Ich möchte Euch einen kleinen Vorgeschmack auf den Reisebericht und die Wanderungen 2023 geben und nehme dazu exemplarisch unseren lang ersehnten Hike zum Lexington Arch. Der Reisebericht "Drive. Hike. Repeat" ist zu ca. 50% fertig und online ...
Wir starten mit einem sehr guten und kostenlosen Hotel-Frühstück in den Tag. Viele Jahre haben wir auf ihn gewartet. Fluten und Brände machten das Vorhaben unmöglich. Und Ely liegt auch nicht so zentral, dass man es immer wieder bereist und Versuche startet. Und es waren zudem immer wieder Horrormeldungen im Netz zu finden, so dass wir uns nicht sicher waren, was nun objektiv Sache ist. 2014 sind wir das letzte Mal gescheitert. Aber jetzt gilt's!
Als wir den Great Basin Highway, die US 93, bis zur US 50 fahren, strahlt uns die Sonne bereits entgegen. Vorbei am Fuße des Wheeler Peak kommen wir zur NV 487, auf der wir nach 68 Meilen kurz durch Utah kommen. Die UT 21 führt vorbei am Pruess Lake und dann setzen wir den Blinker nach rechts. Und siehe da, - die Offroad-Partie wird zur Autobahnfahrt. Die Gravelroad ist dermaßen gut, dass auch ein PKW keine Probleme hätte. Wir kommen auf der ungeteerten Strecke schnell voran und sind jetzt wieder in Nevada.
Nach 9,3 Meilen kommt die Kreuzung, an der die Strecke links in den South Fork Creek führt. Hier ist es nicht mehr PKW-tauglich, es wird 1,16 Meilen rumpelig und eng. Umkehren wäre nicht mehr möglich. Die Straße ist aber nicht unpassierbar, sondern verlangt vom Fahrzeug etwas Bodenfreiheit. Und nach 10,5 Meilen stehen wir und unser Auto unbeschadet am Trailhead Lexington Arch. Wir wundern und freuen uns, dass alles so unspektakulär abgelaufen ist. Ein Quad steht auch hier. Es hat eine Gewehrhalterung und eine Axt geladen. Vorne klemmt ein Goofy am Kühler, - also sicher, nein hoffentlich ein netter Mensch. Diesen Zeitgenossen werden wir jetzt gleich treffen.
Wir sind am Trail, der die alte überschwemmte Dirtroad als Basis hat. Die Wanderung beginnt zwischen herrlich blühenden Sträuchern, der Weg ist jedoch sehr steinig. Bald endet die alte Road abrupt und es geht durch eine Wash, die wir immer wieder queren.
Und dann kommt er! Gewehr vor der Brust, Arme auf dem Gewehr. Jedoch keine Gefahr für Leib und Leben. Es ist ein Jäger, der uns erzählt, dass er kein Jagdglück hatte und wie der Trail weiter verläuft. Wir sollen doch insbesondere in der Wash auf die roten Bänder an den seitlichen Bäumen und Sträuchern achten, um den Ausstieg nicht zu verpassen. Danke, mein Freund!
Wir setzen unseren Hike fort, - noch ist die Steigung moderat bis nicht vorhanden. Die gelb blühenden Büsche sind die ersten namhaften Gewächse nach einem Waldbrand. Die übrig gebliebenen Stämme der verbrannten Bäume stehen wie Skelette oder Fischgräten in die Höhe. Nach 0,7 Meilen wird die verbliebene Jeeproad zum Trail und man hat das erste Mal Blick auf das Felsentor. Weit entfernt, jedoch mächtig steht der Lexington Arch halbrechts oben.
Nach gut einer Meile geht es bergan. In langen Serpentinen zieht sich der Trail über einen Grashang nach oben. Und er führt nach gut zwei Meilen zur Klippe des Arch Canyons. Hier steht er nun auf der anderen Canyonseite in all seiner Pracht. Dieser mächtige Steinbogen ist der Hammer. Eine Bank lädt zum Staunen und Verweilen ein. Auch wir machen hier eine kleine Pause.
Wir kunden die kleine Mesa aus und finden die Fortsetzung des Trails, der früher direkt im Canyon verlief und im Osten dem Arch entgegen führte. Da die Fluten den Trail verschluckten, verläuft der Weg jetzt an der Klippe entlang bis zur Zusammenkunft von Klippe und Berg. Eine kleine Brücke genommen und dann links oben weitere kleine Steinbögen entdeckt. Es sind nur 0,25 Meilen seit der Bank vergangen und dann geht es auf der Südwestseite nach rechts oben bis in das Felsentor hinein.
Wir genießen diesen unglaublichen Durch- und Ausblick, den der Steinbogen gewährt. Gelb-grüne Hügel unterbrechen den blauen Himmel, der mit seinen kleinen, schneeweißen Wolken den Horizont bis weit hinten im Osten markiert. Das jahrelange Warten hat sich wahrlich gelohnt.
Irgendwann muss man sich losreißen und als uns das gelingt, sind wir nach gut 5 Meilen und insgesamt drei Stunden wieder am Auto. Es freut uns immer noch, dass das so gut geklappt hat.
Das Abendessen im Casino war wieder gut, jedoch wurden wir nach dem Essen unfreundlich gebeten zu beachten, dass es eine Waiting-List gibt.
Hi Fritz,
schön, von Dir zu lesen. Als ich Ely gelesen habe musste ich gleich in deinen Bericht schauen:
Leider wahr, die Preisentwicklung in den Städten (bei uns beobachtet in Las Vegas) war 2022 schon erschreckend, aber die Natur ist halt immer noch der Hammer und entschädigt für vieles und etwas abseits des Troubels fanden wir die Preise dann auch gar nicht so schlimm, wobei wir aber mit dem Zelt unterwegs waren.
Den Lexington Arch hatten wir tatsächlich auch kurz auf dem Schirm: Wir hatten uns dann aber für Aktivitäten im Park entschieden, wie zb die / den Wheeler Peak. Wenn ich deine Bilder von unterm Arch sehe wünschte ich, wir hätten den Arch noch irgendwie untergbracht.
Besonders gefreut habe ich mich auch über die Bilder von der Desolation Wilderness. Auch wir sind am Eagle Lake aufgestiegen, oben aber erst nach rechts Richtung Upper/Middle Venla Lake und über den Fontanillies Lake zurück gelaufen. Die Landschaft da oben um die Seen hat uns echt vom Hocker gehauen. Zurück sind wir dann ein Stück auf eurem Weg (die Bilder vom See/von den Seen habe ich gleich erkannt) dann aber weiter bis zum Bayview TH, und dann das kurze Stück an der Straße zurück gelaufen.
Bin schon gespannt, welche Trails ihr sonst noch gelaufen seid.
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Danke Mike!
Ja, Las Vegas übertrifft wieder mal alles: 0,3 Heineken 9 - 11, Aperol Spritz 20 im Bellagio :-) Aber gut, man muss ja nicht. Aber zwei Eierfrühstücke in San Francisco im Mel's Drive - In, wahrlich kein Sternerestaurant, für 54 USD fand ich schon dekadent. Hat's aber in Sausalito im Lighthouse Cafe auch gekostet.
Aber wie geschrieben: Meile für Meile verliert der Ärger an Geschwindigkeit und die Schönheit der Natur tilgt irgendwann auch den letzten negativen Gedanken
Viele Grüße
Fritz
USA Base Camp
USA Hiking Database