Liebe Community, die letzten Wochen waren wieder sehr hektisch bei mir, entschuldigt meine sporadischen Updates, ich versuche aber nach und nach meine Reiseberichte hier einzustellen :-)
Die erste Nacht auf dem Lost Dutchman in meinem RV war sehr angenehm. Es kühlte sich zwar etwas ab, die Temperaturen waren aber hoch genug, dass ich mich dazu entschloss die ganze Nacht die Klimaanlage laufen zu lassen. Der RV war somit angenehm kühl und ich schlief wie ein Baby.
Ich war schon ziemlich früh wach, pünktlich zum Sonnenaufgang. Grundsätzlich bin ich zwar auch zu Hause kein Langschläfer, aber auf dieser Reise war ich fast jeden Morgen vor- oder mit dem Sonnenaufgang wach, was wirklich schön war, wenn man bedenkt wie wundervoll die Sonnenaufgänge (und Untergänge) in der Region sind. Also raus aus den Federn und erst einmal den Campground erkunden. Der CG ist wirklich sehr schön angelegt und ziemlich groß mit mehreren Loops, inmitten von Saguaros. Die Toiletten sind wie auf eigentlich allen Amerikanischen CGs sauber und es gab sogar Wasserspender mit gekühltem Wasser. Ich lief den Fußweg zur Ranger Station hoch, die mittlerweile geöffnet hatte. Wenn ich in den USA unterwegs bin, unterhalte ich mich gerne mit den Rangern. Ich habe enormen Respekt vor ihrer Arbeit und ihrem Engagement. Der NPS ist eine wundervolle Einrichtung, die ihresgleichen weltweit sucht. Außerdem wollte ich mir eine Karte besorgen, fragen, welche Trails ich laufen kann und nach Kühlschrankmagneten oder Souvenirs Ausschau halten. Nach Rücksprache mit der freundlichen Rangerin entschied ich, morgen den Treasure Loop zu laufen. Alle anderen Trails waren nach ihrer Aussage geschlossen. Auf meinem Weg zurück traf ich noch den freundlichen Camp Host mit dem ich mich kurz unterhielt und der mich nach meinen Plänen für heute fragte.
Nach meiner kleinen Erkundungstour lief ich zurück zum Camper. Auch diesen Herbst hatte ich wieder bei Pumpkin Spice Kaffee zugeschlagen und so war dies meine erste Tasse herbstlicher Kaffee mitten in der Wüste. Das erste Frühstück im Urlaub ist für mich immer etwas Besonderes und da ich amerikanisches Frühstück liebe, hatte ich entsprechend eingekauft: Es gab Rührei, Breakfast Sausages, Maple Bacon und Zimtbrot mit verschiedenen Sorten Erdnussbutter und Grape Jelly. Das Frühstück genoss ich draußen in wunderschöner Umgebung und grad noch bevor es richtig heiß wurde.
Als erstes Reiseziel machte ich mich auf nach Tortilla Flat. Ich fuhr dafür den Apache Trail entlang. Es ist eine wunderschöne, abwechslungsreiche Fahrt (überhaupt kein Problem in meinem 21er) die entlang einer ursprünglichen Handelsroute der Apache führt. Es geht über bergige Abschnitte mit tollen Ausblicken und vielen Pull-Outs runter bis zum Canyon Lake wo sich auch eine Marina befindet. Weiter als nach Tortilla Flat kommt man – soweit ich weiß – nicht, und selbst als es vor den Bränden noch möglich war, wäre ich die enge dirt road nicht in meinem RV gefahren. Tortilla Flat kann man sich definitiv mal angucken, es sind nur ein paar Gebäude, die Wildwest-Charme versprühen aber für mich war die Fahrt das eignetliche Highlight. Ich besuchte kurz den Dollarnoten-Saloon und das alte Schulgebäude und kaufte einen Aufkleber für mein Auto 'Arizona is my happy place' und einen Magneten für meinen Kühlschrank. Da die Temperaturen weiter stiegen, kaufte ich mir eine eiskalte Kirsch-Cola die ich für gut befand und setzte mich nach draußen in den Schatten. Ich genoß das Wildwestfeeling, die warmen Temeraturen, und die eiskalte Cola. Ich hatte hier alles gesehen und entschied zurück zu fahren.
Auf der Rückfahrt hielt ich an der Marina, dort gibt es einen großen, weitläufigen Parkplatz, wo auch RVs ohne Probleme parken können. Vielleicht war es nur ein Traum, aber ich erinnerte mich dass mir irgendwer gesagt hatte, dass die Ausblicke dort gut sein sollen. Als ich auf das Besuchergebäude zulief, fing mich direkt eine sehr freundliche, aber auch interessierte Mitarbeiterin ab und fragte, ob ich hier Mitglied wäre… Mir schwante, dass ich hier falsch war. Nachdem ich ihr erklärte, wofür ich gekommen war, erklärte sie mir, dass der Ausblick 'okay' wäre, aber wenn ich mag, könnte ich gerne einen Blick auf den See hinter dem Besucherzentrum werfen. Wir unterhielten uns kurz, ich guckte mich um, bedankte mich und kehrte wieder zum RV zurück.
Bevor ich zum Campground zurückkehrte, hielt ich noch bei Fry's da ich ein paar Kleinigkeiten (wie immer) bei meinem Walmart-Einkauf gestern vergessen hatte. Auf dem Rückweg zum Lost Dutchman bog ich noch bei Goldfield Ghost Town ab. Es handelt sich um ein weiteres kleines Wildwest-Städtchen, das wieder aufgebaut wurde. Zum Durchlaufen sicherlich empfehlenswert, wenn man mal in der Gegend ist, aber doch sehr touristisch. Not my cup of tea but to each their own.
Zurück an meiner Campsite angekommen, baute ich den kleinen Grill zusammen, um ihn heute Abend das erste Mal in Betrieb zu nehmen. Dann setzte ich mich in den Schatten und ließ in dieser wunderschönen Umgebung die Seele baumeln. Als es langsam Abend wurde, machte ich mir ein Tecate Bier auf und weihte den Grill ein: Es gab Burger und Al Pastor Würstchen! Das Feuer war im nu mit meinem neuen Spielzeug an und bei einem wunderschönen Sonnenuntergang verbrachte den Rest des Abends am Lagerfeuer bis ich dann gegen 10 glücklich, satt und voller neuer Eindrücke ins Bett ging. Morgen wollte ich früh aufstehen für meine erste Wanderung in diesem Urlaub.