Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 17: Savannah

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Bernardo
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Beigetreten: 01.11.2015 - 13:24
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Tag 17: Savannah
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Montag, 14. Mai 2018
Gefahrene Meilen: 
40 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Ein herber Verlust und der Wetterumschwung

Tag 17:

14. Mai 2018

 

Savannah,

der Regen und ein großer Verlust

Ja, Regen ist für heute und überhaupt gemeldet.

Beim ersten Kaffee am Wohnmobil ist es noch trocken, aber es sind schon graue Wolken am Himmel.

Als wir losfahren, um uns Savannah anzuschauen, beschlagen die Scheiben unseres Wohnmobils von außen an den Stellen, an denen die kalte Luft der Klimaanlage dort auftrifft. Es ist also schon sehr viel Wasser in der Luft. In Kombination mit fast 30 Grad echt unangenehm.

In Savannah angekommen, radeln wir gleich los. Natürlich gibt es als erstes Mal ein ganz gesundes Frühstück im Goose Feathers Café, mit Orangen und Erdbeeren.

So gestärkt, stiegen wir wieder auf unsere Fahrräder und starteten unsere Sightseeing- Tour.

Doch, oh je, was soll ich sagen? Von meinem Schätzchen brach die rechte Pedale ab.

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Wir googelten einen Bike-Shop und schoben mit hängenden Köpfen unsere Fahrräder neben uns her.

Durch die hohe Luftfeuchtigkeit klebten unsere Sachen schon nach wenigen hundert Metern an uns und der Schweiß tropfte mir vom Gesicht. Am Bike-Shop angekommen, starb meine letzte Hoffnung. Nichts zu machen, das ganze Pedallager müsste getauscht werden. Kosten 65 Dollar, plus Montage, plus Tax. Alles in allem mehr, als das Fahrrad neu gekostet hat. Traurig ließ ich es zurück. Bernd radelte zum RV zurück und ich watschelte zu Fuß hinterher. Mit dem Rad lasse ich auch ein Stück Erinnerung zurück, aber es hilft ja nichts. Wir hatten gehofft, dass sie wenigstens die 3 Wochen überleben, aber das war wohl nichts. Dann wird ab jetzt also alles zu Fuß erledigt oder eben mit dem Wohnmobil. Seufz.

Also machten wir uns per Pedes auf den Weg durch Savannah. Ein wenig fehlte uns der Schwung. Fahrrad weg, graue Wolken am Himmel und dann diese wahnsinnige Luftfeuchtigkeit. Es fühlte sich an, als würde man durch eine Sauna laufen.

Wie ihr auf der Karte sehen könnt, gibt es lauter solcher Mini-Parks. Darin und um diese Parks herum sind die ganzen Sehenswürdigkeiten und alten Gebäude. Eigentlich recht schön gemacht. Die Lichtverhältnisse sind heute bescheiden zum fotografieren, aber wir haben unser Glück trotzdem versucht. Wir hatten uns eine Reise-App installiert. Diese führte uns von wunderbar durch Savannah.

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Heute ist das grüne Gebäude ein Bed&Breakfast, aber vor 200 Jahren hat sich dort eine gewisse Anne aus dem Fenster im zweiten Stock gestürzt und lebt seit dem als Geist im Haus und ärgert die Gäste. Sie kitzelt sie zum Beispiel an den Füßen.

Wer sich schon immer gefragt hat, warum es zwei Treppen an einem Haus gibt, der erfährt hier die Lösung. Die Herren gingen links hinauf, die Damen rechts. Dies geschah deshalb, weil die Herren so nicht den Damen auf die Knöchel schauen konnten, wenn diese ihr Kleid hochhoben, um nach oben zu gehen.​​

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Und diese Aussparung auf der dritten Stufe war ein Fußabstreifer, damit kein Dreck von der Straße mit ins Haus getragen wurde. Das einzige Geländer, welches noch original erhalten ist in ganz Savannah​​

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Hier ein Blick in den Garten des Hauses.​​

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Auch im Kehoe House treiben Geister ihr Unwesen. Gäste berichten von Kinder-Gelächter und von Billardkugeln, die die Treppe herunterrollen.​​

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Kirche und Park dürfte den Fans von Forest Gump bekannt vorkommen. Hier segelt in der ersten Szene eine Feder an der Kirchturmspitze vorbei und im Park sitzt Forest Gump mit seiner Schachtel Pralinen.​​

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Mit das höchste Gebäude der Stadt. Die St. John’s Cathedral

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Die Erkenntnis, dass Gummibäume blühen….

​​Der Gründer Savannah’s, dessen Namen ich mir nicht merken kann, weil er so kompliziert ist. Wer will, kann es ja googeln

Übrigens heißt der gute Mann James Oglethorpe.​​

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​​Irgendwann war es dann so weit. Es fing an zu regnen. Eher gesagt, es schüttete für wenige Minuten. Nun war es ganz vorbei. Alles klebte und wir schwitzten noch mehr. Es war in der Stadt nicht mehr auszuhalten. Wir flüchteten zurück ins Auto, fuhren los und schlenderten durch ein Outletcenter. Wir versuchten noch verzweifelt einen Laden zu finden, der uns für eine Hand voll Dollar ein gebrauchtes Bike verkauft, waren aber erfolglos. Kurz haben wir ernsthaft überlegt, ob wir im Walmart ein neues für 89 Dollar kaufen sollen, haben den Gedanken aber dann verworfen. Das Wetter ist für die letzten Tage nicht sonderlich gut gemeldet und dafür lohnt es sich dann eben nicht.

Immer wieder gab es Schauern und wir beschlossen noch nicht zum Campground zu fahren, sondern essen zu gehen.

Wir fuhren zu Applebee’s und aßen Sparerips und Shrimps. Nicht überragend gut, aber es ging. Das war unser dritter Besuch bei Applebee´s und jedesmal waren wir enttäuscht. Da fahr ich lieber zu Mäcces.​

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Danach ging es dann doch zurück zum Campground. Und hier sitzen wir nun unter der Markise, während es von den Bäumen tropft. Eben flog ein dicker Käfer in die Citronella-Kerze. Wir konnten das arme Ding leider nicht mehr retten. Ich erspare euch an dieser Stelle ein Foto.

Die Luft ist etwas kühler, aber es ist wie im Regenwald. Die Mückenfreuen sich und ich habe trotz Mückenspray das Gefühl, sie feiern an meinen Beinen ne Party. Ständig kommen auch dicke Käfer und fliegen gegen unsere Köpfe und Beine. Das ist echt fies, weil man sie im Dunkeln nur spürt, aber nicht sieht.

Leider sind die Wetterprognosen für unsere letzte Urlaubswoche mehr als bescheiden. Es ist zwar warm, so 25-28 Grad, soll aber mehr oder weniger regnen oder gewittern. Jammern hilft aber nichts, wir müssen am Freitag morgen unser Womo in Orlando abgeben. Jetzt, wo es an die schönen Strände Floridas geht kommt der Wetterumschwung. Bei Regen macht Campen so überhaupt keinen Spaß. Das ist im Womo zwar bedeutend besser als im Zelt, aber auch hier kommt man bei Schmuddelwedder schnell an die Grenzen.

Ina hat eben ausgerechnet, dass wir noch jeder für ca. 250$ zollfrei einkaufen dürfen. Daher werden wir wohl Großteile des schlechten Wetters in irgendwelchen Shoppingmalls verbringen. Was willste machen bei dem Wetter. Die ersten Wochen waren echt gut – vorbei mit lustig.

Aber manchmal kommt es ja auch anders als man denkt…..

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Best regards, Bernd