RE: Fjorde, Berge, Gletscher satt: Mit Columbus nach Norwegen im
Liebe Elli,
da bin ich jetzt aber schnell hinterher gefahren. Einen RB in dieses wunderbare Land kann ich mir nicht entgehen lassen. Wir fanden es dort auch wunderschön.
Ihr seid ja am Preikestolen noch etwas höher gewandert. Das habe ich leider nicht gemacht, denn eure Aufnahmen von dort oben sind phänomenal. Doch Axel mit seine Höhenangst hat schon ein Stück weit vor dem Preikestolen gewartet. Ich habe nur schnell Fotos gemacht und bin gleich zurück. Ganz wunderbar den Ausblick jetzt genießen zu dürfen!
RE: Fjorde, Berge, Gletscher satt: Mit Columbus nach Norwegen im
Liebe Elli,
ich habe schon vor ein paar Tagen angefangen, deinen Bericht zu lesen, jetzt bin ich auf dem neuesten Stand. Ich bin begeistert, irgendwann werden wir auch mal wieder dorthin reisen. Ich habe die Bilder unserer erst seit ein paar Tagen beendeten Floridarundreise noch im Kopf, ist ja schon ein krasser Gegensatz. Beides ist soo schön!
Habt ihr eure Regenjacken eingepackt? Heute wäre der perfekte Tag, sie anzuziehen!
Es soll einen richtigen Regentag geben, meint unsere Wetter-App.
Wir checken aus und durch Zufall bekomme ich mit, wie eine junge Spanierin nach dem Weg zum Kjerag fragt. Dort wollten wir ja eigentlich auch hin. Außen rum fahren geht zwar, der junge Mann am Campground meint aber, diese Fahrt würde über die Straße etwa drei Stunden einfach dauern. Es gebe aber eine Fähre, die von Farsund nach Lysebotn fahre und nur eine Stunde brauche.
Also fahren wir ein Stück weit unsere Strecke zurück und steuern den Fährhafen von Farsund an.
Dort können wir direkt am Kai parken, erfahren aber recht schnell, dass die Autofähre nach Lysebotn gecancelt wurde und es derzeit nur eine Personenfähre gibt, keinen Autotransport.
Kjerag also gestrichen, schade.
Es fängt erwartungsgemäß an zu regnen und wir steuern die Gemeinde Suldal an, wo wir morgen - hoffentlich dann wieder bei trockenem Wetter - den Gipfel des Napen erklimmen wollen. Wir fahren auf der Reichsstraße #13, dem Ryfylkevegen, über Jørpeland bis Hjelmelandsvågen, wo wir einen kurzen Einkaufsstopp im Supermarkt machen.
Dann geht es nochmals auf eine Fähre, die uns nach Nesvik schippert. Wir haben Glück, denn wir werden nicht nach der Fahrzeuglänge gefragt. Der Herr, der während der Fahrt kassiert, sieht unseren Kastenwagen wohl eindeutig als „0-6m“-Fahrzeug an, auch gut.
Bei Dauerregen geht die Fahrt auf der #13 weiter bis kurz vor Sand, dann biegen wir ab Richtung Mo und hoch gehts ins Fjell. Nach unserem Rother Wanderführer suchen wir den Trailhead für unseren morgen geplanten Hike. Wir werden fündig, unser Frischwasser ist voll, Grauwasser und Toi sind leer, wir stehen hier auch einigermaßen gerade und so befinden wir, dass wir hier in der Einsamkeit auch ganz gut übernachten können.
Es regnet munter weiter, das Wasser schießt nur so runter von den Felsen. Man kann nicht genau ausmachen, wo eigentlich ein Wasserfall ist, oder wo einfach nur die gesammelten Wassermassen heruntertosen. Wahnsinn.
Irgendwann beschließt Robert, dass er die Nase vom Herumsitzen voll hat und trotz Regen jetzt lieber spazieren gehen will. Nach einer Stunde kommt er zurück und fragt, ob wir lieber einen noch schöneren Übernachtungsplatz haben wollen? Ja, klar wollen wir! Er hat ein tolles Plätzchen gefunden, das wir sogleich ansteuern.
Herrlich hier! Trotz Regen ein absoluter Traumplatz, Besuch von einigen blökenden Schafen inklusive.
Wir machen uns ein Abendessen mit dem am Mittag erstandenen frischen Lachs, der sehr lecker schmeckt. Der Regen lässt nach und wir kuscheln uns in unsere Betten.
Wir haben super geschlafen hier am Ufer des Bjøllevatnet und werden morgens wieder von "unseren" Schafen besucht.
Das ist der Napen, unser heutiges Ziel. Wir werden jedoch von der anderen Seite aufsteigen.
Wir richten uns nach dem Frühstück ein Vesper für unseren Hike, fahren das kurze Stück zum Trailhead und laufen los.
Das Wetter soll heute trocken sein, es wird aber viel schöner als erwartet und morgens und abends sogar richtig sonnig.
Der Weg ist nicht immer leicht zu finden und wir müssen schon sehr genau nach Wegspuren und Steinmännchen Ausschau halten.
Wir erreichen die Alm Lånestolen und ab hier haben wir rote T-Markierungen, was die Orientierung deutlich vereinfacht.
Die Strecke zieht sich ganz schön, aber die Landschaft ist ein Traum und wir genießen es unglaublich, hier ganz allein unterwegs sein zu dürfen. Dennoch rutscht Jeremie in ein Motivationsloch, und wir machen eine längere Vesperpause.
Dann geht’s weiter, vorbei an kleinen Wasserfällen, Bachläufen, über Hügel hinauf und wieder hinunter.
Moose und Flechten in unbeschreiblich intensiven Grüntönen zeugen von reichlich Regen, den die Gegend hier regelmäßig bekommen muss.
Vorbei am Lånevatnet erreichen wir den Fuß des Napen. Hier suchen wir uns wieder unseren Weg, denn eine Markierung erkennen wir keine. Es geht über teils ausgesetzte Passagen ziemlich steil nach oben. Hätten wir nicht irgendwann doch wieder einen ungefährlichen Pfad entdeckt, wären wir umgekehrt.
Die Aussicht und vor allem die Fernsicht begeistert uns über die Maßen! Wir hatten trockenes Wetter erhofft, aber dass wir so weit würden sehen können, hätten wir uns nicht träumen lassen und das übertrifft alle unsere Erwartungen.
Vorbei an einigen Schafen, die uns neugierig mustern, erreichen wir um 14:17h den Gipfel. Ein riesiges Steinmännchen markiert ihn. Wir machen nochmal eine Vesperpause und fotografieren ein wenig.
Hier, gelb eingekreist, sehen wir von oben sogar unseren Übernachtungsplatz.
Es ist aber sehr zugig und nicht besonders warm, und wir steigen gleich nach dem Vesper wieder ab. Diesmal finden wir einen besseren, mit Steinmännchen markierten Weg und so kommen wir recht einfach vom Napen wieder herunter.
Jeremie graut vor den vielen angeblichen „Umwegen“, die wir beim Hinweg gelaufen sind und er beschließt, hier könne man auf jeden Fall abkürzen. Robert guckt auf die Karte und stimmt zu. So schlagen wir uns den Weg am Bachlauf entlang, bis wir vor tieferem Wasser stehen, das wir nicht ohne Weiteres durchqueren können. Robert versucht, einen Weg zu finden, rutscht aber fast aus. Ich ziehe schon mal meine Wanderschuhe und Socken aus, weil ich der Meinung bin:"Männer, sowas macht am sinnvollsten barfuß!" Im Zweifelsfall werden dann wenigstens nicht die Schuhe nass.
Zu blöd, dass ich dermaßen ungeschickt ausrutsche und direkt in den Fluss falle, gerade noch so, dass die Kamera trocken bleibt, aber meine Hose ziemlich nass wird. Gelächter bei meinen Männern....
Jeremie kommt trocken über die Steine ans andere Ufer und ich darf mir natürlich ein paar blöde Kommentare anhören. Erst nach ein paar Schritten, die ich barfuß über das unglaublich weiche Moos mache, fällt mir auf, dass ich mir den Zehennagel tief eingerissen habe und blute. Schnell verarztet, Schuhe wieder angezogen, geht es weiter.
Irgendwie kommt es, wie es kommen muss, wenn man eine Abkürzung nimmt... Immerhin finden wir unseren Weg wieder, aber Zeit oder Wegstrecke haben wir wohl nicht wirklich eingespart. Jeremie mosert, das Motivationstief von vorher holt ihn wieder ein und er will gar nicht mehr weiter laufen. Streik!
Erst nachdem er ein paar putzig kleine Fröschchen entdeckt und auf die Hand hüpfen lässt, fängt er sich wieder und wir setzen den Weg fort. Doch der zieht sich noch endlos in die Länge...
Immerhin, das Wetter wird immer besser und die Sonne verwöhnt und versöhnt uns wieder.
Nach 8,5 Stunden erreichen wir wieder unseren Columbus und beschließen, nochmals eine Nacht an unserem einsamen Plätzchen zu verbringen.
Nach Einweihung unserer Außendusche durch Jeremie und Robert, macht es sich unser tapferer Wandersmann mit Legokiste und Drei???-Hörspiel auf dem Bett gemütlich und alles ist wieder in Ordnung.
Ein toller Tag war es, wir hatten super Wetter und eine absolut klasse Weitsicht. Viel, viel schöner als erwartet.
RE: Fjorde, Berge, Gletscher satt: Mit Columbus nach Norwegen im
Boh! Traumhafte Bilder!!
Vielleicht fahren/fliegen wir über die Pfingstferien für eine Woche nach Norwegen? Aber ich habe gerade schon Irland im Februar gebucht und im September geht es ja wieder in die USA...
Hoffentlich hab ich noch genügend Lebenszeit, um all diese anderen Traumziele zu erkunden! <3
Sehr schöne Bilder! Mein Fernweh ist jetzt nur noch größer geworden!
Liebe Grüße,
Dana
Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun. (Goethe)
RE: Fjorde, Berge, Gletscher satt: Mit Columbus nach Norwegen im
Hallo Elli und Robert,
Eure Bilder und Beschreibungen aus Norwegen sind sensationell! Ich habe noch nicht ganz alles ganz gelesen, aber die Landschaften sind ja schon mal mindestens so atemberaubend wie die in den USA!
Sobald meine aktuelle Planung steht und ich etwas mehr Zeit habe, werde ich den ganzen Bericht in Ruhe genießen!
RE: Fjorde, Berge, Gletscher satt: Mit Columbus nach Norwegen im
Liebe Elli
Ach du Arme... nasse Hosen sind schon an der Küste Oregons nass , aber im Norden mit teilweise bedecktem Himmel ist's glaube ich noch nässer!
Die Bilder sind wieder traumhaft.. ich schicke täglich einen Link zu ihm....
Lobe den Kurzen - der ja mittlerweile auch schon ein Langer ist - mal kräftig... Leider haben unsere Jungs, die eigentlich momentan kräftemässig sicher am besten dran sind, etwas die Freue am Wandern verloren - daher Chapeau, dass Jeremie sich wieder aufraffte
RE: Fjorde, Berge, Gletscher satt: Mit Columbus nach Norwegen im
Hallo Elli,
Der Herr, der während der Fahrt kassiert, sieht unseren Kastenwagen wohl eindeutig als „0-6m“-Fahrzeug an, auch gut.
So haben wir das auch schon einige Male erlebt. Im hohen Norden zahlt man oft mehr als das Doppelte für >6m. Wegen 36cm, wäre schon schmerzhaft für den Geldbeutel.
Habe manchmal das Gefühl gehabt, dass da mit einem freundlichen Augenzwinkern kassiert wird. Im Grunde ist es nämlich ganz leicht <6m und >6m zu unterscheiden. Erstere haben keine seitlichen Begrenzungsleuchten, die Anderen schon. Dürfte sich bestimmt bis nach Norwegen rumgesprochen haben.
RE: Fjorde, Berge, Gletscher satt: Mit Columbus nach Norwegen im
Hallo Elli,
da für mich die skandinavischen Länder bis dato Neuland sind, verfolge ich sehr interessiert deinen RB. Bin schon gespannt, was ihr noch so in Norwegen erleben werdet. Jedenfalls sind die Fotos einfach toll!!!
Liebe Grüße
Sigi
Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
Liebe Elli,
da bin ich jetzt aber schnell hinterher gefahren. Einen RB in dieses wunderbare Land kann ich mir nicht entgehen lassen. Wir fanden es dort auch wunderschön.
Ihr seid ja am Preikestolen noch etwas höher gewandert. Das habe ich leider nicht gemacht, denn eure Aufnahmen von dort oben sind phänomenal
. Doch Axel mit seine Höhenangst hat schon ein Stück weit vor dem Preikestolen gewartet. Ich habe nur schnell Fotos gemacht und bin gleich zurück. Ganz wunderbar den Ausblick jetzt genießen zu dürfen!
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Liebe Elli,
ich habe schon vor ein paar Tagen angefangen, deinen Bericht zu lesen, jetzt bin ich auf dem neuesten Stand. Ich bin begeistert, irgendwann werden wir auch mal wieder dorthin reisen. Ich habe die Bilder unserer erst seit ein paar Tagen beendeten Floridarundreise noch im Kopf, ist ja schon ein krasser Gegensatz. Beides ist soo schön!
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Mittwoch, 22.08.2018: Preikestolen Camping - Hjelmelandsvågen - Gullingen - Suldal (168km)
Habt ihr eure Regenjacken eingepackt? Heute wäre der perfekte Tag, sie anzuziehen!
Es soll einen richtigen Regentag geben, meint unsere Wetter-App.
Wir checken aus und durch Zufall bekomme ich mit, wie eine junge Spanierin nach dem Weg zum Kjerag fragt. Dort wollten wir ja eigentlich auch hin. Außen rum fahren geht zwar, der junge Mann am Campground meint aber, diese Fahrt würde über die Straße etwa drei Stunden einfach dauern. Es gebe aber eine Fähre, die von Farsund nach Lysebotn fahre und nur eine Stunde brauche.
Also fahren wir ein Stück weit unsere Strecke zurück und steuern den Fährhafen von Farsund an.
Dort können wir direkt am Kai parken, erfahren aber recht schnell, dass die Autofähre nach Lysebotn gecancelt wurde und es derzeit nur eine Personenfähre gibt, keinen Autotransport.
Kjerag also gestrichen, schade.
Es fängt erwartungsgemäß an zu regnen und wir steuern die Gemeinde Suldal an, wo wir morgen - hoffentlich dann wieder bei trockenem Wetter - den Gipfel des Napen erklimmen wollen. Wir fahren auf der Reichsstraße #13, dem Ryfylkevegen, über Jørpeland bis Hjelmelandsvågen, wo wir einen kurzen Einkaufsstopp im Supermarkt machen.
Dann geht es nochmals auf eine Fähre, die uns nach Nesvik schippert. Wir haben Glück, denn wir werden nicht nach der Fahrzeuglänge gefragt. Der Herr, der während der Fahrt kassiert, sieht unseren Kastenwagen wohl eindeutig als „0-6m“-Fahrzeug an, auch gut.
Bei Dauerregen geht die Fahrt auf der #13 weiter bis kurz vor Sand, dann biegen wir ab Richtung Mo und hoch gehts ins Fjell. Nach unserem Rother Wanderführer suchen wir den Trailhead für unseren morgen geplanten Hike. Wir werden fündig, unser Frischwasser ist voll, Grauwasser und Toi sind leer, wir stehen hier auch einigermaßen gerade und so befinden wir, dass wir hier in der Einsamkeit auch ganz gut übernachten können.
Es regnet munter weiter, das Wasser schießt nur so runter von den Felsen. Man kann nicht genau ausmachen, wo eigentlich ein Wasserfall ist, oder wo einfach nur die gesammelten Wassermassen heruntertosen. Wahnsinn.
Irgendwann beschließt Robert, dass er die Nase vom Herumsitzen voll hat und trotz Regen jetzt lieber spazieren gehen will. Nach einer Stunde kommt er zurück und fragt, ob wir lieber einen noch schöneren Übernachtungsplatz haben wollen? Ja, klar wollen wir! Er hat ein tolles Plätzchen gefunden, das wir sogleich ansteuern.
Herrlich hier! Trotz Regen ein absoluter Traumplatz, Besuch von einigen blökenden Schafen inklusive.
Wir machen uns ein Abendessen mit dem am Mittag erstandenen frischen Lachs, der sehr lecker schmeckt. Der Regen lässt nach und wir kuscheln uns in unsere Betten.
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Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Elli.
Genauso habe ich Norwegen in Erinnerung: Berge, Wasser, Wetter aller Art, klare Luft.
Ich freue mich, euren Bericht zu lesen
Viele Grüße, Michael
Scout Womo-Abenteuer.de
Unsere Reisen USA und Afrika: familie-becker-feldmann
Donnerstag, 23.08.2018: Langer Hike zum Napen
Kann man schöner übernachten? Ich glaube nicht.
Wir haben super geschlafen hier am Ufer des Bjøllevatnet und werden morgens wieder von "unseren" Schafen besucht.
Das ist der Napen, unser heutiges Ziel. Wir werden jedoch von der anderen Seite aufsteigen.
Wir richten uns nach dem Frühstück ein Vesper für unseren Hike, fahren das kurze Stück zum Trailhead und laufen los.
Das Wetter soll heute trocken sein, es wird aber viel schöner als erwartet und morgens und abends sogar richtig sonnig.
Der Weg ist nicht immer leicht zu finden und wir müssen schon sehr genau nach Wegspuren und Steinmännchen Ausschau halten.
Wir erreichen die Alm Lånestolen und ab hier haben wir rote T-Markierungen, was die Orientierung deutlich vereinfacht.
Die Strecke zieht sich ganz schön, aber die Landschaft ist ein Traum und wir genießen es unglaublich, hier ganz allein unterwegs sein zu dürfen. Dennoch rutscht Jeremie in ein Motivationsloch, und wir machen eine längere Vesperpause.
Dann geht’s weiter, vorbei an kleinen Wasserfällen, Bachläufen, über Hügel hinauf und wieder hinunter.
Moose und Flechten in unbeschreiblich intensiven Grüntönen zeugen von reichlich Regen, den die Gegend hier regelmäßig bekommen muss.
Vorbei am Lånevatnet erreichen wir den Fuß des Napen. Hier suchen wir uns wieder unseren Weg, denn eine Markierung erkennen wir keine. Es geht über teils ausgesetzte Passagen ziemlich steil nach oben. Hätten wir nicht irgendwann doch wieder einen ungefährlichen Pfad entdeckt, wären wir umgekehrt.
Die Aussicht und vor allem die Fernsicht begeistert uns über die Maßen! Wir hatten trockenes Wetter erhofft, aber dass wir so weit würden sehen können, hätten wir uns nicht träumen lassen und das übertrifft alle unsere Erwartungen.
Vorbei an einigen Schafen, die uns neugierig mustern, erreichen wir um 14:17h den Gipfel. Ein riesiges Steinmännchen markiert ihn. Wir machen nochmal eine Vesperpause und fotografieren ein wenig.
Hier, gelb eingekreist, sehen wir von oben sogar unseren Übernachtungsplatz.
Es ist aber sehr zugig und nicht besonders warm, und wir steigen gleich nach dem Vesper wieder ab. Diesmal finden wir einen besseren, mit Steinmännchen markierten Weg und so kommen wir recht einfach vom Napen wieder herunter.
Jeremie graut vor den vielen angeblichen „Umwegen“, die wir beim Hinweg gelaufen sind und er beschließt, hier könne man auf jeden Fall abkürzen. Robert guckt auf die Karte und stimmt zu. So schlagen wir uns den Weg am Bachlauf entlang, bis wir vor tieferem Wasser stehen, das wir nicht ohne Weiteres durchqueren können. Robert versucht, einen Weg zu finden, rutscht aber fast aus. Ich ziehe schon mal meine Wanderschuhe und Socken aus, weil ich der Meinung bin:"Männer, sowas macht am sinnvollsten barfuß!" Im Zweifelsfall werden dann wenigstens nicht die Schuhe nass.
Zu blöd, dass ich dermaßen ungeschickt ausrutsche und direkt in den Fluss falle, gerade noch so, dass die Kamera trocken bleibt, aber meine Hose ziemlich nass wird. Gelächter bei meinen Männern....
Jeremie kommt trocken über die Steine ans andere Ufer und ich darf mir natürlich ein paar blöde Kommentare anhören. Erst nach ein paar Schritten, die ich barfuß über das unglaublich weiche Moos mache, fällt mir auf, dass ich mir den Zehennagel tief eingerissen habe und blute. Schnell verarztet, Schuhe wieder angezogen, geht es weiter.
Irgendwie kommt es, wie es kommen muss, wenn man eine Abkürzung nimmt... Immerhin finden wir unseren Weg wieder, aber Zeit oder Wegstrecke haben wir wohl nicht wirklich eingespart. Jeremie mosert, das Motivationstief von vorher holt ihn wieder ein und er will gar nicht mehr weiter laufen. Streik!
Erst nachdem er ein paar putzig kleine Fröschchen entdeckt und auf die Hand hüpfen lässt, fängt er sich wieder und wir setzen den Weg fort. Doch der zieht sich noch endlos in die Länge...
Immerhin, das Wetter wird immer besser und die Sonne verwöhnt und versöhnt uns wieder.
Nach 8,5 Stunden erreichen wir wieder unseren Columbus und beschließen, nochmals eine Nacht an unserem einsamen Plätzchen zu verbringen.
Nach Einweihung unserer Außendusche durch Jeremie und Robert, macht es sich unser tapferer Wandersmann mit Legokiste und Drei???-Hörspiel auf dem Bett gemütlich und alles ist wieder in Ordnung.
Ein toller Tag war es, wir hatten super Wetter und eine absolut klasse Weitsicht. Viel, viel schöner als erwartet.
==> zurück zum vorherigen Reiseabschnitt
==> weiter zum nächsten Reiseabschnitt
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Boh! Traumhafte Bilder!!
Vielleicht fahren/fliegen wir über die Pfingstferien für eine Woche nach Norwegen? Aber ich habe gerade schon Irland im Februar gebucht und im September geht es ja wieder in die USA...
Hoffentlich hab ich noch genügend Lebenszeit, um all diese anderen Traumziele zu erkunden! <3
Sehr schöne Bilder! Mein Fernweh ist jetzt nur noch größer geworden!
Liebe Grüße,
Dana
Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun. (Goethe)
Mein Blog: www.diereisendeorange.de
Hallo Elli und Robert,
Eure Bilder und Beschreibungen aus Norwegen sind sensationell! Ich habe noch nicht ganz alles ganz gelesen, aber die Landschaften sind ja schon mal mindestens so atemberaubend wie die in den USA!
Sobald meine aktuelle Planung steht und ich etwas mehr Zeit habe, werde ich den ganzen Bericht in Ruhe genießen!
LG, Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Liebe Elli
Ach du Arme... nasse Hosen sind schon an der Küste Oregons nass
, aber im Norden mit teilweise bedecktem Himmel ist's glaube ich noch nässer!
Die Bilder sind wieder traumhaft.. ich schicke täglich einen Link zu ihm....
Lobe den Kurzen - der ja mittlerweile auch schon ein Langer ist - mal kräftig... Leider haben unsere Jungs, die eigentlich momentan kräftemässig sicher am besten dran sind, etwas die Freue am Wandern verloren - daher Chapeau, dass Jeremie sich wieder aufraffte

Grüssli Esther
Hallo Elli,
So haben wir das auch schon einige Male erlebt. Im hohen Norden zahlt man oft mehr als das Doppelte für >6m. Wegen 36cm, wäre schon schmerzhaft für den Geldbeutel.
Habe manchmal das Gefühl gehabt, dass da mit einem freundlichen Augenzwinkern kassiert wird. Im Grunde ist es nämlich ganz leicht <6m und >6m zu unterscheiden. Erstere haben keine seitlichen Begrenzungsleuchten, die Anderen schon. Dürfte sich bestimmt bis nach Norwegen rumgesprochen haben.
Liebe Grüße
Micha
Scout Womo-Abenteuer.de
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Hallo Elli,
da für mich die skandinavischen Länder bis dato Neuland sind, verfolge ich sehr interessiert deinen RB. Bin schon gespannt, was ihr noch so in Norwegen erleben werdet. Jedenfalls sind die Fotos einfach toll!!!
Liebe Grüße
Sigi
Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
Aurelius Augustinus