Hier möchte ich euch von unseren Erfahrungen 2009 mit Cruise America berichten.
2007 haben wir sehr positive Erfahrungen mit Road Bear sammeln können; dieses Jahr sollte es eigentlich ein Moturis-Mobil werden, leider mussten wir dann kurzfristig auf CA umbuchen. LEIDER....!
Am 20.05.2009 haben wir jedenfalls für 20 Tage ein C25 Wohmobil von Cruise America in Phoenix übernommen.
Erste Sichtung -
das Fahrzeug ist bereits etwas älter (später sehen wir: 08/2005) und hat auch schon mehr als 90.000 Meilen "runter". Die sieht man aussen an diversen kleineren Kratzern rundrum, innen an deutlich abgewohnten Wohnbereich. Bis auf den vom Vormieter mit Mullbinden angeflickten Grauwasserrohr und den sehr dreckigen, geflickten Dumpingschlauch (beides wird schnell vor Ort gerichtet) gibt es auf den ersten Blick keine groben Mängel. Die Reifen sind nicht mehr neu, aber auch noch nicht ganz abgefahren, wird für die 1000 Meilen noch reichen.
Mit an Bord kommt die Küchenausstattung,
Besteck, große Messer, Dosenöffner, Durchschlag, diverse Töpfe, Wasserkessel und Pfanne, das Geschirr selbst dickes, sehr einfaches Steingutgeschirr, sehr, sehr schwer *schepper*, dazu Plastikbecher. Ich habe schon meine Zweifel, ob die dünnen Böden in den dafür vorgesehenen Schränken dem Gewicht standhalten würden und teile diesen Zweifel auch dem Mitarbeiter mit - der sieht da aber kein Problem. Letzendlich haben wir uns bald Plastikteller gekauft und die CA-Teller nur im Notfall benutzt.
Auf die "Personal Kits" haben wir verzichtet und stattdessen Laken, Decken, Kissen, Handtücher, .... von zu Hause mitgebracht.
Hier der Küchen-/Wohnbereich:
das hintere Festbett:
Waschbereich:
und die Essecke:
Das Wohnmobil:
ein 2005er Aufbau von "Four Winds" auf einem Ford 350E mit bereits 91.000 Meilen. Verbrauch: rd. 25 Liter/ 100 km. Von außen nur eine kleine Stauklappe, hier gehen gerade mal 2 Bananenkisten rein - kein Vergleich mit dem "Keller" des 31er Roadbear. Wir haben Platzprobleme!
Innen fällt die niedrige Höhe des Alkoven auf, wehe, der Hintermann muss nachts mal raus. Auch fehlt hier ein Ausschnitt, es gab beim Durchstieg in die Fahrerkabine so manche Beule. Die Liegefläche des Alkovenbettes ist dafür sehr großzügig über die volle Breite des Wagens.
Der gesamte Innenbereich ist recht abgewohnt,
keine einzige Tür schliesst richtig,
stellenweise ist das Furnier abgestoßen.
Der Wasserhahn ist locker, die Spüle ist locker, dafür wurde der Tisch in der Essecke festgeschraubt, so daß die Dinette nicht mehr zum Bett umgebaut werden konnte. An der Sitzbank entgegen der Fahrtrichtung fehlt eine Leiste, das Polster rutscht dauernd ab. Fenster lassen sich nicht richtig schließen und öffnen sich tw. selbständig während der Fahrt. Die Rahmen der Fliegengitter sind z.T. verzogen und schließen daher nicht mehr mückendicht.
Das Schloss der Eingangstüre ist defekt, mehrere Male stehen wir davor und kommen nicht rein, und mehrere Male springt die abgeschlossene Türe während der Fahrt auf (zum Glück ist nichts passiert!).
Bei der Fahrt (auch auf gutem Highway bzw. Interstate) entstehen im Innenraum furchtbare Quietschgeräusche, die wir später dem im Bereich des Küchenblocks lockeren Wohnmobilaufbau zuordnen. Und als wir dann das pflaumengroße Loch im Radkasten bemerken, das in den Küchenschrank führt, wundert uns auch der ganze Dreck im Wagen nicht mehr. An stürmischen Tagen oder sandigen Straßen mussten wir Geschirr und Töpfe vor dem Essen spülen.
Wir hatten einige Regentage, dabei stellten wir eine Undichtigkeit des Dachfensters der Dusche fest. Blöd nur, daß genau dort unsere Schmutzwäsche lagerte, und ich nun einige T-Shirts mit Stockflecken habe, denn wir haben diese Leckage nicht sofort bemerkt. Bei etwas mehr Regen drang dann auch durch das hintere Panoramafenster etwas Wasser ein.
Auf der Hälfte der Tour ist der lockere Wasserhahn der Küche dann vollends "losgewackelt", incl. Leckage am Wasserschlauch.
Eine Reparatur mit Bordmitteln (Klebeband) hielt nicht auf Dauer, wir mussten also in Page eine Werkstatt aufsuchen. Um unsere kostbaren SUV-Tage nicht zu belasten, haben wir uns 2 Tage mit abgeschalteter Wasserpumpe und untergestellten Schüsseln beholfen.
Gegen Ende der Tour wurde das Quietschen immer schlimmer, ebenso das Flattern der Lenkung, das bei Geschwindigkeiten über 50 mp/h von Anfang an unangenehm auffällt. Wir stellen fest, daß sich die Lauffläche am äußeren Reifen der rechten Hinterachse gelöst hat.
Der Reifenmonteur möchte uns am liebsten im Repair Shop sehen, um auch noch weitere Reifen auszutauschen, zumal auch der Ersatzreifen alles andere als gut ist. Da wir nur noch 200 Meilen vor uns haben, lehnen wir ab, die schaffen wir wohl noch so. Aber knapp: Am letzten Tag beginnt auch der äußere Reifen der linken Hinterachse, Auflösungserscheinungen zu zeigen.
Die Fahrzeugrückgabe in Phoenix:
Wir trugen unsere Mängelliste vor, betretenes Gesicht bei der Mitarbeiterin, die aber dennoch nicht sehr interessiert scheint. Jedenfalls hält sie es nicht für nötig, unsere Mängel schriftlich festzuhalten. Man hat den Eindruck: sowas hören die hier jeden Tag... Es erfolgte auch keine gemeinsame Sichtung des Fahrzeugs, lediglich die Meilen- und Generatorstände wurden überprüft. Für die Unannehmlichkeiten (Werkstattaufenthalt, Reifenpanne, daher zusätzliche Meilen und Übernachtungskosten) bekommen wir den Gegenwert von 1,5 Tagen Miete gutgeschrieben. Damit sind wir einverstanden.
Fazit:
Der Grundriss der Fahrzeugs, der mangelnde Stauraum / Kofferraum und vor allem der schlechte Erhaltungszustand des Fahrzeugs haben uns nicht überzeugt. An diesem Fahrzeug war zwar nichts so richtig schlecht, aber auch nichts wirklich gut. Die Summe der kleinen Mängel macht's - und eigentlich kann man "so" keinen Kunden mehr auf die Piste lassen. Wenn es sich vermeiden lässt, würden wir nicht noch einmal bei Cruise America buchen.
Viele Grüße,
Bettina
Hallo Bettina,
danke für Deinen sehr objektiven und ausführlichen Zustandsbericht des Cruise America RV's. Leider hat sich mit dieser Erfahrung die Ihr machen durftet, der Ruf von Cruise America wieder einmal bestätigt.
Da sie aber eine sehr große Flotte haben und in der Ferienzeit meist unschlagbar mit dem Preis sind werden sie immer wieder Kunden bekommen.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
Hallo Bettina
Da Ihr nur sehr wenig Meilen "gemacht" habt, ist es gerade noch gut gegangen. Selbstverständlich muss man immer den Preis berücksichtigen und CA hat auch an vielen Orten Stationen, man sollte aber schon schauen ob evtl. nicht eine zwar vielleicht geringfühgig teurere aber sicherere Variante möglich wäre.
Gerade im Frühjahr und Herbst gib es da meist Möglichkeiten. Ich weiss, dass bei Euch Phoenix als Uebernahmeort das Problem war. Die grosse Summe der kleinen Unannehmlichkeiten sind ärgerlich!
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallo
Ist zwar schon ein Weilchen her, möchte doch auch noch etwas dazu sagen:
Habt Ihr denn den Zustand der Reifen bei der Uebernahme nicht kontrolliert.? Diese müssten ja schon vor dem Start "arschglatt" gewesen sein.
Da wäre ich, keinen Meter vom Hof gefahren!
Obwohl ich CA nie fahren würde, auch gratis nicht, hätte das bei einem geplatzten Reifen unterwegs, für euch unter Umständen, fatal ausgehen können.
Nun, ich denke, dass das für euch auch ein "Lehrblätz" ist, und beim nächsten mal, seriösere Vermieter wählt.
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