hast du Sorge, dass ich dich als heimlichen Mitreisenden verhungern lasse? Keine Angst, wenn der Kühlschrank nichts mehr hergibt, grille ich dir eine ordentliche Portion knackiger, proteinreicher Skorpione! So als Alternative zu der Skampipfanne!
Gell, da läuft dir schon das Wasser im Mund zusammen!
"Nicht fürchten" ist gut gesagt, ich weiss ja , wir sind viiiiiel größer und die haben auch deutlich mehr Grund, vor uns Angst zu haben, vor allem, wenn wir nachts in Wanderstiefeln durch die Wüste tappen. Allerdings fürchte ich auch Bienen- und Wespenstiche.....
Ich bin ihnen emotional deutlich näher gekommen an diesem Abend, zeige aber noch lange nicht die gleiche Begeisterung wie mein Sohn. So einem Bisonkalb im Yellowstone punktet dann noch hinsichtlich Niedlichkeit und Wuschelfell.
Aber die Panikattacke wird bei einem Skorpion bei mir nicht mehr ausgelöst!
wir müssen leider das wunderschöne Südutah verlassen, beenden unsere Schleifeüber Green River und brausen auf der Interstate 70 nach Osten. In Great Junction weden wir von einem Sozialisationsschock ergriffen: Es gibt Geschäfte!!!!Supermärkte!!!!!Mall!!! Mein Mann hat deutlichen Nährstoffmangel und besteht auf sofortigem Pizza Hut Besuch. Anschließend schlendern wir genüsslich durch Walmart, "guck mal, wie billig hier der Orangensaft ist!", die Tomaten sind gar nicht runzelig, und ich kann gar nicht glauben, wie SCHÖN das Einkaufen nach längerem Entzug für alle ist.Kochi, du kannst wieder im/am Kühlschrank sitzen, es lohnt sich!
Als Übernachtungsplatz hatten wir uns den James M: Robb State Park in Grand Junction herausgesucht, mit Waschmaschinen (Saubere Wäsche ähnlich schlecht bestückt wie vorher der Kühlschrank) und als besonderes Highlight ein Badesee. Tja, klingt gut, gell?
Also, es gibt insgesamt vier James M. Robb State Parks in Grand Junction. Auf den braunen Schildern findet man dauernd einen Hinweis. So ganz undifferenziert, ohne genauere Bezeichnung. Wir kennen jetzt einige. Vor allem die mit Dayuse only.Wir kennen jetzt auch alle Straßen um Grand Junction. Und wir kennen jetzt auch den Park mit Waschmaschinen und Badesee. Für 26 Dollar hatten wir ein wunderschön gelegenes Plätzchen direkt neben dem Schilfgürtel am See. Im Schilfgürtel wohnten die ausgezehrten kleinen Beißerchen, die Karin so verabscheut, der Badesee war gesperrt, da von kleinen E. coli- Bakterien besiedelt. Statt planschen zu dürfen, fiel unsere Kleinste gleich vom Hangelgerüst und war danach leicht desorientiert........Die Waschmaschine ging aber prima. Gegessen haben wir wegen der Mücken IM Wohnmobil.......
Am Montag, 5.September, Feiertag in USA,
steht die lange Fahrt über die Rocky Mountains auf dem Programm. Ich möchte möglichst weit kommen, um noch etwas Zeit am Montag für Einkaufen zu haben- neben der Packerei. Als Pause haben wir uns Hot Springs überlegt, dort soll eine schöne Möglichkeit zum Baden mit heißen Quellen im Fluß sein. Wir sind noch nicht ganz da, da fängt das Gehuste auf der Rückbank schon an, und wirklich, ein feiner Schwefelwasserstoffgeruch lässt sich erahnen.Programm wird kurzfristig umgeworfen, wir weden schon ein schönes Picknick- und Badeplätzchen am Colorado River finden! Die Strecke ist fantastisch, zieht sich direkt neben dem Fluss entlang, ein ideales Wildwasserraftinggebiet! Das scheint allgemein bekannt, jedenfalls tummelt sich halb Colorado an diesem Feiertag im Wasser, alle Parkplätze längs der Strecke sind überfüllt, gesperrt, abgeriegelt......Nix ist's mit Picknick am Fluss!
Wir fahren weiter, bekommen einen kurzen Einblick von Amerikas Luxus-Skigebieten wie Vail, finden einen schönen, aber eisig kalten Picknickplatz am Rande der Baumgrenze und wollen uns eine kalte Nacht nicht unbedingt antun. Ab nach unten, nördlich von Black Hawk, einer alten Goldgräberstatt mit Resten an alten Minen soll laut Grundmann ein schöner National Forest Campground sein. Black Hawk ist unterdessen zu little Vegas mutiert, aber außerhalb der Casinos ist wieder die große Einsamkeit.
Wir achten auf die Meilenangaben, ein Campground ist auch tatsächlich in 6 Miles angegeben, links rein kurz nach dem Ort, scheint doch zu passen? Die kleine Straße führt noch an einigen Wochenendhäuschen vorbei, wird dann immer einsamer und waldiger, dann nur noch Gravelroad, auf der wir uns langsam vorwärtsfressen. Die wenigen Meilen ziehen sich, Natur pur, zwei lange Meilen weiter auf einmal ein risiger Friedhof. Was macht der hier mitten im Nichts? Eine Wegbiegung weiter ein paar unbewohnt wirkende mehrstöckige Wohnblocks Modell Plattenbau, keine Autos, keine Menschen, wie ausgestorben. Richtig merkwürdig. Allerdings finden wir den Abzweig zum Columbine Campground und zockeln weiter auf der Gravelroad.
Am Straßenrand zwischen den Bäumen beginnt auf einmal das Leben: dicht auf dicht parken Pickups, Womos, Quads, richtige Wagenburgen sind da wildcampend im Wald entstanden.
Endlich am Columbine Campground angekommen, es ist auch schon kurz vor Dämmerung, zeigt sich das gleiche Bild: Alle Plätze mindesten dreifach belegt, unzählige Quads und Geländemotorräder, die Camper überwiegend in Armyverkleidung, auch die Frauen und Kinder. Eine freie Site finden wir, fühlen uns aber überhaupt nicht wohl. Allerdings ist der Rückweg weit, es wird fast dunkel, und wo wir den nächsten Campingplatz finden, ist auch nicht klar. Also bleiben wir.
Sogar Arno verzichtet, die Sanitären Anlagen aufzusuchen, alles wirkt ziemlich gammelig, der Platz vom Campgroundhost ist die reinste Müllhalde...... Wir verbarrikadieren uns im Womo, keiner geht raus auf Erkundungstour, es ist einfach ungemütlich. Bis um elf Uhr nachts laufen die Generatoren, in der Nachbarschaft entbrennt ein Streit unter offensichtlich viel Alkoholeinfluss.....
Am nächsten Morgen machen wir uns so schnell wie möglich davon. Trotzdem interessant zu sehen, wie diese nicht so freundliche Gruppe von paramilitärischen Geländefahrzeugfans ihr Wochenende verbringt.....Ach so, die Schilder waren ziemlich zerschossen....
Es gibt so amerikanische Thriller, teilweise auch verfilmt, wo irgendwelche Irren Leute kidnappen, im Wald aussetzen und sich mit ihren Opfern eine Hetzjagd gestalten. Die Geiseln bekommen Vorsprung, die Täter hetzen dann mit ihren Hunden die armen, sympathischen Helden durch den Wald. Genau dort hätte man einfach losdrehen können! Nahblende mit dem Friedhof, wo die Opfer verscharrt werden.....
Also, die Moral von der Geschichte: Meidet alle den Columbine Campground nördlich von Black Hawk, es sei denn, ihr mögt es etwas horrormäßig!
Oh je, das war dann wohl eher einer der Teile der Reise, die man eher wieder vergessen möchte - vorallen mit Kindern stelle ich mir das nicht gerade prickelnd vor.
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
zur besseren Übersicht aller Abschnitte dieses weitläufigen State Parks hier eine Übersichts-Karte: -- damit die "Nachfahren" sich nicht mehr so viel verfahren.
Bei Deiner Schilderung der Zustände am Columbine-CG (da passt doch der Titel:"Bowling for Columbine") kommt mir ein Erlebnis in den Sinn, das wir in den Wäldern von Idaho hatten.
Wir waren also im Herbst in der Sawtooth NRA unterwegs von Ketchum nach Boise. Eigentlich planten wir in Stanley zu übernachten. Die CG's dort waren aber bereits geschlossen und so fuhren wir einige Meilen auf der # 21 nach Westen um uns einen schönen NF-CG fürs boondocking auszusuchen. Wir wussten, dass es dort einige gibt.
Wir fuhren also etwa 15 Meilen als wir bereits das erste bekannte braune Schuild mit dem Zeltsymbol sahen. Kurz entschlossen bogen wir von der Strasse ab und führen auf der Gravelstrecke etwa 2-3 Meilen in den Wald hinein. Der kleine, sehr einfache CG (eigentlich hatte es ausser Feuerstelle und Tisch nichts) war bis auf einen grossen 5th-Wheeler leer. Das war genau das was wir uns wünschten. Vreni ist nämlich nicht gerne ganz allein auf einem CG. Der Truck war allerdings noch nicht da, aber man sah, dass da sicher jemand kommt. Brennholz, Beil, Grill waren vorhanden und warteten auf die Besitzer.
Die Sonne schien und wir waren guter Laune. Das Nachtessen war hervorragend und wir machten es uns am Lagerfeuer in unseren Campingstühlen bequem. Langsam wurde es Nacht, unsere Nachbarn waren noch nicht eingetroffen und doch wurde es Vreni plötzlich unheimlich. Im Wald begann es zu knistern und zu knacken. Vreni kam eine XY-Sendung in den Sinn wo ein Paar in den Wäldern Kanadas spurlos verschwunden war. Eigentlich wusste bei uns zuhause kein Mensch wo wir genau waren
In diesem Moment fuhr der Truck unserer Nachbarn vor. Wir waren etwa 50m entfernt, sahen aber in der Dunkelheit doch wie 2 Männer in den nun Dir bekannten Kampfanzügen ausstiegen. Wir sahen Gewehre, (heiseres) Lachen klang zu uns herüber, Getränkedosen wurden geöffnet - und uns wurde immer unheimlicher zumute.
Wie kleine Kinder schauten wir stur ins Feuer - nur nicht hinsehen - wenn wir sie nicht sehen, sehen sie uns vielleicht auch nichtPlötzlich flüstere mir Vreni zu: "Um Gottes Willen, die kommen zu uns, mit Gewehren in den Armen". Wie Kaninchen vor der Schlange konnten wir uns nicht bewegen - wir hörten die Schritte näher kommen und machten keinen Mucks.
Die beiden Männer in ihren Kampfanzügen standen bei uns am Feuer - in den Armen hielten sie grosse Holzstücke und sagten zu uns:"Ihr habt so ein mickriges Lagerfeuer, darum bringen wir Euch etwas Brennholz". Der Stein, der uns vom Herzen fiel war ganz unglaublich. Die beiden Männer waren ganz biedere Familienväter. Als Freunde waren sie jeweils 1 Woche zusammen in den Wäldern von Idaho auf der Jagd. So gut haben wir selten in den USA geschlafen. Am nächsten Morgen waren sie bereits wieder unterwegs - und wir machten uns auf zum Hells Canyon.
Hi Simara!
...ein toller Tag!
Das finde ich (und bestimmt auch der Rest der Familie) sehr beruhigend!
BTW: ...wann kaufen wir endlich wieder ein, wo es doch fast nichts mehr zu essen gibt ...
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hallo Kochi,
hast du Sorge, dass ich dich als heimlichen Mitreisenden verhungern lasse? Keine Angst, wenn der Kühlschrank nichts mehr hergibt, grille ich dir eine ordentliche Portion knackiger, proteinreicher Skorpione! So als Alternative zu der Skampipfanne!
Gell, da läuft dir schon das Wasser im Mund zusammen!
Viele Grüße, Simara
Das klingt ja abenteuerlich ... über Skorpione haben wir in unserem letzten Kroatien-Urlaub auch einiges gelernt.
Eben auch, das sie "ungefährlich" sind für uns Menschen und wir deren abendliche Gesellschaft nicht fürchten sollen.
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Hallo dreamtiem,
"Nicht fürchten" ist gut gesagt, ich weiss ja , wir sind viiiiiel größer und die haben auch deutlich mehr Grund, vor uns Angst zu haben, vor allem, wenn wir nachts in Wanderstiefeln durch die Wüste tappen. Allerdings fürchte ich auch Bienen- und Wespenstiche.....
Ich bin ihnen emotional deutlich näher gekommen an diesem Abend, zeige aber noch lange nicht die gleiche Begeisterung wie mein Sohn. So einem Bisonkalb im Yellowstone punktet dann noch hinsichtlich Niedlichkeit und Wuschelfell.
Aber die Panikattacke wird bei einem Skorpion bei mir nicht mehr ausgelöst!
Es war ein tolles Erlebnis!
Viele Grüße, Simara
Hi Simara,
gut, dass ich bei den Klettertouren der Kids nicht dabei war.
Ich habe in den letzten Jahren mit der Methode, nicht mehr ganz genau hinzusehen und zurückzubleiben, die besten Erfolge.
Was ich nicht sehe, führt zu keinen Angstschreien...
Die Jugend dankt es mir.
Immerhin sind sie noch nie abgestürzt.
Die Skorpione in der Nacht zu suchen ist ja eine vorweggenommene Halloweenparty, nur in echt!
Es wird Euch schwer fallen, in Zukunft im Urlaub ähnlich Spannendes aus dem Hut zu zaubern...
Schade, dass Ihr die leuchtenden Viecher nicht fotografieren konntet.
Tschüß
Karin - die auch keine Stiche mag, keine, auch keine Mücken...
Karin & Rolf Kanadas Osten 2021
Es ist leider schon Samstag, der 4. September,
wir müssen leider das wunderschöne Südutah verlassen, beenden unsere Schleifeüber Green River und brausen auf der Interstate 70 nach Osten. In Great Junction weden wir von einem Sozialisationsschock ergriffen: Es gibt Geschäfte!!!!Supermärkte!!!!!Mall!!! Mein Mann hat deutlichen Nährstoffmangel und besteht auf sofortigem Pizza Hut Besuch. Anschließend schlendern wir genüsslich durch Walmart, "guck mal, wie billig hier der Orangensaft ist!", die Tomaten sind gar nicht runzelig, und ich kann gar nicht glauben, wie SCHÖN das Einkaufen nach längerem Entzug für alle ist.Kochi, du kannst wieder im/am Kühlschrank sitzen, es lohnt sich!
Als Übernachtungsplatz hatten wir uns den James M: Robb State Park in Grand Junction herausgesucht, mit Waschmaschinen (Saubere Wäsche ähnlich schlecht bestückt wie vorher der Kühlschrank) und als besonderes Highlight ein Badesee. Tja, klingt gut, gell?
Also, es gibt insgesamt vier James M. Robb State Parks in Grand Junction. Auf den braunen Schildern findet man dauernd einen Hinweis. So ganz undifferenziert, ohne genauere Bezeichnung. Wir kennen jetzt einige. Vor allem die mit Dayuse only.Wir kennen jetzt auch alle Straßen um Grand Junction. Und wir kennen jetzt auch den Park mit Waschmaschinen und Badesee. Für 26 Dollar hatten wir ein wunderschön gelegenes Plätzchen direkt neben dem Schilfgürtel am See. Im Schilfgürtel wohnten die ausgezehrten kleinen Beißerchen, die Karin so verabscheut, der Badesee war gesperrt, da von kleinen E. coli- Bakterien besiedelt. Statt planschen zu dürfen, fiel unsere Kleinste gleich vom Hangelgerüst und war danach leicht desorientiert........Die Waschmaschine ging aber prima. Gegessen haben wir wegen der Mücken IM Wohnmobil.......
Am Montag, 5.September, Feiertag in USA,
steht die lange Fahrt über die Rocky Mountains auf dem Programm. Ich möchte möglichst weit kommen, um noch etwas Zeit am Montag für Einkaufen zu haben- neben der Packerei. Als Pause haben wir uns Hot Springs überlegt, dort soll eine schöne Möglichkeit zum Baden mit heißen Quellen im Fluß sein. Wir sind noch nicht ganz da, da fängt das Gehuste auf der Rückbank schon an, und wirklich, ein feiner Schwefelwasserstoffgeruch lässt sich erahnen.Programm wird kurzfristig umgeworfen, wir weden schon ein schönes Picknick- und Badeplätzchen am Colorado River finden! Die Strecke ist fantastisch, zieht sich direkt neben dem Fluss entlang, ein ideales Wildwasserraftinggebiet! Das scheint allgemein bekannt, jedenfalls tummelt sich halb Colorado an diesem Feiertag im Wasser, alle Parkplätze längs der Strecke sind überfüllt, gesperrt, abgeriegelt......Nix ist's mit Picknick am Fluss!
Wir fahren weiter, bekommen einen kurzen Einblick von Amerikas Luxus-Skigebieten wie Vail, finden einen schönen, aber eisig kalten Picknickplatz am Rande der Baumgrenze und wollen uns eine kalte Nacht nicht unbedingt antun. Ab nach unten, nördlich von Black Hawk, einer alten Goldgräberstatt mit Resten an alten Minen soll laut Grundmann ein schöner National Forest Campground sein. Black Hawk ist unterdessen zu little Vegas mutiert, aber außerhalb der Casinos ist wieder die große Einsamkeit.
Wir achten auf die Meilenangaben, ein Campground ist auch tatsächlich in 6 Miles angegeben, links rein kurz nach dem Ort, scheint doch zu passen? Die kleine Straße führt noch an einigen Wochenendhäuschen vorbei, wird dann immer einsamer und waldiger, dann nur noch Gravelroad, auf der wir uns langsam vorwärtsfressen. Die wenigen Meilen ziehen sich, Natur pur, zwei lange Meilen weiter auf einmal ein risiger Friedhof. Was macht der hier mitten im Nichts? Eine Wegbiegung weiter ein paar unbewohnt wirkende mehrstöckige Wohnblocks Modell Plattenbau, keine Autos, keine Menschen, wie ausgestorben. Richtig merkwürdig. Allerdings finden wir den Abzweig zum Columbine Campground und zockeln weiter auf der Gravelroad.
Am Straßenrand zwischen den Bäumen beginnt auf einmal das Leben: dicht auf dicht parken Pickups, Womos, Quads, richtige Wagenburgen sind da wildcampend im Wald entstanden.
Endlich am Columbine Campground angekommen, es ist auch schon kurz vor Dämmerung, zeigt sich das gleiche Bild: Alle Plätze mindesten dreifach belegt, unzählige Quads und Geländemotorräder, die Camper überwiegend in Armyverkleidung, auch die Frauen und Kinder. Eine freie Site finden wir, fühlen uns aber überhaupt nicht wohl. Allerdings ist der Rückweg weit, es wird fast dunkel, und wo wir den nächsten Campingplatz finden, ist auch nicht klar. Also bleiben wir.
Sogar Arno verzichtet, die Sanitären Anlagen aufzusuchen, alles wirkt ziemlich gammelig, der Platz vom Campgroundhost ist die reinste Müllhalde...... Wir verbarrikadieren uns im Womo, keiner geht raus auf Erkundungstour, es ist einfach ungemütlich. Bis um elf Uhr nachts laufen die Generatoren, in der Nachbarschaft entbrennt ein Streit unter offensichtlich viel Alkoholeinfluss.....
Am nächsten Morgen machen wir uns so schnell wie möglich davon. Trotzdem interessant zu sehen, wie diese nicht so freundliche Gruppe von paramilitärischen Geländefahrzeugfans ihr Wochenende verbringt.....Ach so, die Schilder waren ziemlich zerschossen....
Es gibt so amerikanische Thriller, teilweise auch verfilmt, wo irgendwelche Irren Leute kidnappen, im Wald aussetzen und sich mit ihren Opfern eine Hetzjagd gestalten. Die Geiseln bekommen Vorsprung, die Täter hetzen dann mit ihren Hunden die armen, sympathischen Helden durch den Wald. Genau dort hätte man einfach losdrehen können! Nahblende mit dem Friedhof, wo die Opfer verscharrt werden.....
Also, die Moral von der Geschichte: Meidet alle den Columbine Campground nördlich von Black Hawk, es sei denn, ihr mögt es etwas horrormäßig!
Simara
Hallo Simara,
ihr macht Erfahrungen, uih,uih ! aber das ist auch mal notwendig, um sich ein Bild zu machen
(Den Platz hast du wohl nicht im CG-Guide eingetragen ?
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Oh je, das war dann wohl eher einer der Teile der Reise, die man eher wieder vergessen möchte - vorallen mit Kindern stelle ich mir das nicht gerade prickelnd vor.
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Hallo zusammen,
zur besseren Übersicht aller Abschnitte dieses weitläufigen State Parks hier eine Übersichts-Karte: -- damit die "Nachfahren" sich nicht mehr so viel verfahren.
FRuita Section : http://womo-abenteuer.de/node/1057
Island Acres Section: http://womo-abenteuer.de/node/1056
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Simara
Bei Deiner Schilderung der Zustände am Columbine-CG (da passt doch der Titel:"Bowling for Columbine") kommt mir ein Erlebnis in den Sinn, das wir in den Wäldern von Idaho hatten.
Wir waren also im Herbst in der Sawtooth NRA unterwegs von Ketchum nach Boise. Eigentlich planten wir in Stanley zu übernachten. Die CG's dort waren aber bereits geschlossen und so fuhren wir einige Meilen auf der # 21 nach Westen um uns einen schönen NF-CG fürs boondocking auszusuchen. Wir wussten, dass es dort einige gibt.
Wir fuhren also etwa 15 Meilen als wir bereits das erste bekannte braune Schuild mit dem Zeltsymbol sahen. Kurz entschlossen bogen wir von der Strasse ab und führen auf der Gravelstrecke etwa 2-3 Meilen in den Wald hinein. Der kleine, sehr einfache CG (eigentlich hatte es ausser Feuerstelle und Tisch nichts) war bis auf einen grossen 5th-Wheeler leer. Das war genau das was wir uns wünschten. Vreni ist nämlich nicht gerne ganz allein auf einem CG. Der Truck war allerdings noch nicht da, aber man sah, dass da sicher jemand kommt. Brennholz, Beil, Grill waren vorhanden und warteten auf die Besitzer.
Die Sonne schien und wir waren guter Laune. Das Nachtessen war hervorragend und wir machten es uns am Lagerfeuer in unseren Campingstühlen bequem. Langsam wurde es Nacht, unsere Nachbarn waren noch nicht eingetroffen und doch wurde es Vreni plötzlich unheimlich. Im Wald begann es zu knistern und zu knacken. Vreni kam eine XY-Sendung in den Sinn wo ein Paar in den Wäldern Kanadas spurlos verschwunden war. Eigentlich wusste bei uns zuhause kein Mensch wo wir genau waren
In diesem Moment fuhr der Truck unserer Nachbarn vor. Wir waren etwa 50m entfernt, sahen aber in der Dunkelheit doch wie 2 Männer in den nun Dir bekannten Kampfanzügen ausstiegen. Wir sahen Gewehre, (heiseres) Lachen klang zu uns herüber, Getränkedosen wurden geöffnet - und uns wurde immer unheimlicher zumute.
Wie kleine Kinder schauten wir stur ins Feuer - nur nicht hinsehen - wenn wir sie nicht sehen, sehen sie uns vielleicht auch nichtPlötzlich flüstere mir Vreni zu: "Um Gottes Willen, die kommen zu uns, mit Gewehren in den Armen". Wie Kaninchen vor der Schlange konnten wir uns nicht bewegen - wir hörten die Schritte näher kommen und machten keinen Mucks.
Die beiden Männer in ihren Kampfanzügen standen bei uns am Feuer - in den Armen hielten sie grosse Holzstücke und sagten zu uns:"Ihr habt so ein mickriges Lagerfeuer, darum bringen wir Euch etwas Brennholz". Der Stein, der uns vom Herzen fiel war ganz unglaublich. Die beiden Männer waren ganz biedere Familienväter. Als Freunde waren sie jeweils 1 Woche zusammen in den Wäldern von Idaho auf der Jagd. So gut haben wir selten in den USA geschlafen. Am nächsten Morgen waren sie bereits wieder unterwegs - und wir machten uns auf zum Hells Canyon.
Herzliche Grüsse,
Fredy