Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Versicherung des WoMo unzureichend

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Panamera
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Beigetreten: 17.02.2018 - 17:32
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RE: Versicherung des WoMo unzureichend

Hallo zusammen 

Michael hat das Problem  in seinen letzten Beiträgen zutreffend beschrieben. Mir ist unklar, warum sich die Diskussion immer und immer wieder der groben Fahrlässigkeit zuwendet. Sie spielt gegewärtig keine Rolle, der Mieter haftet immer, auch bei leichter Fahrlässigkeit, die bei praktisch jeder Schadensverursachung vorliegt.

Viele Grüße 

Klaus 

Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
Beiträge: 8032
RE: Versicherung des WoMo unzureichend

Hallo zusammen

Wie gesagt unterstütze ich die Absicht des Vorstandes zu versuchen, die Vermittler und Vermieter dazu zu bewegen, auf die Haftung der Mieter möglichst zu verzichten. Auch wenn das sicher nicht vollständig gelingen wird, ist jeder Fortschritt in diese Richtung zu begrüssen.

Trotzdem ich Klaus von Beginn der Diskussion an unterstützt habe und als Erster darauf hingewiesen habe, dass CDW/LDW eben keine Vollkaskoversicherung ist und kein grosser Vermieter, sei das PKW oder WoMo, eine Vollkaskoversicherung hat, teile ich die Schlussfolgerung von Klaus nur bedingt.

Ich werde also weiterhin mit dem WoMo, Jeep/Trailer solange das gesundheitlich möglich ist, in den USA unterwegs sein. Das möchte ich kurz abschliessend begründen :

1. Jedes Mietfahrzeug hat eine, wenn auch bescheidene Haftpflichtversicherung, dazu eine mehr oder weniger grosse Zusatzhaftpflicht. Diese Haftpflicht unterliegt gesetzlichen Bestimmungen und zahlt grundsätzlich immer. Selbstverständlich gibt es auch hier Gründe die zum Regress führen können (Drogen, Alkohol) Da halte ich mich daran und im Fall der Fälle kann gegen den Entscheid rekuriert werden, da die Versicherung und nicht der Vermieter eine Verfügung erlässt.

2. Kein Mietfahrzeug hat eine Vollkasko sondern – das ist die Krux – eine CDW/LDW. Diese ist ausdrücklich nicht gesetzlich vorgeschrieben, ist keine Versicherung und die Bestimmungen legt der Vermieter fest. Das ist natürlich nicht ideal. Die meisten Vermieter schreiben als Ausschlussgrund „mutwillig“, „leichtsinnig“. Einige auch von „fahrlässig“. Der Unterschied ist mir nicht ganz klar und wohl eine Interpretationsfrage. Vielleicht auch den gesetzlichen Bestimmungen von z.B. Kalifornien geschuldet. Da die Vermieter allein entscheiden, so spielt das aber nach meiner Meinung auch keine grosse Rolle.

3. Seit mehr als 40 Jahren sind wir 1-2 mal pro Jahr mit dem WoMo in Nordamerika unterwegs. Wie nicht anders zu erwarten, habe ich in dieser Zeit 4 kleinere Schäden verursacht und war einmal in einen grösseren Unfall mit Personenschaden verwickelt. Ich habe 2 x zwischen 3-400$ selbst bezahlt da es damals die 0-Selbstbehaltversicherung noch nicht gab. Bei den andern 3 x habe ich persönlich nichts bezahlt. Ich hätte vielleicht nach dem Buchstaben gehaftet, musste aber nichts bezahlen.

4. Entscheidend für mich ist, dass bei den heutigen sozialen Medien, es augenblicklich bekannt würde, wenn die Vermieter unter fadenscheinigen Begründungen einen Schaden ablehnen würden. Das ist bis heute lt. Auskunft einiger Vermittler noch nie geschehen und auch unsere Recherchen haben nichts ergeben.

5. Nach meiner Meinung werden es sich die Vermieter gründlich überlegen, bevor sie einen Schaden unter fraglichen Gründen ablehnen. Das Geschäft würde bei bekannt werden sofort zusammenbrechen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Vermittler (DER, TUI, ADAC und die andern bekannten Vermittler da einfach zuschauen würden)

6. Ich werde also die Bestimmungen des Mietvertrages einhalten, weder mutwillig noch leichtsinning sondern defensiv fahren und das Restrisiko das ich als äusserst klein einstufe, tragen. Selbstverständlich ist dieser Entscheid individuell und muss von jedem Einzelnen getroffen werden. Jeder muss die Risiken einfach kennen und da scheinen mir die Vermittler (CU, Camperbörse), dank Druck vom Fall Hanne, auf gutem Weg.

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
Beiträge: 8543
RE: Versicherung des WoMo unzureichend

Hallo Fredy,

vielen Dank für deine Mithilfe in dieser Thematik.

Du hast das sehr gut beschrieben, wie du das für dich persönlich einschätzt. So würde auch ich das für mich einschätzen und weiterhin mit dem Womo Urlaub in den USA machen.

Eine 100%ige Absicherung werden wir niemals erreichen können und das soll auch nicht das Ziel sein. Ausreichend finde ich, wenn der Mieter vom Vermittler auf den Umstand hingewiesen wird, dass es rein rechtlich eben keinen Schutz im Sinne von Vollkasko, wie wir das kennen, gibt.

Wenn Klaus (oder auch andere) dahingehend, wie schon oft erwähnt, große Bedenken hat, ist das auch in Ordnung und es gibt ja auch andere Möglichkeiten, tolle Urlaube zu verbringen.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Panamera
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Beigetreten: 17.02.2018 - 17:32
Beiträge: 30
RE: Versicherung des WoMo unzureichend

Hallo Fredy, hallo zusammen, 

keinesfalls möchte ich jemanden davon abhalten in den USA Urlaub mit dem Wohnmobil zu machen. Man sollte sich nur über die Konditionen im Klaren sein. Ich fahre seit 40Jahren Auto und früher auch LKW und habe bislang keinen Unfall verschuldet. Dennoch würde ich mir kein unversichertes Fahrzeug mieten, nicht in Europa und schon gar nicht auf anderen Kontinenten. Meine Risikosicht ist sicher deshalb eine andere, da ich beruflich täglich mit Verkehrsunfällen befasst bin und die gravierenden Folgen sehe. 

Schöne Grüße 

Klaus 

suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
Beiträge: 6755
RE: Versicherung des WoMo unzureichend

Lieber Fredy,

auch von mir an dieser Stelle noch mal ein großer Dank an dich. Elli hat es sehr gut beschrieben, ich sehe es genauso.

Wir werden im nächsten Jahr wieder ein Wohnmobil mieten und noch "bewusster" vorsichtig fahren als bisher (immer Einweisung beim Rückwärtsfahren, Sicherheitsabstand etc.)  Man muss verhindern, dass man nachlässig wird, dann halte ich auch das vorhandene Restrisiko für gering. Trotzdem erhoffe ich mir, dass eine Verbesserung der Versicherungsbedinungen erreicht werden kann. 

 

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

Reiseberichte

Janina 141
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Beigetreten: 27.12.2015 - 13:16
Beiträge: 811
RE: Versicherung des WoMo unzureichend

Liebe Fories und vor allem Scouts,

vielen Dank für euren Einsatz und auch die ganzen Informationen. Einiges war ja doch auch bekannt, nicht umsonst wird das hier in den Routenplanungen bzgl. Gravelroads oder des Befahrens des Death Valleys thematisiert ("du bist dann nicht versichert").

Und natürlich möchte ich gerne weiter mit dem Womo durch Nordamerika reisen! Gerade deshalb fände ich es schon toll, wenn ihr euch neben der Forderung nach Transparenz auch für angemessene Versicherungskonditionen einsetzt. Als Kundin in Deutschland habe ich selbstverständlich bisher angenommen, dass bei einer Anmietung über einen deutschen Vermittler zumindest der Versicherungsstandard gebucht wird, der für die Zulassung jedweden Fahrzeuges in Deutschland Voraussetzung ist. Ich bin darum schon einigermaßen schockiert, dass, so wie ich es unterwegs verstanden habe, auch ein Dritt-, also Haftpflichtschaden nicht unbedingt abgedeckt wäre. Insofern finde ich es auch merkwürdig, dass hier Rückwärtsfahrrituale so oft in den Vordergrund geraten -einen dadurch entstehenden Schaden am Wohnmobil könnte ich finanziell wohl noch wuppen (täte natürlich auch weh), aber was ist, wenn ich mal -definitiv fahrlässig, ein Unfall entsteht ja nunmal dadurch, dass irgendwer, unter Umständen auch ich, etwas falsch gemacht hat- in den Gegenverkehr gerate oder ähnliches....? Ich finde es fahrlässig, anzunehmen, dass mir niemals etwas Fahrlässiges passieren kann.

Die Vollkasko ist schick, aber eine zuverlässig zahlende Haftpflicht darf nicht optional sein.

Ich hoffe wirklich, dass ihr bei den Vermieter hier angemessene Konditionen erreichen könnt. (Oder ich das falsch verstanden hab, das wäre natürlich noch besser.)

Schöne Grüße, Janina*.

 

joeha
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Beigetreten: 19.11.2018 - 23:39
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RE: Versicherung des WoMo unzureichend

Hallo, ich denke ich bin raus. In 5 Wochen hatten wir eine Womo Reise im Südwesten der USA gebucht, jetzt habe ich hier die ganzen Ausführungen gelesen und komme zu dem Schluss, dass ich keine Lust habe im Falle eines Falles RB ein neuese Womo zu kaufen und somit wohl meine Reise stornieren muss.

Ich kann leider Fredys Verwandter (Nicole) nicht folgen und sehe im Fall von Hanne keine grobe Fahrlässigkeit sondern einen Unfall und nichts anderes.Grobe Fahlässigkeit ist fahren mit 2 Promille, aber doch nicht eine zu schnell gefahrene Kurve. Ich hatte von Anfang an schon Zweifel, als ich die Versicherungsbedingungen gelesen hatte, habe dann im Forum gesucht und nur Unfälle wie Spiegel abfahren oder ähnliches gefunden. Der Fall Hanne, hat mir die Sache gründlich vermiest. Sicher haben wir deutsche eine Vollkasko Mentalität, aber ich sehe darin nichts schlechtes, wir kaufen auch nicht auf Pump Aktien und treten damit die größte Immobilienblase und Banken-Vernichtungsmaschinerie los. 

1000$ Selbstbeteiligung heißt, da wo ich herkomme ich hafte bis 1000$ und nicht unbegrenzt. Würde CU mir anbieten 500€ Aufpreis und Du bist gut versichert, ich würde es zahlen und mich sicher fühlen, Ich möchte im Urlaub entspannen und nicht ständig ein Damokles Schwert über mir schwingen haben. Für mich sieht es so aus, Bagatellschäden sind gedeckt aber wenns mal ein richtiger Schaden ist, war es grobe Fahlässigkeit.

Manue
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Beigetreten: 25.10.2017 - 10:44
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RE: Neuen Kommentar schreiben

Hallo ...

Das Problem ist ja nicht die grobe Fahrlässigkeit, sondern dass auch Fahrlässigkeit (also ohne grob) ausgeschlossen werden kann...

Grüße, Manuel

koelschejong76
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Beigetreten: 25.08.2009 - 18:40
Beiträge: 52
RE: Versicherung des WoMo unzureichend

Es stellt sich mir die Frage,ob man im Schadenfall (wie bei Hanne) nicht den Reiseveranstalter wegen Vortäuschung falscher Tatsachen in die Pflicht nehmen kann.Ich habe eine Formulierung eines größeren Reiseveranstalters mal an unsere Rechtsschutzabteilung zur Prüfung weitergeleitet.Die Veranstalter wissen schon seit Jahren von diesem Problem,erwecken aber mit ihrer Formulierung den Eindruck,dass einem sogar durch die 0 Euro Selbstbehalt Versicherung keine Kosten nach einem Schaden entstehen können.Ob das so rechtens ist,wüsste ich gerne abgeklärt.

Hanne
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Beigetreten: 26.05.2019 - 15:47
Beiträge: 10
Versicherung des WoMo unzureichend

Hallo,

das würde mich auch interessieren. Bin ständig am überlegen, ob ich mich hier auf einen Rechtsstreit einlassen soll, da mir ehrlich gesagt Zeit und Nerven dazu zur Zeit fehlen.

Unser Urlaub war ja leider alles andere als erholsam und die Arbeit fällt einem nach so einem Urlaub nicht gerade leichter. Auf der anderen Seite will ich es auch nicht einfach auf sich beruhen lassen, weil ich tatsächlich bei einer telefonischen Nachfrage bei Canusa kurz vor unserer Reise nachgefragt habe, ob ein internationaler Führerschein notwendig ist. Hierbei wurde mir gesagt, dass es normalerweise reicht einen normalen Führerschein dabei zu haben und ohne dass ich danach gefragt habe, wurde mir versichert, dass wir auf jeden Fall für alle Fälle versichert sind und den Selbstbehalt in Höhe von 1000 Dollar ebenfalls im Schadensfall von der Allianz zurück bekommen.

Umso geschockter waren wir, als wir vor Ort von RoadBear nach einer Weile die Info bekamen, dass es schlechte Nachrichten gebe, da die Versicherung den Schaden nicht übernimmt. Daraufhin habe ich gesagt, dass wir den Selbstbehalt später zurückbekommen. Als es dann hieß, nein es geht um die ganzen Reparaturkosten waren wir absolut perplex und wussten nicht, was wir falsch verstanden haben.

Es hieß dann auch, dass kleinere Schäden wie defekter Außenspiegel etc. kein Problem bei der Versicherung sind, aber der Pfosten ja quasi nichts dafür kann, wenn wir ihn anfahren. Es wurde als grober Fahrfehler ausgelegt, was ja auch so ist. Allerdings ist dies wohl bei den meisten Unfällen die Ursache. Von Canusa hieß es dann unsachgemäße Behandlung bzw. ich hätte meinen Mann beim Rückwärtsfahren einweisen müssen. Ist klar, ich konnte in dem Moment, es sind ja im Endeffekt nur Sekunden, nicht voraus ahnen, dass er in dem Moment Gas gibt anstatt zu bremsen.

Wäre ich vorher darauf hingewiesen worden, dass wir beim Anmieten eines Wohnmobils nicht ausreichend versichert sind, hätten wir uns, wie vorher angedacht, für einen Camper oder PKW entschieden, den ich ebenfalls hätte fahren können.

Für eine Info wäre ich sehr dankbar. 

Gruß Hanne