Danke für die netten Grüße ! Ich habe mich sehr darüber gefreut. Nach erlebnisreichen Tagen auf Island mit Besuch des Gletschersees Jökulsarlon, der Wasserfälle Seljalandsfoss, Gullfoss und Skogafoss, des Geysirs Strokkur sowie der alten Kultstätte Pingvellir sind wir nun in Denver/Colorado gelandet. Heute übernehmen wir unser Wohnmobil von Cruise America, einen gr0ßen C30 (9,10 m lang). Morgen erreichen wir den Custer State Park und den Mount Rushmore, wo die 4 Präsidentenköpfe in dem Fels eingemeißelt sind. Gerade ist es halb 8 Uhr in der Früh, ich sitze imk Hotel Doubletree. Soweit möglich werde ich mich immer wieder mal hier melden - der komplette Reisebericht folgt dann später.
Montag, 20.08.12 (Denver – Gering/Scottsbluff, 190 mls) Wir standen gegen 8 Uhr auf. Da es für längere Zeit unsere letzte Nacht in einem Hotel war, nutzten wir alle nochmal die Vorteile eines Badezimmers. Dann frühstückten wir im Starbucks Cafe des Hotels Doubletree ausgiebig mit Rührei, Speck und Müsli. Unserer Tochter Julia (12) ging es wegen Magden-/Darmproblemen immer noch nicht gut, so dass sie in unserem Zimmer 847 in der vorletzten Etage blieb und sich ausruhte. Auch zum geplanten Besuch der Innenstadt Denvers hatte sie wenig Lust, so dass wir drei allein ein Taxi bestiegen und zum Einkaufszentrum Cherry Creek fuhren. Hier stiegen Sabine und Tobias aus, um bei Abercrombie & Fitch sowie im Apple-Store herum zu stöbern. Ich ließ mich bis zum State Capitol bringen, um zumindest einen kleinen Eindruck von der Hauptstadt Colorados zu bekommen. Zunächst ging ich um den großen Bau mit der goldenen Kuppel herum, schaute eine schöne Kathedrale, in der Papst Johannes Paul II. im Jahr 1993 eine Messe gehalten hatte, von außen an und schlenderte dann zur staatlichen Münzen und zum Museum of Art. Da nur wenig Zeit war konnte ich nur etwa 30 Minuten durch die Haupteinkaufsstraße, die 16th-Street-Mall, gehen. Hier gefiel es mir recht gut, besonders die Laubbäume in der Mitte der von teils hohen Häusern gesäumten Straße bildeten einen schönen Kontrast. Ich schaute mir auch noch vor dem Convention-Center den riesigen blauen Bären an, eines der Wahrzeichen der Stadt und fuhr ein Stück mit dem kostenlosen Bus, der ständig durch die Mall fährt. Sehr praktisch! Nach diesem 90-minütigem Rundgang, auf dem ich auch einige Fotos machte, musste ich mir endlich eines der gelben Taxis suchen, denn wir hatten vereinbart, dass ich die beiden Shopper um halb 12 Uhr wieder am Einkaufszentrum abhole. Als ich dort nach kurzer Fahrt dort ankam, warteten sie schon auf mich und stiegen zu. Abercrombie hatte wieder etwas Umsatz gemacht an diesem Montagvormittag, denn Tobias durfte sich zum morgigen Geburtstag etwas aussuchen. Zurück im Hotel packten wir unsere Koffer, checkten aus und fuhren zur Vermietstation von Cruise America im Federal Boulevard, wo wir um 13 Uhr pünktlich, aber wieder 35 Dollar ärmer ankamen. Nach kurzer Wartezeit erfolgte die Übergabe des C 30-Wohnmobils, immerhin mehr als 9 Meter lang. Das R.V. (Recreation Vehicle) war noch recht neu und hatte nur 15.000 Meilen auf dem Tacho. Da wir uns nun schon im dritten Jahr hintereinander für einen Wohnmobilurlaub entschieden hatten, ging die Übergabe sehr schnell, denn auf eine ausführliche Einweisung konnten wir verzichten. Sabine leerte gleich die ersten beiden Koffer und verstaute einiges in den Schränken. Die leeren Koffer verschwanden für die nächsten 18 Tage im Stauraum des RV. Um 15 Uhr verließen wir den Hof und steuerten mit unserem Riesenschiff zunächst den nächsten Wall-Mart an, um uns mit Lebensmitteln, Getränken und einem günstigen Grill einzudecken. Da dieser erste Großeinkauf immer etwas Zeit in Anspruch nimmt, war es schon kurz vor 17 Uhr, als wir endlich auf die Interstate Richtung Norden einbogen. Unglücklicherweise hatte sich ein kleiner Unfall ereignet, so dass wir vor Cheyenne fast 40 Minuten nur im Schritttempo vorankamen. Danach lief es aber problemlos. Wir wechselten bei blauem Himmel auf die IS 80, passierten die Grenze zu Nebraska und fuhren nach Osten bis Kimbal. Da hier kein Campground zu finden war, blieb uns nichts anderes übrig, als auf dem Highway 71 noch bis Gering / Scottsbluff weiter zu fahren, wo wir um 20 Uhr ankamen. Kurz vorher hatten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang über den weiten Weideflächen genossen.
Wir verbringen die Nacht auf dem Robidoux RV-Park, wo wir trotz bereits geschlossenem Büro noch sehr nett begrüßt wurden. Der Campground ist sehr sauber und großzügig angelegt, verfügt auch über orrdentliche Waschräume und eine Laundry mit 5 Waschmaschinen (Waschgang je 1,50 $ in Münzen). Das empfohlene Restaurant Log Inn besuichten wir nicht mehr, denn es war zu Fuß zu weit entfernt und vom Fahren hatten wir für heute genug. Also kochte Sabine noch Spaghetti mit Tomatensoße, bevor alle müde in den Betten verschwanden. Nur ich blieb noch auf, ich musste den Internet-Anschluss ausnutzen und noch an diesem Bericht schreiben. Der neu gekaufte Vorrat an kühlen Bud Light-Bieren verringerte sich dabei um eine Dose. Morgen ist Tobias 16.Geburtstag. Wir werden zuerst etwas mit ihm feiern, dann schauen wir uns das Scotts Bluff Monument an, eine markante Felsformation in der flachen Prärie. Die indianischen Ureinwohner nannten ihn Me-a-pa-te, was soviel heißt wie „Hügel, der schwer zu umrunden ist“. Der Fels war eine wichtige Wegmarkierung für tausende von Siedlern, die mit ihren Planwagen hier vorbei in Richtung Westen zu den Rocky Mountains zogen. Auch Einkerbungen der Wagen soll man noch sehen können. Ziel der Tagesetappe ist der Custer State Park, etwa 200 Meilen nördlich von hier.
Schön, dass es gleich gut anfängt. Ich freue mich auf die Fahrt mit Dir. Wenn Du den Reisebericht gleich "vor Ort" schreibst, wäre es gut, wenn Du einen neuen Thread unter "Reiseberichten" mit den entsprechenden "Tags" machst. Das erleichtert später allenfalls Planenden diesen Reisebericht wieder zu finden und davon zu profitieren.
Danke, Fredy, für den Hinweis. Daran hatte ich auch schon gedacht. Da ich aber nicht weß, ob ich den Bericht lückenlos fortführen kann - mangels Zeit, Lust oder Internt-Zugang - werde ich nach meiner Rückkehr Verbesserungen und Feinarbeiten vornehmen und den Bericht dann nochmal als richtigen Reisebericht online stellen. Jetzt schreibe ich eher spontan. Gleich gehts weiter mit den Erlebnissen - es ist hier schon fast Mitternacht, die Familie liegt in den Kojen und schläft. Nur ein einsamer Laptop-Bildschirm leuchtet in der Nacht auf dem Custer Gulch Campground. Prost...
Dienstag, 21.08.12 (Gering/Scottsbluff – Custer State Park, 226 mls) Heute war der 16.Geburtstag von meinem Sohn Tobias, den wir, so gut es ging, feierten. Beim Frühstück in der Sonne vor dem Wohnmobil bekam er ein paar Geschenke und die Verwandtschaft gratulierte telefonisch, dann ging es auch schon wieder weiter. Nach nur 5 Meilen Fahrt erreichten wir unser erstes Tagesziel, den markanten Felsen von Scotts Bluff. Der Fels war eine wichtige Wegmarkierung für tausende Siedler, die mit ihren Planwagen auf dem Oregon Trail hier vorbei in Richtung Westen zu den Rocky Mountains zogen. Am Visitor Center war wenig los, die Saison neigt sich dem Ende entgegen. Auf unsere Frage, ob man mit dem Wohnmobil auf den Berg fahren könne, bot uns eine freundliche Rangerin an, doch den kostenlosen Shuttle zu nutzen, was wir gern annahmen. Sie fuhr uns vier dann in einem Van auf den Berg, von wo aus wir eine schöne Aussicht auf die Prärie von Nebraska hatten. Die Möglichkeit, in nur 30 Minuten zu Fuß wieder hinunter zu gehen, wurde von Kindern strikt abgelehnt, so dass wir mit der Rangerin auch wieder zurück fuhren. Neben dem Visitor Center standen noch drei Planwagen verschiedener Art, die früher von den Siedlern, meist Mormonen, verwendet wurden. Seit diesem Jahr wird einer davon von Ochsen gezogen, so dass das der Eindruck besonders realistisch ist. Nach 1 Stunde hatten wir alles gesehen und fotografiert. Wir fuhren um 11 Uhr nach Westen, um dort den Chimney Rock, eine weitere historische Landmarke zu sehen. Leider führte uns das Navi zu einem Kieswerk, so dass wir aus Zeitgründen dieses Ziel nicht ansteuerten, sondern gleich nach Norden weiterfuhren. Am heutigen Tag mussten wir schließlich noch einige Meilen fahren. Unterwegs kamen wir am Kunstwerk Carhenge vorbei, das seit Mitte der 90er-Jahre hier in Nebraska steht. Ein Künstler hat aus alten Autos den Steinkreis von Stonehenge nachgebildet. Nach 130 Meilen durch öde, flache Landschaft mit einigen Mais- und Weizenfeldern, die aber sehr ausgetrocknet schienen, erreichten wir Chadron, wo wir Steaks zum Grillen einkauften und zum ersten Mal tankten. Das RV schluckte Sprit für 160 Dollar (Gallon zu 3,65 $). Ein Liter Benzin kostet ca. 0,80 Euro. Um 16 Uhr erreichten wir schon die südlichen Ausläufer des Custer State Parks und den Wind Cave Nationalpark. Wir haben zwar schon viele Höhlen gesehen, aber wenn man schon mal da ist, sollte man auch diese besichtigen. Mit einer Gruppe von 40 Touristen erkundeten wir in ca. 90 Minuten die angeblich fünftgrößte Höhle der Welt (Erw. 9 $, Kids 4,50 $). Es war recht interessant. Natürlich waren wieder ein paar Deutsche unter den Besuchern. Wir spazierten durch gut beleuchtete Höhlengänge, wobei uns ein Ranger einiges über die Entstehung erzählte, was wir wegen der geologischen Fachausdrücke aber nicht alles verstanden. Meine Tochter war am Ende ziemlich müde und schlief auf der Fahrt nach Custer am Sofa ein. Um 19 Uhr erreichten wir unser Tagesziel, den Sylvan Lake, machten ein paar Fotos in der Abendstimmung und belegten dann die seit Monaten reservierte Site 25 am S.L.-Campground. Dort erfuhren wir, dass wegen der seit Wochen herrschenden Waldbrandgefahr seit 2.7. kein Lagerfeuer und auch kein Holzkohlegrill erlaubt sei. Dies gilt für die gesamte Region in South Dakota. So mussten unsere schönen Steaks in der Gefriertruhe verschwinden. Sabine machte ein paar Ravioli, dazu gab es frische Pfirsiche, Zufrieden und einigermaßen satt gingen wir bald in die Schlafsäcke.
Mittwoch, 22.08.12 (im Custer State Park, 95 mls) Wir wachten ziemlich früh auf, so dass wir nach einem unruhigen Frühstück vor dem RV umschwirrt von einigen Wespen schon um dreiviertel 9 Uhr am nur wenige 100 Meter entfernten Sylvan Lake ankamen. In knapp einer Stunde spazierten wir um diesen wunderschön zwischen Felsen und Kiefernwäldern gelegenen See, genossen immer wieder den Ausblick und fotografierten. Mein Sohn fand unterwegs die Zeit einen kleinen Bach mit Matsch zu aufzustauen. Auch dafür muss Zeit sein. Nach 1,8 km und – gemäß App in Tobi´s Handy, verbrauchten 240 kcal – erreichten wir wieder unser Wohnmobil und fuhren zum nur 10 Meilen entfernten Custer Gulch Campground, wo ich für die nächste Nacht einen Platz reserviert hatte. Am Campingplatz kann man auch günstig einen Mietwagen bekommen, so dass wir nicht mit dem großen Wohnmobil durch die engen Tunnel des State Parks fahren mussten. Wir stellte den RV also ab und fuhren den ganzen Tag weiter mit einem Chevy, der schon weit über 100.000 Meilen am Tacho hatte. Für unsere Zwecke war er aber völlig ausreichen. Zuerst steuerten wir den Wild Life Loop an, eine 16 Meilen lange Landstraße, von der aus man gut Tiere beobachten kann. Schon nach wenigen Meilen gab es den ersten Stau – verursacht von einer großen Herde Büffel (Bisons), die am Straßenrand friedlich grasten. Aus allen Autos wurde natürlich fotografiert was das Zeug hält, so dass fast 15 Minuten an eine Weiterfahrt nicht zu denken war. Dafür konnten wir aber die riesigen Tiere aus nächster Nähe beobachten. Auch einige Jungtiere waren dabei. Insgesamt sollen in dieser Gegend 1300 Bisons frei leben. Nach kurzer Fahrt tauchten mehrere Esel an der Straße auf, die durch die Autofenster schauten und etwas zu fressen wollten. Ein paar Touristen hatten sogar Gelbe Rüben dabei, die verfüttert wurden. Julia gefielen die Esel sehr gut und so blieben wir ein paar Minuten auf einem Parkplatz, um die frechen Esel zu beobachten. Über die hügelige Prärielandschaft mit einigen alten Laubbäumen kamen wir ans Ende der Wildlife Loop Road, sahen nochmals eine Herde Büffel mit dem daraus resultierendem Verkehrsstau sowie eine Antilopenart und Erdhörnchen. Nun fuhren wir weiter auf einem der drei Scenic Drives des Custer State Parks, der etwa 16 Meilen Iangen Iron Mountain Road. Diese landschaftlich wunderschöne Straße führt durch einige der schönsten Landschaften in den Black Hills und verbindet den Custer State Park und das Mount Rushmore National Memorial. Auf dem Weg dorthin passierten wir auch drei schmale Tunnel, durch die unser Wohnmobil nur knapp gepasst hätte. Nach dem zweiten Tunnel tauchte am Horizont das berühmte Denkmal auf, da wir nach einigen Haarnadelkurven im Wald kurz nach 13 Uhr erreichten. Am Mount Rushmore sind die Gesichter von vier US-Präsidenten in Stein gemeißelt. Jedes dieser Porträts ist 60 Fuß (18,3 m) hoch. Dargestellt sind von die Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln. Das Kunstwerk, das angefertigt wurde um den Tourismus in der Region anzukurbeln, wurde zwischen 1927 und 1941 angefertigt. Heute kommen deshalb jedes Jahr mehr als 2 Millionen Menschen hierher. Wir stellten unseren Mietwagen in der gr0ßen Parkgarage am Fuße des Berges ab und schlenderten vom Eingang zur Grandview Terrace durch die Avenue of Flags, in der viele Fahnen der US-Staaten wehen. Auf der großen Terrasse machten wir einige Fotos und freuten uns über das schöne Wetter. Vor blauem Himmel ist das Denkmal besonders eindrucksvoll. Da meine Tochter wegen der Hitze etwas müde und außerdem hungrig war, ging Sabine mit ihr in das Bistro. Mein Sohn Tobias und ich gingen noch auf dem Presidential-Trail direkt unterhalb der Felsen entlang, von wo aus wir weitere nahe Ausblicke auf die große Nase Washingtons hatten. Gegen 15 Uhr verließen wir den Parkplatz und fuhren auf dem Highway 244 in Richtung Hill City. Unterwegs kamen wir an einem großen KOA-Campground vorbei, wo Pferdereiten angeboten war. Wir erkundigten uns auf Julias Wunsch, ob dies ohne Anmeldung möglich wäre, verzichteten dann aber darauf, da nur kleine Kinder angemeldet waren, weshalb der Ausritt sehr langsam erfolgen sollte. Irgendwo wird es mit dem Reiten schon noch klappen. Durch den Custer State Park kamen wir nun erneut zum Sylvan Lake, den wir schon in der Früh umrundet hatten. Da inzwischen aber die Sonne schien, musste ich nochmal ein paar Fotos machen, bevor wir die letzte Tagesetappe in Angriff nahmen, den Needles Highway (US 87). Besonders wegen des ersten Tunnels, dem Needles Eye, hatte ich es vorgezogen, hier mit dem Auto zu fahren und auf das RV zu verzichten, denn der Tunnel ist nur 2,50 Meter breit. So fuhren wir aber problemlos durch dieses Nadelöhr. Kurz danach stoppten wir auf einem Parkplatz und fotografierten die schöne Landschaft und ein paar Erdhörnchen (Ground Squirrel), die hier auf Futtersuche waren. Zurück im Auto startete ich den Motor – doch es passierte nichts! Die Batterie hatte offenbar den Geist aufgegeben, so blieb uns nichts anderes übrig, als beim Campingplatz anzurufen und um Pannenhilfe zu bitte. Schon nach 30 Minuten war der Platzbesitzer vor Ort, brachte das Auto mit einem Starterkabel wieder zum Laufen und überließ uns zur Sicherheit seinen Wagen für die Weiterfahrt.
Es war nun schon 17 Uhr, doch wir konnten den wunderschönen Needles Highway Scenic Drive noch zu Ende fahren, auch wenn nun keine Zeit mehr war, wie geplant auf dem schönen Trail zu den Cathedral Spires zu wandern. Nach knapp 90 Meilen Rundfahrt durch den Park erreichten wir auf dem HW 16a wieder unseren Campingplatz. Am Abend des 22.08. fuhren wir noch 3 Meilen nach Custer und gönnten uns im Cattlemans Restaurant ein gutes Steak. Wir wollten die Gelegenheit ausnutzen, am Abend ein Auto zu haben um nochmal weg fahren zu können. Im Restaurant kamen wir mit einer älteren Dame ins Gespräch, die 1941 aus Köln ausgewandert war und sich nun sehr freute, wieder etwas deutsch mit uns sprechen zu können. Es sind auch diese Begegnungen, die USA-Urlaube so reizvoll machen. Satt und zufrieden kamen wir bei Dunkelheit wieder im grünen Tal unseres Platzes an, prüften die E-Mail-Postkörbe und gingen bald ins Bett. Nur ich blieb noch bis nach Mitternacht auf um noch diesen Reisebericht schreiben. Der Vorrat an kühlen Bud Light-Bieren verringerte sich dabei um eine weitere Dose.
Falls ich es schaffe, möchte ich morgen früh raus und vor dem Frühstück noch auf dem Trail zum Little Devils Tower am Sylvan Lake wandern. Vielleicht kann ich jemanden überreden, auch aufzustehen? Unsere Tagesziele sind morgen der Spearfish Canyon und der Devils Tower, wo wir übernachten wollen – ohne Internet / WiFi.
schön das du von unterwegs so tolle Info`s berreitstellst, Custer ist ja auch unser erstes Ziel von Denver aus.
Auch die Höhlenwanderung im Wind Cave haben wir uns vorgenommen. Die Vorfreude wächst. Das mit dem Mietwagen finde ich auch eine gute Idee, so kann man alle Tunnel durchfahren. Euch noch einen wunderschönen Urlaub...ich bin gespannt auf Yellowstone.
was kostete denn dieser Service mit dem Mietwagen (inkl. Pannenhilfe und Wagentausch ) ? Und wie lief dieses Geschäft ab ?
Dein Reisebericht bringt mir schöne Erinnerungen an meine 1. Reise 1976 durch deinen Besuch in den Höhlen des Wind Cave SP -- direkt daneben sahen wir damals erstmalig eine Bisonherde im schönsten Abendlicht grasend. Danke dafür !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Inzwischen sind wir schon in Buffalo (WY). Es ist 7 Uhr morgens, ich sitze im warmen Office des KOA-Campground und wärme mich nach einer kalten Nacht, die wir eingerollt in unseren Schlafsäcken verbracht haben. bei Coffee for free am KOA in Buffalo - vor 30 Minuten
Gestern kamen wir bei super Wetter mit warmen Temperaturen von Deadwood über den Devils Tower hierher, verbrachten einen schönen Abend bei Westernmusik im Saloon. Dazu morgen mehr… Jetzt sende ich erstmal den Bericht von vorgestern, dann schreibe ich weiter. Leider ist der Chip mit den letzten Fotos im RV. Deshalb nur zwei davon. Danach kann ich wohl noch die Halbzeitergebnisse der Bundesliga abrufen. Die Familie schläft noch. Um 7 Uhr ging die Sonne leuchtend orange am Horizont auf.
Bernhard: Der Mietwagen am Custer Gulch Campground kostete 60 Dollar für 24 Stunden, Eintritt zum Park und Mt.Rushmore inklusive. Das Auto war alt und quitschte, aber sonst war es ok. So mussten wir mit dem RV nicht durch dioe Tunnels. _______________________________
Donnerstag, 23.08.12 (Custer-Badlands NP-Deadwood, 256 mls) Da ab 6 Uhr früh ein paar Regentropfen auf das Dach des Wohnmobils klopften und ich sowieso noch müde war, blieben wir etwas länger liegen und standen erst gegen 8 Uhr auf. Nach dem Duschen fuhr ich mit Tobias in den Ort Custer (1859 Einw.), um den Mietwagen noch voll zu tanken. An der Hauptstraße kauften wir in der Bakery noch ein paar Donats und Apfelkuchen, dann kehrten wir zum Campground Custer Gulch zurück um gemeinsam vor dem RV zu frühstücken. Die Rückgabe des Autos dauerte etwas länger – ich unterhielt mich noch etwas mit der Dame im Büro. Um 10 Uhr verließen wir schließlich das grüne Tal, fuhren von Custer vorbei am Crazy Horse Monument nach Hill City und Rapid City, wo wir um 11.30 Uhr die Interstate (IS90) erreichten, die wir gegen 13 Uhr am Exit 131 wieder verließen. Wir kamen hier über den Northeast Entrance in den Badlands Nationalpark. Gleich nach dem Eingang sahen wir die ersten der eindrucksvollen Gesteinsformationen am Big Badlands Overlook.
Es war ziemlich heiß, vermutlich deutlich über 30 Grad, so dass wir nach ein paar Fotos ins kühle WoMo zurück flüchteten. In den nächsten knapp 2 Stunden fuhren wir auf der Badlands Loop Road die verschiedenen Overlooks an, die Kinder weigerten sich aber an jedem der Aussichtspunkte auszusteigen. Wir hatten tolle Ausblicke auf die öde, aber interessante Landschaft, leider war es teilweise bewölkt, so dass die Kontraste nicht so gut sichtbar waren. Bei Sonnenuntergang wäre das sicher fototechnisch sicher schöner gewesen. Nach einem letzten Familienfoto am Pinnacles Overlook verließen wir den Park in Richtung Norden am Pinnacles Entrance und erreichten um 15 Uhr das Städtchen Wall mit dem schon hunderte Male auf der IS 90 als sehenswert angepriesenen Wall Drug. Eigentlich wollten wir hier nur schnell den berühmten 5-Cent-Kaffee trinken, doch dann gefiel es uns doch recht gut in den verschiedenen Shops. Wir ließen für einen Quarter einen Dinosaurier brüllen, sahen Cowboypuppen beim Pokerspiel, wunderten uns über alle Arten von kitschigen Souvenirs und probierten Cowboy-Hüte und Lederjacken an. Wir hatten großen Spaß und am Ende verließen wir Wall erst um 16.30 Uhr als stolze Besitzer von zwei Hüten und einem Paar Cowboystiefel für Julia.
Nun mussten wir noch 100 Meilen in Richtung Westen fahren, bevor wir um 18 Uhr in Deadwood, einer Kleinstadt in einem schmalem Tal, ankamen. Unterwegs hörten wir Musik der US-Charts im Radio, die Tobi auch teilweise mit dem Handy aufnahm. Was heute so alles geht! Wir hatten dafür früher Cassettenrekorder. In Deadwood war einiges los, denn es war an diesem Wochenende die „Kool Deadwood Nites 2012“, eine jährliches Treffen von Liebhabern alter Autos aus den 50er und 60er Jahren. Die Begeisterung über die liebevoll restaurierten Autos griff aber nur auf die Männer der Familie über, Julia meinte dazu lediglich „Na und – Autos!?“. Wegen dieser Veranstaltung waren die Campgrounds gut gefüllt, wir bekamen den letzten Platz auf dem KOA (Site 20). Mit dem Shuttlebus fuhren wir nach ein paar Toastbroten mit Philadelphia noch hinunter in die Stadt, um die Atmosphäre noch etwas zu genießen. Im Saloon spielte ein Country-Sänger zur Unterhaltung der Gäste und viele Spielcasinos lockten Besucher links und rechts der Hauptstraße , die für den Verkehr gesperrt war, mit blinkenden Spielgeräten wie in Las Vegas. Wir aßen ein paar köstliche Burger (je 7 USD) und ich freute mich über ein kühles Budweiser. Sabine und Julia fuhren schon um 21 Uhr zurück zum KOA-Campground, Tobi und ich schauten noch ein paar der blitzblank polierten Chevys, Cadillacs und Buiks an. Nach einem letzten Corona gegenüber vom Saloon Nr. 10 ließen auch wir uns zurück fahren.
Es war ein schöner Abend gewesen, auch wenn ich die Oldtimer gern auch bei Tageslicht gesehen hätte. Am nächsten Tag sollte es im Ort Live-Konzerte verschiedener Künstler und Auto-Schönheitswettbewerbe geben – aber ohne uns. Wir fuhren weiter nach Westen ...
Freitag, 24.08.12 (Deadwood – Devils Tower – Buffalo, 226 mls) Wir waren wieder mal unter den letzten, die den Campground verließen – ohne Frühstück geht es nicht. Um 9 Uhr verließen wir Deadwood mit dem Ziel Spearfish Canyon. An einer Tagesbaustelle am Eingang des Tales mussten wir uns einen braungebrannten Bauarbeiter mit Stopschild 15 Minuten lang anschauen, bevor wir durch das landschaftlich wunderschöne Tal fahren durften. Rechts und links ragten die Felsen empor und im Tal schlängelte sich der Fluss zwischen den Laub- und Kieferwäldern hindurch. Ab und zu kamen uns auch noch Oldtimer entgegen, die auf dem Weg nach Deadwood waren. Wir hielten unterwegs an einigen Scenic Overlooks an und genossen die gute Luft. Nach einer Stunde gemütlicher Fahrt erreichten wir am Nordende des Canyons den Ort Spearfish. Inzwischen war es schon 10 Uhr und die Sonne brannte vom Himmel. Bei Temperaturen von 80 Grad Fahrenheit fuhren wir auf die IS 90, die wir 45 Minuten später wieder verließen. Im Welcome-Center von Wyoming besorgten wir uns eine Landkarte und ein paar Informationen, dann ging es erneut durch grüne Täler und Hügel zum Devils Tower. Schon aus einiger Entfernung sahen wir das markante Naturdenkmal, das aus Vulkanbgestein besteht und einst der innere Kern eines Vulkans gewesen war.
Punkt 12 Uhr Mittag parkten wir unseren RV am Parkplatz, nachdem wir am Parkeingang ein paar Präriehunde beobachtet hatten. Diese lustigen Tierchen wollten wir uns am Ende des Besuches nochmal in Ruhe anschauen. Jetzt stand aber erstmal die Umrundung des Monolithen an. Gut ausgerüstet mit unseren Wanderschuhen absolvierten wir den 1,2 Meilen (2 km) langen Devils Tower Trail gegen den Uhrzeigersinn. Hoch oben über dem Felsen kreisten große Greifvögel und wir sahen auch wagemutige Kletterer in der steilen Felswand. Der Wanderweg war sehr anspruchslos aber schön und lag im Schatten der Nadelbäume am Fuße des Berges. Wir machten natürlich viele Fotos, unterhielten uns mit einigen Urlaubern und setzten uns auf eine Bank, um den Anblick zu genießen. Nach 90 Minuten verließen wir das National Monument wieder, nicht ohne die Prairie Dogs noch beobachtet zu haben. Bald kamen wir wieder auf die IS 90, passierten um 15 Uhr Gillette (ob die Rasierklingen hier erfunden wurden?) und fuhren mit Tempomat und 70 Meilen bis Buffalo. Da die Landschaft hier nicht besonders eindrucksvoll und eintönig war, hörten wir uns unterwegs eine CD von Martina Schwarzmann an. So verging die Zeit schnell und wir lachten viel über die Wortwitze der bayerischen Kabartistin – auch die Kinder fanden´s lustig. In Buffalo (WY) fuhren wir zu dem vorreservierten KOA-Campground. So früh waren wir in diesem Urlaub noch nie irgendwo angekommen! So hatten wir Zeit uns im Pool zu erfrischen und im Spa auszuruhen. Sabine nutzte die Gelegenheit und füllte einige Waschmaschinen, war mit dem Ergebnis aber nicht ganz zufrieden. Deutsche Maschinen sind offenbar besser. Unser Stellplatz war mit einem Grill ausgestattet, den man zwar offiziell nicht verwenden durfte. Die Dame im Büro hatte aber augenzwinkernd gemeint, sie wisse von nichts, wenn wir unsere Steaks doch grillen. Also packten wir die Grillkohle aus und bruzelten los. Es war sehr gut und bald waren wir alle satt. Die Damen der Familie wollten den Abend im RV verbringen, so gingen Tobias und ich gegen 20 Uhr noch alleine 1,4 Meilen zu Fuß (einfach!) zur Main-Street des Ortes, wo sich das bekannte Hotel Occidental befindet. Nach zwei kühlen Samuel Adams für mich und Sprite für Tobias bei toller Country & Western-Musik, live gespielt von zwei Cowboys, gingen wir durch die Nacht zurück zum Campground, vorbei an vielen Schnellrestaurants und Tankstellen, an denen aber auch nicht mehr viel los war. Eine lange Wanderung für ein paar kühle Getränke – aber es war jeden Schritt wert!
Danke für die netten Grüße ! Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Nach erlebnisreichen Tagen auf Island mit Besuch des Gletschersees Jökulsarlon, der Wasserfälle Seljalandsfoss, Gullfoss und Skogafoss, des Geysirs Strokkur sowie der alten Kultstätte Pingvellir sind wir nun in Denver/Colorado gelandet.
Heute übernehmen wir unser Wohnmobil von Cruise America, einen gr0ßen C30 (9,10 m lang).
Morgen erreichen wir den Custer State Park und den Mount Rushmore, wo die 4 Präsidentenköpfe in dem Fels eingemeißelt sind.
Gerade ist es halb 8 Uhr in der Früh, ich sitze imk Hotel Doubletree.
Soweit möglich werde ich mich immer wieder mal hier melden - der komplette Reisebericht folgt dann später.
der Gullfoss am Samstag, 18.08.2012

in Pingvellir
Viele Grüße Santi
Montag, 20.08.12 (Denver – Gering/Scottsbluff, 190 mls)

Wir standen gegen 8 Uhr auf. Da es für längere Zeit unsere letzte Nacht in einem Hotel war, nutzten wir alle nochmal die Vorteile eines Badezimmers. Dann frühstückten wir im Starbucks Cafe des Hotels Doubletree ausgiebig mit Rührei, Speck und Müsli. Unserer Tochter Julia (12) ging es wegen Magden-/Darmproblemen immer noch nicht gut, so dass sie in unserem Zimmer 847 in der vorletzten Etage blieb und sich ausruhte. Auch zum geplanten Besuch der Innenstadt Denvers hatte sie wenig Lust, so dass wir drei allein ein Taxi bestiegen und zum Einkaufszentrum Cherry Creek fuhren. Hier stiegen Sabine und Tobias aus, um bei Abercrombie & Fitch sowie im Apple-Store herum zu stöbern. Ich ließ mich bis zum State Capitol bringen, um zumindest einen kleinen Eindruck von der Hauptstadt Colorados zu bekommen. Zunächst ging ich um den großen Bau mit der goldenen Kuppel herum, schaute eine schöne Kathedrale, in der Papst Johannes Paul II. im Jahr 1993 eine Messe gehalten hatte, von außen an und schlenderte dann zur staatlichen Münzen und zum Museum of Art. Da nur wenig Zeit war konnte ich nur etwa 30 Minuten durch die Haupteinkaufsstraße, die 16th-Street-Mall, gehen. Hier gefiel es mir recht gut, besonders die Laubbäume in der Mitte der von teils hohen Häusern gesäumten Straße bildeten einen schönen Kontrast. Ich schaute mir auch noch vor dem Convention-Center den riesigen blauen Bären an, eines der Wahrzeichen der Stadt und fuhr ein Stück mit dem kostenlosen Bus, der ständig durch die Mall fährt. Sehr praktisch!
Nach diesem 90-minütigem Rundgang, auf dem ich auch einige Fotos machte, musste ich mir endlich eines der gelben Taxis suchen, denn wir hatten vereinbart, dass ich die beiden Shopper um halb 12 Uhr wieder am Einkaufszentrum abhole. Als ich dort nach kurzer Fahrt dort ankam, warteten sie schon auf mich und stiegen zu. Abercrombie hatte wieder etwas Umsatz gemacht an diesem Montagvormittag, denn Tobias durfte sich zum morgigen Geburtstag etwas aussuchen. Zurück im Hotel packten wir unsere Koffer, checkten aus und fuhren zur Vermietstation von Cruise America im Federal Boulevard, wo wir um 13 Uhr pünktlich, aber wieder 35 Dollar ärmer ankamen. Nach kurzer Wartezeit erfolgte die Übergabe des C 30-Wohnmobils, immerhin mehr als 9 Meter lang. Das R.V. (Recreation Vehicle) war noch recht neu und hatte nur 15.000 Meilen auf dem Tacho.
Da wir uns nun schon im dritten Jahr hintereinander für einen Wohnmobilurlaub entschieden hatten, ging die Übergabe sehr schnell, denn auf eine ausführliche Einweisung konnten wir verzichten.
Sabine leerte gleich die ersten beiden Koffer und verstaute einiges in den Schränken. Die leeren Koffer verschwanden für die nächsten 18 Tage im Stauraum des RV. Um 15 Uhr verließen wir den Hof und steuerten mit unserem Riesenschiff zunächst den nächsten Wall-Mart an, um uns mit Lebensmitteln, Getränken und einem günstigen Grill einzudecken. Da dieser erste Großeinkauf immer etwas Zeit in Anspruch nimmt, war es schon kurz vor 17 Uhr, als wir endlich auf die Interstate Richtung Norden einbogen.
Unglücklicherweise hatte sich ein kleiner Unfall ereignet, so dass wir vor Cheyenne fast 40 Minuten nur im Schritttempo vorankamen. Danach lief es aber problemlos. Wir wechselten bei blauem Himmel auf die IS 80, passierten die Grenze zu Nebraska und fuhren nach Osten bis Kimbal. Da hier kein Campground zu finden war, blieb uns nichts anderes übrig, als auf dem Highway 71 noch bis Gering / Scottsbluff weiter zu fahren, wo wir um 20 Uhr ankamen. Kurz vorher hatten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang über den weiten Weideflächen genossen.
Wir verbringen die Nacht auf dem Robidoux RV-Park, wo wir trotz bereits geschlossenem Büro noch sehr nett begrüßt wurden. Der Campground ist sehr sauber und großzügig angelegt, verfügt auch über orrdentliche Waschräume und eine Laundry mit 5 Waschmaschinen (Waschgang je 1,50 $ in Münzen). Das empfohlene Restaurant Log Inn besuichten wir nicht mehr, denn es war zu Fuß zu weit entfernt und vom Fahren hatten wir für heute genug. Also kochte Sabine noch Spaghetti mit Tomatensoße, bevor alle müde in den Betten verschwanden. Nur ich blieb noch auf, ich musste den Internet-Anschluss ausnutzen und noch an diesem Bericht schreiben. Der neu gekaufte Vorrat an kühlen Bud Light-Bieren verringerte sich dabei um eine Dose.
Morgen ist Tobias 16.Geburtstag. Wir werden zuerst etwas mit ihm feiern, dann schauen wir uns das Scotts Bluff Monument an, eine markante Felsformation in der flachen Prärie. Die indianischen Ureinwohner nannten ihn Me-a-pa-te, was soviel heißt wie „Hügel, der schwer zu umrunden ist“. Der Fels war eine wichtige Wegmarkierung für tausende von Siedlern, die mit ihren Planwagen hier vorbei in Richtung Westen zu den Rocky Mountains zogen.
Auch Einkerbungen der Wagen soll man noch sehen können.
Ziel der Tagesetappe ist der Custer State Park, etwa 200 Meilen nördlich von hier.
Viele Grüße Santi
Hallo Santi
Schön, dass es gleich gut anfängt. Ich freue mich auf die Fahrt mit Dir. Wenn Du den Reisebericht gleich "vor Ort" schreibst, wäre es gut, wenn Du einen neuen Thread unter "Reiseberichten" mit den entsprechenden "Tags" machst. Das erleichtert später allenfalls Planenden diesen Reisebericht wieder zu finden und davon zu profitieren.
Weiterhin gute Fahrt!
Herzliche Grüsse,
Fredy
Danke, Fredy, für den Hinweis. Daran hatte ich auch schon gedacht.
Da ich aber nicht weß, ob ich den Bericht lückenlos fortführen kann - mangels Zeit, Lust oder Internt-Zugang - werde ich nach meiner Rückkehr Verbesserungen und Feinarbeiten vornehmen und den Bericht dann nochmal als richtigen Reisebericht online stellen.
Jetzt schreibe ich eher spontan.
Gleich gehts weiter mit den Erlebnissen - es ist hier schon fast Mitternacht, die Familie liegt in den Kojen und schläft.
Nur ein einsamer Laptop-Bildschirm leuchtet in der Nacht auf dem Custer Gulch Campground. Prost...
Viele Grüße Santi
Hi Santi!
...eine tolle Reise!
Freut mich zu lesen, das Du nach der Reise den Bericht fortführen/ ergänzen willst!
Weiterhin gute Fahrt und einen tollen Urlaub!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Dienstag, 21.08.12 (Gering/Scottsbluff – Custer State Park, 226 mls)



Dort erfuhren wir, dass wegen der seit Wochen herrschenden Waldbrandgefahr seit 2.7. kein Lagerfeuer und auch kein Holzkohlegrill erlaubt sei. Dies gilt für die gesamte Region in South Dakota.
Heute war der 16.Geburtstag von meinem Sohn Tobias, den wir, so gut es ging, feierten. Beim Frühstück in der Sonne vor dem Wohnmobil bekam er ein paar Geschenke und die Verwandtschaft gratulierte telefonisch, dann ging es auch schon wieder weiter.
Nach nur 5 Meilen Fahrt erreichten wir unser erstes Tagesziel, den markanten Felsen von Scotts Bluff. Der Fels war eine wichtige Wegmarkierung für tausende Siedler, die mit ihren Planwagen auf dem Oregon Trail hier vorbei in Richtung Westen zu den Rocky Mountains zogen. Am Visitor Center war wenig los, die Saison neigt sich dem Ende entgegen. Auf unsere Frage, ob man mit dem Wohnmobil auf den Berg fahren könne, bot uns eine freundliche Rangerin an, doch den kostenlosen Shuttle zu nutzen, was wir gern annahmen. Sie fuhr uns vier dann in einem Van auf den Berg, von wo aus wir eine schöne Aussicht auf die Prärie von Nebraska hatten.
Die Möglichkeit, in nur 30 Minuten zu Fuß wieder hinunter zu gehen, wurde von Kindern strikt abgelehnt, so dass wir mit der Rangerin auch wieder zurück fuhren. Neben dem Visitor Center standen noch drei Planwagen verschiedener Art, die früher von den Siedlern, meist Mormonen, verwendet wurden. Seit diesem Jahr wird einer davon von Ochsen gezogen, so dass das der Eindruck besonders realistisch ist. Nach 1 Stunde hatten wir alles gesehen und fotografiert.
Wir fuhren um 11 Uhr nach Westen, um dort den Chimney Rock, eine weitere historische Landmarke zu sehen. Leider führte uns das Navi zu einem Kieswerk, so dass wir aus Zeitgründen dieses Ziel nicht ansteuerten, sondern gleich nach Norden weiterfuhren. Am heutigen Tag mussten wir schließlich noch einige Meilen fahren. Unterwegs kamen wir am Kunstwerk Carhenge vorbei, das seit Mitte der 90er-Jahre hier in Nebraska steht. Ein Künstler hat aus alten Autos den Steinkreis von Stonehenge nachgebildet.
Nach 130 Meilen durch öde, flache Landschaft mit einigen Mais- und Weizenfeldern, die aber sehr ausgetrocknet schienen, erreichten wir Chadron, wo wir Steaks zum Grillen einkauften und zum ersten Mal tankten. Das RV schluckte Sprit für 160 Dollar (Gallon zu 3,65 $). Ein Liter Benzin kostet ca. 0,80 Euro.
Um 16 Uhr erreichten wir schon die südlichen Ausläufer des Custer State Parks und den Wind Cave Nationalpark. Wir haben zwar schon viele Höhlen gesehen, aber wenn man schon mal da ist, sollte man auch diese besichtigen. Mit einer Gruppe von 40 Touristen erkundeten wir in ca. 90 Minuten die angeblich fünftgrößte Höhle der Welt (Erw. 9 $, Kids 4,50 $). Es war recht interessant. Natürlich waren wieder ein paar Deutsche unter den Besuchern. Wir spazierten durch gut beleuchtete Höhlengänge, wobei uns ein Ranger einiges über die Entstehung erzählte, was wir wegen der geologischen Fachausdrücke aber nicht alles verstanden. Meine Tochter war am Ende ziemlich müde und schlief auf der Fahrt nach Custer am Sofa ein. Um 19 Uhr erreichten wir unser Tagesziel, den Sylvan Lake, machten ein paar Fotos in der Abendstimmung und belegten dann die seit Monaten reservierte Site 25 am S.L.-Campground.
So mussten unsere schönen Steaks in der Gefriertruhe verschwinden. Sabine machte ein paar Ravioli, dazu gab es frische Pfirsiche, Zufrieden und einigermaßen satt gingen wir bald in die Schlafsäcke.
Mittwoch, 22.08.12 (im Custer State Park, 95 mls)







Wir wachten ziemlich früh auf, so dass wir nach einem unruhigen Frühstück vor dem RV umschwirrt von einigen Wespen schon um dreiviertel 9 Uhr am nur wenige 100 Meter entfernten Sylvan Lake ankamen. In knapp einer Stunde spazierten wir um diesen wunderschön zwischen Felsen und Kiefernwäldern gelegenen See, genossen immer wieder den Ausblick und fotografierten.
Mein Sohn fand unterwegs die Zeit einen kleinen Bach mit Matsch zu aufzustauen. Auch dafür muss Zeit sein. Nach 1,8 km und – gemäß App in Tobi´s Handy, verbrauchten 240 kcal – erreichten wir wieder unser Wohnmobil und fuhren zum nur 10 Meilen entfernten Custer Gulch Campground, wo ich für die nächste Nacht einen Platz reserviert hatte. Am Campingplatz kann man auch günstig einen Mietwagen bekommen, so dass wir nicht mit dem großen Wohnmobil durch die engen Tunnel des State Parks fahren mussten. Wir stellte den RV also ab und fuhren den ganzen Tag weiter mit einem Chevy, der schon weit über 100.000 Meilen am Tacho hatte. Für unsere Zwecke war er aber völlig ausreichen. Zuerst steuerten wir den Wild Life Loop an, eine 16 Meilen lange Landstraße, von der aus man gut Tiere beobachten kann. Schon nach wenigen Meilen gab es den ersten Stau – verursacht von einer großen Herde Büffel (Bisons), die am Straßenrand friedlich grasten. Aus allen Autos wurde natürlich fotografiert was das Zeug hält, so dass fast 15 Minuten an eine Weiterfahrt nicht zu denken war. Dafür konnten wir aber die riesigen Tiere aus nächster Nähe beobachten. Auch einige Jungtiere waren dabei. Insgesamt sollen in dieser Gegend 1300 Bisons frei leben.
Nach kurzer Fahrt tauchten mehrere Esel an der Straße auf, die durch die Autofenster schauten und etwas zu fressen wollten. Ein paar Touristen hatten sogar Gelbe Rüben dabei, die verfüttert wurden. Julia gefielen die Esel sehr gut und so blieben wir ein paar Minuten auf einem Parkplatz, um die frechen Esel zu beobachten. Über die hügelige Prärielandschaft mit einigen alten Laubbäumen kamen wir ans Ende der Wildlife Loop Road, sahen nochmals eine Herde Büffel mit dem daraus resultierendem Verkehrsstau sowie eine Antilopenart und Erdhörnchen.
Nun fuhren wir weiter auf einem der drei Scenic Drives des Custer State Parks, der etwa 16 Meilen Iangen Iron Mountain Road.
Diese landschaftlich wunderschöne Straße führt durch einige der schönsten Landschaften in den Black Hills und verbindet den Custer State Park und das Mount Rushmore National Memorial. Auf dem Weg dorthin passierten wir auch drei schmale Tunnel, durch die unser Wohnmobil nur knapp gepasst hätte. Nach dem zweiten Tunnel tauchte am Horizont das berühmte Denkmal auf, da wir nach einigen Haarnadelkurven im Wald kurz nach 13 Uhr erreichten.
Am Mount Rushmore sind die Gesichter von vier US-Präsidenten in Stein gemeißelt. Jedes dieser Porträts ist 60 Fuß (18,3 m) hoch. Dargestellt sind von die Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln. Das Kunstwerk, das angefertigt wurde um den Tourismus in der Region anzukurbeln, wurde zwischen 1927 und 1941 angefertigt. Heute kommen deshalb jedes Jahr mehr als 2 Millionen Menschen hierher.
Wir stellten unseren Mietwagen in der gr0ßen Parkgarage am Fuße des Berges ab und schlenderten vom Eingang zur Grandview Terrace durch die Avenue of Flags, in der viele Fahnen der US-Staaten wehen. Auf der großen Terrasse machten wir einige Fotos und freuten uns über das schöne Wetter. Vor blauem Himmel ist das Denkmal besonders eindrucksvoll.
Da meine Tochter wegen der Hitze etwas müde und außerdem hungrig war, ging Sabine mit ihr in das Bistro. Mein Sohn Tobias und ich gingen noch auf dem Presidential-Trail direkt unterhalb der Felsen entlang, von wo aus wir weitere nahe Ausblicke auf die große Nase Washingtons hatten. Gegen 15 Uhr verließen wir den Parkplatz und fuhren auf dem Highway 244 in Richtung Hill City. Unterwegs kamen wir an einem großen KOA-Campground vorbei, wo Pferdereiten angeboten war. Wir erkundigten uns auf Julias Wunsch, ob dies ohne Anmeldung möglich wäre, verzichteten dann aber darauf, da nur kleine Kinder angemeldet waren, weshalb der Ausritt sehr langsam erfolgen sollte. Irgendwo wird es mit dem Reiten schon noch klappen. Durch den Custer State Park kamen wir nun erneut zum Sylvan Lake, den wir schon in der Früh umrundet hatten.
Da inzwischen aber die Sonne schien, musste ich nochmal ein paar Fotos machen, bevor wir die letzte Tagesetappe in Angriff nahmen, den Needles Highway (US 87). Besonders wegen des ersten Tunnels, dem Needles Eye, hatte ich es vorgezogen, hier mit dem Auto zu fahren und auf das RV zu verzichten, denn der Tunnel ist nur 2,50 Meter breit. So fuhren wir aber problemlos durch dieses Nadelöhr. Kurz danach stoppten wir auf einem Parkplatz und fotografierten die schöne Landschaft und ein paar Erdhörnchen (Ground Squirrel), die hier auf Futtersuche waren.
Zurück im Auto startete ich den Motor – doch es passierte nichts! Die Batterie hatte offenbar den Geist aufgegeben, so blieb uns nichts anderes übrig, als beim Campingplatz anzurufen und um Pannenhilfe zu bitte. Schon nach 30 Minuten war der Platzbesitzer vor Ort, brachte das Auto mit einem Starterkabel wieder zum Laufen und überließ uns zur Sicherheit seinen Wagen für die Weiterfahrt.
Es war nun schon 17 Uhr, doch wir konnten den wunderschönen Needles Highway Scenic Drive noch zu Ende fahren, auch wenn nun keine Zeit mehr war, wie geplant auf dem schönen Trail zu den Cathedral Spires zu wandern. Nach knapp 90 Meilen Rundfahrt durch den Park erreichten wir auf dem HW 16a wieder unseren Campingplatz.
Am Abend des 22.08. fuhren wir noch 3 Meilen nach Custer und gönnten uns im Cattlemans Restaurant ein gutes Steak. Wir wollten die Gelegenheit ausnutzen, am Abend ein Auto zu haben um nochmal weg fahren zu können. Im Restaurant kamen wir mit einer älteren Dame ins Gespräch, die 1941 aus Köln ausgewandert war und sich nun sehr freute, wieder etwas deutsch mit uns sprechen zu können. Es sind auch diese Begegnungen, die USA-Urlaube so reizvoll machen.
Satt und zufrieden kamen wir bei Dunkelheit wieder im grünen Tal unseres Platzes an, prüften die E-Mail-Postkörbe und gingen bald ins Bett. Nur ich blieb noch bis nach Mitternacht auf um noch diesen Reisebericht schreiben.
Der Vorrat an kühlen Bud Light-Bieren verringerte sich dabei um eine weitere Dose.
Falls ich es schaffe, möchte ich morgen früh raus und vor dem Frühstück noch auf dem Trail zum Little Devils Tower am Sylvan Lake wandern. Vielleicht kann ich jemanden überreden, auch aufzustehen?
Unsere Tagesziele sind morgen der Spearfish Canyon und der Devils Tower, wo wir übernachten wollen – ohne Internet / WiFi.
Viele Grüße aus dem wilden Westen,
Santi
Viele Grüße Santi
Hallo Santi,
schön das du von unterwegs so tolle Info`s berreitstellst, Custer ist ja auch unser erstes Ziel von Denver aus.
Auch die Höhlenwanderung im Wind Cave haben wir uns vorgenommen. Die Vorfreude wächst
. Das mit dem Mietwagen finde ich auch eine gute Idee, so kann man alle Tunnel durchfahren. Euch noch einen wunderschönen Urlaub...ich bin gespannt auf Yellowstone.
Hallo Santi,
was kostete denn dieser Service mit dem Mietwagen (inkl. Pannenhilfe und Wagentausch ) ? Und wie lief dieses Geschäft ab ?
Dein Reisebericht bringt mir schöne Erinnerungen an meine 1. Reise 1976 durch deinen Besuch in den Höhlen des Wind Cave SP -- direkt daneben sahen wir damals erstmalig eine Bisonherde im schönsten Abendlicht grasend. Danke dafür !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Wieder einmal ein Lebenszeichen aus Amerika.
Inzwischen sind wir schon in Buffalo (WY). Es ist 7 Uhr morgens, ich sitze im warmen Office des KOA-Campground und wärme mich nach einer kalten Nacht, die wir eingerollt in unseren Schlafsäcken verbracht haben.

bei Coffee for free am KOA in Buffalo - vor 30 Minuten
Gestern kamen wir bei super Wetter mit warmen Temperaturen von Deadwood über den Devils Tower hierher, verbrachten einen schönen Abend bei Westernmusik im Saloon. Dazu morgen mehr…
Jetzt sende ich erstmal den Bericht von vorgestern, dann schreibe ich weiter. Leider ist der Chip mit den letzten Fotos im RV. Deshalb nur zwei davon.
Danach kann ich wohl noch die Halbzeitergebnisse der Bundesliga abrufen. Die Familie schläft noch. Um 7 Uhr ging die Sonne leuchtend orange am Horizont auf.
Bernhard: Der Mietwagen am Custer Gulch Campground kostete 60 Dollar für 24 Stunden, Eintritt zum Park und Mt.Rushmore inklusive. Das Auto war alt und quitschte, aber sonst war es ok. So mussten wir mit dem RV nicht durch dioe Tunnels.

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Donnerstag, 23.08.12 (Custer-Badlands NP-Deadwood, 256 mls)
Da ab 6 Uhr früh ein paar Regentropfen auf das Dach des Wohnmobils klopften und ich sowieso noch müde war, blieben wir etwas länger liegen und standen erst gegen 8 Uhr auf. Nach dem Duschen fuhr ich mit Tobias in den Ort Custer (1859 Einw.), um den Mietwagen noch voll zu tanken. An der Hauptstraße kauften wir in der Bakery noch ein paar Donats und Apfelkuchen, dann kehrten wir zum Campground Custer Gulch zurück um gemeinsam vor dem RV zu frühstücken. Die Rückgabe des Autos dauerte etwas länger – ich unterhielt mich noch etwas mit der Dame im Büro.
Um 10 Uhr verließen wir schließlich das grüne Tal, fuhren von Custer vorbei am Crazy Horse Monument nach Hill City und Rapid City, wo wir um 11.30 Uhr die Interstate (IS90) erreichten, die wir gegen 13 Uhr am Exit 131 wieder verließen. Wir kamen hier über den Northeast Entrance in den Badlands Nationalpark.
Gleich nach dem Eingang sahen wir die ersten der eindrucksvollen Gesteinsformationen am Big Badlands Overlook.
Es war ziemlich heiß, vermutlich deutlich über 30 Grad, so dass wir nach ein paar Fotos ins kühle WoMo zurück flüchteten. In den nächsten knapp 2 Stunden fuhren wir auf der Badlands Loop Road die verschiedenen Overlooks an, die Kinder weigerten sich aber an jedem der Aussichtspunkte auszusteigen.
Wir hatten tolle Ausblicke auf die öde, aber interessante Landschaft, leider war es teilweise bewölkt, so dass die Kontraste nicht so gut sichtbar waren. Bei Sonnenuntergang wäre das sicher fototechnisch sicher schöner gewesen. Nach einem letzten Familienfoto am Pinnacles Overlook verließen wir den Park in Richtung Norden am Pinnacles Entrance und erreichten um 15 Uhr das Städtchen Wall mit dem schon hunderte Male auf der IS 90 als sehenswert angepriesenen Wall Drug. Eigentlich wollten wir hier nur schnell den berühmten 5-Cent-Kaffee trinken, doch dann gefiel es uns doch recht gut in den verschiedenen Shops. Wir ließen für einen Quarter einen Dinosaurier brüllen, sahen Cowboypuppen beim Pokerspiel, wunderten uns über alle Arten von kitschigen Souvenirs und probierten Cowboy-Hüte und Lederjacken an. Wir hatten großen Spaß und am Ende verließen wir Wall erst um 16.30 Uhr als stolze Besitzer von zwei Hüten und einem Paar Cowboystiefel für Julia.
Nun mussten wir noch 100 Meilen in Richtung Westen fahren, bevor wir um 18 Uhr in Deadwood, einer Kleinstadt in einem schmalem Tal, ankamen. Unterwegs hörten wir Musik der US-Charts im Radio, die Tobi auch teilweise mit dem Handy aufnahm. Was heute so alles geht! Wir hatten dafür früher Cassettenrekorder.




In Deadwood war einiges los, denn es war an diesem Wochenende die „Kool Deadwood Nites 2012“, eine jährliches Treffen von Liebhabern alter Autos aus den 50er und 60er Jahren. Die Begeisterung über die liebevoll restaurierten Autos griff aber nur auf die Männer der Familie über, Julia meinte dazu lediglich „Na und – Autos!?“. Wegen dieser Veranstaltung waren die Campgrounds gut gefüllt, wir bekamen den letzten Platz auf dem KOA (Site 20). Mit dem Shuttlebus fuhren wir nach ein paar Toastbroten mit Philadelphia noch hinunter in die Stadt, um die Atmosphäre noch etwas zu genießen.
Im Saloon spielte ein Country-Sänger zur Unterhaltung der Gäste und viele Spielcasinos lockten Besucher links und rechts der Hauptstraße , die für den Verkehr gesperrt war, mit blinkenden Spielgeräten wie in Las Vegas. Wir aßen ein paar köstliche Burger (je 7 USD) und ich freute mich über ein kühles Budweiser.
Sabine und Julia fuhren schon um 21 Uhr zurück zum KOA-Campground, Tobi und ich schauten noch ein paar der blitzblank polierten Chevys, Cadillacs und Buiks an.
Nach einem letzten Corona gegenüber vom Saloon Nr. 10 ließen auch wir uns zurück fahren.
Es war ein schöner Abend gewesen, auch wenn ich die Oldtimer gern auch bei Tageslicht gesehen hätte.
Am nächsten Tag sollte es im Ort Live-Konzerte verschiedener Künstler und Auto-Schönheitswettbewerbe geben – aber ohne uns.
Wir fuhren weiter nach Westen ...
Viele Grüße Santi
Freitag, 24.08.12 (Deadwood – Devils Tower – Buffalo, 226 mls)


Wir waren wieder mal unter den letzten, die den Campground verließen – ohne Frühstück geht es nicht. Um 9 Uhr verließen wir Deadwood mit dem Ziel Spearfish Canyon. An einer Tagesbaustelle am Eingang des Tales mussten wir uns einen braungebrannten Bauarbeiter mit Stopschild 15 Minuten lang anschauen, bevor wir durch das landschaftlich wunderschöne Tal fahren durften. Rechts und links ragten die Felsen empor und im Tal schlängelte sich der Fluss zwischen den Laub- und Kieferwäldern hindurch. Ab und zu kamen uns auch noch Oldtimer entgegen, die auf dem Weg nach Deadwood waren.
Wir hielten unterwegs an einigen Scenic Overlooks an und genossen die gute Luft. Nach einer Stunde gemütlicher Fahrt erreichten wir am Nordende des Canyons den Ort Spearfish. Inzwischen war es schon 10 Uhr und die Sonne brannte vom Himmel. Bei Temperaturen von 80 Grad Fahrenheit fuhren wir auf die IS 90, die wir 45 Minuten später wieder verließen. Im Welcome-Center von Wyoming besorgten wir uns eine Landkarte und ein paar Informationen, dann ging es erneut durch grüne Täler und Hügel zum Devils Tower. Schon aus einiger Entfernung sahen wir das markante Naturdenkmal, das aus Vulkanbgestein besteht und einst der innere Kern eines Vulkans gewesen war.
Punkt 12 Uhr Mittag parkten wir unseren RV am Parkplatz, nachdem wir am Parkeingang ein paar Präriehunde beobachtet hatten. Diese lustigen Tierchen wollten wir uns am Ende des Besuches nochmal in Ruhe anschauen. Jetzt stand aber erstmal die Umrundung des Monolithen an. Gut ausgerüstet mit unseren Wanderschuhen absolvierten wir den 1,2 Meilen (2 km) langen Devils Tower Trail gegen den Uhrzeigersinn.




Hoch oben über dem Felsen kreisten große Greifvögel und wir sahen auch wagemutige Kletterer in der steilen Felswand. Der Wanderweg war sehr anspruchslos aber schön und lag im Schatten der Nadelbäume am Fuße des Berges. Wir machten natürlich viele Fotos, unterhielten uns mit einigen Urlaubern und setzten uns auf eine Bank, um den Anblick zu genießen. Nach 90 Minuten verließen wir das National Monument wieder, nicht ohne die Prairie Dogs noch beobachtet zu haben.
Bald kamen wir wieder auf die IS 90, passierten um 15 Uhr Gillette (ob die Rasierklingen hier erfunden wurden?) und fuhren mit Tempomat und 70 Meilen bis Buffalo. Da die Landschaft hier nicht besonders eindrucksvoll und eintönig war, hörten wir uns unterwegs eine CD von Martina Schwarzmann an.
So verging die Zeit schnell und wir lachten viel über die Wortwitze der bayerischen Kabartistin – auch die Kinder fanden´s lustig. In Buffalo (WY) fuhren wir zu dem vorreservierten KOA-Campground. So früh waren wir in diesem Urlaub noch nie irgendwo angekommen! So hatten wir Zeit uns im Pool zu erfrischen und im Spa auszuruhen. Sabine nutzte die Gelegenheit und füllte einige Waschmaschinen, war mit dem Ergebnis aber nicht ganz zufrieden. Deutsche Maschinen sind offenbar besser. Unser Stellplatz war mit einem Grill ausgestattet, den man zwar offiziell nicht verwenden durfte. Die Dame im Büro hatte aber augenzwinkernd gemeint, sie wisse von nichts, wenn wir unsere Steaks doch grillen. Also packten wir die Grillkohle aus und bruzelten los. Es war sehr gut und bald waren wir alle satt.
Die Damen der Familie wollten den Abend im RV verbringen, so gingen Tobias und ich gegen 20 Uhr noch alleine 1,4 Meilen zu Fuß (einfach!) zur Main-Street des Ortes, wo sich das bekannte Hotel Occidental befindet.
Nach zwei kühlen Samuel Adams für mich und Sprite für Tobias bei toller Country & Western-Musik, live gespielt von zwei Cowboys, gingen wir durch die Nacht zurück zum Campground, vorbei an vielen Schnellrestaurants und Tankstellen, an denen aber auch nicht mehr viel los war. Eine lange Wanderung für ein paar kühle Getränke – aber es war jeden Schritt wert!
Viele Grüße Santi