Tag 04-06: Entspannte Zion-Zeit

Und schon sind zwei volle Tage und drei Abende vorbei. Wir begeben uns via Taxi wieder zum Flughafen und holen dort unseren Mietwagen, den Nissan Rogue ab. Zunächst steuern wir das Outlet im Norden von Las Vegas an und werden schnell in verschiedenen Shops fündig, also reicher an Klamotten, aber ärmer an Geld. :-D Das geht ja schon mal sehr gut los! Das bezahlen via Handy (Apple: Boon; Android: PayPal) funktioniert wunderbar. Überall in den Läden können wir heute mit der dem Handy bezahlen und sparen so die Auslandsgebühren. Also - wer eh mit dem Handy unterwegs ist und keine Kreditkarte hat und holen möchte, mit denen man die Auslandsgebühren nicht zahlen muss, kann es auch mit dem Handy (mit entsprechender Funktion natürlich) versuchen. Man kann auch offline bezahlen, das ist gar kein Problem. Sobald das Handy wieder Netz hat (sei es WLan oder mobil), werden die Sachen verbucht. Da Ing-Diba noch nicht mit ApplePay kooperiert, musste ich den Weg über die boon-App machen, das hat aber alles problemlos und intuitiv geklappt.

Nach drei Stunden entschließen wir uns, hier mal einen Punkt zu machen, es werden ja noch weitere Outlet-Stores auf uns zu kommen, und mal zum Walmart zu fahren. Dort brauchen wir 2 Stunden, um uns einzudecken, man muss ja schließlich auch die ganzen Reize verarbeiten. Es ist einfach riiiiiesig. Ganz wichtig als Zeltler:

- Kühlbox (für 3$ aus Styropor)

- Eis (schmilzt zwar, hält aber kühl)

- Lebensmittel, die nicht zwingend gekühlt werden müssen (z.B. ganz viel Gemüse :-P, Kartoffeln, Nudeln, Wraps, Ciabatta-Brötchen etc.)

- Gemüse/Obst statt Aufschnitt fürs Frühstück (gut, es gab dennoch ein bisschen Wurst - in Form von Salami am Stück)

- Haltbare Milch für den Kaffee

- Kaffeepulver (!!!) (mit Aeropress benutzt)

u.v.m.

Am Zeltplatz angekommen funktionieren wir unseren Handgepäcks-Koffer in unseren Lebensmittellager um und deponieren dort die Lebensmittel. In die Kühlbox kommt das Eis zum kühlen (welches fortan ca. alle 2-3 Tage neu gefüllt werden musste) mit Bier und Fleisch (zum Teil gefroren gekauft).

Unser Auto ist jetzt nun unsere mobile Wohnung:

- Handschuhfach (Beifahrer): Elektrokram, Wertsachen, Kabelkram

- Rücksitz (Beifahrerseite): Garderobe bzw. Kleiderschrank und Schuhschrank

- Rücksitz (Fahrerseite): Badezimmer (Kosmetikbeutel, Handtücher) und Leerflaschensammlung

- Kofferraum: Kühlschrank und Vorratskammer sowie Küchenschrank ala Spülmittel, Handtücher, Schwämmchen, Küchentücher etc. pp.

Wir sind schnell eingespielt und kommen im Rest der Reise gut zurecht mit diesem System. Das heißt also, dass in unser Zelt wirklich nur die Isomatten, Schlafsäcke und zwei Menschlein (und deren Wertsachen) rein kamen und der Rest im Auto blieb.

Nun zurück zum Tagesablauf :-P: 

Nachdem der Einkauf dann auch mal getätigt war ging es nun endlich los in den Zion NP. Wir sind schon relativ „spät“ dran und ich wusste nicht mehr, wie das ist, wenn man erst nach den Öffnungszeiten der Campingplätze einchecken möchte. Entsprechend aufgeregt war ich dann doch irgendwann, aber es war alles kein Problem. Es hing ein Zettel am Watchman CG aus, so dass wir dann unsere Site schnell zuordnen und finden konnten. Wir bauten schnell das Zelt auf und richteten uns ein. Endlich in der Natur – das ist doch nochmal was ganz anderes. Das Zelten hab ich auch schon vermisst!

Am nächsten Morgen checken wir uns am Rancherhäuschen ein und ich bezahle noch den Annual Pass und hole mir die aktuelle Zeitung vom Zion NP. Wie ich schon vorher wusste, aber da nochmals bestätigt bekam, sind diesmal viele Trails geschlossen. Eigentlich sind nur die kürzeren „Massentrails“ geöffnet. Aber das war jetzt auch nicht schlimm, dann gestalten wir den Tag halt etwas entspannter und sind mal hier und dort. Wir fahren zunächst zum Riverside-Trail. Da wir uns nicht vorab schlau gemacht haben, hatten wir jetzt nicht mehr damit gerechnet, dass man ja bis zum Po nass wird, wenn man die Narrows ganz mit machen möchte. Daher sind wir nur soweit gelaufen, wie die Oberschenkel trocken geblieben sind. Wäre es nach mir gegangen, wäre ich auch bis zum Po ins Wasser gewatet. Aber ich hatte keinen Stock, dafür aber die teure Kamera dabei. Und da ich durch meine Hörschädigung Gleichgewichtsprobleme habe, wollte ich das Risiko nicht eingehen, aus dem Gleichgewicht zu geraten und ins Wasser zu fallen. Und dieses Szenario ist bei meiner Tollpatschigkeit nicht ganz so unwahrscheinlich. Wie oft hat mein Mann mich gefragt, ob er nicht doch noch meinen Rucksack (und somit meine Kamera) nehmen soll. Ja, wie ich beobachten konnte, konnte man wohl Stöcke ausleihen, aber wie gesagt – wir sind diesmal ziemlich planlos in den Urlaub gefahren. :-D Waren zwar kurz im Visitor-Center zum Wetter checken, haben aber nicht weiter die Lage geprüft.

War aber auch nicht schlimm, das kurze Stück, das wir gewatet sind, war auch schon sehr schön! Wir kehren also irgendwann zurück und fahren mit dem Bus zum Kayenta Trail. Aber der ist ja auch gesperrt, wie wir dann feststellen durften, und zum Angels Landing wollen wir nicht laufen. Also nichts mit einem Rundweg über die Emerald Pools. Wieder in den Bus – weiter zur Zion Lodge. Dort nehmen wir erst einmal ganz Touristenlike (passt eher nicht zu uns) eine Mahlzeit zu uns, bevor wir den Lower Emerald Pool laufen. Die anderen Pool-Trails sind ja leider auch gesperrt. Das war ein schöner, entspannter Spaziergang. Zurück am Zion Lodge schmeißen wir uns auf die große Wiese unter dem schönen großen Baum und dösen etwas. Danach laufen wir noch zu den Emerald Pools.

Irgendwann geht es zurück zum Zeltplatz und wir nehmen uns den Watchman-Trail für den nächsten Morgen vor - heute haben wir dazu keine Lust mehr. Wir kommen am Zeltplatz an und irgendwann spätabends kommt ein riesiges Auto an, es steigen 10 Leute aus, es werden 4 Zelte aufgebaut, und die Leute düsen wieder ab. Whrsl haben sie irgendwo was gegessen. Am nächsten Morgen wird schnell gefrühstückt und um 8 Uhr sind sie auch schon wieder weg. Na, das war ja mal ein kurzer Besuch hier!

Am nächsten Morgen frühstücken wir in Ruhe in Anwesenheit der Deers um uns herum und packen zusammen. Gegen 9 Uhr sind wir dann fertig und wollen einen Parkplatz ansteuern. Aber oh Schreck – es ist schon alles voll! Ist das denn zu glauben?! Wir steuern einen Straßenparkplatz an. Maximal 2 Stunden für 2$ und danach für den ganzen Tag 20$... Ne, sagen wir uns. Hetzen wollen wir uns jetzt auch nicht, wer weiß, wie lange wir tatsächlich für den Watchman-Trail brauchen?! Also entscheiden wir uns diesen Trail von der Liste zu streichen und ein bisschen mit dem Auto Richtung Lake Powell zu fahren und hier und da zu stoppen. Irgendwo vor dem Tunnel entdecken wir ausgetretene Pfade und laufen einen nicht eingezeichneten Trail entlang. Nach dem Tunnel schnappen wir uns den letzten freien Platz für den Canyon Overlook Trail und genießen hier die fantastischen Ausblicke am Ende des Trails! Ja doch, auch wenn wir den Watchman Trail nicht laufen konnten, haben wir doch noch viel an dem Tag gesehen und erlebt - inkl. einer Begegnung mit einer Schlange!

Wo wir dann letzten Endes gelandet sind - das verrate ich euch beim nächsten Reiseabschnitt! ;-)