheinlich die geniale Wanderung durch den Ladder Canyon/Painted Canyon in den Mecca Hills nicht gemacht. Natürlich dann andere Wanderungen, aber das sollte man bei der Planung der Tour bedenken.

Ich habe Volker trotzden schon überredet, wieder ein Gespann zu mieten. Denn trotz aller Nachteile überwiegen die Vorteile des Jeeps, vor allem wenn man viel wandert und mehrere Tage an einem Ort bleiben möchte. Wir haben vor, das Gespann dann für die Gegend um Page oder aber auch Moab zu nutzen. Bei einer klassischen Rundreise mit wechselnden Campgrounds alle 1 bis 3 Tage macht so ein Gespann meiner Meinung nach wenig Sinn. Ich denke da z.B. an unsere Nordwest Tour in 2015, da war ein Wohnmobil einfach ideal.

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

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Comicman
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Beigetreten: 04.01.2011 - 19:38
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RE: Test Jeep Wrangler + Trailer

Hallo Fredy und Susanne,

vielen lieben Dank für euer beider Fazit... Eure Beschreibungen machen die Vorfreude  schon sehr viel größer... 

und auch von mir ein „happy Jetlag“

 

Grüße Jens

 

 

When preparing to travel,
lay out all your clothes and all your money.
Then take half the clothes and twice the money."
Susan Heller

DSkywalker
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Beigetreten: 02.09.2017 - 07:49
Beiträge: 370
RE: Test Jeep Wrangler + Trailer

Hallo Susanne,

danke für Dein Fazit! Ich gehöre mit 1,88m auch eher zur Fraktion der "Riesen" angel. Somit passt euer Fazit schon besser zu uns.

Ich bin etwas verwirrt, denn laut Hymer Eriba (D) sollten sich die Matratzen samt Rost hochheben lassen :

Bild wegen Copyrightverletzung gelöscht  -vo

Bin schon etwas erstaunt, daß die US-version das nicht hat....

Gruß

DSkywalker

Ruedi51
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Beigetreten: 15.01.2018 - 20:06
Beiträge: 74
RE: Test Jeep Wrangler + Trailer

Hallo Fredy und Susanne

Ganz herzlichen Dank für Eure ausführlichen Berichte über das neue Gefährt. Anfangs Mai geht es für uns auch los und wir werden von Euren Erfahrung profitieren dürfen. Da wir vor einiger Zeit während fast 10 Jahren mit einem Klapp-Wohnanhänger Frankreich, Spanien und Italien unsicher gemacht haben, dürfte das Ab- und Anhängen rasch wieder in Fleisch und Blut übergehen und keinen Nachteil darstellen. Das Hauptaugenmerk werden wir ... dank Fredy's Hinweis ... der Clearance  widmen. Doch benötigen wir eine Lösung erst ab der 2. Woche und bis dann dürften auch einige Erfahrungen und Lösungsansätze mehr vorhanden sein. Das Glas soll ja besonders in den Ferien halbvoll sein, dies selbst bei hohen Temperaturen smiley.

Also jetzt gehts an die Programmierung des neuen Garmin Oregon mit den vielen Wanderungen, uff ... das ist aber ein anderes Kapitel.

Beste Grüsse und nochmals Dank

Ruedi

Neu im Womo. Camperferien 1992 + 1996 Neuseeland; 2011 Westkanada (Calgary/Vancouver). 2012 + 2015 USA Südwesten/Yellowstone;  2018 USA Südwesten

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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RE: Test Jeep Wrangler + Trailer

Hi Luke,

Bin schon etwas erstaunt, daß die US-version das nicht hat....

vermutlich wird das Interieur bzw. die Ausstattung dem amerikanischen Markt angepasst. Schließlich braucht man für die Wohnwägen nach der Vermietung Käufer, die die ganze Ausstattung auch bezahlen wollen.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
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RE: Test Jeep Wrangler + Trailer

Hallo DSkywalker,

vielleicht konnte man bei uns die Matratze auch hochklappen, wir haben es gar nicht versucht.

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

Reiseberichte

Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
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RE: Test Jeep Wrangler + Trailer

Hallo zusammen

Ich habe gerade heute mit dem Chef von BestTime zu Mittag gegessen. Dabei haben wir nochmals die einzelenen Problempunkte besprochen.

@Skywalker

Der Eriba Touring Deutschland hat eigentlich fast nichts mehr mit dem Hymer Touring USA zu tun. Eigentlich war der Plan den Eriba Tourin in den USA 1:1 nachzubauen. Das scheiterte an den unterschiedlichen gesetzlichen Vorgaben. Ziel war dann einfach eine Trailer zu  bauen der formmässig dem Eriba Touring entspricht und nicht mehr als 2000 Pfund wiegt. Das stellte sich als grosse Herausforderung dar.

So ist es z.B. nicht möglich den Kühlschrank der unter dem Herd plaziert ist mit Propan zu betreiben. Propan-Geräte verlangen in Kalifornien einen Wärmeableitung an der Aussenseite. Dieser Wärmeaustritt darf nicht in Fensternähe sein. Der Herd hingegen verlangt ein Fenster. Und so gibt es X-Sachen die unterschiedlich gerregelt sind. Jede Aenderung führt zu einem Rattenschwanz von Bauänderungen und entsprechenden Bewilligungen. Deshalb auch die grosse Verzögerung und zu den Prototypen die Suru und ich erhalten haben. Dabei ist immer das Gewicht zu beachten. Das Kundensegment das im Fokus ist, verlangt einen kleinen Trailer der mit einem PKW gezogen werden kann. (Der Jeep ist eigentlich ein Zückerchen für das Rentalgeschäft) Im Verkauf wird als Zugfahrzeug das ganz normale Familienauto propagiert.

Elli hat aber auch recht. Der Mieter würde wohl auf einen Fernseher, eine AC und auch auf die Mikrowelle verzichten. Ein Trailer ohne diese Sachen ist jedoch in den USA unverkäuflich. Die Betten haben keinen Federmechanismus. Der Stauraum ist von hinten und der Seite von aussen zugänglich und von innen ebenfalls.

Aber nochmals, die Hymer-Modelle USA werden in Kanada und evtl. z.T. in der neuen Fabrik in Ontario CA fabriziert und sind keine deutschen Modelle. Einzelne Komponenten wie die Fenster, Truma-Heizung etc. werden aber übernommen. Für das Rentalgeschäft werden 1-2 weitere äusserst interessante Modelle geprüft. Mein Interesse ist auf jeden Fall gross. Ich vermute die Ingenieure des Milliardenunternehmens Hymer wissen was sie tun und haben jeweils gute Gründe für ihre Entscheidungen.

Was die Grösse von uns betrifft, so sind wir tatsächlich eher klein (1.73 und 1.60). Ich konnte mich selbst mit gesenktem Dach im Trailer gut bewegen. Klar, jeder muss für sich überlegen, ob er so etwas mieten will. Für jeden ist es definitiv nicht. Aber wer den Jeep will, muss, wie Ruedi sagt, das "halbvolle" Glas sehen.

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

dani1
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Beigetreten: 05.01.2015 - 12:39
Beiträge: 69
RE: Test Jeep Wrangler + Trailer

Hallo Fredy,

ich weiss, man kann nur eingeschränkt darüber Auskunft geben, da der Strassenzustand ja auch vom Wetter abhängt und mitspielen muss.

Aber wie wäre Deine Einschätzung mit Trailer zu diesen Zufahrten/Plätzen :

White House Campground

Goosenecks

Lone Rock Beach

Buckskin Gulch Trailhead

HitRR Escalante

Burr Trail Road, Boulder ganz am Anfang, wie von Beate beschrieben

Whitney Pocket

Wir haben bisher nur den Watchman CG vorgebucht, haben noch einige CG`s mit fcfs  in Reserve, wollten aber erstmal sehen, ob wir von den oben gelisteten Plätzen evtl. etwas nutzen können.

Die Batterieauflademöglichkeit hast Du ja schon super erklärt, das scheint auch für uns kein Problem zu werden, da wir eigentlich Alles draussen kochen/grillen, also einen E-Hookup brauchen wir eher nicht und sind auch eher die WildCamper .

Danke für Deine Einschätzung, liebe Grüsse

Dani

 

 

Beate 'road runner'
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Beigetreten: 10.11.2010 - 14:07
Beiträge: 3071
RE: Test Jeep Wrangler + Trailer

Hallo Dani,

Da wir selbst viele Jahre mit einem Wohnwagen unterwegs waren und ich einige, die von dir bevorzugten BD Plätze eingestellt habe, antworte ich schon mal vorab. Sicher wird sich Fredy zu deinen Fragen selbst noch äussern, aber diesen Kommentar von ihm schon mal vorab: 

Bei der Clearance wie sie jetzt vorhanden ist, würde ich mit dem Trailer den Teer immer nur mit äusserster Vorsicht verlassen. Das gilt selbst für eigentlich problemlose Strecken und Naturcampgrounds wie Kelso Dunes, Goosenecks, White House. etc. 

Den Buckskin Gulch TH, wie von uns als Übernachtungsplatz genutzt, werdet ihr unmöglich anfahren können, dieser ist mit dem WoMo schon grenzwertig zu erreichen. Gleiches gilt für die Ziele an der HitRR. Auch die sandige Zufahrt zum Lone Rock dürfte grenzwertig sein, zumal sich an der ‚regulären’ Auffahrt ein paar böse Bumper verstecken. 

Der Boondocking Platz am Burr Trail könnte auch mit dem Gespann erreichbar sein, denn die Burr Trail Rd. ist in diesem Abschnitt noch geteert. Ihr solltet beim Wechsel von der Strasse zum Gravel nur keine Höhendifferenz überwinden müssen, denn da könntet ihr mit der Deichsel aufsetzen. 

Die Freiheit mit einem Jeep autark unterwegs sein zu können, mag durchaus das ein oder andere Mal zu Lasten schöner Stellplätze gehen. 

 

Liebe Grüße,
Beate

Unser Reiseblog 5Jahreszeiten

dani1
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Beigetreten: 05.01.2015 - 12:39
Beiträge: 69
RE: Neuen Kommentar schreiben

Hallo Beate,

vielen Dank für Deine Einschätzung, das hilft mir schon sehr viel weiter und wir werden dann ein wenig umplanen und nach schönen anderen Möglichkeiten suchen.

Vielleicht hat ja Best Time bis Mitte Mai auch schon den sehr tief sitzenden Abwasseranschluss  verbessert ?! blush

Sollte der White House CG nicht klappen, könnten wir evtl. auch noch am Lone Rock CG oben stehen bleiben, statt dem Gooseneck CG am Sand Island CG bleiben. 

Escalante - HitRR - ganz am Anfang, wie von Dir und Gabi beschrieben sieht so "harmlos" aus.

Freue mich aber, dass "euer" schöner BD Platz an der Burr Trail Road klappt yes

Herzlichen Dank nochmal und liebe Grüsse

Dani