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North of the known [2024] - Colorado, Wyoming, Montana, Idaho, Nevada, Utah, Arizona, New Mexico

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zehrer
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North of the known [2024] - Colorado, Wyoming, Montana, Idaho, Nevada, Utah, Arizona, New Mexico
Eckdaten zum Reisebericht
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Landkarte - Drive. Hike. Repeat. [2023]

Reisebericht

Prolog

Zumindest bei uns in Bayern lernte man schon als kleines Kind, dass man in den Bergen weder hüpft, noch läuft! Und mit dem Rad einen Berg hinauf oder hinunter zu fahren war überhaupt nur auf Asphalt denkbar. Dass man im Alter das ein oder andere vergisst oder verdrängt mag ja sein. Aber zudem entwickelt sich gesellschaftlich etwas in eine Richtung, das früher als hirnrissig angesehen wurde. Was würden die Bergläufer, Trailrunner und Mountainbiker tun, wenn sich die Bergfexe des letzten Jahrhunderts durchgesetzt hätten?

In einem Anfall der Euphorie, man könnte es auch als spätpubertäre Dummheit bezeichnen, war die Schönheit der Coyote Buttes Süd so überwältigend, dass sich der alte Mann spontan über das in der Kindheit gelernte hinwegsetzte, sich in Trab setzte und einen Hügel raufrannte, um auf der anderen Seite noch mehr der intergalaktischen Schönheit dieser Landschaft zu genießen. Er kam aber nicht weit! Nach dem ersten Sprung auf den Hügel war abrupt Schluss. Die "Explosion" eines Körperteils, Gott sei Dank nur zirka 1,5 Meilen vom Trailhead entfernt, war nicht aufzuhalten. George Clooney war nicht im Page Hospital Emergency Room, ich schon - aber dazu später mehr.

Wir haben uns vor Jahren vorgenommen, nicht mehr in die überlaufenen Gebiete der Nationalparks vorzudringen. Jedoch wollten wir heuer noch einmal nach 1997 nach Kalispell, Montana, um im Glacier National Park zu wandern. Der erste Teil unserer Reise war darauf ausgerichtet. Und so starten wir nach Ankunft auf dem Denver International Airport sofort nach Norden. Erster Stopp war Laramie in Wyoming.

Reiseroute 2024 North of the known

Wie werden 5.708 Meilen mit dem Auto und 135 Meilen Wanderungen verlaufen? Wir laden Euch in den Emergency Room von Page, AZ, ein und zu einem Reifenplatzer, der eine 562 Meilen lange Tagesfahrt Fahrt bis Phoenix zur Folge hatte. Und noch vieles mehr könntet Ihr mit der Schilderung unserer USA Reise "North of the known" er- und durchleben.

Reiseroute 2024 North of the known

Reiseroute 2024 North of the known

Reiseroute 2024 North of the known

Reiseroute 2024 North of the known

Donnerstag, 05.09.2024

Wir haben am Vortag eingecheckt und die Koffer abgegeben und fahren heute ohne viel Verkehr zum Parkdienstleister am Flughafen. Das ist inzwischen selbst bei 4 Wochen noch günstiger, als zwei Taxifahrten. Auf den Monitoren war unser Flug noch nicht aufgelistet und auf unserem Boardingpass stand das Gate L. Also auf zum Satelliten-Terminal und ab in die Business Lounge. Die nette LH Dame am Empfang sagte, dass wir Pech haben, unser Abfluggate ist H. Also zurück, Passkontrolle und in die Lounge von Terminal 2. Es gibt keinen Leberkäs sad

Der Software-Algorithmus der Homeland Security mag uns nicht. Wie letztes Jahr hat einer von uns viermal das "S". Aber das bedeutet zunächst mal keine Bordkarte, sondern nur eine Checkin-Bestätigung und dann noch eine Extrakontrolle am Flughafen. Alles halb so wild, aber hier besteht in MUC unseres Erachtens ein Sicherheitsproblem. Wenn man nicht alleine reist, kann das komplette Handgepäck an einen anderen Mitreisenden übergeben werden und niemand stört sich daran, wenn man ohne Handgepäck die Zusatzkontrolle betritt. Monika hat den Rucksack mit den Bergstiefeln mitgenommen, was die Kontrolle sehr beschleunigt.

Der Flug verläuft ruhig und nur mit einem kleinen Ausweichmanöver nördlich von Island wegen prognostizierter Turbulenzen. Pünktlich erwartet uns der Denver International Airport und mit dem neuen MPC Verfahren klappt es auch wunderbar und noch schneller.

Aber jetzt auf zu Hertz. Das Auto ist reserviert, und wir müssen noch weitere gut 150 Meilen gen Norden. Anders als im letzten Jahr, steht erwartungsgemäß unser Name und die Parkplatznummer auf der Tafel. Alles so, wie es sich für Gold Member gehört. Nichts wie hin und siehe da, man sieht nix. Kein Auto auf diesem Platz. Rein zum Schalter, der Agent kommt mit raus und sagt: Hier steht kein Auto! Unglaublich, gell! Zurück, - er will meine Kreditkarte, redet davon, dass es Probleme mit der Autorisierung gegeben hat. Aber es ist doch bereits alles bezahlt? Ja, aber die Kaution? Ich kürze es ab: Obwohl das Auto vor dem Abflug rechtzeitig reserviert war, kamen wir erst nach einer geschlagenen Stunde an einen soeben, aber nicht gut gewaschenen Chevy Tahoe mit fast 33.000 Meilen und nicht guten Reifen. Das wird uns noch "auf die Füße fallen", aber wir müssen weiter. Es sei die Anmerkung erlaubt, dass wir seit Jahrzehnten Hertz buchen, weil es bisher hoch automatisiert, also ohne Schalter, sehr gute Autos gab. Das gilt es zu überdenken!

Reiseroute 2024 North of the known

Ab auf die Interstate 25. Inzwischen ist Berufsverkehr, die Pendler raus aus Denver sind auch bereits unterwegs. Aber nach zwei Stunden erreichen wir Laramie. Noch schnell in den Walmart (Kühlbox, Getränke, ...) und dann ins Hotel. Das Quality Inn ist zwar nicht mehr das neueste Hotel, aber die Zimmer sind schön groß und ok. Wir raffen uns noch auf und trinken ein Bier an der Bar im Applebee's. Prost!

Donnerstag, 06.09.2024

Um 3 Uhr war die Nacht zu Ende. Koffer- und Autostauraum können daher in Ruhe auf die kommenden Wandertage umgestellt werden. Und irgendwie wurde es dann endlich 6.30 Uhr: Breakfast Time! Es war ok. Nach den Erfahrungen im letzten Jahr haben wir bei der Hotelbuchung sehr darauf geachtet, dass Frühstück dabei ist. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit.

Bei sonnigen 8 Grad Celsius startet unsere USA Reise auf der Interstate 80. Es geht nach Westen und bald auf die WY 311, die uns zügig in den Medicine Bow National Forest bringt. Nach 49 Meilen sind wir am Parkplatz und am Trailhead "Lake Marie West". 5 USD Dollar ins Kuvert, die Wanderstiefel geschnürt und schon startet der Medicine Bow Loop gegen den Uhrzeigersinn. Wir sind auf dem Lake Trail No. 296 und folgen dem geteerten Weg rechts am See entlang. Die ersten Fotos fangen das Morgenlicht und die Spiegelung der gewaltigen Bergwelt prima ein. Es ist einfach schön hier!

Medicine Bow Loop Trail

Nach 0,9 Meilen erreichen wir den Mirror Lake, in dessen Nähe es auch zwei Parkplätze gäbe. Der Trail geht anschließend etwas in die Höhe, vorbei an schönen weißen Bouldern. Links die gewaltige Felsenwand und dort fast mittig der Medicine Bow Peak, der auf uns wartet. 2017 mussten wir diesen Hike wegen zu viel Schnee abbrechen.

Es folgt der Lookout Lake und vier weitere, kleinere Seen. Sukzessive schiebt sich rechts der Sugarloaf Mountain ins Bild; ein Zuckerhut aus "hingeschmissenen" Felsen. Ein tolles und abwechslungsreiches Szenario! Fast 1,5 Stunden dauert es bis zum Pass, der den Blick nun auch auf die South Gap Lakes und die North Gap Lakes weitet. Im Hintergrund lauert der Browns Peak. Ich habe 29 Seen gezählt, auf alle Fälle sind es eine Menge. Man sieht einen Trailhead, der dieses flache Gebiet ebenfalls erschließt.

Medicine Bow Loop Trail

Medicine Bow Loop Trail

Hier an der Trailkreuzung setzen wir den Blinker nach links und es geht auf dem Medicine Bow Trail nach oben und zwar gewaltig. Felsig und steil kommen wir Schritt für Schritt bergan. Kleine Schnaufpausen müssen sein und geben Zeit, sich dieser schönen Bergwelt zu widmen. Drohende, helle Felsen wohin man blickt, ruhige Seen immer weiter unten entfernt.

Wir erklettern den Medicine Bow Peak. Über große Felsen geht es dem Gipfel immer noch steil entgegen. Nach knapp 3 Meilen erreichen wir den Peak auf 3.663 Metern und werden mit einem Superblick über die unzähligen Seen, weitere Gipfel und der Silhouette der Rocky Mountains belohnt. Der Jetlag und die Höhe machen sich in unseren Körpern bemerkbar.

Medicine Bow Loop Trail

Medicine Bow Loop Trail

Der beginnende Abstieg zur Südseite war immer noch mit Bouldern besetzt, die wir durch- bzw. übersteigen mussten. Dann wurden die Steine kleiner, der Trail flacher und immer mehr Erde führte uns dann weiter bergab. Für Abwechlung sorgten Bergauf-Passagen und felsige Teilstücke. Ziemlich fertig, aber glücklich erreichen wir nach 6,64 Meilen in 5 Stunden und 23 Minuten den Trailhead. Ein anstrengender, aber wunderschöner Hike endet mit kühlem Eistee.

Sozusagen um uns zu lockern, fahren wir die Paßstraße noch 2,5 Meilen weiter und parken nach einem U-Turn in der Zufahrt zum Campground des Silver Lakes neben der Straße an einer großzügigen Ausbuchtung. Der Trail führt hinunter und bereits nach nicht einmal 0,1 Meilen nach links. In 43 Minuten umrunden wir den See in 1,15 Meilen. War nett ...

Silver Lake [Medicine Bow National Forest]

Silver Lake [Medicine Bow National Forest]

Das Abendessen im Hilton Garden Inn war gut, - auch der Kendall Jackson.

Fortsetzung folgt ...

Viele Grüße
Fritz

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zehrer
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RE: North of the known [2024] - Colorado, Wyoming, Montana, Idah

Viele Grüße
Fritz

USA Base Camp
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