Mittags sind wir dann auch schon wieder auf der Piste – wir steuern Lake Havasu City an. Denn wir möchten endlich mal wieder ans Wasser und ein bisschen abhängen und plantschen. Zunächst stoppen wir in Williams und nehmen dort eine leckere Speise zu uns.
Der Weg nach Lake Havasu fühlt sich ewig an. Ich glaube, wir haben ungefähr fünf Stunden gebraucht. Darum fangen wir an zu diskutieren, ob wir noch nach Oatman fahren möchten oder nicht. Eigentlich wollte ich unbedingt noch ein Stück Route 66 erleben und endlich mal nach Oatman kommen, wo wir es letztes Mal schon nicht hingeschafft haben, weil ein Flash Flooding den Weg versperrt hatte. Aber wir fahren schon wieder so lange und wir wollten doch eigentlich noch ins Wasser und kurz in den Walmart hüpfen. Heute wollten wir nicht so spät in Lake Havasu ankommen. Wir überlegen hin und her und schweren Herzens entscheiden wir (oder eher ich) uns dafür, Oatman mal wieder links liegen zu lassen. Also steuern wir Walmart an, kaufen kurz ein und fahren weiter. Ich kriege kurz schlechte Laune, weil ich die Entscheidung kurz darauf doch wieder bereue und sehe aber erneut ein, dass wir uns ja nicht abhetzen und wenigstens mal auch ausspannen wollen.
Um 17 Uhr kommen wir in Lake Havasu City an. Da wir bis dato kein Internet hatten, folgen wir einfach den Schildern vom Lake Havasu State Park und landen auf einem Campground mit ganz vielen freien Kapazitäten. Die Rancherin achtet sehr darauf uns einen schattigen Standort zu geben, da wir ja mit dem Zelt unterwegs sind.
Die Sonne geht schon langsam unter, alles färbt sich rot. Wir haben wirklich einen der schattigsten oder wenn nicht sogar den einzigen (?) schattigen Standort bekommen. Auf der Nachbarsite stehen schon einige Zelte, die sich alle unter unserem Bereich versammeln. Wir bauen unser Zelt daher auf der anderen Seite auf, wir bleiben ja nur eine Nacht und dort ist auch alles verschattet. Das passt schon so. Am nächsten Tag brauchen wir ja keinen Schatten mehr für das Zelt. Als alles aufgebaut ist, laufe ich schon los Richtung Strand. Vereinzelt stehen hier Bäume, die wertvollen Schatten liefern. Ich mache ein paar Fotos und lege mich auf den Strand und warte auf Peter. Als er sich dann auch umgezogen und angekommen ist gehen wir ins Wasser. Hier sind auf jeden Fall unempfindliche Füße oder Wasserschuhe angesagt, da alles steinig ist. Das Wasser ist angenehm kühl, aber nicht zu kalt und wir plantschen bei einem beginnenden Sonnenuntergang rum. Einziger Nachteil bei diesem See: Hier fahren viele Sportboote rum. Das ist laut und muss man mögen. Mit Ruhe ist hier nicht viel – außer man ist taub – so wie ich – und kann sein CI ausschalten. Dann kriegt man nix mehr davon mit und wähnt sich in einer herrlichen Idylle. Eines der Sportboote hat aber so einen Krach gemacht, dass sogar ich aufgeschreckt bin und Peter fragen musste, was das war. Die Vibrationen waren immens. Auch heute Abend haben wir einen fantastischen Sonnenuntergang erlebt. So viele verschiedene Farben bei einem wolkenfreien Himmel. Es ist einfach der Wahnsinn, welche Farben und Formationen so ein Sonnenuntergang haben kann. Da hab ich gar nicht mehr das Bedürfnis, morgens extra früh aus dem Bett zu kraxeln, um einen schönen Sonnenaufgang zu erleben. ;-) Hier ein paar Bilder...
Später kochen wir im Dunkeln ein leckeres Gericht. Die Kopftaschenlampe ist im Dauereinsatz und erweist sich hier als sehr nützlich. Wir sehen am Toilettenhäuschen ein Stinktier herumlaufen und ich laufe wenig später nur ganz vorsichtig und mit sehr spitzen Füßen auf die Toilette. Wir essen Pulled Pork mit (ungeschälten) Kartoffeln und Cole Slaw. Ich muss schon sagen, dass wir auf dieser Reise richtig abwechslungsreich und wenig auf FastFood ausgerichtet essen. Obwohl wir ja nur einen Gaskocher und keinen Kühlschrank haben, gelingt uns das doch ziemlich gut. In der Kühlbox schmilzt das Eis oft innerhalb von zwei Tagen, so dass wir immer wieder Eis nachfüllen müssen. Gekühlt haltbare Lebensmittel kaufen wir für maximal drei Tage im Voraus ein. Das meiste muss noch nicht mal wirklich gekühlt werden. Hähnchenfleisch haben wir gefroren gekauft, so dass es erst einmal eine Kühlfunktion hatte und dann gegessen werden konnte. In den USA findet man nicht täglich Supermärkte, so dass man durchaus auch mal für drei Tage im Voraus einkaufen muss. Das ist uns ganz gut gelungen.
Am nächsten Tag bleiben wir noch bis 12 Uhr (da ist CheckOut) am See liegen und gammeln vor uns rum. Es ist wenig los, die Sportboote sind auch noch nicht aktiv, sodass wir auch akustisch Stille genießen können. Wir entdecken in der Luft fliegende kalifornische Kondore und sind erstaunt, diese überhaupt zu sehen. Entschuldigt hier die schlechte Qualität, die Vögel waren halt sehr weit weg und ich habe Bildausschnitte gemacht. Sie machen es sich ebenfalls am Strand gemütlich und laufen hin und her – aber immer in schönem Abstand zu uns Menschen.
Um 12 Uhr hüpfen wir schnell in die Dusche und machen uns dann auf dem Weg Richtung Joshua Tree. Zunächst halten wir noch bei Starbucks und an der London Bridge und dann setzen wir die Fahrt fort. Die Fahrt dauert ungefähr 2,5 Stunden und die Straßen gehen schnurgeradeheraus. Irgendwann verläuft neben der Straße noch eine ewig lange, nicht enden wollende, Bahnschiene. Und dort sieht man die umweltfreundliche Version von Graffitis. Menschen haben dort Steine und Holzstücke so gelegt, dass Namen und Bilder zu erkennen sind.
Wir kommen gegen 16 Uhr im Joshua Tree an und suchen uns im Jumbo Rocks eine schöne Site aus, die versteckt zwischen den Büschen und Steinen liegt. Dort hoppeln ganz viele Hasen herum, die uns neugierig beim aufbauen des Zeltes zuschauen.
Und welchem Tier wir am nächsten Tag noch begegnet sind, das erfahrt ihr dann wieder im nächsten Reiseabschnitt! ?
Hi Dana,
sehr schöne und stimmungsvolle Bilder hast du wieder geschossen, besonders das letzte vom Sonnenuntergang.
Nicht ärgern, wenn es mal wieder mit einem Wunschziel geklappt hat. Dann habt ihr eine Entschuldigung für den nächsten Urlaub.
LG mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
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