Tag 01: DUS -> PHX

Der Tag oder besser gesagt die Nacht meiner Abreise stand nach langer Vorfreude kurz bevor.

Wie dass so ist, hat man die Woche vor Abflug noch sehr viel andere Sachen zu erledigen… Außerdem musste ich auch noch bis einschließlich Freitag arbeiten, für Packen etc. blieben also nur die Abende, sobald meine Kinder schliefen.

Ich versuche Reisen immer so geplant wie nur möglich anzugehen: Die meisten Campgrounds hatte ich schon teilweise mit Öffnung des Buchungsfensters gebucht, was auch notwendig bei etlichen Campgrounds war. So kritisch wie auf manchen früheren Reisen durch den Westen der USA (wo teilweise bereits Minuten nach Öffnung hektisch gebucht werden musste, da ansonsten alle Sites weg waren), war es dieses Mal aufgrund der Tatsache, dass ich in der Nebensaison flog und keine großen Feiertage anstanden zwar nicht, aber auf etlichen Campground war es trotzdem nötig. Ich möchte außerdem, wenn ich dann dort bin, nicht viel Zeit mit Buchung oder Campgroundsuche verbringen, und bei Walmart schlafen oder Boondocking ist zwar auch mal ein Abenteuer, aber jede zweite Nacht auch wieder nicht und bei manchen ist's eh nicht mehr möglich.

Ich hatte also diverse Listen in Obsidian angefertigt: Reiseroute, Reservations, Bookingcodes und natürlich meine Packliste. Die Route hatte ich komplett in Google Maps geplant und den Routenverlauf auch noch einmal in Docs liegen.

Mobiles Internet hatte ich für die Zeit über Holafly für etwa $60 unlimited data.

ESTA hatte ich schon etwa 2-Wochen vorher erledigt, da mein letztes aus 2022 abgelaufen war. Mich hat der Moment nachhaltig geprägt, als mir 2016 morgens vor Abflug beim Anziehen meiner Tochter brandheiß einfiel, dass es eine gute Idee wäre, vielleicht noch ESTA zu beantragen… Zum Glück wurden die dann auch noch auf der Fahrt zum Flughafen Köln/Bonn damals bestätigt. Auf sowas habe ich keinen Bock mehr.

Uber, Lyft, Waymo, TheDyrt und AllTrails waren auf meinem Handy.

Checkin über AirFrance/KLM lief reibungslos und die Boardingkarten waren auf meinem Handy.

Samstagmorgen um 3 ging der Wecker und ich stand kerzengrade im Bett. Wenn eine Reise mit Anfahrt per Deutscher Bahn beginnt, ist das nie ein gutes Omen. Von daher war ich auch mal wieder ultranervös und hatte diverse B-Pläne vorbereitet, wie ich zum Flughafen Düsseldorf komme. Tatsächlich kam die Bahn aber dann pünktlich, es wurde mal ausnahmsweise nicht gestreikt, keine Weiche war eingefroren und etwa zwei Stunden vor Abflug war das Gepäck aufgegben und ich befand mich auf meinem Weg zum Gate.

Von DUS ging es per Stop-over nach CDG (Paris) und von dort per AirFrance nach PHX. Der Flug war angenehm, ich hatte mir genug zu lesen und hören mitgenommen und das AirFrance Personal sehr nett und zuvorkommend. Neben mir saß ein etwas neurotisches Pärchen. Vor Abflug waren sie gemeinsam erst einmal mit der gründlichen desinfizierung ihrer Tische und Sitze beschäftigt und wechselten danach für den Rest des Fluges kein Wort miteinander. Die meiste Zeit war ich tatsächlich mit schlafen beschäftigt, was auf Langstreckenflügen ohne Kinder ein Segen ist.

Arrrival war gegen Mittag, 12:00 lokaler Zeit. Immigration in PHX Skyharbor ging extrem schnell und organisiert, keine 10 Minuten. Der Grenzbeamte fragte kritisch was ich denn beruflich machen würde. "I work for an ad agency…" "What kind of agency??!" "Advertising, we make…" "Have a good day!". Cool. Dann noch Koffer holen und währenddessen mein Lyft bestellt. Beim baggage claim stand auch eine Mitarbeiterin der Grenzbehörde direkt am Band mit Hund und zog alle Koffer raus, auf die der Gute ansprang. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen als sie den Koffer einer Rentnerin rauszog und sie fragte ob es irgendetwas gäbe, was sie ihr zu sagen habe, bevor sie den Koffer nun öffnet. Pick-up ist direkt vor dem Flughafen, und es war sehr heiß draußen. Aber nach dem Sommer und Winter hier in Deutschland feierte ich die trockene Hitze grad enorm. Der Fahrer war super nett, wir chatteten ein wenig, er brachte mich schnell und sicher ins Residence Inn, 801 North 44th Street – ein super Hotel, dazu auch morgen mehr. Mein Zimmer war sogar schon fertig, obwohl ich vor Check-in dort war. Die 'Zimmer' dort sind eigentlich Apartments. Komplett mit Küche, großer Fridge, Sofa, mehreren TVs, großem Bett, Bad, double Vanity und alles sauber und gepflegt. Echt geil!

Ich war nach Ankunft etwas müde aber sehr glücklich und verbrachte den Rest des Tages mit Abstechern zu meinem must-do's, wenn ich drüben bin: erstes Mittagessen bei In-N-Out und danach zur Cheesecake Factory. Anschließend zurück ins Hotel. Unter einem wolkenlosen Himmel in sengender, aber angenehmer, trockener Hitze ließ ich den ersten Abend im Pool und Hot tub ausklingen.