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Tag 8
05. Mai 2018
DIE OUTER BANKS
kurz: OBX
Der Wind hat aufgehört. Leises Plätschern und Vogelgezwitscher wecken uns. Die Sonne :sonn: scheint von einem blauen Himmel und es sind jetzt um 8Uhr bereits knapp 20°C. Wir frühstücken draußen, dumpen und befüllen den Wassertank. Dann machten wir uns auf den Weg zu den Outer Banks. Das sind sozusagen die Keys von North Carolina. Eine 280km lange Inselkette, die gerne als Naherholungsgebiet genutzt wird.
Ja, auch der Osten Amerikas hat seinen Reiz. Hier schlägt das eigentliche Herz Amerikas. Im Supermarkt kann man US-Flaggen aller Größen kaufen. Oder auch im Zehnerpack. Dann kann man die Einfahrt auch beflaggen. Und trotzdem ist es schön. Es gibt hier nicht die großen Naturwunder…. kein Grand Canyon und auch kein Yellowstone. Es sind die kleinen Sachen. Grüne Wiesen, Wald und Wasser statt Fels. Schöne Häuser statt Steinbögen. Der nächste Supermarkt ist meistens in Reichweite und nicht 100 Meilen irgendwo entfernt.
Auf den Outer Banks angekommen, führte uns unser Weg als erstes in eine Coin laundry in dem Städtchen mit dem klangvollen Namen Kill Devils Hill.
Ich möchte gar nicht wissen, wie die Stadt zu diesem Namen gekommen ist.
Also rafften wir erst einmal unsere dreckige Wäsche zusammen und marschierten in die Laundry. Scheine in Münzen gewechselt, Waschpulver aus dem Automaten gezogen und schon ging es los.
Eine halbe Stunde hatten wir nun Zeit. Um uns diese zu vertreiben, holten wir die Fahrräder runter und fuhren drauf los.
Wir shoppten ein paar Souvenirs und fuhren dann zurück. In der Laundry stand einsam und verlassen ein Wäschekorb. Scheint von hier zu sein. Also habe ich kurzerhand unsere Wäsche reingelegt, um sie zum Trockner zu bringen. Alles in den Trockner geräumt und angeschmissen.
Plötzlich eine Stimme hinter uns: Sorry, this is my basket!
Ups, wie peinlich, da hatte das Teil doch glatt einen Besitzer. Dieser war aber sehr friedfertig. Fing den üblichen smalltalk an: Woher, wohin, wie lange…Reichte uns dann beiden die Hand und verabschiedete sich mit den Worten: God bless you, have a save trip!
Der Trockner braucht 40 Minuten. Wir stiegen wieder auf unsere Fahrräder, da wir eben eine Eisdiele entdeckt hatten.
Mit sauberer Wäsche setzten wir unsere Reise fort.
Ziemlich beeindruckend sind diese Brücken hier schon. Vor allem immer seeeeehr lang.
Hier scheint die alte wohl nicht mehr zu reichen und es wird nebenan neu gebaut.
Eigentlich wollten wir weiter fahren, aber irgendwie war es uns für heute doch zu weit bis nach Hatteras Island und so blieben wir im Oregon Inlet Campground.
Hier haben wir eingecheckt und wurden direkt mal auf unsere T-Shirts angesprochen. Ich hatte heute mein Camping-Shirt, was natürlich eigens für diesen Urlaub genäht wurde an.
Mein Mann zog seins dann natürlich auch an. Frau Ranger war regelrecht begeistert.
Unsere billigen Fahrräder erfüllen hier im Osten ebenfalls ihren Zweck. Im Westen wäre das ohne eine Gangschaltung nicht vorstellbar. Kleine Wege erledigen wir mit dem Rad. Auf dem Campground heute zum Beispiel. Wir sollten reinfahren, uns einen Stellplatz aussuchen und dann wieder zum Office zurückkommen. Wir also rein, Stellplatz ausgesucht, Räder startklar gemacht und zum Office zurück geradelt. Dabei einen schöneren Stellplatz gesichtet, ich blieb stehen, Bernd radelte zurück, Fahrrad wieder auf den Ständer, mit dem Womo schnell zu mir, einparken, Fahrrad wieder runter und ab die Post zum Office. Frau Ranger kam direkt raus und musste sich noch die Nähte unserer Shirts genauer anschauen. Sie hätte sonst keine Ruhe gehabt. Kurzes Fachsimpeln über diverse Nähmaschinen und wieder zurück zum Wohnmobil.
Da Bernd seine Fußknöchel etwas geschwollen hat, wollte ich mal schauen, wie weit der Weg durch die Dünen zum Strand ist.
Ich fuhr natürlich mit dem Fahrrad und schleppte es dann tapfer die Dünen hoch und wieder runter. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich das Meer zu sehen bekam und die ersten Schweißtropfen bildeten sich.
Endlich, das Wasser und direkt neben mir eine Zufahrt für Autos zum Strand. Den Weg habe ich dann auch zurück genommen und kam schweißgebadet wieder bei meinem Mann an. Dann also gemeinsam mit dem Fahrrad an den Strand. Auch, wenn die Sonne sich mehr oder weniger hinter den Wolken versteckt, war es wunderschön dort und wir haben ein paar tolle und große Muscheln gefunden!
Zurück am Wohnmobil hatten wir ganz schön Hunger! Ein Schälchen Cornflakes und ein Eis sind ja jetzt auch nicht soooo viel und es waren auch schon 6 Uhr.
Bernd schmiss den Grill an, Hähnchenschenkel und Würstchen landeten auf selbigem und zusammen mit Cole slaw und Co. war das Abendessenschnell gemacht. Leider hat sich der Himmel total zugezogen und so gibt es heute leider kein Foto vom Sonnenuntergang für euch. Eigentlich wollen wir morgen weiter auf den Outer Banks entlang fahren, aber die Wettervorhersage sieht nicht gut aus für hier. Die nächsten drei Tage gibt es zwischen 16 und 20°C und viel Regen und Gewitter. Der Urlaub ist uns aber zu schade, um nur im Wohnmobil zu hocken.
Mal schauen wie der Himmel morgen früh aussieht....