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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im Mai/Juni 2014

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Gisela
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Beigetreten: 26.08.2009 - 14:49
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RE: Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im

Hallo Kiki,

schöne Zeit in unserer Lieblingsstadt!

Herzliche Grüsse Gisela

 

Hello Madam
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Beigetreten: 04.12.2013 - 15:07
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RE: Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im

Hallo zusammen,

wir sind wieder da! Nach zwei Monaten w u n d e r b a r e r  Reise! Alles hat super geklappt! Dank Euch hatten wir eine geniale Route, die so abwechslungsreich und interessant, gleichzeitig aber auch machbar und entspannt war, dass wir unsere Reise richtig genießen konnten! Daher VIELEN DANK für Eure tolle Hilfe beim Planen yes !!!  Die Vorarbeit hat sich vor Ort echt ausgezahlt. Natürlich gab es hier und da auch mal Schwierigkeiten oder Pannen, aber alles im Rahmen und ein bisschen Überraschung gehört schließlich auch dazu wink.

Ich werde in den nächsten Tagen noch ein Fazit schreiben mit ein paar mehr Details und vor allem auch Tips für andere reisefreudige Eltern und auch hier und da ein paar Neuigkeiten zu Campgrounds etc. posten.

Bis dahin,

Eure Kiki mit Familie

Kiki aka Hello Madam

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im

Hi Kiki,

ich freue mich für euch, dass ihr eine Super-Reise hattet und auch "danke", dass du dich hier meldest.

Über das versprochene Fazit (vielleicht auch einen Bericht ?) und die CG-Bewertungen freuen wir uns natürlich.

Grüße

Bernhard

 

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

gafa
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Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
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RE: Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im

Hallo Kiki,

welcome home, es freut mich sehr zu hören dass Ihr eine tolle Reise hattet, habe ich doch erst vor ein paar Tagen jemanden der ebenfalls mit ähnlichem Zeitfenster u. Baby plant  Deine Planung zum lesen empfohlen. Es wär daher wirklich klasse wenn Du uns wenn Ihr Euch wieder eingelbt habt noch einige Details zu Euren Erfahrungen berichten würdest.

Ich wünsche Euch dass Ihr noch lange die schönen Erinnerungen geniesen könnt und Euch Eure Erholung bewart.

Liebe Grüße
Gabi

Scout Womo-Abenteuer.de

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Hello Madam
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Beigetreten: 04.12.2013 - 15:07
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RE: Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im

Fazit

In einem Satz: Die Reise war toll, erlebnisreich und eindrücklich, geprägt von wunderschönen Landschaften, herrlichen Campingplätzen, Freude und ein bisschen Leid mit unserem Camper und zugegebener Maßen manchmal etwas anstrengender, dafür aber aufregender, als ein Strandurlaub ohne Kind ;-). Ich bin froh, dass wir uns auf dieses Abenteuer eingelassen haben und kann jedem Elternpaar nur empfehlen, sich zu trauen!

 

Feedback zur Routenplanung:

Wir sind in zwei Monaten die klassische Banane gefahren – von/ nach San Francisco, wo wir nach dem Flug erstmal eine Woche in einem Apartment verbrachten, bevor wir einen E-23 von Moturis übernahmen.

Geplant hatte ich 3469 Meilen, geworden sind es dann etwas mehr wegen diverser Umwege. Wir sind in 53 Tagen 3622 Meilen (5829 km) gefahren, d.h. pro Miettag waren das 68 Meilen. Wir hatten 30 Fahrtage, mit im Durchschnitt  120 Meilen/Tag. In der Praxis waren die Fahrtage aber unterschiedlich lang, gerade am Anfang hatten wir extra kurze Etappen eingeplant, um uns an das Wohnmobil zu gewöhnen und den Stress rauszunehmen. Auch sollte sich unser Baby an das Fahren gewöhnen können. Später hatten wir dann so um die 150 Meilen pro Fahrtag, das ging gut, weil wir meist mittags losgefahren sind und unser Kleiner dann den Mittagsschlaf im Autositz gemacht hat. Mit Päuschen, Besichtigung hier und da etc. sind wir am frühen Abend auf dem Campingplatz angekommen und hatten dann genug Zeit zum Grillen und ins Bett bringen. Wir sind dann aber auch häufig zwei oder sogar 3-4 Nächte geblieben, um den Ort zu genießen.  Ab Mitte der Reise wurden die Etappen wieder kürzer, was das Ganze entspannte. Unsere längste Fahrt waren 250 Meilen von Las Vegas zum Ancient Bristlecone Pine Forest, da sie aber auf gerader Strecke verlief, ging auch das gut.

Unsere Route war äußerst abwechslungsreich, es waren tolle Städte dabei, die wunderschöne Steilküste von Big Sur, kleine malerische Orte, schöne Strände, Wasserfälle, herrliche National- und Stateparks am Meer, in der Wüste, auf dem Colorado-Plateau, an Bergseen sowie in den Bergen der Sierra Nevada. Wir besuchten einige Museen, unternahmen viele kleinere Wanderungen, hielten an zig Aussichtspunkten, nahmen an Rangerprogrammen teil, machten eine Reittour und waren immer wieder fasziniert von der Schönheit der Natur. Wir erspähten Seelöwen und –elefanten, Wale, Kondore, Bären (!), Murmeltiere und viele weitere Tiere in freier Natur. Wir waren sehr beeindruckt von den unendlichen Canyonlandschaften, bizarren Gesteinsformationen und Farbspielen in Rot, Grün und Blau. Das Wetter hielt alles bereit – meist strahlend blauen Himmel (auch in San Fransisco und entlang der Küste!), viel Wind, sehr viel Sonne, 40 Grad am Lake Powel und 5 in der hohen Sierra Nevada. Hinzu kam eine Infrastruktur, die alles hergab, was wir zum Leben brauchten, nette Menschen, die uns weiterhalfen, und das große Glück, dass keiner von uns krank geworden ist. Also ein Traumurlaub!

Dass wir so eine tolle Route hatten ist in großem Maße diesem Forum zu verdanken – dafür noch mal ganz, ganz herzlichen Dank an alle, die mich beraten haben, allen voran Gabi!

yes Highlights der Reise

Da ja so vieles toll war und die Reise insgesamt einfach herrlich war, ist es schwierig, einzelne Highlights zu benennen, aber ich versuche es mal:

·      Am meisten beeindruckt waren wir von den Landschaften des Big Sur, des Grand Canyon sowie des Bryce Canyons.

·      Unsere Lieblingsstadt war San Fransisco, wobei die Stadtrundfahrt durch L.A. und das Bummeln durchs entspannte San Diego auch fein waren.

·      Die tollste Wanderung machten wir im Arches National Park, wo wir abwechselnd an der rangergeführten Fiery Furnance Tour teilnahmen.

·      Das schönste Erlebnis war die Ernennung unseres Sohnes zum wahrscheinlich jüngsten Junior-Ranger im Capitol Reef National Park.

·      Das schönste „Faunaerlebnis“ teilen sich die Sichtung eines Wals bei San Simeon und die eines Bären im Yosemite-Nationalpark. Floramäßig fanden wir die riesigen Küstenredwoods im Big Basin Redwood Park, die Sequoias  im Yosemite, und die uralten Grannenkiefern (die ältesten Lebewesen der Welt!) im Ancient Bristlecone Pine Forest schwer beeindruckend.

·      Der atemberaubendste Aussichtspunkt war wohl der Glacier Point im Yosemite, noch außergewöhnlicher ist aber die Blick ins surreale Amphittheater des Bryce Canyons oder in die Marslandschaft die sich unter dem Grand View Point Overlook des Island in the Sky Parks bis zum Horizont erstreckt. 

·      Die überraschenste Begebenheit war Regen im Joshua Tree NP.  

·      Am skurrilsten war der plötzliche Trubel in Las Vegas nach und vor stiller, einsamer Natur, aber auch die alten Orte entlang der Route 66 waren ziemlich schräg.

·      Die fröhlichsten Momente schenkte uns unser Sohn, wenn er fasziniert den Eichhörnchen zuschaute, rumplapperte wie ein Weltmeister und einfach alles und jeden anstrahlte.

·      Die schrecklichste Straße war die nach Bodie, zum Glück lohnte sich der Ausflug dort hin aber sehr!

·      Die tollsten Fotos machte ich im Upper Antelope Canyon, wobei ich gern mehr Zeit gehabt hätte und im Monterrey Aquarium – auch da Zeitnot!

·      Die landschaftlich schönsten Campingplätze waren für uns Kirk Creek, Devils Garden, Big Basin Redwood State Park, Kayenta im Dead Horse Point SP und Fruita. Der einsamste war der Grandview CG in der östlichen Sierra Nevada.

·      Die freudigste Begegnung hatten wir mit Freunden, die wir nach einigen Jahren in San Francisco wiedertreffen konnten.

·      Das hilfreichste Zusatz-Equipment fürs Wohnmobil waren der Wechselrichter, zig Haken und die von mir erfundene Multiwand: eine Hängeaufbewahrung (Skub) von Ikea aus Stoff mit 16 Fächern, die an der Wand neben der Tür alle Kleinteile bereit hielt.

 

no Leider gab es aber auch ein paar Tiefpunkte, auch sie seien genannt:

·      Der gemietete Kindersitz von Moturis war zu groß (es wurde nur eine Größe angeboten), so dass wir am Anfang genervt erstmal selbst einen anderen auftreiben mussten.

·      Ein Auffahrunfall bei San Diego, leider von uns verschuldet, aber zum Glück ohne Schäden. Zumindest konnten wir mal einen echten Sheriff  kennen lernen, der zum Glück tiefenentspannt war.

·      Ein Steinschlag bei Page, der uns die Frontscheibe zertrümmerte, war der allergrößte Schreckmoment und beschäftigte uns noch ein paar Tage mit Werkstatt etc., zumal Moturis zunächst die falsche Ersatzscheibe orderte.

·      Am gleichen Tag mussten wir zu allem Überfluss wegen einer gesperrten Straße 80 Meilen Umweg fahren angry.

·      Der Ausfall der Versorgungsbatterie kurz vor Reiseende im Yosemite. Nach einer halben Nacht Schrauberei mit Hilfe der Hotline hatte ich das Problem aber gelöst cheeky.

·      Der schrecklichste Campingplatz war Dockweiler in L.A. – die Flugzeuge waren unglaublich laut, aber noch hässlicher war Silver Strand in San Diego (gleichzeitig übrigens der teuerste), da standen wir direkt neben den riesigen Mülltonnen.

·      Die nervigsten Viecher hatten wir mit Gnats (kleine Stechfliegen) in Capitol Reef und Kodachrome Basin zu ertragen.

 

enlightened Tips zur Routenplanung:

Hier noch ein paar Tips für Nachahmungswillige:

Plant eine Reise, keine Flucht! So wie es in den FAQs schon steht: nicht mehr als 80 – 100 Meilen pro Miettag bzw. 100 – 120 Meilen pro Fahrtag planen. Weniger bringt mehr Zeit = Entspannung! Besonders mit Baby will man nicht in den Stress verfallen Meilen fressen zu müssen. Alles dauert sehr lange und man ist ziemlich viel mit Rumwurschteln beschäftigt. Außerdem sieht man einfach mehr, wenn man nicht nur durch die Landschaft rauscht.

Achtet darauf, am Anfang viel Luft einzuplanen, um Euch mit dem Wohnmobil vertraut zu machen, den „Haushalt“ zu strukturieren und für Einkäufe, die wirklich lange dauern können! Auch das Andocken und Abkoppeln muss man erstmal lernen und hat dafür besser mehr Zeit, bis man eine Routine entwickelt hat. Wir fanden es toll, nach dem Flug erstmal eine Woche in einer Wohnung zu verbringen (Hotel geht auch, aber wir wollten gern zwei Zimmer haben und eine Küche) um den Jetlag zu verarbeiten. Am Schluss verbrachten wir zwei Nächte in der Nähe der Abgabestation und konnten so ganz in Ruhe packen und putzen, was wir als sehr angenehm empfanden. 

Ein Rhythmus aus Fahrtagen und mehreren Übernachtungen an einer Stelle sorgt dafür, dass man Ausflüge und Wanderungen machen oder einfach ausspannen kann. Nur wenn man gar nichts angucken möchte, kann man auch am nächsten Tag weiterfahren. Ganz schlecht: Zwei oder mehr lange Fahrtage hintereinander, es sei denn man will Strecke machen und der Rest ist egal. Mit Baby würde ich mir aber sehr gut überlegen, ob das wirklich sein muss.

Für Umwege, Ausflüge, Einkaufen etc. würde ich 20 - 25% auf die Reiseroute aufschlagen, bei uns waren 20% etwas knapp kalkuliert. Wir hatten aber auch größere Abstecher dabei.

Übrigens hat uns die App Maps with me gute Dienste geleistet, die nämlich auch ohne Internetverbindung anzeigt, wo man ist, und gute Karten, sogar mit Wanderwegen bereit hält. Man sollte allerdings vorher die nötigen Karten runterladen, oder wenn man mal W-LAN hat. Allerdings kann sie keine Navigation.

 

Reservieren – ja oder nein?

Mit der Frage hatte ich mich auch rumgeschlagen und mich dann fürs Vorbuchen entschieden. Das bedeute viel Vorarbeit: Nämlich die Notwendigkeit, die Route möglichst genau auszuarbeiten, die Campingplätze rauszusuchen und 4 – 6 Monate im Voraus zu buchen. Ziemlich ungewohnt, wenn man das spontane Reisen gewöhnt ist. Allerdings hatte der fertige Reiseplan während unserer Reise eine sehr beruhigende Wirkung! Sehr schnell stellten wir fest, dass man mit einem Wohnmobil viel träger unterwegs ist als mit einem Auto, hinzu kommt das Meilenkontingent und ein Kind mit dem man nicht unnötig viel Zeit mit Fahren verbringen will. Fast alle Campingplätze, die wir  ansteuerten begrüßten uns mit einem „FULL“ – Schild am Eingang und jedes Mal freuten wir uns über einen wunderschönen Stellplatz – ganz ohne Stress vor Ort! Statt Zeit mit Recherchieren und Suchen zu verbringen, konnten wir uns den ganzen Tag Zeit lassen, bis wir am Übernachtungsort ankamen. Die fehlende Flexibilität vermissten wir gar nicht, weil uns unsere Route einfach super gefiel, so wie sie war! Hier und da hatte ich aber auch Luft gelassen, um vor Ort entscheiden zu können, was wir auch zwei Mal nutzten, als wir eine Zwischenübernachtung einschoben (in Anza Borrego) und einen Ort wegließen (Valley of Fire weil es viel zu heiß war). Häufig waren die Campingplätze an sich schon eine Attraktion, und da wir auch gern Zeit am Platz verbrachten (und die auch brauchten!), waren uns Lage und Ambiente besonders wichtig. Z.B. morgens auf dem Devils Garden CG aufzuwachen und vor dem Frühstück flott eine spontane Wanderung machen zu können oder Grillen auf dem Kirk Creek mit Blick auf den Pazifik ist einfach genial!

Will oder kann man nicht vorab reservieren kommt man aber sicherlich trotzdem unter – es gibt so viele Campingplätze und fcfs, so dass sich immer etwas finden wird. Es ist dann wahrscheinlich nicht der Top-Platz im Nationalpark sondern in der Umgebung, was aber natürlich auch schön sein kann.  

 

enlightened Tips speziell für Eltern mit Babys :

Bei der Reisezeit würde ich darauf achten, Hitzezeiten zu vermeiden. Wir fanden es mancherorts im Juni schon zu heiß. Da macht keine Aktivität Spaß, vor allem, wenn man das Baby tragen muss. Der Mai scheint für die Südwest-Gegend eine perfekte Zeit zu sein und wahrscheinlich der September, wenn die Temperaturen moderat sind.

Was das Alter des Babys angeht – unser Kleiner war 7-9 Monate alt, was wir ideal fanden. Er hatte schon einen guten Schlafrhythmus und war noch nicht allzu mobil, so dass es ihm nichts ausgemacht hat, lange im Autositz zu verweilen. Auch konnte man ihn auf eine Decke legen, ohne dass er gleich weggekrabbelt wäre wink.

Flüge möglichst frühzeitig buchen, um ein Babybett (Basinet) zu bekommen. Ein Direktflug ist jeden Mehrcent wert. Unser Kind hat gar nicht geweint und sogar geschlafen, also alles easy. Dass man Beschäftigungsuntensilien, Knabberzeugs, Babymilch, Wechselsachen und Schnuffeltuch ins Handgepäck tut, versteht sich von selbst. Heißes Wasser bekommt man von den Stewardessen. Aber es war auch kein Problem, Wasser mit durch die Security-Kontrolle zu nehmen. Wir haben einfach alle Babysachen im Buggy verstaut, den wir bis zum Gate mitnehmen durften. Unser Baby durfte einen eigenen Koffer mit 23 kg einchecken und der Buggy wurde auch kostenlos transportiert. Auf dem Rückweg wurde sogar noch der Hochstuhl kulanterweise mitgenommen.

Nach dem Eintreffen sollte man genug Zeit zum Jetlag auskurieren einplanen. Baby und Eltern brauchen ein paar Tage, um mit der neuen Zeit klar zu kommen. Ideal fanden wir eine gemietete Wohnung zum Ankommen mit mehreren Zimmern, um sich aufteilen zu können, sodass wenigstens ein Elternteil schlafen konnte, wenn das Baby noch nicht begriffen hatte, dass Nacht ist.

Genug Zeit für Einkäufe am Anfang einplanen! Wir waren in einem Supermarkt, einem Biomarkt, bei Walmart und bei Ikea, bis wir alles beisammen hatten. Das dauert! Am besten vorher schon Adressen notieren, wo man auf der Route etwas besorgen kann, wenn noch was fehlt. Ich hatte vorab Einkaufslisten erstellt, was den Zeitbedarf in den Riesenläden etwa halbiert hat.

Zur Babyernährung hatten wir Milchpulver für die ganze Reisezeit eingepackt (den freien Platz auf der Rückreise füllten wir mit Neuanschaffungen...), denn es gibt in den USA nicht die hier erhältlichen Sorten und die Milch ist anders zusammengesetzt. Darüber hinaus ist sie etwa doppelt bis dreifach so teuer. Babybrei haben wir von Earthbest gekauft, gibt es bei Whole Foods Market und teilweise auch in normalen Supermärkten. Stillen ging auch in der Öffentlichkeit, also in Cafés, kein Problem.  Wenn ich mir nicht sicher war, habe ich einfach gefragt. Allerdings war der Kleine dann immer so abgelenkt, das ging im Wohnmobil schon besser.

Fast alle Babyitems findet man locker im Supermarkt. Sehr hilfreich fanden wir die Anschaffung des Antilop-Hochstuhls bei Ikea in Palo Alto, dadurch konnten wir unseren kleinen Mann überall platzieren und er hatte viel Spaß dabei, so die immer neuen Umgebungen von seinem Thron aus zu inspizieren.  Natürlich hatten wir eine Babyapotheke dabei, die wir nach Rücksprache mit unserem Kinderarzt erstellt hatten. Allzu viel war das aber gar nicht, für schlimmere Fälle hatte ich mir vom ADAC eine Ärzteliste zusammenstellen lassen, so dass wir für jede Station mindestens eine Adresse und Telefonnummer hatten. (Teilweise gibt es nämlich keinen Internetzugang und dann ist man froh, wenn man nicht erst recherchieren muss!). Was nicht leicht zu finden war, waren biologische Drogerieartikel, das nahmen wir alles mit, vor allem die mineralische Sonnenmilch (Kleine Elfe von DM) wussten wir sehr zu schätzen. Auch an Schatten sollte man denken – es war sehr sonnig und zum Glück hatten wir zwei Sonnenhüte dabei, denn einen verloren wir schnell am Anfang. Außerdem schafften wir noch einen Sonnenschirm an. Unser Tarp konnten wir wegen Wind kaum nutzen. Wegen des vielen Winds an der Küste kam der Babysoftshellanzug häufig zum Einsatz. Babyschlafsäcke hatte ich einfach mehrere dabei, die kombiniert werden konnten (Zwiebelprinzip wie bei den Klamotten). Ein Miniplanschbecken mussten wir vor Ort lange suchen, das könnte man vielleicht schon in Dtl. kaufen. Sehr praktisch fand ich noch Rettungsdecken zum Abdunkeln von Fenstern und Kabelbinder mit  Klettverschluss mit denen man Lätzchen, Handtücher etc. zum Trocknen schnell mal an die Außenspiegel baumeln konnte.

Windeln und Windelunterlagen hatte ich vorab schon bei Walmart online bestellt und an die erste Adresse (Wohnung oder Hotel) liefern lassen, dann hat man das direkt. Achtung: die Lieferzeit kann eine Woche betragen! Da kann man dann auch gleich den Kindersitz mitbestellen, dann hat man ihn und fertig. Wir hatten einen Evenflo von Walmart. Kein Vergleich zu einem Maxi Cosi, aber er ließ sich gut und fest mit dem Beckengurt montieren und unser Kleiner saß bequem drin (der Anker nützt erst etwas bei Sitzen für größere Kinder!). Will man lieber beim Verleiher einen Sitz mitmieten unbedingt checken, ob eine passende Größe angeboten wird (und nicht nur ein Modell für alle Kinder/ Babys).

Für den Babytransport außerhalb des Womos hatten wir einen Buggy und eine Maduca dabei, die wir je nach Umgebung eingesetzt haben. Der Buggy war recht geländegängig (große Räder, Federung), so dass wir damit ziemlich weit gekommen sind. Wenn es nicht weiterging, haben wir den Kleinen in die Manduca gesetzt. Eine Kraxe sollte mit Kindern benutzt werden, die schon stabil eigenständig sitzen können. Für Hüfte und Wirbelsäule ist eine Trage, die die Anhock-Spreiz-Haltung ermöglicht, viel sicherer und gesünder, auch können die Kinder darin sicherer schlafen (aus Kraxen hängen sie dann gern mal raus). Wärme ist natürlich ein Problem, darum wandert man besser nicht in der Mittagshitze, logisch. Beim Buggy wählten wir extra ein Modell, in dem das Baby ganz flach zum Schlafen liegen kann und der auch eine Blickrichtung zu den Eltern erlaubt. Dadurch fühlt sich ein kleines Kind sicherer, vor allem in ungewohnter Umgebung. Gut ist auch, wenn er sich einigermaßen platzsparend zusammenklappen lässt, damit man ihn in den Shuttlebus mitnehmen darf. Selbst in die Cable Car haben wir ihn reinbekommen wink.

Das gewählte Wohnmobil fanden wir ausreichend groß, wir hatten ein E-23 von Moturis. Wir hielten uns aber auch meist draußen auf. Drinnen fanden wir es schon etwas eng und wir waren recht viel am Rumwurschteln, aber es ging, sobald wir erstmal ein System gefunden hatten J. Beim Tanken und Parken an Viewpoints oder in der Stadt waren wir dann immer sehr froh über unsere handliche Größe. Außerdem fanden wir es sehr praktisch, dass das hintere Bett größtenteils begrenzt ist, so dass man mit einem Wall aus Decken an der Vorderseite eine schöne und sichere Spielwiese drinnen einrichten konnte. Beim Mieten hatte ich direkt um eine Extradecke fürs Baby gebeten, die wir auch bekamen.

Zum Schlafen wechselten wir zwischen Baby mit Mama zusammen hinten im Bett (Papa im Alkoven) oder Baby im Schlafzelt (Deryan) auf dem Dinette-Bett. Am besten man probiert das vor Ort aus. Baby im Alkoven war uns zu heikel wegen der Rausfallgefahr. Ein Babyfon brauchten wir gar nicht, man ist ja immer in direkter Nähe.

Das Wandern mit Baby war in jedem Park möglich. Wir haben uns immer direkt bei der Einfahrt eine Parkzeitung geben lassen und im Visitor Center beraten lassen. Da gab es dann immer noch mal extra Wanderübersichten, da sucht man sich einfach das Passende raus. Es gibt auch meist betonierte Wege, die zwar nicht so hübsch, aber lässig mit dem Buggy abspazierbar sind! Manchmal haben wir uns auch aufgeteilt, dann ist der eine morgens allein gewandert und der andere nachmittags. So hatte man auch mal seine Ruhe, schließlich ist dauerhaftes Aufeinanderhocken manchmal bei aller Liebe durchaus nervig ;-). Super fanden wir auch die Rangerprogramme, die findet man in der Parkzeitung und man geht einfach hin. In San Fransisco haben wir mit unserem Kleinen sogar zwei Stadtrundfahrten mitgemacht und uns in Los Angeles eine Ganztagesstadtrundtour (www.losangeles-touren.de) geleistet, wo wir den Knirps kostenlos mitnehmen durften, der auch super mitgemacht macht.

Unser Kleiner war sehr unkompliziert, was all das angeht. Natürlich haben wir am Anfang erstmal vorsichtig angefangen um ein Gefühl dafür zu bekommen, was geht. Das Wichtigste war: Zeit! Nur an Tagen, wo wir nicht gefahren sind, konnten wir tatsächlich etwas unternehmen. Und alles dauert mindestens doppelt so lang als würde man allein reisen. Das ist einfach so und so sollte man es auch einplanen, dann kommt auch kein Stress auf. Man ist nicht trotz Kind sondern mit Kind unterwegs! Und man ist schließlich im Urlaub, wobei wir uns darauf verständigt haben, eher von einer Reise zu sprechen ;-).

So, das war jetzt mein Fazit, etwas ausführlicher, denn ich fürchte, einen Reisebericht werde ich nicht schaffen bei der langen Reise. Bei Fragen meldet Euch aber gern! Herzliche Grüße, und nochmal ganz vielen Dank an dieses tolle Forum,

Kiki 

Kiki aka Hello Madam

Groovy
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Beigetreten: 26.08.2009 - 04:59
Beiträge: 8146
RE: Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im

Moin Kiki,

vielen Dank für das umfangreiche Fazit eurer tollen Reise yes

Gruss Volker

 

 

Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
Beiträge: 8032
RE: Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im

Hallo Kiki

Danke für das umfangreiche Fazit. So hätten wir es gerne. Damit dieses Fazit nicht verloren geht, habe ich es in Deinem Namen als Reisebericht gestaltet und auf die Planung hier verlinkt. Kannst Du kurz schauen ob es korrekt ist.

http://www.womo-abenteuer.de/node/11131

So kann jeder Fori schauen was Du geplant hast - und wie es dann abgelaufen ist.

 

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

Samaga
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Beigetreten: 17.04.2014 - 12:33
Beiträge: 95
RE: Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im

Hallo Kiki,

ich wollte dir ganz herzlich für deinen ausführlichen Bericht, spez die Babytipps, danken!

Ihr scheint ja nen supertollen Urlaub gehabt zu haben. Leider haben wir nicht ganz so viel Zeit freischaufeln können.

Vielleicht bekommt ja ab September der Capitol Reef NP noch seine jüngste Junior-Rangerin dazu. Dann ist dieser Park quasi fest in womo-abenteuer-Nachwuchshand wink

Liebe Grüße

Bini

Hello Madam
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Beigetreten: 04.12.2013 - 15:07
Beiträge: 162
RE: Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im

Hallo Fredy,

alles klar, das passt. Danke. Wenn mir nochwas einfällt ergänze ich in dem Reisebericht noch, vielleicht füge ich da zur Übersicht auch nochmal die aktuelle Karte ein, sobald ich dazu komme. Ein paar Feedbacks werde ich auch noch bei Campingplätzen/ Highlights eintragen.

Viele Grüße,

Kiki

Kiki aka Hello Madam

tanni
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Beigetreten: 10.11.2012 - 01:07
Beiträge: 1106
RE: Auf den Spuren der Banane - 8 Wochen USA Südwest mit Baby im

Hallo Kiki,

 

klasse, dein, vor allem für Familien, informatives Fazit.

Ich denke, du hast wunderbar erklärt, worauf es ankommt, was man beachten sollte und welche Problemchen es geben kann.

Liebe Grüße, Tanni